bericht zur großen ihwb-fachexkursion nach nicaragua 2015

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Große ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015 15.07.2015 – 03.08.2015 Veranstalter: Dr.-Ing. Jochen Hack Exkursionsbericht Gefördert durch: Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft Fachgebiet Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung Förderverein des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität Darmstadt e. V.

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Page 1: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

Große ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015 15.07.2015 – 03.08.2015

Veranstalter: Dr.-Ing. Jochen Hack

Exkursionsbericht

Gefördert durch:

Institut für Wasserbau und

Wasserwirtschaft

Fachgebiet Ingenieurhydrologie

und Wasserbewirtschaftung

Förderverein des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität Darmstadt e. V.

Page 2: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015
Page 3: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

1 Inhaltsverzeichnis 3

Inhaltsverzeichnis

1 ...... Einleitung 4

2 ...... Exkursionsgruppe 7

3 ...... Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Managua – Programm zur

Effizienzverbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung 8

4 ...... Besichtigung der Trinkwasseraufbereitung und der Kläranlage in Boaco 10

5 ...... RAMSAR-Feuchtgebiet Laguna Moyuá 12

6 ...... Kaffee-Tour Selva Negra 14

7 ...... Lago Apanás und Lago Asturias 16

8 ...... Wasserkraftwerke Centroamérica und Larreynaga 18

9 ...... Geothermie-Kraftwerk San Jacinto 20

10 .... Partneruniversität Universidad Technológica La Salle 22

11 .... Centro de Investigación y Desarrollo de Tecnologías Energéticas Ambientales 24

12 .... Schlachthofprojekt und Rio Chiquito 26

13 .... Modellfinca „Quinta Yolanda“ 28

14 .... Mangrovengebiet Isla Juan Venado 30

15 .... Vulkano-Boarding auf dem Cerro Negro 32

16 .... Centro para la Investigación en Recursos Acuáticos de Nicaragua 34

17 .... Kläranlage Managua 36

18 .... Windkraftpark „Camilo Ortega“ 38

19 .... Nicaragua-Kanal 40

20 .... Ometepe; Kajak-Tour Rio Istian, Wasserfall San Ramón 42

21 .... Anhang I

Abbildungsverzeichnis I

Literaturverzeichnis III

Page 4: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

4 1 Einleitung

1 Einleitung

Berichterstatter:

Nadine Hotzwik, Lisa Marie Hecker

Abbildung 1: Geographische Lage Nicaraguas

Nicaragua liegt in Zentralamerika und grenzt nördlich an Honduras und südlich an Costa Rica.

An der Westküste des Landes befindet sich der Pazifik, an der Ostküste der Atlantik. Die Amtssprache ist Spanisch. Mit einer Größe von 130.000 km² ist Nicaragua in etwa doppelt so

groß wie Bayern, jedoch leben mit ca. 5,9 Mio. nur etwa halb so viele Menschen in Nicaragua

wie in Bayern. Der Westen des Landes ist wenig erschlossen, 90% der Bevölkerung leben in der

Pazifikregion und größtenteils in der Hauptstadt Managua. Die Unabhängigkeit von der

Kolonialmacht Spanien erlangte Nicaragua 1821. Die Besetzung dauerte etwa 300 Jahre, wobei

die Atlantikküste 200 Jahre unter britischem Einfluss stand. Die Hauptstadt Nicaraguas heißt

Managua und befindet sich im Westen des Landes. Weitere große und bekannte Städte sind

León und Granada. Nicaragua ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas (Pro-Kopf-

Einkommen: etwa 1.850 US-Dollar; 2014). 43 % der Bevölkerung leben in Armut, die meisten

von ihnen auf dem Land mit einem Tageseinkommen von weniger als einem US-Dollar. Besonders betroffen von Armut sind indigene Bevölkerung, Frauen und Jugendliche.

Das Land verfügt mit dem Nicaraguasee über die größte Süßwasserreserve in Mittelamerika.

Dennoch ist die Ressource Wasser insbesondere in der Pazifik- und der zentralen Bergregion

knapp, die Qualität des Trinkwassers unzureichend. Hervorzuheben ist, dass das Land seinen

Energiebedarf zu mehr als der Hälfte aus erneuerbaren Energien deckt. Andererseits verfügt das

Land über große Naturreichtümer. Sieben Prozent der Tier- und Pflanzenarten, die weltweit

bekannt sind, kommen hier vor. 57 Prozent der Arten Mittelamerikas gibt es in Nicaragua.

Page 5: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

1 Einleitung 5

Am 15. Juli 2015 sammelte sich unsere Gruppe, bestehend aus 24 Studenten und Studentinnen

sowie den Betreuern Jochen Hack und Angela Rebscher, am Frankfurter Flughafen, um im

Rahmen der Fachexkursion des Fachgebiets für Ingenieurhydrologie und

Wasserbewirtschaftung voller Vorfreude die lange Reise nach Managua anzutreten. Vor uns lagen zweieinhalb Wochen in Nicaragua, dem Land der Seen und Vulkane, zweieinhalb Wochen

voller neuer Erfahrungen, Abenteuer und vielfältiger, fachlicher Weiterbildung. Während des

gesamten Aufenthalts bereisten wir in zwei Kleinbussen, gesteuert von den Fahrern Salvador

und Felix, sicher und komfortabel insgesamt acht verschiedene Städte, zwei Universitäten, eine

Insel, die schönsten Strände, steilsten Vulkane und vor allem eine Vielzahl an interessanten und

beeindruckenden Infrastruktursystemen der Wasser- und Energiewirtschaft des Landes.

Neben riesigen Turbinen im Geothermie-Kraftwerk San Jacinto, überwältigenden hydraulischen

Bauwerken des Talsperrensystems Apanás, teils moderner Anlagen für die Reinigung von

Abwasser oder die Aufbereitung von Trinkwasser, bekamen wir interessante Einblicke in

Projekte der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) oder der Nichtregierungsorganisation BORDA und lernten damit wichtige Erfolgsfaktoren einer

nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit kennen. Beeindruckend waren der offene Dialog

mit den Leitern und Vertretern sowie ihr geduldiges Beantworten der zahlreichen fachlichen

Fragen während der Besichtigungen. Wir hatten damit die Möglichkeit die praktische

Umsetzung unserer theoretischen Studieninhalte hautnah zu erleben. Das Besondere des

vielfältigen Exkursionsprogramms war, dass alle unsere Interessen, trotz verschiedener

Studienschwerpunkte, abgedeckt wurden und wir zudem über unseren fachlichen Tellerrand

hinaus schauen konnten.

Trotz der vielen Programmpunkte kamen kulturelle Erlebnisse und Ausflüge in die einzigarte

Natur während der Reise nicht zu kurz. Die besondere Herzlichkeit der Menschen spürten wir nicht nur während unseres Besuchs der La Salle Universität in Léon. Hier wurde mit großem

Aufwand ein toller Informationstag organisiert, an dem uns viele Studenten die einzelnen

Studienbereiche und interessante Projekte der Universität vorstellten.

Reiseablauf

Die Reise begann mit einem dreitägigen Aufenthalt in der Hauptstadt Managua, dem Start- und

Endpunkt der Exkursion (s. Abbildung 2). Managua befindet sich im Westen, am zweitgrößten

See des Landes, dem Managuasee, und ist mit knapp 1 Mio. Einwohner die bevölkerungsreichst

Stadt des mittelamerikanischen Landes. Von Managua begaben wir uns zu einem Treffen mit

der den GIZ-Vertretern des PROATAS-Programms und auf einen Tagesausflug in die Stadt Boaco, im gleichnamigen Departamento. Auf der Fahrt nach Boaco erhielten wir einen ersten

Eindruck von der wunderschönen nicaraguanischen Landschaft. Die Kleinstadt Boaco befindet

sich ca. 100 Kilometer östlich von Managua. Dort bekamen wir eine Führung der

Wasseraufbereitungsanlage sowie der Kläranlage.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in den Norden des Landes, in das Hochland

von Matagalpa in das Resort Selva Negra, auch bekannt als der nicaraguanische Schwarzwald.

Die lange Reise in eine andere Klimazone bescherte uns geringere Temperaturen und eine

höhere Luftfeuchte. Auf dem Weg dorthin lag das RAMSAR-Feuchtgebiet Laguna Moyuá. In

Selva Negra verbrachten wir weitere vier Nächte. Von Selva Negra, als Ausgangspunkt unserer

Tagesausflüge, besichtigten wir die größten und wichtigsten Stauseen und Wasserkraftanlagen des Landes sowie die Stadt Jinotega.

Page 6: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

6 1 Einleitung

Abbildung 2: Exkursionsroute

Am Ende unseres Aufenthaltes in der kälteren Klimazone begann die Weiterreise nach Léon.

Die Fahrt zog sich weiter nach Westen durch das Landesinnere, nördlich vorbei am bereits

bekannten Managuasee. Léon befindet sich im Westen ca. 25 km von der Pazifikküste entfernt

und ist die bedeutendste Universitätsstadt des Landes. Die belebte Stadt ist mit ihrer

hundertjährigen Basilika (UNESCO-Weltkulturerbe) bekannt für ihren barock- und

neoklassizistischen Stil und unzählige Kirchen aus der spanischen Kolonialzeit verteilt über das

gesamte Stadtgebiet. In León besuchten wir die Partneruniversität La Salle des Instituts für

Wasserbau und Wasserwirtschaft, erfuhren mehr über das Schlachthofprojekt von BORDA sowie

die Abwasserbehandlung von León. Schließlich besuchten die Modellfinca „Quinta Yolanda“. Mit einer Bootstour durch die Mangrovenwälder im Mündungsgebiet des Rio Chiquitos in den

Pazifik ging ein Tag voller ereignisreicher, tierischer Beobachtungen mit einem Abendessen am

Strand zu Ende.

