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© Parador KONZERTE AN AUßERGEWÖHNLICHEN ORTEN SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2019 KONZERTE AN AUßERGEWÖHNLICHEN ORTEN

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Page 1: KONZERTE AN AU ßERGEWÖHNLICHEN ORTEN · LA CAMORRA Astor Piazzolla (1921–1992): La Camorra | La Suite del Angel 2–4 | Contrabajissimo | Lunfardo Franck Angelis (1962*): Etude

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Höpinger Kapel leROSENDAHL-DARFELD

AS Dr ives & Ser v icesREKEN

WestLot toMÜNS TER

Parador COESFELD

Fer ro UmformtechnikS TADTLOHN

L U N A R I S SA 14. September, 19:30 Uhr A N NA ST EGM A N N Bloc k f lö ten JORGE JIMÉN EZ Ba roc k v io l i ne, F ide l

L A C A M O R R A – P I A Z Z O L L A R E L O A D E D SA 26. Ok tober, 19:30 UhrENSEMBLE 87

M I R O I R S – S P I E G E L MI 6. November, 19:30 UhrJU N-HO Y EO K l av ie r

O H N E W O R T E DO 7. November, 19:30 Uhr C L A R A H A SK IL T R IO

B E A T ! SA 23. November, 19:30 Uhr R EPERC USSION

F ü n f K o n z e r t eF ü n f b e s o n d e r e O r t e

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H e r z l i c h w i l l k o m m e n

z u r 1 7 . m o m m e n t a m ü n s t e r l a n d

Sind Sie offen für Neues?

Für Neues, das alt ist, für Neues, das heute entsteht? Zu dem Sie beitragen, weil Sie dabei sind, in dem Moment dabei, wo es entsteht.

Die Rede ist, natürlich, von Live-Musik, im Besondren: von klassi-schen Konzerten an ganz unklassischen Orten. Von der mommenta münsterland.

Alles, was Sie (außer Ihrer Karte) mitbringen müssen, ist Offen-heit. Neugier. Und Ihr Kostbarstes, Ihre Zeit. Um die Musik zu hören, sie zu erleben, brauchen Sie nur das: große Ohren, ein weites Herz, einen klaren Kopf. Und ein wenig Vorfreude auf ein außer-gewöhnliches Ereignis. Dann geschieht nämlich das, was wir uns wünschen, von selbst: Musik und Musiker*innen ziehen Sie in ihren Bann. Sie werden elektrisiert – weil zugleich der Funke von Ihnen überspringt auf die Bühne. Denn die Musiker*innen freuen sich auch auf Sie, sie spüren Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Spannung. Gemeinsam sind wir im Hier-und-Jetzt, ganz wach: im mommenta-Moment –

Mommenta bedeutet, Konzerte an für Konzerte außergewöhnlichen Orten – Konzerte an ganz gewöhnlichen Orten. Orte von Alltag und Arbeit, die zumeist privat sind, machen wir zu Räumen des Fests, lässiger, ungezwungener Feste. Denn ein solches Ambiente öffnet den Sinn und unsere Sinne für die Musik, den mommenta-Moment.

Auch bei der 17. mommenta haben wir wieder engagierte Gastgeber gefunden. Sie stellen uns nicht nur ihre location zur Verfügung, sondern laden uns in der Konzertpause auch auf ein Gläschen mit Snack und Schnack ein. Wer mag, bekommt einen ersten Einblick ins Unternehmen oder erfährt von den Besonderheiten des Ortes. So glauben wir, auch in diesem Jahr das mommenta-Erstaunen in Ihnen zu erwecken.

Wenn Sie etwa hören, dass die schmucke St. Anna-Kapelle in Höpingen von einem Kapellenverein ehrenamtlich erhalten und eigenständig verwaltet wird. Getreu dem Motto: „Für die Kapelle halten alle zu-sammen!“ kooperiert er dabei mit dem örtlichen Schützenverein oder der Bürgerstiftung Rosendahl. Mommenta-Erstaunen gewiss auch dann, wenn Sie hidden champions der Region entdecken, in-novative, hochspezialisierte mittelständische Unternehmen, die international erfolgreich sind: AS Drives & Services in Reken, Para-dor in Coesfeld und Ferro Umformtechnik in Stadtlohn. Sie öffnen ihre (beheizten) Werkhallen und Präsentationsräume, illuminieren sie festlich, belassen ihnen aber ihren ursprünglichen Charme. In der Zentrale von WestLotto in Münster sind wir in einem der Säle zu Gast, in denen mehr als 800 Frauen, zumeist Hausfrauen im Nebenjob, bis Ende der 90er die Lottoscheine auswerteten.