Von Léon aus ging es anschließend noch einmal für eine Nacht nach Managua. Dort besuchten

wir das bedeutendste Wasserforschungszentrum der Universität UNAN. Danach folgte eine

Besichtigung der zentralen Kläranlage von Managua.

Von Managua aus reisten wir weiter in Richtung Süden des Landes nach Granada am Ufer des

Nicaraguasees. Auf dem Weg nach Granada passierten wir zahlreiche Vulkane entlang der

Vulkankette des Landes. Die wunderschöne Stadt hat ihre Strukturen des Kolonialstils erhalten

können und lockt zahlreiche Touristen an. Von hier aus wurde der Windpark „Camilo Ortega“ und der zukünftige Verlauf des Nicaraguakanals in der Nähe von Rivas besichtigt.

Anschließend folgte der letzte Teil des Exkursionsprogrammes. Wir fuhren erneut in den Süden

des Landes nach Rivas, um von San Jorge aus mit der Fähre auf die Vulkaninsel Ometepe

überzusetzen. Die letzten Tage wurden auf der Insel in vollen Zügen genossen und nach

ausreichender Erholung begann die Rückreise nach Managua, um von dort aus am nächsten

Tag den Flug nach Frankfurt am Main anzutreten.

Managua León

Boaco

Matagalpa

Jinotega

Granada

Ometepe

Laguna Moyuá

Page 7: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

2 Exkursionsgruppe 7

2 Exkursionsgruppe

Von Dr.-Ing. Jochen Hack kam die Idee einer Exkursion nach Nicaragua. Er hat die

Exkursionsplanung übernommen und hat während der Exkursion als Gruppenleiter fungiert.

Vor Ort unterstützte die gebürtige Nicaraguanerin Inés Lacayo, die an der TU Darmstadt am

Fachgebiet für Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung promoviert, die Gruppe. Angela

Rebscher, die an der TU Darmstadt ihren Abschluss als M.Sc. Umweltingenieurwissenschaften

erworben hat und derzeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet angestellt ist,

vervollständigte das Betreuerteam der Exkursionsgruppe. Die 24 Studenten setzten sich aus den

Studiengängen Umweltingenieurwissenschaften und Bauingenieurwesen zusammen. Dies

waren: Anna Bach, Vera Behle, David Birkas-Kovats, Junija Brandt, Johannes Braun, Lisa

Hecker, Nadine Hotzwik, Piet Jochem, Luisa Kannicht, Marcel Kaufmann, Chantal Kipp, Judith Mach, Laura Mathuni, Max Meyer, Dominik Müller, Marion Neumeister, Robin Schmid,

Katharina Schneider, Dominik Scholand, Jessica Simon, Bettina Steiniger, Jakob Veith, Arne

Wagner und Maria Zimmermann.

Ziel der Fachexkursion war zum einen die theoretischen Vorlesungsinhalte anhand von

Praxisbespielen zu veranschaulichen sowie exemplarisch darzustellen und zum anderen den

Kontakt zu unserer Partneruniversität in León zu pflegen. Seit mehreren Jahren entsendet das

Fachgebiet im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung Praktikanten an die Universidad

Tecnológica La Salle in León, insgesamt bereits 12, und seit dem Wintersemester 2015/16 wird

dieser Austausch um eine formelle Studien- und Austauschpartnerschaft über den DAAD ergänzt. Die Studien- und Austauschpartnerschaft ermöglicht jeweils bis zu drei Studierenden

beider Hochschulen ein Vollstipendium für ein Austauschsemester. Die Fachexkursion ist somit

auch als Auftakt zu dieser Hochschulpartnerschaft zu verstehen. Die zusätzlich zu dem Besuch

der Partneruniversität durchgeführten Besichtigungen boten eine Vielzahl von interessanten

Praxisbeispielen im Bereich der Wasser- und Energieinfrastruktur. Insbesondere in Bezug auf

die Baustelle des Nicaraguakanals sind diese auch von außergewöhnlicher internationaler

Bedeutung. Durch die engen und langjährigen Beziehungen unseres Fachgebiets nach

Nicaragua konnten den Exkursionsteilnehmern besonders detaillierte Einblicke ermöglicht

werden.

Abbildung 3: Exkursionsgruppe (im Hintergrund: Lago Apanás)

Page 8: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

8 3 Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit

3 Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Managua – Programm zur Effizienzverbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Tag der Besichtigung:

16.07.2015

Berichterstatter:

Bettina Steiniger, Vera Behle

An unserem ersten Tag in Nicaragua sind wir nach dem

Mittagessen ins Fortbildungszentrum des staatlichen

Wasserversorgers ENACAL „Las Piedrecitas“ in Managua

gefahren. Dort haben wir die Verantwortlichen des

„Programms zur Effizienzverbesserung der Trinkwasser-

versorgung und Abwasserentsorgung“ (PROATAS)

getroffen. Dieses Projekt wird von der Gesellschaft für

internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) in

Kooperation mit dem Nationalen Wasserver- und –

entsorgungsunternehmen ENACAL von 2011 bis 2018

umgesetzt. Das Ziel des Programms ist die Verbesserung

des Wasserressourcenmanagements sowie der städtischen Trinkwasser- und Sanitärversorgung.

Schwerpunkte sind dabei sowohl die Sicherung der

Wasserqualität von Oberflächengewässern als auch die

quantitative und qualitative Verbesserung der Infrastrukturen.

Seit den 80er Jahren ist die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Nicaragua tätig. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt

im Wassersektor. Die GIZ berät die nicaraguanischen Partner dabei, die Trinkwasser- und

Sanitärversorgung zu verbessern und die Wasserressourcen im städtischen Raum nachhaltig zu

nutzen.

Nach der Begrüßung, der Vorstellung des PROATAS-Teams und einer kurzen Erläuterung des Ablaufs unseres Besuchs durch Gereon Hunger, Leiter der Komponente 2 (Gestión Integrada de

los Recursos Hídricos; s. Abbildung 6), hat Dr.-Ing. Jochen Hack den anwesenden Mitarbeitern

der GIZ die TU Darmstadt und insbesondere auch die Arbeit am FG ihwb sowie die Kooperation

mit der USLA vorgestellt. Anschließend wurde uns das Programm PROATAS näher erläutert,

welches aus drei Komponenten besteht. Aldemar Puentes berichtete uns von der Komponente

1 und deren Aufgaben innerhalb des Programms. Diese Komponente befasst sich mit der

städtischen Trinkwasser- und Sanitärversorgung, wobei die Optimierung der

Managementprozesse und Betriebsabläufe des staatlichen Wasserversorgers im Mittelpunkt

liegen. Die Komponente 2, Integriertes Wasserressourcen-Management wurde durch Gereon

Hunger vertreten. Edith Méndez stellte die Wasserpolitikberatung, die zur Komponente 3 gehört, vor. Als kleine Aufmerksamkeit wurde uns während des Vortags ein frischer Saft und

ein Obstsalat mit heimischen Früchten zur Erfrischung gereicht. Abschließend fand eine

Diskussions- und Fragerunde statt, bei der die noch offenen Fragen beantwortet wurden.

Erfolge des Programms PROATAS konnten bereits während der ersten fünf Laufzeitjahre

erreicht werden, wie beispielsweise eine Verbesserung der Versorgungsdauer mit Trinkwasser

für 50.000 Menschen. Über 8.000 Haushalte in den von ENACAL betreuten Außenstellen

wurden an das Trinkwassernetz angeschlossen. In zwei Wassereinzugsgebieten im Westen

Nicaraguas werden derzeit Wasserbewirtschaftungspläne umgesetzt, die praktische und

klimasensible Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Wasserressourcen

beinhalten.

Managua

Abbildung 4: Kartenausschnitt Nicaragua;

Managua

Managua

Page 9: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

3 Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit 9

Abbildung 5: Exkursionsgruppe zu Besuch bei der GIZ in Managua

Abbildung 6: Vorstellung der Programm PROATAS, Gereon Hunger

Abbildung 7: Gruppenbild beim Besuch der GIZ in Managua

Page 10: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

10 4 Besichtigung der Trinkwasseraufbereitung und der Kläranlage in Boaco

4 Besichtigung der Trinkwasseraufbereitung und der Kläranlage in Boaco

Tag der Besichtigung:

17.07.2015

Berichterstatter:

Jakob Veith, Max Meyer

In Nicaragua sind 82 % der städtischen Haushalte an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Doch

vielerorts fließt das kostbare Nass nur für wenige

Stunden am Tag und nur an einigen Tagen in der Woche

durch die Leitung. Nicht einmal 40 % der Haushalte sind

an die Abwasserentsorgung angeschlossen. Viele

Kläranlagen funktionieren oft nur eingeschränkt und

gefährden zusätzlich die Gesundheit der Bevölkerung

und die Umwelt. Fehlende institutionellen Strukturen

und wasserwirtschaftliche Instrumente erschweren den

wirksamen Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Die GIZ trägt mit dem PROATAS-

Programms u.a. zur Verbesserung der Wasserver- und –

entsorgung bei. Am Beispiel der Stadt Boaco wurde uns

dies verdeutlicht.

Am zweiten Exkursionstag ging es nach Boaco, einer beschaulichen Stadt im Landesinneren

Nicaraguas. Wir trafen uns zunächst mit Vertretern der GIZ in der Stadt, die uns anschließend

zu der außerhalb gelegenen Trinkwasseraufbereitungsanlage führten. Die Anlage war durch

einen hohen Zaun und schwer bewaffnetes Sicherheitspersonal gut geschützt. Wir wurden

freundlich empfangen und vom diensthabenden Ingenieur und den Vertretern der GIZ

herumgeführt. Die Fließrichtung des Rio Boaco, auf den sowohl die gesamte Wasserversorgung als auch die Abwasserentsorgung der Stadt aufgebaut ist, verläuft annähernd von Nord nach

Süd. Gespeist wird er von einem Einzugsgebiet, das größtenteils durch eine Waldlandschaft

bestimmt ist, sodass keine nennenswerten Verschmutzungen des Wassers durch den Menschen

vorliegen. Die Wasserentnahme befindet sich nördlich von Boaco, wo der kleine Fluss aufgestaut

wird (s. Abbildung 9). Um eine Mindestwassertiefe zur Entnahme gewährleisten zu können,

muss aus dem Stausee regelmäßig Sediment ausgebaggert werden. Von der Entnahmestelle

fließt das Wasser unterirdisch zur Pumpenstation, die das Wasser in die Anlage pumpt. Die

restliche Anlage besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Im ersten Schritt werden dem Wasser

Stoffe zur pH-Wert Regulierung sowie Flockungsmittel zugesetzt und die flockengebundenen

Partikel in einem Lamellenabscheider aus dem Wasser entfernt (s. Abbildung 10). Im zweiten Schritt wird das Wasser mit Chlor versetzt, kontrolliert und in das örtliche Verteilungsnetz

abgegeben. Wir konnten den Lamellenabscheider besichtigen und den Absetzungsprozess der

flockengebundenen Schmutzpartikel beobachten. In der Schaltzentrale, die aus einem PC mit

zwei Bildschirmen besteht, wird das Monitoring der Anlage durchgeführt.

Die Kläranlage von Boaco befindet sich, gemäß dem hydraulischen Gefälle, flussabwärts süd-

westlich der Stadt. Zunächst fließt dort das Wasser durch drei Rechen unterschiedlicher

Stababstände. Den Rechen folgen ein Venturi-Kanal zur Durchflussmessung und mehrere Stufen

zur mechanischen Reinigung. Der anfallende Schlamm der anaeroben Belebung (s. Abbildung

11) wird auf Trockenbeeten entwässert. Die UV-Bestrahlungsanlage kurz vor Ende der Anlage

war bei unserem Besuch leider nicht in Betrieb. Ein weiterer Venturi-Kanal ist am Ende der Anlage, vor der Einleitung in den Rio Boaco um eine Bilanz von zugeführtem zu abgeführtem

Wasser zu ermöglichen.

Boaco

Abbildung 8: Kartenausschnitt Nicaragua;

Boaco

Boaco

Page 11: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

4 Besichtigung der Trinkwasseraufbereitung und der Kläranlage in Boaco 11

Abbildung 11: Gruppenbild auf dem Damm des Stausees (Überlaufbauwerk im Hintergrund)

Abbildung 12: Anaerobes Belebungsbecken der Kläranlage von Boaco

Abbildung 10: Flockung und Absetzbecken der

Aufbereitungsanlage

Abbildung 9: Stausee der Aufbereitungsanlage

Page 12: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

12 5 RAMSAR-Feuchtgebiet Laguna Moyuá

5 RAMSAR-Feuchtgebiet Laguna Moyuá

Tag der Besichtigung: 17.07.2015

Berichterstatter: Jakob Veith, Max Meyer

Auf der Fahrt von Managua zur Ecolodge Selva Negra

wurde die Laguna Moyuá besichtigt. Diese ist Teil des

See-Systems Playitas-Moyuá-Tecomapa. Das 12 km²

große Feuchtgebiet ist seit 2011 ein Schutzgebiet des

Ramsar-Abkommens für Feuchtgebiete, insbesondere als

Teil des Lebensraums für Wasser- und Watvögel, von

internationaler Bedeutung. Das Abkommen wurde am 2.

Februar 1971 in Ramsar geschlossen und ist damit eines

der ältesten internationalen Vertragswerke zum

Naturschutz. Bis heute ist es das einzige internationale Umweltschutzabkommen, das sich spezifisch mit einem

Ökosystem beschäftigt. Im Laufe der Jahre wuchs das

Spektrum über die reine Naturschutzarbeit zur Vielfalt

von Feuchtgebieten, einschließlich Seen, Mooren,

Karstgebieten und anderen wasserabhängigen

Ökosystemen hinaus und integrierte immer stärker die Schnittmengen zwischen

Naturschutz, den Ökosystemdienstleistungen und damit verbundenen wirtschaftlichen

Bedeutung im Sinne einer nachhaltigen Nutzung. Derzeit genießen 2.187 Gebiete mit fast 2,1

Millionen km² den Schutz gemäß den Richtlinien der Konvention; sie verteilen sich auf 168

Staaten (Stand Juli 2014).

Das System besteht aus dem See Moyuá aus zwei saisonalen Frischwasserseen, mehreren,

intermittierenden Flüssen, Sumpfgebieten und landwirtschaftlich genutzten

Überflutungsflächen. Die lokale Bedeutung des Systems liegt neben der hohen Biodiversität

darin, dass es sich in diesem verhältnismäßig trockenen Gebiet Nicaraguas um ein

Oberflächenwasser-System handelt. Bereits seit 2006 besteht für das Gebiet daher ein

Management- und Entwicklungsplan (Ramsar, 2011).

Unsere Besichtigung bestand aus einer Bootstour mit anschließender Erkundung des

Naturschutzgebietes. Da es zu wenig Boote für die große Gruppe gab, musste die Bootsfahrt

zum anderen Ufer der Laguna Moyuá in zwei Etappen erfolgen.

Nachdem alle am anderen Ufer angelangt waren, ging es über Pfade durch das Gebiet. Begleitet wurde die Gruppe von einer Nicaraguanerin, die uns die Tier- und Pflanzenwelt erklärte. Auf

unserem Weg haben wir viele Rinderweiden passieren müssen, da in diesem Gebiet viel

Rinderzucht betrieben wird. Aufgrund der Rodung der Bäume für Freiflächen kommt es

vermehrt zu Erosion. Um dies zu unterbinden wurden die Ufer mit Stufen versehen, damit der

Boden nicht in den See weggeschwemmt wird.

Eine weitere Besonderheit in diesem Gebiet war, dass man die Fundplätze von Petroglyphen

und Hügelgräbern besichtigen konnte. Jedoch wurden die Fundstücke bereits für weitere

Untersuchungen abtransportiert, sodass wir diese selbst nicht zu Gesicht bekamen. Es wird

vermutet, dass noch mehr Petroglyphen zu finden sind (s. Abbildung 15). Nach der kleinen

Wandertour am Ufer entlang wurde die Gruppe wieder zu den Bussen auf der anderen Seite des Sees befördert, um die Fahrt in Richtung Selva Negra fortzusetzen.

Abbildung 13: Kartenausschnitt Nicaragua;

Laguna Moyuá

Laguna Moyuá

Page 13: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

5 RAMSAR-Feuchtgebiet Laguna Moyuá 13

Abbildung 14: Überfahrt zum anderen Ufer

Abbildung 15: Fundort von Petroglyphen und Hügelgräbern

Abbildung 16: Gruppenbild an der Laguna de Moyuá

Page 14: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

14 6 Kaffee-Tour Selva Negra

6 Kaffee-Tour Selva Negra

Tag der Besichtigung: 19.07.2015

Berichterstatter: Junija Brandt, Marion Neumeister

Die Kaffee-Farm „Selva Negra“ befindet sich im Umland

der Stadt Matagalpa im zentralen nördlichen Hochland

des Landes. Matagalpa ist die Hauptstadt des

Departamentos Matagalpa, mit 485.500 Einwohnern der

zweitgrößte Verwaltungsbezirk in Nicaragua. Die

gesamte Region zu der auch die Stadt und das

gleichnamige Departamento Jintoga gehören ist

aufgrund des weitverbreiteten Kaffeeanbaus von

besonderer wirtschaftlicher Bedeutung für Nicaragua.

Neben Kaffee wird auch Kakao angebaut.

Bei unserem mehrtägigen Aufenthalt auf der Kaffee-Farm

in Selva Negra bestand die Möglichkeit an einer Kaffee-

Tour teilzunehmen. Hierbei wurde zuerst die

Kaffeepflanze an sich gezeigt, die auf den Plantagen

unter rein biologischen Bedingungen angebaut wird. Vor

Ort wurden die verschiedenen Pflanzenarten und Eigenschaften sowie Anbau und natürliche

Pflanzenschutzmaßnahmen vorgestellt. Anschließend ging es weiter zu den

Verarbeitungsplätzen des Rohkaffees. Der Weg dorthin führte an einem Labor vorbei, in dem

sowohl die aktuelle Kaffeequalität überwacht wird, wie auch die Herstellung natürlicher

Pflanzenschutzmittel aus einigen heimischen Pflanzen stattfindet. An unterschiedlichen Ausstellungstücken wurde die frühere Verarbeitungsweise dargestellt. An einer Wand waren die

verschiedenen Bearbeitungsschritte und das damit verbundene Aussehen der Kaffeebohne

abgebildet.

Da wir außerhalb der Erntezeit vor Ort waren, war die Waschanlage für die Kaffeebohnen außer

Betrieb, sodass wir diese ohne weiteres besichtigen konnten. Um selbst für einen guten Dünger

in Form von Humus sorgen zu können, werden in einem abgetrennten Bereich Regenwürmer

gezüchtet. In verschiedenen Gewächshäusern werden Kaffeepflanzen kultiviert, um beschädigte

oder nicht rentable Pflanzen auf den Plantagen zu ersetzen.

Am Ende des Rundgangs fand ein Testen verschiedener Kaffeesorten statt (s. Abbildung 20).