Und selbstverständlich gibt es auch in diesem Jahr Klassik auf Topniveau, Klassik vom 12. bis zum 21. Jahrhundert. Sollte sie uns fremd sein, so wird sie uns faszinierend fremd werden. Denn

sie wird uns im Innersten berühren – weil bei der mommenta Musik gemacht wird mit Leib und Seele und Verstand, von liebenswerten nerds, die sich ihr total verschrieben haben. Sie alle sind vielfach ausgezeichnet, die meisten international, manche zudem GWK-Preisträger*innen, die aus Westfalen-Lippe stammen und in einem Wettbewerb in Münster ihre musikalische Exzellenz bewiesen haben.

Diesen Musiker*innen und all jenen, die dazu beitragen, dass die mommenta gelingt, danke ich herzlich: der VR-Bank Westmünster-land und der Münsterländischen Bank Thie & Co für die finanzielle und logistische Unterstützung und die klasse Kooperation, all unseren Gastgebern für die unkomplizierte Zusammenarbeit, ihren großen Einsatz und ihr Vertrauen. Aber auch den langjährigen För-derpartnern der GWK und den GWK-Mitgliedern gilt mein Dank, denn sie machen unsere Arbeit in der Region allererst möglich.

Doch nun freuen wir uns alle auf Sie und auf ganz besondere Mo-mente – die mit dem doppelten „m“.

Dr. Susanne SchulteGWK

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Bartók (1881–1945): Stampftanz*, Schnelltanz** Nr. 3, Nr. 6 aus: Rumänische Volkstänze, Sieben-bürgisch, Wiegenlied* | Tedde (1958): Austro für Blockflöte solo | Biber (1644–1704): Passacaglia für Violine solo | von Bingen (12. Jh.): O Virtus Sapientiae** | Berio (1925–2003): Gesti für Blockflöte solo | de Dia (12. Jh.): A chantar m’er** | Anonymus (14. Jh.): Tre Fontane** | Merula (1595–1665): Canzonetta spirituale sopra la nanna* | Ysaÿe (1851–1931): Sonate a-Moll, op. 27, Nr. 2 „Obsession“ für Violine solo | J. S. Bach (1675–1750): Partita Nr. 2 d-Moll, BWV 1004** Arr. für Barockvioline und Blockflöte ** Arr. für Fidel und Blockflöte

Geheimnisvoll-mythenumwobenes Nachtlicht, das seine Gestalt sanft von Tag zu Tag wandelt. Immer gegenwärtig, doch unerreichbar, zieht der Mond uns in seinen Bann. Seine Bahn und seine Magie, die das Herz zerreißt, die Fantasie auf Himmelsflug schickt, um sie abstürzen und wieder aufsteigen zu lassen, beschwören Anna Stegmann und Jorge Jiménez musikalisch, in selten zu erlebender Besetzung.

Die auch international ausgezeichnete GWK-Preisträgerin ist in der Alten wie in der Musik der Gegenwart zuhaus. Sie unterrichtet am Royal Col-lege in London und ihre Konzerte, u. a. mit dem Ensemble Odyssee und The Royal Wind Music, sind weltweit umjubelt. Mit dem katalanischen Violinvirtuosen, der in sämtlichen Stilen brilliert und mit diversen En-sembles international begeistert, geht sie auf musikalische Mondfahrt. Inspiriert von den Phasen des uralten Trabanten, beschwören die beiden Gefühle und Stimmungen, Grillen und Launen, die mit den Stadien des Mondes korrespondieren, in dem intimen Kirchenraum von St. Anna. Mit verschiedenen Blockflöten, Fidel und Barockvioline präsentieren sie vier Sets, in denen sich mittelalterliche, Renaissance- oder Barockmusik mit modernen Stücken und eingespielten Soundscapes verbindet zu einem einzigen Klangraum. In ihm sind die Epochengrenzen aufgehoben, ist alle Musik pure Gegenwart: Ausdruck des einen, immer sich wandeln-den Lebens.