Dabei wurden drei unterschiedliche Sorten aufgebrüht und nach kurzer Einweisung in die beste Verkostungstechnik des Kaffees auf unterschiedliche Geschmacksnoten getestet. Dabei wird mit

Hilfe eines Esslöffels der Kaffee aus der Tasse genommen und möglichst geräuschvoll in den

Mund eingezogen. Zum Vergleich standen der vor Ort angebaute und geröstete Bio-Kaffee sowie

zwei anderen Sorten unterschiedlicher Hersteller und Herkunftsländer.

Abbildung 17: Kartenausschnitt Nicaragua;

Ecolodge Selva Negra

Page 15: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

6 Kaffee-Tour Selva Negra 15

Abbildung 18: Kaffee-Tour in Selva Negra

Abbildung 19: Aufzucht der Kaffeepflanzen

Abbildung 20: Geschmackstest verschiedener Kaffeesorten

Page 16: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

16 7 Lago Apanás und Lago Asturias

7 Lago Apanás und Lago Asturias

Tag der Besichtigung: 20.07.2015

Berichterstatter: Laura Mathuni & Chantal Kipp

Der Anteil erneuerbarer Energien an Nicaraguas

Energieversorgung lag im Jahr 2014 bei 53 % und soll bis

2027 auf 91 % erhöht werden. Zum Vergleich: Der Anteil

von erneuerbaren Energien am deutschen Strommix

betrug zum gleichen Zeitpunkt 25 %. Die starke

Abhängigkeit gegenüber der Erdölbranche für die

Energieversorgung soll minimiert werden und zusätzlich

sollen bis 2020 90% der Bevölkerung an das elektrische

Energienetz angeschlossen werden. Um diese

ambitionierten Ziele zu erreichen, erließ die Regierung 2005 ein „Gesetz zur Förderung der Energieversorgung

aus Erneuerbaren Energien“. Hierin sind, unter anderem,

steuerliche Anreize für Unternehmen, die Strom aus

erneuerbaren Energien produzieren wollen, festgehalten.

Sie sind beispielweise von Zollgebühren, der

Mehrwertsteuer und der Einkommenssteuer befreit. Insgesamt ist das große Potential der

erneuerbaren Energien durch Wasserkraft, Geothermie, Biomasse und Windenergie in

Nicaragua bisher nur zu 8 % genutzt. Das Erreichen der angesetzten Ziele wird mit dem Ausbau

dieser Sektoren zu erreichen sein.

Im Rahmen des Themenblocks „Wasserkraft“ besichtigen wir am 20. Juli zunächst die Stauseen Lago Asturias und Lago Apanás, der Stausee für das älteste, große Wasserkraftwerk Nicaraguas.

Der Lago Asturias hat eine Fläche von 7 km² und ist damit der kleinere der beiden Seen. Er wird

durch den Rio Quebradón gespeist (s. Abbildung 22). Dieser verläuft nicht mehr in seinem

natürlichen Flussbett, sondern wird aufgestaut und über einen Kanal mithilfe zwei Tunneln bis

in den See geleitet. Das System des Lago Asturias wurde nachträglich als Wasserreserve für den

Lago Apanás installiert, um den Wasserspiegel im engen Entnahmebereich besser stabilisieren

zu können. Vor Ort war zu sehen, dass das Hochwasserentlastungsbauwerk des Lago Asturias

bereits enorme Schäden aufweist, welche aufgrund der enormen Kräfte in einem

Hochwasserentlastungsfall entstehen. Es ist in seiner Funktion nahezu nicht mehr existent.

Der Lago Apanás als größter Stausee Nicaraguas hat eine Fläche von 54 km² und wird durch den Rio Tuma gespeist. Der Mancotal-Staudamm ist dabei für die Aufstauung des Lago Apanás

zuständig und trennt beide Seen voneinander. Der Erddamm ist 50 m hoch und über eine Straße

befahrbar. Von dort aus sind ein Hochwasserentlastungsbauwerk in Form eines Kelchüberlaufs,

welches den Namen „Morning Glory“ (s. Abbildung 23) trägt sowie eine Pumpstation, mit der

bei Bedarf Wasser aus dem angrenzenden Lago Asturias in den Lago Apanás gepumpt werden

kann, zu sehen. Etwa 200 m davon entfernt befindet sich ein zweites

Hochwasserentlastungsbauwerk in Form einer betonierten Rampe (s. Abbildung 24), welches

nachträglich errichtet wurde, da der Kelchüberlauf sich in der Vergangenheit, u.a. während des

Hurrikane „Mitch“ im Jahr 1998, als nicht ausreichend zeigte.

Lago Apanás/ Asturias

Abbildung 21: Kartenausschintt Nicaragua;

Lago Apanás und Lago Asturias

Page 17: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

7 Lago Apanás und Lago Asturias 17

Abbildung 22: Überleitungsanal des Rio Quebradón zum Lago Asturias

Abbildung 23: Lago Apanás und Kelchüberlauf "Morning Glory"

Abbildung 24: Zusätzliches Hochwasserentlastungsbauwerk des Lago Apanás

Page 18: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

18 8 Wasserkraftwerke Cenroamérica und Larreynaga

8 Wasserkraftwerke Centroamérica und Larreynaga

Tag der Besichtigung: 21.07.2015

Berichterstatter: Arne Wagner, Dominik Scholand

Am Dienstag, den 21.07.2015 wurden die beiden

Wasserkraftwerke Centroamérica und Larreynaga der

staatlichen Elektrizitätsgesellschaft ENEL besichtigt.

Empfangen wurde die Exkursionsgruppe von Felix Giro

(Elektrotechnik-Ingenieur) und Lenard Prisonis

(Mechaniker für Wartung und Betrieb der Anlagen), die

zunächst einen Vortrag über die beiden Kraftwerke

hielten.

Das Wasserkraftwerk Centroamérica ist das ältere der

beiden Kraftwerke und wurde 1965 in Betrieb genommen. Es war eine sogenannte

„Pionierleistung“ Nicaraguas, da es die erste größere

Anlage dieser Art darstellte. Im anschließend besichtigten

Maschinenhaus haben wir die zwei vertikal eingebauten

Francis-Turbinen mit einer Fallhöhe von ca. 268 m und

einer Gesamtleistung von 205 GWH sowie die

Schaltzentrale besichtigen können (s. Abbildung 27).

Das benötigte Wasser wird aus dem Apanás-Stausee mittels eines künstlich angelegten Kanals

und entsprechenden Druckrohrleitungen zu den Turbinen geführt. Die Druckrohrleitungen

(Tuberia Forzada) sind 672 m lang, haben jeweils einen Durchmesser von 2,75 m und fördern jeweils 11 m³/s (s. Abbildung 26). Aus dem Stausee kann jedoch nicht beliebig viel Wasser

entnommen werden, da es gesetzliche Grenzen bezüglich des Wasserstandes des Apanás-

Stausees gibt. Daher gilt es einen Wasserstand von 951,5 m ü NN nicht zu unterschreiten. Da

der maximal mögliche Wasserstand des Stausees, bevor dieser durch den „Morning Glory“

entlastet wird, 956,5 m ü NN ist, können der Anlage bis zu 5m Wasserstand zur Verfügung

stehen was bei einer Fläche von 540 km² einer Wassermenge von ca. 225,25 Mio. m³ entspricht.

Nach der Besichtigung des Maschinenhauses sind wir ein Stück weiter gefahren, um uns den

Wasserauslauf des Kraftwerks anzuschauen. Dieses Wasser wird dabei erneut aufgestaut und

dient dem unterhalb gelegenen Kraftwerk Larreynaga erneut zur Energieerzeugung. Larreynaga

ist das neuste Wasserkraftwerk ENELs und befindet sich aktuell noch in der Testphase. Es ist mit dem Stausee durch einen ca. 350 m langen künstlichen unterirdischen Tunnel verbunden.

Nach einer weiteren Fahrt konnte das Krafthaus mit seinen zwei Turbinen besichtigt werden.

Dort befinden sich zwei horizontal eingebaute Francis Turbinen mit einer jeweiligen maximalen

Leistung von 8,97 MW (s. Abbildung 28). Im späteren Betrieb soll die Anlage nicht nur zur

Stromerzeugung genutzt werden, sondern auch zur Netzstabilisierung.

Nach Durchlaufen der ca. drei monatigen Testphase wird das Kraftwerk den Regelbetrieb

aufnehmen. Die besichtigten Wasserkraftwerke sind Teil einer Kaskade verschiedener bereits

installierter oder geplanter Kraftwerke, welche dem Rio Viejo vom Lago Apanás bis in den

Manguasee folgen.

Centroamérica Larreynaga

Abbildung 25: Kartenausschnitt Nicaragua;

Waserkraftwerke Centroamérica und

Larreynaga

Page 19: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

8 Wasserkraftwerke Cenroamérica und Larreynaga 19

Abbildung 26: Wasserkraftwerk Centroamérica

Abbildung 27: Wasserkraftwerk Centroamérica; Generator der Francis-Turbine

Abbildung 28: Wasserkraftwerk Larreynaga; Sicht auf die beiden Francis-Turbinen

Page 20: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

20 9 Geothermie-Kraftwerk San Jacinto

9 Geothermie-Kraftwerk San Jacinto

Tag der Besichtigung: 22.07.2015

Berichterstatter: Piet Jochem, Dominik Müller, Robin Schmid

Am 22. Juli verließen wir die Ecolodge Selva Negra und

machten uns auf den Weg nach León. Während in Selva

Negra kühle Temperaturen um 20 °C herrschten, stieg die

Außentemperatur während der Fahrt deutlich über 30°C.

Auf dem Weg nach León besichtigten wir das

Geothermie-Kraftwerk San Jacinto-Tizate. Dieses

befindet sich im Nordwesten Nicaraguas in der Nähe des

Ortes San Jacinto, ca. 150 km von unserem Startpunkt in

Selva Negra entfernt. Betrieben wird das rund 300

Millionen US-$ teure Kraftwerk durch die Firma Proyecto Eléctrico de Nicaragua, S.A. (PENSA).

Die Besichtigung des Geothermie-Kraftwerks begann mit

einer Begrüßung durch das Kraftwerkspersonal. Trotz der

hohen Temperaturen war es aus Sicherheitsgründen

erforderlich, lange Kleidung zu tragen.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und Ausgabe von Schutzhelmen im

Verwaltungsgebäude des Kraftwerks, wurde die Gruppe zunächst in den Kontrollraum geführt

(s. Abbildung 30), wo ein Eindruck der technischen Überwachung und Steuerung des

Kraftwerks vermittelt wurde.

Aktuell wird in dem Kraftwerk eine elektrische Gesamtleistung von ca. 60 MW erzeugt. Hierbei wird das sogenannte Hot-Dry-Rock-Verfahren eingesetzt, bei dem jeweils durch separate

Brunnen kaltes Wasser in den Untergrund befördert und erhitzt wieder entnommen wird. Einer

der Mitarbeiter erklärte, dass die erzeugte Leistung durch die Bohrung von weiteren

Entnahmebrunnen weiter gesteigert werden soll, da die maximale Leistung der Turbinen aktuell

nicht ausgeschöpft wird.

Nach dem Kontrollraum wurde die Turbinenhalle besichtigt. Hier wird die thermische Energie

des aus den Entnahmebrunnen kommenden Wasserdampfs mittels zweier Dampfturbinen in

elektrische Energie umgewandelt. In einem außerhalb der Turbinenhalle angeschlossen

Kondensator wird dieser wieder verflüssigt und dem Kühlsystem zugeführt. Dieses besteht aus

mehreren aneinandergereihten Kühltürmen. Durch die Nutzung dieses Wassers sowohl für die Kühlung der Turbinen, als auch durch eine Weiterverwendung als Injektionsmedium entsteht

ein geschlossener Wasserkreislauf.

Vom Dach der Kühltürme bekam man einen Eindruck von der Gesamtgröße der Anlage sowie

der umgebenden vulkanischen Landschaft (s. Abbildung 31). Abschließend wurde noch ein Feld

von Injektions- sowie Entnahmebrunnen besichtigt.

Nachdem sich die Gruppe beim Kraftwerkspersonal bedankt hatte, wurde noch ein

gemeinsames Gruppenfoto geschossen (s. Abbildung 32), bevor die Weiterfahrt in die ca. 20 km

entfernte Stadt León anstand.

San Jacinto

Abbildung 29: Kartenausschnitt Nicaragua;

Geothermiekraftwerk San Jacinto

San Jacinto

Page 21: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

9 Geothermie-Kraftwerk San Jacinto 21

Abbildung 30: Führung im Geothermie-Kraftwerk San Jacinto; hier: Kontrollraum

Abbildung 31: Blick vom Dach des Kühlturmgebäudes

Abbildung 32: Gruppenbild nach der Führung im Geothermie-Kraftwerk San Jacinto

Page 22: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

22 10 Partneruniversität Universidad Technológica La Salle

10 Partneruniversität Universidad Technológica La Salle

Tag der Besichtigung: 23.07.2015

Berichterstatter: Anna Bach

Am 23.07. besuchten wir unsere Partneruniversität, die

Universidad Tecnológica La Salle (ULSA), in León. Mit

dieser besteht bereits seit 2012 eine institutionelle

Zusammenarbeit und seit 2013 eine offizielle

Kooperationspartnerschaft.

Dort angekommen wurden wir direkt vom

Universitätsdirektor Manuel Orozco Calderón herzlich

empfangen. Nach einer Einführung stellte Jochen Hack

die TU Darmstadt und das FG ihwb mittels einer kurzen

Präsentation für die Anwesenden des Lehrkörpers der USLA vor. Anschließend informierte uns eine

Mitarbeiterin über die Universität La Salle. Dabei wurden

u.a. der Aufbau der ULSA, ihre Studiengänge sowie deren

Philosophie thematisiert.

Neben 28 Angestellten und 3 Hilfswissenschaftlern

befinden sich derzeit 575 Studenten an der Universität. Das integrierte Instituto Politécnico

ermöglicht weiteren 350 Schülern das Erreichen eines Fachabiturs. Das Politécnico existiert

bereits seit 1903. Später entwickelte sich aus dem Politécnico die ULSA, welche offiziell 2009

gegründet wurde. Die Universidad Tecnológica La Salle ist eine private Universität und somit

ohne staatliche Gelder finanziert. Die Semesterkosten der Universität betragen ca. 70 Euro pro Monat, Schüler zahlen monatlich 15 Euro für den Besuch des Politécnico. Zwar gibt es in

Nicaragua kein Bafög, jedoch besitzen nach den Angaben der Vortragenden ca. ein Drittel der

Studenten ein Stipendium. Trotz der Beiträge werden die Kosten der Universität allerdings

derzeit nicht vollständig gedeckt. Aus diesem Grund bietet die ULSA über eine Stiftung unter

anderem verschiedene Dienstleistungen (z.B. Möbelbau) für die Öffentlichkeit an, um sich

damit und in Zukunft vollständig zu finanzieren. Auch über verschiedene fachliche

Weiterbildungsangebote wird versucht zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Ein Ingenieursstudium ist für fünf Jahre angesetzt, wobei das Hochschuljahr im Januar beginnt

und im Dezember endet und in viermonatige Trimester eingeteilt ist. Am Ende jedes Trimesters

folgen die Prüfungen. Das letzte Studienjahr beinhaltet ein Trimester Vorlesungen und zwei Trimester zur Durchführung eines Abschlussprojektes sowie zur Anfertigung der Monografie

(ähnlich der Diplomarbeit bzw. Masterthesis). Nach dem Ingenieursstudium bietet die ULSA

verschiedene Postgraduiertenstudiengänge als Aufbaustudium an.

Nach der Vorstellung der ULSA und einem Snack aus der Mensa erfolgte eine Einteilung in drei

Gruppen. In diesen Gruppen wurden wir durch die Uni geführt und durchliefen mehrere von

Studenten vorbereitete interaktive Stationen. Neben interessanten Vorträgen über Solarkraft

und Fotovoltaik-Anlagen, Wasserkraftnutzung, Turbinen und Generatoren, Biogasgewinnung

und –nutzung sowie die Vorführung solcher Anlagen und Geräte vor Ort, wurde uns die

Möglichkeit geboten von Studenten entwickelte Prototypen selbst anzuwenden (s. Abbildung

34). Beispielsweise durften wir eine in einer Projektarbeit entwickelte, computergesteuerte Hand bedienen oder einen ferngesteuerten Roboterarm zur Fertigungstechnik steuern sowie

mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen machen.

ULSA

Abbildung 33: Kartenausschnitt Nicaragua;

Universidad Technológica La Salle

León

Page 23: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

10 Partneruniversität Universidad Technológica La Salle 23

Anschließend an den Rundgang über das Unigelände wurden wir zu einem gemeinsamen

Nachmittagsessen in der Mensa mit dem Schulleiter und den Mitarbeitern eingeladen.

Auf diese Pause folgte das Treffen mit den Studenten. Nach einem einleitenden Vortrag des

Schulleiters folgte erneut Jochen Hack mit einer allgemeinen Vorstellung über die TU Darmstadt und das FG ihwb. Danach präsentierten Luisa Kannicht und David Birkas, beides ehemalige

Praktikanten der TU Darmstadt an der ULSA, auf Spanisch allgemeine Informationen über die

TU Darmstadt, das Studentenleben und sehenswerte Orte in Darmstadt. Die Veranstaltung bot

insbesondere für die Studenten beider Universitäten die Möglichkeit sich über die angebotenen

Austauschprogramme, sowie die dahinter stehenden Universitäten und Städte zu informieren.

Die Vortragsreihe beendete Prof. Waltraud Kofer, eine in León arbeitende Langzeitprofessorin

vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.) mit einer Präsentation über

internationale Zusammenarbeit und Beziehungen auf Hochschulebene. Nach einem kurzen

Austausch mit den Studenten verabschiedeten und bedankten wir uns für diesen interessanten

und informationsreichen Tag und die Einblicke in die Arbeiten der Studenten sowie das Universitätsleben.

Abbildung 34: Vorführung eines Windkraftmodells

Abbildung 35: Treffen mit Studenten der ULSA; Präsentation der TU Darmstadt

Page 24: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

24 11 Centro de Investigación y Desarollo de Tecnologías Energéticas Ambientales

11 Centro de Investigación y Desarrollo de Tecnologías Energéticas Ambientales

Tag der Besichtigung: 23.07.2015

Berichterstatter: Katharina Schneider, Maria Zimmermann

Das CIDTEA (Centro de Investigación y Desarrollo de

Tecnologías Energéticas Ambientales) ist ein

Forschungsinstitut an der ULSA, welches sich zur

Aufgabe gemacht hat, die Einwohner Nicaraguas durch

die Entwicklung möglichst einfacher Technologien mit

dezentralen erneuerbaren Energien zu versorgen.

Die Idee für ein solches Forschungs- und

Entwicklungszentrum hatte Markus Neubert vor zwei

Jahren, nachdem er sich für eine Stelle als Koordinator

im Bereich Erneuerbare Energien an der Universität León beworben hatte. Seitdem entwickelte sich das Institut

stetig weiter.