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Die Bürgerstiftung Rosendahl und die Kapellengemeinde St. Anna laden in die Kapelle der Bauerschaft Höpingen ein.

1837 aus dem Material des nahegelegenen Steinbruchs er-richtet, wurde die Kapelle 1838 eingeweiht. Innen sticht die spätmittelalterliche Holzplastik der Anna Selbdritt hervor: die Heilige Anna mit ihrer Tochter, der Gottesmutter Maria, und dem Jesuskind. Wer das Bild schnitzte, weiß man nicht. Es soll schon vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), in der Vorgängerkirche am selben Platz, Mittelpunkt der Anna-Verehrung und Wallfahrtsziel gewesen sein. Die St. Anna Kapelle wird heute von dem eigenständigen Kapellenverein ehrenamtlich erhalten und verwaltet.

Die Bürgerstiftung Rosendahl unterstützt soziale und kultu-relle Projekte ehrenamtlich engagierter Bürger*innen in Dar-feld, Holtwick und Osterwick, den drei Dörfern der Gemeinde. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Rosendahler*innen, die darin Mitverantwortung für die Gestaltung und Förde-rung des Zusammenlebens übernehmen. Wer will, kann die Stiftung durch ehrenamtliche Mitarbeit, Spenden oder Zu-stiftungen unterstützen.

Anna Stegmann Block f l ö ten

Jorge Jiménez Barock v io l ine, F ide l

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L A C A M O R R A Astor Piazzolla (1921–1992): La Camorra | La Suite del Angel 2–4 | Contrabajissimo | LunfardoFranck Angelis (1962*): Etude sur „Chiquilin de Bachin“ (Piazzolla)Alberto Ginastera (1916–1983): Suite de Danzas Criollas Die Werktitel sind hier nach Komponisten geordnet, was nicht der Reihenfolge des Konzertprogramms entspricht.

Piazzolla lässt das Ensemble 87 nicht los: die Melancholie und Erotik des Tango Nuevo, sein Eruptives, Raues, Vitales, die abrupten Wechsel ins Lyrische, Sentimentale, die herzzerreißenden Melodien. Der Argen-tinier revolutionierte den „schmutzigen“ Tango der porteños, die im Hafenviertel von Buenos Aires lebten, und eroberte mit seinem Neuen Tango die Konzertsäle der Welt.

Mit Piazzolla spannt das Ensemble 87 den Lebensbogen, vom wundersamen Engel bis in die Unter- und Halbwelt der New Yorker Clankriminellen. In weltweit einmaliger Besetzung bringt die Band neben „La Camorra“ die „Suite del Angel“ auf die Bühne: die Geschichte des Engels, der herab-steigt und betörend die sanfte Milonga tanzt, um die Seelen der porteños zu retten. In einem brutalen Kampf (Saxophonquartett „solo“) wird er ermordet. Dann aber feiert, verwandelt und schön, das Milongathema Auferstehung … Dazu poetisch-cantable und rustikal-fetzige Kreolische Tänze für Klavier von Ginastera und neuester französischer Tango Nuevo für Akkordeon nach Piazzollas Lied „Chicilin de Bachin“ von Angelis. Die Musiker des Ensembles 87 haben zahlreiche Preise gewonnen, Lukas Stappenbeck ist GWK-Preisträger 2017. Charmant und hochenerge-tisch leben die Jungs ihre Leidenschaft für den Tango Nuevo aus. „Tiene ángel – der Engel ist in ihm“, sagt man in Buenos Aires von einem Musiker, der den Tango inspiriert spielt: Das Ensemble 87 tiene ángel.

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AS Drives & Services ist ein innovativer Instandhalter von In-dustriegetrieben aller Hersteller und hat sich als Systemlöser und Spezialist für die Modernisierung von Antriebssträngen einen Namen gemacht. Mit über 120 Mitarbeitern überprüft, repariert, modifiziert, verbessert oder rekonstruiert AS Ge-triebe und baut sie fachgerecht aus und ein. Daneben vertreibt das Rekener Unternehmen, das 1990 in Heiden als Instand-setzer von Hydraulikaggregaten begonnen hatte, auch eigene Produkte im Bereich der Antriebs- und Schmiertechnik. Je-des Produkt ist auf die speziellen Bedürfnisse des jeweiligen Kunden ausgelegt.