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei aktuell im

Bereich der Biokraftstoffe. Hier wird bis heute stetig

daran gearbeitet möglichst einfache Techniken zur

Energieerzeugung zu entwickeln. In den Gesprächen mit Markus Neubert betonte er immer

wieder: „Es muss eine ganz einfache Technik sein, sonst wird sie von den Menschen hier nicht

angewendet. Unsere Leute müssen also kreativ sein!“. Die Autos und Traktoren der Universität

La Salle fahren bereits mit eigens hergestelltem Biodiesel und auch eine Kooperation mit

Landwirten wurde schon hergestellt. Biokraftstoffe bieten jedoch wesentlich mehr Potential – gerade im Hinblick auf den Klimawandel. Ziel ist es, die Methanproduktion bzw. CO2-

Produktion durch das CO2-neutrale Biogas zu vermindern und die Menschen zusätzlich mit

Energie versorgen zu können. „Gerade in ländlichen Gegenden gibt es häufig noch nicht einmal

Licht, aber reichlich Kühe!“, so Neubert, „Gerade das bietet reichlich Potential für eigene kleine

Biogasanlagen mit kleinem Motor.“

Durch den Kontakt zur TU Darmstadt hat sich das CIDTEA auch im Bereich Wasserkraft und

Wasserwirtschaft etabliert. Dabei wurden mithilfe zahlreicher Praktikanten der TU Darmstadt

(insgesamt 12; Stand: 2015) schon einige Wasserkraftprojekte unterstützt und umgesetzt.

Erster Praktikant war David Birkas, durch den auch - über die Deutsche Gesellschaft für

internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Nicaragua - der Kontakt zwischen der TU Darmstadt bzw. dem Fachgebiet für Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung unter der Leitung

von Dr.-Ing. Jochen Hack mit dem CIDTEA geknüpft wurde. Mittlerweile werden sogar erste

Projekte aus der Privatwirtschaft umgesetzt, was die beträchtliche Entwicklung des Instituts

noch einmal verdeutlicht. Jährlich kommen mehrere Studenten der TU Darmstadt nach León,

um ihr Wissen zu erweitern und das CIDTEA tatkräftig bei seinem Wachstum zu unterstützen.

Auch auf dem Gebiet des Gewässerschutzes und der integrierten Flussgebietsbewirtschaftung

werden Praktikanten der TU Darmstadt am CIDTEA beschäftigt. Dabei haben sich Praktikanten

in den letzten Jahren intensiv mit der Gewässerbelastung des Rio Chiquito befasst. Dieser Fluss

durchfließt die Stadt León und mündet nach ca. 4o km Fließstrecke im Naturschutzgebiet Isla

Juan Venado, einem artenreichen Mangrovenwald im Mündungsgebiet in den Pazifik.

Abbildung 36: Kartenausschnitt Nicaragua;

CIDTEA

CIDTEA León

Page 25: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

11 Centro de Investigación y Desarollo de Tecnologías Energéticas Ambientales 25

Abbildung 37: Besuch des CIDTEAs, rechts im Bild Markus Neubert

Abbildung 38: Kleiner Biogasspeicher der CIDTEA

Abbildung 39: Labor für die Herstellung und Optimierung von Bioethanol

Page 26: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

26 12 Schlachthofprojekt und Rio Chiquito

12 Schlachthofprojekt und Rio Chiquito

Tag der Besichtigung: 24.07.2015

Berichterstatter: Jessica Simon, Judith Mach

Am 24.07. wurde der Schlachthof von León besichtigt.

Unsere Gruppe wurde dabei von Phillip Grimm

empfangen, der als Freiwilliger des Programms

Weltwärts für die Bremer Organisation BORDA (Bremen

Overseas Research & Development Association) arbeitet.

Diese gestaltet aktuell vorwiegend dezentrale Abwasser-

und Sanitärprojekte (sog. DEWATS) im asiatischen

Raum.

Beim Schlachthofprojekt in León handelt es sich um das

erste Abwasserprojekt, welches BORDA in Lateinamerika durchführt. Das Ziel ist es, ein funktionierendes

Abwasserkonzept für den Schlachthof zu entwickeln.

Sollte dieses Projekt erfolgreich sein, kann es

anschließend für andere Gewerbe übernommen werden.

Der Schlachthof gehört zwar der Stadt, jedoch werden die Schlachtungen selbst von Metzgern

durchgeführt, welche von den jeweiligen Landwirten beauftragt werden. Dabei liegt der

Durchschnitt bei etwa 35 bis 50 geschlachteten Rindern und 25 geschlachteten Schweinen pro

Tag. Bei der Reinigung des Schlachthofes fallen derzeit ca. 60.000 Liter Abwasser pro Tag an.

Das Abwasser ist mit Blut, Haut und Feststoffen verunreinigt, hinzu kommt eine starke

Geruchsbelästigung. Das Abwasser wurde bislang ohne Aufbereitung in den Rio Chiquito eingeleitet.

Das Abwasserkonzept für den Schlachthof besteht aus drei unterschiedlichen Teilen. Der erste

befasst sich mit der Optimierung der Schlachtung im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch

und Hygiene. Der hohe Wasserverbrauch bei der Schlachtung und insbesondere bei der

Reinigung soll durch die Anschaffung von Hochdruckreinigern um bis zu 75 % verringert

werden.

Der zweite Teil des Konzepts befasst sich mit der Reinigung des Abwassers. Die gröbsten

Verunreinigungen werden durch ein Sieb im Kanal aufgefangen. Anschließend erreicht das

Abwasser eine ebenfalls installierte Biogasanlage. In dem Biogassettler wird der Schlamm vom

Wasser durch einfache Sedimentation getrennt, wobei der Schlamm anschließend in zwei Biogastanks weitergeleitet wird. Das hierdurch gewonnene Biogas wird innerhalb der Anlage

unter anderem für das Krematorium verwendet. Danach gelangt das Abwasser in ein weiteres

Becken, in welchem sich Membranlamellen sowie Vulkansteine zur anaeroben Filtration

befinden.

Im dritten Teil des Abwasserkonzepts werden die während der Reinigung erzeugten Stoffe für

die Düngung und Bewässerung eines Landwirtschaftsprojekts direkt auf dem

Schlachthofgelände verwendet. Hierbei handelt es sich um ein Projekt zur Veranschaulichung

des potentiellen Nutzens von aufbereitetem Abwasser. Das geerntete Gemüse wird momentan

an Hotelketten verkauft.

Das Projekt hat jedoch mit einigen Problemen zu kämpfen. Zum Beispiel mangelt es an einem Verantwortungsgefühl für die Anlagen des Schlachthofes, da die Schlachter selbst nicht vom

Abbildung 40: Kartenausschnitt Nicaragua;

Schlachtof León, Rio Chiquito

Schlachthof, Rio Chiquito León

Page 27: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

12 Schlachthofprojekt und Rio Chiquito 27

Schlachthof angestellt sind. Zudem wird dem geernteten Gemüse mit großer Skepsis begegnet,

da es mit gereinigtem Abwasser bewässert wurde.

Nach dem Schlachthof wurden die Oxidationslagunen der Abwasseraufbereitung der Stadt León

(s. Abbildung 42) sowie der Rio Chiquito (s. Abbildung 43) besichtigt. In diesen Lagunen wird das Abwasser von León mittels einer biologischen Reinigung aufbereitet. Durch das Einleiten

des Schlachthofabwassers wurden die ohnehin schon stark beanspruchten Lagunen zusätzlich

belastet. Eine mechanische Reinigungsstufe war zwar geplant, jedoch wurden nach der

Fertigstellung dieser Stufe diverse Teile entwendet, sodass sie zurzeit funktionsunfähig ist. Eine

chemische Reinigungsstufe des Abwassers ist nicht vorhanden. In Summe ergibt sich daher eine

äußerst problematische Aufbereitungssituation für das Abwasser von León. Dies kann man unter

anderem auch bei der Einleitung des aufbereiteten Abwassers in den Rio Chiquito erkennen, da

hierbei eine starke Schaumbildung auftritt.

Abbildung 41: Führung durch den Schlachthof durch Philip Grimm, Borda

Abbildung 43: Schaumbildung am Rio Chiquito Abbildung 42: Abwasserbehandlung León;

Oxidationslagunen

Page 28: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

28 13 Modellfinca Quinta Yolanda

13 Modellfinca „Quinta Yolanda“

Tag der Besichtigung: 24.07.2015

Berichterstatter: Katharina Schneider, Maria Zimmermann

Die Quinta Yolanda bei León ist eine kleine ökologische

Farm. Sie ist ein kleines Paradies, welches sich inmitten

eines tropischen Trockenwaldes, ca. 10 km außerhalb

von León in Richtung Süden, befindet und erneuerbare

Energien zur Energieerzeugung nutzt.

Am 4. September 1970 wurde sie gegründet. Zu dieser

Zeit wurde ebenfalls mit der Wiederaufforstung des sie

umgebenden Waldes begonnen. Im Sinne des

Ökotourismus können Besucher hier entspannen und die

Schönheit der Natur erleben, ohne diese zu belasten.

Im Osten grenzt die Farm an den Fluss „Grande de

Atoya“, durch welchen ein Blick auf eine wundervolle,

ursprüngliche Naturlandschaft gegeben ist. Da der

Standort nicht weit von der Quelle des Flusses entfernt

liegt und der Uferbereich einigen wenigen Fincas

zuzuschreiben ist, ist das Wasser dort sehr klar, sauber und von den Menschen nahezu

unbeeinflusst. Daher wird es auch in der häuslichen Wasserversorgung der Quinta Yolanda

weiter verwendet.

Über einen hydraulischen Widder (wassergetriebene Pumpe, welche ohne Strom arbeitet; s.

Abbildung 46) wird Wasser in einen Hochbehälter gepumpt und von dort für die Nutzung gespeichert. Auch wird das Wasser durch eine kleine Staustufe aufgestaut, sodass es wunderbar

zum Schwimmen und zur Naherholung genutzt werden kann. Im flachen Wasser geben

Putzerfische durch das Abzupfen toter Hautzellen eine kleine Wellnessbehandlung.