Das Produktspektrum umfasst alle Komponenten, die für die Modernisierung und Geschwindigkeitssteigerung einer Ma-schine, z.B. einer Papiermaschine, gebraucht werden: Motoren, Kühlaggregate, Umrichter sowie Getriebe, Schmieranlagen und Durchflussregelungen von Schmier- und Kühlmedien. Mit der betriebseigenen Engineering-Abteilung kann AS sämtliche Umbau-Projekte im Bereich der Antriebstechnik durchführen. Damit ist das Unternehmen der einzige Antriebsspezialist, der alle Modernisierungsleistungen, von der Auslegung der Antriebe und der dazugehörigen Schmiertechnik bis hin zu triebseitigen Umbauten, aus einer Hand anbieten kann.

E N S E M B L E 8 7 Krisztián Palágyi Akkordeon Sergey Markin Klav ier Xenon Saxophonquartett: Lukas Stappenbeck Sopran Anze Rupnik Alt Adrian Durm Tenor Benjamin Reichel Bar iton

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M I R O I R S – S P I E G E L Franz Schubert (1797–1828): Sonate a-Moll, D 784Mieczyslaw Weinberg (1919–1996): Sonate a-Moll, op. 8Robert Schumann (1810–1856): Kinderszenen, op. 15Maurice Ravel (1875–1937): Miroirs

Miroirs: Dramen der Seele und Bilder von verlorener Unschuld, Natur, Narretei. Mal ungestüm-stürmisch, mal einfühlsam und zart, so sehn-suchts- und fantasievoll wie meisterhaft virtuos, vermeintlich naiv oder abgeklärt, abgründig: Jun-Ho Yeo, 21 Jahre jung, Preisträger der GWK und zahlreicher Wettbewerbe, hält uns den Lebensspiegel vor.

Schuberts a-Moll-Sonate ist als Tragödie zu hören. Wie nackt tritt das Innerste nach außen, ungeschützt, kunstvoll kunstlos im Ausdruck. Wenig bekannt noch Weinbergs Sonate in a-Moll, die 1942 in Taschkent entstand. Der polnische Jude floh vor den Nazis nach Russland. Rhythmisch besessen, virtuos verspielt, ein wenig skurril-geheimnisvoll der 1. Satz seines Werks. Dann eine Art Walzer überm Abgrund, ein singender langsamer Satz. Zuletzt schlägt mit dem Rhythmus des Anfangs Heiterkeit durch. Intim und glückselig die „Kinderszenen“ von Schumann. Nicht für Kinder, sondern als „Rückspiegelung eines Älteren für Ältere“ schrieb der 28-jährige die Miniaturen. Hatte er dabei die höhere, „zweite Kindheit“ der Romantiker im Sinn? Verkündet er am Schluss, wenn mit einem Choral „der Dichter spricht“, den Aufschwung der Seele in ein Göttliches? Bilder in Musik malt Ravel mit seinen technisch höchst anspruchsvollen, raffiniert nuancierten „Miroirs“: einen Nachtfalter, der eine Kerze umflattert, eine Barke auf wogendem Ozean. Lustig-verrückt das Morgenständchen des Narren: rasende Tonrepetitionen, „tolle“ Glissandi und Dissonanzen. Ein blendendes Virtuosenstückchen! Das Tal der Glocken, die hell und dunkel schlagen, bis in seiner Weite ihre Klänge verhallen –

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Die Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG, kurz: WestLotto, ist die Lottogesellschaft des Landes NRW. Sie führt im staat-lichen Auftrag Glücksspiele in Nordrhein-Westfalen durch. In der Unternehmenszentrale in Münster sind rund 350 Mit-arbeiter*innen beschäftigt.