Den Fluss stromaufwärts schwimmend kann eine vielfältige Natur und Tierwelt beobachtet

werden. Unter anderem kann auch der Nationalvogel „Guardabarranco“ erspäht werden.

Ebenso befindet sich auf der Ecolodge eine kleine Windkraftanlage zur Stromerzeugung und es

wird Solarenergie mittels Photovoltaik genutzt.

Des Weiteren befindet sich eine kleine Wasserkraftanlage auf dem Grundstück an der kleinen

Staustufe. Die kleine axial-durchströmte Rohrturbine, mit angeschlossenem Generator zur

Stromerzeugung, wurde in Zusammenarbeit mit Markus Neubert vom CIDTEA und Praktikanten der TU Darmstadt umgesetzt (s. Abbildung 45). Auch zukünftig sollen hier weitere

Projekte zur Energieerzeugung in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt verwirklicht werden.

Die Quinta Yolanda geht mit ihrem Ökotourismus und dem paradiesischen Leben im Einklang

mit der Natur einen Schritt voran und leistet einen kleinen Beitrag zur Erhaltung und

Wertschätzung der natürlichen Ressourcen.

Zum Abschluss des Aufenthalts auf der Quinta Yolanda gab es noch ein leckeres Mittagessen (s

Abbildung 47).

Abbildung 44: Kartenausschnitt Nicaragua;

Quinta Yolanda

Page 29: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

13 Modellfinca Quinta Yolanda 29

Abbildung 45: Kleine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung der Quinta Yolanda

Abbildung 46: Hydraulischer Widder

Abbildung 47: Mittagessen in der Quinta Yolanda

Page 30: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

30 14 Mangrovengebiet Isla Juan Venado

14 Mangrovengebiet Isla Juan Venado

Tag der Besichtigung: 25.07.2015

Berichterstatter: Jessica Simon, Judith Mach

Am 27.07. war unser Ausflugsziel das Naturreservat „Isla

Juan Venado“. Das Reservat befindet sich im Department

Léon in der Nähe der Stadt Las Peñitas und ca. 30 km

entfernt von der Stadt León. Es ist ein etwa 20 km langer

Ästuar, der zum Mündungsgebiet des Rio Chiquito

gehört.

Das für Flussmündungen typische Brackwasser stellt

einen besonderen Lebensraum für zahlreiche Tier- und

Pflanzenarten dar, wie zum Beispiel die

charakteristischen Mangrovenbäume, die im Brackwasser wachsen. Das Ökosystem Mangrovenwald

kann sich nur im Gezeitenbereich tropischer Küsten mit

ganzjährigen Wassertemperaturen über 20°C bilden und

ist durch eine speziell angepasste Artenvielfalt

gekennzeichnet.

Insbesondere für viele Meerestiere sind Mangrovengebiete wichtige Brutstätten und

Kinderstuben. Für den Menschen sind sie oft von besonderer Bedeutung für den Schutz vor

Stürmen und Sturmfluten. Das Mangrovengebiet wird durch eine Insel vom Pazifik getrennt,

welche nur mit einem Boot erreicht werden kann.

Am Strand wurden wir von Markus Neubert, ein paar ortsansässigen Fischern und Einheimischen empfangen, die uns mit ihren Booten durch das Reservat führen sollten. Unser

erstes Ziel war ein Strand im Süden des Mangrovengebietes. Während der Bootsfahrt konnte

man zahlreiche Tierarten, vor allem Vögel und Krebse, aber auch Leguane entdecken. Während

der Fahrt erfuhren wir, dass aufgrund der vormals starken Rodung der Mangroven das Gebiet

inzwischen unter Naturschutz gestellt wurde. Hierdurch verloren allerdings zahlreiche

Holzfäller ihre Lebensgrundlage. Aufgrund dessen wird versucht durch spezielle

Tourismusangebote den dort lebenden Menschen eine alternative Einnahmequelle zu schaffen.

Unser zweites Ziel war eine Ecolodge, welche von ehemaligen Holzfällern und ihren Familien

betrieben wird. Dort kann man frischen Fisch essen und in kleinen Hütten direkt am Strand

übernachten. Durch den Betrieb der Ecolodge können sich 12 Familien eine Lebensgrundlage schaffen. Außerdem befindet sich dort eine Aufzuchtstation für die Oliv-Bastardschildkröte,

einer Meeresschildkrötenarten die vom Aussterben bedroht ist.

Abbildung 48: Kartenausschnitt Nicaragua;

Mangrovengebiet Isla Juan Venado

Page 31: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

14 Mangrovengebiet Isla Juan Venado 31

Abbildung 49: Bootstour durch das Mangrovengebiet (1)

Abbildung 50: Mangrovengebiet Isla Juan Venado

Abbildung 51: Bootstour durch das Mangrovengebiet (2)

Page 32: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

32 15 Cerro Negro

15 Vulkano-Boarding auf dem Cerro Negro

Tag der Besichtigung: 26.07.2015

Berichterstatter: Junija Brandt, Marion Neumeister

Der Cerro Negro ist 782 m hoch und befindet sich in der

Bergkette Cordillera de los Maribios, die viele aktive

Vulkane beheimatet. So ist auch der Cerro Negro aktiv,

durch seine besondere Beschaffenheit lässt sich ein

Ausbrechen des jüngsten und aktivsten Vulkans

Nicaraguas allerdings recht genau voraussagen. Zum

letzten Mal ist der Cerro Negro 1999 ausgebrochen,

seitdem ist genügen vulkanisches Material zum Vulkano-

Boarding vorhanden.

Direkt von unserem Hostel in León ging es morgens mit zwei Wagen zum Vulkan Cerro Negro zum „Vulkano-

Boarding“, wobei wir von Philip Grimm begleitet

wurden. Bei den Wagen handelte es sich um teilweise

offene und geländegängige Kleintransporter, mit denen

es dann weit landeinwärts über unebene, sandige

Straßen bis zum Vulkan ging.

Am Vulkan angekommen ging es mit dem Board, welches aus einem umgebauten Holzbrett mit

Halteschnur und Sitzsteg bestand, sowie einem Turnbeutel gefüllt mit Schutzanzug,

Handschuhe und Schutzbrille zum Aufstieg. Bis an die Spitze des Vulkans führt ein teilweise

sehr steiler und steiniger Weg am Grat entlang. Sobald der Grat des Berges erreicht war, erschwerten starke Windböen das Vorankommen. Der Aufstieg lohnte sich jedoch: Oben

angekommen wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.

Nach dem Anlegen des Schutzanzuges und den ersten Einweisungen unseres Ausflugleiters

wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils eine andere Strecke den Berg hinunter fahren

sollten. Wir haben uns in einer Schlange hintereinander auf die Boards gesetzt und nach der

Anweisung des Ausflugsleiters sind wir einzeln den Vulkan hinunter gefahren.

Der Anfang der Strecke ist sehr steil, sodass man nicht die gesamte Fahrstrecke überblicken

kann. Das Vulkangestein stellte sich schnell als ganz und gar gegensätzlich zu feinem

Pulverschnee heraus. Das Tragen der Schutzbrille erwies sich als sehr vorteilhaft, da durch das

Bremsen und Lenken mit den Füßen kleinere Steine aufgewirbelt wurden und einem in das Gesicht flogen. Die Dauer der Fahrt ist relativ kurz und steht in keinem Verhältnis zur Dauer für

den Aufstieg, allerdings war der Spaßfaktor bei der Abfahrt deutlich höher als beim Aufstieg.

Unten angekommen blickt man zurück und ist nicht nur berauscht von dem einmaligen Erlebnis,

sondern auch von der riesigen Höhe des Vulkans, die man in so kurzer Zeit auf so steilem

Gelände zurückgelegt hat. Schnell stellt sich heraus, dass man sich auch noch Tage danach an

dieses seltene Ereignis erinnern wird, da sich der sehr feine Vulkanstaub seinen Weg selbst in

die kleinsten Ecken des Körpers gebahnt hat. Doch mit jedem Korn das man findet, erinnert

man sich an dieses einzigartige, adrenalingetränkte Ereignis.

Abbildung 52: Kartenausschnitt Nicaragua;

Vulkan Cerro Negro

Cerro Negro

Cerro Negro

Page 33: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

15 Cerro Negro 33

Abbildung 53: Blick vom Cerro Negro ins Tal

Abbildung 54: Gruppenbild auf dem Cerro Negro

Abbildung 55: Abfahrt vom Vulkan Cerro Negro

Page 34: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

34 16 Centro para la Investigación de Recursos Acuáticos de Nicaragua

16 Centro para la Investigación en Recursos Acuáticos de Nicaragua

Tag der Besichtigung: 27.07.2015

Berichterstatter: David Birkas-Kovats, Luisa Kannicht

Auf dem Weg von León nach Granada machten wir noch

einmal Halt in Managua, um uns an der Universidad

Nacional Autonóma de Nicaragua (UNAN) mit der

Direktorin des Forschungszentrums für Wasserwirtschaft

(Centro para la Investigación en Recursos Acuáticos de

Nicaragua – CIRA) und mit Mitarbeiterinnen des Instituts

auszutauschen. Das CIRA ist das führende

Wasserforschungszentrum in Nicaragua und

insbesondere in Bezug auf detaillierte Untersuchungen

zum Zustand des Nicaraguasees bekannt.

Wir wurden zunächst von der Direktorin Selvia del

Carmen Flores Sánchez begrüßt und willkommen

geheißen. Die Leiterin der Forschungs- und

Entwicklungsabteilung, Dr. Heyddy Calderón, stellte uns

anschließend das Zentrum und seine Arbeitsbereiche vor.

Seit 1980 wird dort zu den Themen Nutzbarmachung und Schutz der Wasserressourcen gelehrt

und geforscht.