Das Gebäude wurde 1958 von dem münsteraner Architekten Harald Deilmann (1920–2008) für die Landes-Lotteriegesell-schaft errichtet, damals noch inmitten von Grün. Als Ord-nungsprinzip der ursprünglichen Anlage dient das Quadrat, was, wie das Lotto-Logo, von der symbolträchtigen Würfelform inspiriert ist. Aus dem Quadrat hat Harald Deilmann nicht allein die Architektur und Fassade mit dem schwarz glasier-ten Klinker, sondern auch Einbaumöbel und Bodenfliesen entwickelt. Ebenfalls nach seinen Plänen kam 1978 das Turm-gebäude hinzu, 1994 wurde das Verwaltungsgebäude aufge-stockt und ein neuer Treppenturm errichtet.

2002 baute das Düsseldorfer Büro Lindner Architekten die ca. 600 qm großen Säle, in denen zuvor 800 Frauen die Lotto-scheine manuell ausgewertet hatten, zu einem Rechenzentrum und zu Sitzungs- und Veranstaltungsräumen um. Dabei wurde die architekturgeschichtlich bedeutende Decke, das freitragen-de Raumfachwerk des Herstellers Mannesmann, als raumprä-gendes Element erhalten.

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O H N E W O R T E Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847): Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell Nr. 2 c-Moll, op. 66 | Lied ohne Worte in Es-Dur, op. 30 Nr. 1 (Eigenbearb. für Klaviertrio) Robert Schumann (1810–1856): Trio Nr. 1 d-Moll, op. 63

„It is so bloody beautiful that words are lost on me.“ – „Es ist so saumäßig schön“, kommentiert ein Hörer Mendelssohns Trio auf Youtube, „dass es mir die Sprache verschlägt“. Das soll es auch! Glaubte doch Mendelssohn selbst mehr an die gedankliche und seelische Fülle der Musik als an die Kraft der Sprache der Worte. Diese „scheinen mir so vieldeutig, so un-bestimmt, so missverständlich im Vergleich zu einer rechten Musik, die einem die Seele erfüllt mit tausend bessern Dingen als Worten. Das, was mir eine Musik ausspricht, die ich liebe, sind mir nicht zu unbestimmte Gedanken, um sie in Worte zu fassen, sondern zu bestimmte.“

Energiegeladen, direkt, intensiv: Mit „seinen“ Romantikern, die es liebt, kehrt das Clara Haskil Trio das Innerste nach außen. Bedrohliches Feuer, Düsternis bei Mendelssohn. Wunderbar das Andante, quasi ein „Lied ohne Worte“, ausdrucksvoll zu „singen“ in Es-Dur. Existenzielle Kämpfe und Augenblicke zarten Glücks. Per aspera ad astra – durch das Dunkel führt die Musik zum Licht, der Lebensweg in Bejahung und Lobgesang. Anmutig, jauchzend, schlicht, dabei vollkommen kitschfrei, trifft das „Lied ohne Worte“ in Es-Dur aus Mendelssohns Opus 30 mitten ins Herz. So dass man an den Frieden glaubt, der in ihm aufscheint ...

Auch das d-Moll-Trio des „Meisters der Kehrseite jedweder Medaille“ (D. Hoffmann-Axthelm) verschlägt einem die Sprache. Die Grundstimmung ist aufgewühlt, feinste seelische Spannungen tun sich dar, Kämpfe, Um-schlag und Verwandlung, Pathos und wortloses Lied, Hoffnung und Jubel.

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Parador entwickelt seit über 40 Jahren Produkte zur Boden-, Wand- und Deckengestaltung mit höchstem Anspruch an Design und Qualität. Das Sortiment umfasst Parkett-, Laminat- und elastische Böden sowie Wand- und Deckenpaneele, die am Stammsitz in Coesfeld und am österreichischen Produktions-standort Güssing gefertigt werden.

Dem Anspruch verpflichtet, Trends nicht nur zu erspüren, sondern zu setzen, kooperiert Parador mit namhaften inter-nationalen Designern wie u.a. Zaha Hadid, Karim Rashid, Alfredo Häberli oder jüngst Hadi Teherani.

Mehrfach wurde Parador für seine Designs bereits mit re-nommierten Preisen wie dem German Design Award oder dem reddot Award für Produktdesign ausgezeichnet. Impulsge-bende Entwicklungen aus Architektur und Wohngestaltung, das Erspüren von Trends, Anregungen aus Lifestyle, Handwerk und Kunst inspirieren die Produktentwickler und Designer von Parador immer wieder zu neuen Konzepten, frei nach der Maxime: Parador ist echt, innovativ und anspruchsvoll.

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R E P E R C U S S I O NJohannes Wippermann Veith Kloeters Rafael Sars Stephan Möller Mult ipercussionisten

Hammer! Nein: Sticks und Schlägel! Die bloßen Hände! – Hammer! Ja. Denn Repercussion, das ist Schlagwerk at its best und eine lässige Show.

Klassisch ausgebildet und Mitglieder in namhaften Sinfonieorchestern, haben die vier Freunde mit ihrer Band Neues im Sinn. Sie haben Per-cussion reloaded – und Repercussion zu einem der coolsten Ensembles seiner Art gemacht.

Jeder der Viere ist ein Multipercussionist, beherrscht das klassische Schlagwerk und jedwedes Ding, mit dem und auf das man trommeln kann, perfekt. Das haben Johannes Wippermann, Veith Kloeters, Rafael Sars und Stephan Möller an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf gelernt, wo sie bei denselben Lehrern studierten und seit 2008 zum Ensemble zusammenwuchsen. Sie „ticken“ im selben Beat, im Spiel verstehen sie sich blind. Und moderieren tun sie ihre Konzerte launig und gerne.

Mit Liebe zum Detail, zur Musik sowieso, mit Fantasie und Kreativität planen sie ihre Programme, passgenau auch für den Spielort. Mitunter kooperieren sie mit Tänzer*innen und Visual-Music-Künstlern. Beein-druckend dabei die Vielzahl der Schlaginstrumente, faszinierend die klangliche Vielfalt. Ihr Programm spannt einen Bogen von Klassikern der Schlagzeugliteratur über neue Kompositionen – Repercussion arbeitet mit internationalen zeitgenössischen Komponisten zusammen – bis hin zu eigenen Arrangements. Ab und zu kommt Elektronik hinzu, Audio-Echtzeit-Effekte und Stücke mit Tape.

S a m s t a g , 2 3 . N o v e m b e r 2 0 1 9 1 9 : 3 0 – 2 1 : 3 0 U h r

F e r r o U m f o r m t e c h n i kD a v i d - R o e n t g e n - S t r a ß e 1 5 – 2 5 | S T A D T L O H N

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Ferro Umformtechnik zählt zu den Technologieführern bei der Konstruktion sowie der Be- und Verarbeitung von Blechen, Komponenten und Baugruppen. Auf dem über 23.000 qm großen Betriebsgelände sind rund 240 Mitarbeiter tätig.

Das 1996 gegründete, familiengeführte Unternehmen ist auf komplexe Herausforderungen, besonders bei der Verarbeitung von Werkstoffen, etwa hoch- und verschleißfesten Stählen, spezialisiert. In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden op-timiert Ferro die Leistung diverser Produkte und entwickelt innovative Konstruktionsideen entlang der gesamten Engineer-ing-Wertschöpfungskette, von der ersten Skizze über Berech-nungen und Simulationen bis hin zum Prototypenbau und der finalen Fertigung in kleinen oder großen Serien. Die Stähle werden mit fortschrittlicher Laser- und Abkanttechnik bear-beitet, geschweißt wird mit Laser und im Metall-Schutzgas-Verfahren MSG. So können Elemente mit außerordentlich großen Abmessungen gefertigt werden.

Die ausgelieferten Produkte sind überwiegend Bestandteile von Mobilkranen, Hubarbeitsbühnen und Teleladern oder werden im allgemeinen Fahrzeugbau gebraucht.

B E A T ! Werke von Tomer Yariv (*1978), John Psathas (*1966), Steve Reich (*1936), Arvo Pärt (*1935), Johann Sebastian Bach (1685–1750)

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Die GWK fördert exzellente junge Künstler und Künstlerinnen aus Westfalen-Lippe und veranstaltet Kulturprojekte in der Region.

Wenn auch Sie Lust auf hochkarätige Konzerte, Lesungen und Ausstellungen mit jungen Künstlerinnen und Künstlern haben, fördern Sie sie mit uns!

Als Fördermitglied der GWK

lernen Sie spannende Künstlerinnen und Künstler kennen und unterstützen sie zu Beginn ihrer Karriere, kaufen Sie Eintrittskarten für GWK-Veranstaltungen oder CDs des Labels

GWK RECORDS zum Sonderpreis, erhalten Sie per Newsletter und Infobrief Ihre Einladung zu GWK-

Veranstaltungen und können vor Beginn des offiziellen Vorverkaufs schon Ihre Eintrittskarten kaufen, können Sie sich zur Begrüßung eine CD des Labels GWK RECORDS

aussuchen: www.gwk-records.com

www.gwk-online.de

Die GWK wird von zahlreichen Mitgliedern und sechs Förderpartnern getragen. Premium-Förderpartner: NRW.BANK, Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung, innogy, Landschaftsverband Westfalen-Lippe Förderpartner: Sparkassen in Westfalen-Lippe, Gelsenwasser Stiftung

GWK-MITGLIEDSANTRAG

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in der GWK

persönliche Mitgliedschaft (70 € pro Jahr)

Familienmitgliedschaft (100 € pro Jahr)

Ich überweise den Beitrag auf das Konto der GWK bei der Sparkasse Münsterland Ost, IBAN: DE26 4005 0150 0034 3711 53.

Zur Begrüßung hätte ich gern die CD Nr. GWK von GWK RECORDS. www.gwk-records.com

UNVERBINDLICHE INFO

Ich bin bzgl. einer Mitgliedschaft noch unentschlossen, jedoch an der Arbeit der GWK interessiert und möchte per Newsletter und per Post über die Aktivitäten informiert werden.

Name, Vorname

Straße, Nummer

PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Ort, Datum, Unterschrift

Bitte ausschneiden und im frankierten Umschlag senden an:

GWK, Fürstenbergstr. 14 48147 Münster

Oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: [email protected]

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I h r e G a s t g e b e r f r e u e n s i c h

a u f I h r e n B e s u c h .

E INTR I T T 20 EUR, erm. 15 EUR (inkl. VVK-Gebühr) für GWK-Mitglieder, Schüler*innen, Studierende, Schwerbehinderte (50%), Arbeitsuchende, Sozialdienstleistende, Münster-Pass- Inhaber*innen (Ausweis)

VORVERK AUF ADticket- Vorverkaufsstellen Bankstellen der VR-Bank Westmünsterland MÜNS TER WN-Ticket-Shop | Pr inzipalmarkt 13–14 Auditorium | Alter Steinweg 22–24 Tel: 0251 4844550 | [email protected]

ONL INE-T ICKE T S www.adticket.de www.gwk-ticketshop.reservix.de

K AR TENTELEFON AD t icke t , Te l : 0180 6050400 r und um d ie Uhr (20 c t /Anr u f au s den de u t s c hen F e s t ne t zen, ma x . 60 c t /Anr u f au s den Mob i l f unk ne t zen)

Fre ie P l a t z w ahl ! P rogr ammänder ungen vorbehal t en.

Ir r tümer können uns le ider unter l aufen und s ind ke in Anl ass f ür e t waige Rekl amat ionen.

Mi t dem K au f Ihrer E in t r i t t sk ar te e r k l ären S ie s ich dami t e inver s t anden, be i den Ver ans t a l t ungen von der GWK und ihren Beau f t r ag ten f ür Doku-ment at ions- und Werbez wecke der GWK und der VR-Bank Wes tmüns ter l and f o togr a f ie r t zu werden.

A u c h w i r a l s F ö r d e r p a r t n e r l a d e n S i e h e r z l i c h e i n .

VER ANS TALTER

GWK- Gese l l s chaf t zur Förder ung der Wes t f ä l i s chen Kul t ur arbe i t e . V. Für s tenbergs t r. 14 4 8147 Müns ter Te l : 0251 591-3041 E -Ma i l : gwk@lw l .org

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W ir danken unseren Förderpar tnern und Gastgebern her z l ich!

INTENDANZ Dr. Susanne Schul t e

KÜNS TLER ISCHES K ar ina Lecke l t BE TR IEBSBÜRO F r ieder ike Debus IMPRESSUM Her ausgeber : GWK, Müns ter Te x t : Dr. Susanne Schul t e, Gas tgeber Gr a f ik : go ldmar ie de s ign, Müns ter

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C O E S F E L DM Ü N S T E RR E K E NR O S E N D A H LS T A D T L O H N

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