Das Ziel des Instituts ist es, regional und national auf dem Gebiet der qualitativen und

quantitativen Wasserwirtschaft sowie dem integrierten Wasserressourcenmanagement führend

zu werden, Kompetenzen und Kapazitäten zu entwickeln, um dem Wissensbedarf der Gesellschaft zu begegnen. Dafür verfolgen die Mitarbeiter des Zentrums drei Grundsätze. Zum

einen die Übertragbarkeit ihrer Arbeit auf die Gesellschaft. Wissenschaftliche Forschung und

technische Entwicklung sollen dank ihres interdisziplinären Ansatzes und der Zusammenarbeit

mit internationalen Partnern einen maßgebenden Beitrag zur Meisterung der Aufgaben des

nationalen Wasserressourcenmanagements beitragen.

Des Weiteren wird große Anstrengung in die Ausbildung eigener Lehrkörper gelegt. Seit 2008

ist ein Aufbaustudium im Fach Wasserwirtschaft akkreditiert. Die dritte Säule stellt die

praktische Arbeit in den neun institutseigenen Labors dar.

Die gut ausgebaute Infrastruktur ermöglicht Dienstleistungen wie die Analyse von

Wasserproben bis hin zur Kalibrierung von meteorologischen Messinstrumenten.

Bei unserem Besuch vor Ort wurde großes Interesse von Seiten des CIRA an einem fachlichen

Austausch mit dem Fachgebiet für Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung der TU

Darmstadt bekundet. Zukünftig sollen Kooperationsmöglichkeiten in Forschung und Lehre

erörtert werden.

Abbildung 56: Kartenausschnitt Nicaragua;

CIRA-UNAN

CIRA-UNAN Managua

Page 35: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

16 Centro para la Investigación de Recursos Acuáticos de Nicaragua 35

Abbildung 57: Präsentation des CIRA und seines Aufgabenbereichs durch Dr. Heyddy Calderón (1)

Abbildung 58: Präsentation des CIRA und seines Aufgabenbereichs durch Dr. Heyddy Calderón (2)

Abbildung 59: Gelände des CIRA-UNAN

Page 36: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

36 17 Kläranlage Managua

17 Kläranlage Managua

Tag der Besichtigung: 27.07.2015

Berichterstatter: David Birkas-Kovats, Luisa Kannicht

Im Anschluss an den Besuch des

Wasserforschungszentrums der Universität UNAN in

Managua besichtigten wir die zentrale Kläranlage der

Hauptstadt Managua. Jahrzehntelang wurde das gesamte

Abwasser der Haushalte, Industrie und Landwirtschaft

ungereinigt in den Managuasee geleitet. Die hohe

Schadstoffbelastung beeinträchtigte die Wasserqualität

stark und ließ die Fischbestände schrumpfen. Die am See

lebenden Menschen entnehmen das verschmutzte

Wasser, um sich zu waschen, damit zu kochen und ihre Felder zu bewässern. Der zunehmend schlechtere

Zustand des Gewässers stellte immer mehr ein

Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung und eine

Bedrohung der Existenzgrundlage für zahlreiche Fischer

dar (KfW Entwicklungsbank, 2014).

Im Jahr 2004 rief die staatliche Wasserbehörde des Landes ein Programm zur Verbesserung der

Abwassersituation der Stadt Managua sowie zur Verringerung der Verschmutzung des

Managuasees ins Leben. Seit 2009 ist die Kläranlage in Betrieb, welche die Abwässer von ca.

einer Million Einwohnern behandelt. Sie war damit die erste Kläranlage aller

zentralamerikanischen Hauptstädte. Die Anlage befreit das Abwasser über mechanische und biologische Reinigungsstufen weitestgehend von Feststoffen und Phosphaten.

Das Wasser durchläuft zunächst einen Rechen mit einem Stababstand von 6 mm, einen Sand-

und Fettfang (s. Abbildung 61) sowie einen Lamellenabscheider zur Vorklärung. Anschließend

wird es in großen Tanks nach dem Tropfkörperverfahren mikrobiell aerob gereinigt (s.

Abbildung 62) und zuletzt noch einmal über einen Lamellenabscheider zur Nachklärung

geführt, bevor es in den See eingeleitet wird (Biwater, 2009).

Durch den Bau der Anlage konnte der Nähr- und Schadstoffeintrag in den Managuasee bereits

stark reduziert werden. Allerdings sind bisher nur ca. 65% der Einwohner Managuas an das

Abwassersystem angeschlossen. Darüber hinaus leiten umliegende Städte ihre Abwässer

weiterhin unbehandelt in den See, nahe gelegene Mülldeponien und Industrieabfälle belasten das Gewässer zusätzlich. Die Erweiterung des Systems ist folglich zu erwarten und auch

notwendig (Biwater, 2009).

Eine Besonderheit, welche die Anlage in ganz Zentralamerika einzigartig macht, ist das System

der Klärschlammtrocknung. In einer solaren Trocknungsanlage, welche von der ganzjährig

hohen Außentemperatur profitiert, wird der Klärschlamm zu einem Granulat verarbeitet, das

reich an Nitrat und Phosphor ist und als Dünger zur Anwendung in der Landwirtschaft verkauft

werden kann. Die kostspielige Entsorgung der aus dem Sedimentationsbecken entnommenen

Feststoffe entfällt dadurch (Biwater, 2009).

Kläranlage Managua

Abbildung 60: Kartenausschnitt Nicaragua;

Kläranlage von Managua

Managua

Page 37: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

17 Kläranlage Managua 37

Abbildung 61: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Zulauf zur Rechenanlage

Abbildung 62: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Tropfkörper

Abbildung 63: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Gruppenbild

Page 38: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

38 18 Windkraftpark “Camilo Ortega”

18 Windkraftpark „Camilo Ortega“

Tag der Besichtigung: 28.07.2015

Berichterstatter: Marcel Kaufmann, Johannes Braun

Am 28.07. besuchten wir den Windpark „Camilo Ortega“

wenige Kilometer südlich von Rivas. Diese Region bietet

sehr gute Standorte für Windenergie, da hier sehr

konstant sehr gute Windstärken erreicht werden. Durch

die Lage auf dieser Landzunge, mit dem Nicaraguasee

östlich und dem Pazifik westlich, herrschen hier optimale

Windverhältnisse.

Als wir morgens von Managua nach mehrstündiger Fahrt

in der Zentrale des Windparks ankamen, wurden wir

herzlich begrüßt und auch mit Getränken versorgt. Es folgte eine kurze Präsentation auf Deutsch, bei der uns

der leitende Mitarbeiter alle Informationen des

Windparks aufzeigte.

Nach der Präsentation fuhren wir zu einer geeigneten

Stelle des Windparks, um die Windräder aus der Nähe

betrachten zu können und einen Überblick über das Gelände des Windparks zu erhalten.

Der Windpark wird in zwei Stufen ans nationale Stromnetz angeschlossen. Die erste Stufe

umfasst eine Kapazität von 39,6 MW und wurde im Januar 2014 fertiggestellt (s. Abbildung

66). Die zweite Stufe umfasst 62,7 MW und wird voraussichtlich im Jahr 2017 ans nationale

Stromnetz angeschlossen.

In der ersten Phase wurden 22 Vestas-Windturbinen mit einer Produktion von 1,8 MW je

Turbine installiert. Die Stromerzeugung lag 2014 bei 159.530 MWh. Die Bruttoeinnahmen aus

dem Verkauf dieser Energie betrugen 17,3 Millionen US$.

Die Stromerzeugung mittels Windenergie betrug 2014 in Nicaragua 46,6 % an der gesamten

Erzeugung. Durch den Einsatz dieser erneuerbaren Energie wird eine jährliche Reduzierung der

CO2-Emission um 112 Mio. Tonnen erreicht.

Die zweite Phase beinhaltet nach Fertigstellung 19 Vestas-Windturbinen mit einer Kapazität je

Turbine von 3,3 MW. Der Rotordurchmesser beträgt 112 m. Mit Einsatz der

Windenergieanlagen von Phase 2 wird eine jährliche Senkung der CO2-Emission von ungefähr

170 Mio. Tonnen erreicht. Mit diesem stetigen Wachstum der Windenergie, muss in anderen Energiesektoren zunehmend weniger investiert werden. Dadurch kann z.B. der Zukauf von Öl

um 46 Mio. US$ gesenkt werden.

Die Projektlaufzeit beträgt 20 Jahre, wobei sich die Kosten auf ca. 117 Mio. US$ belaufen. Es

wird, nach Fertigstellung von Phase 2, ein jährliches Einkommen von ca. 27 Mio. US$ geschätzt.

Abbildung 64: Kartenausschnitt Nicaragua;

Windpark "Camilo Ortega"

Windkraftpark „Camilo Ortega“

Page 39: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

18 Windkraftpark „Camilo Ortega“ 39

Abbildung 65: Windpark "Camilo Ortega"; Präsentation durch den Projektleiter

Abbildung 66: Windpark "Camilo Ortega"

Abbildung 67: Windpark "Camilo Ortega"; Gruppenbild

Page 40: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

40 19 Nicaragua-Kanal

19 Nicaragua-Kanal

Tag der Besichtigung: 28.07.2015 + 29.07.2015

Berichterstatter: Bettina Steiniger, Vera Behle

Der Nicaragua-Kanal (spanisch: „El Gran Canal de

Nicaragua“) ist ein Großprojekt, bei dem der Bau eines

Schifffahrtkanals zwischen dem Pazifik und dem Atlantik

als Konkurrenz zum Panamakanal geplant ist. Neben dem

Bau des Kanals werden im Rahmen des Projekts noch

zusätzlich Autobahnen, zwei Tiefwasserhäfen, zwei

Freihandelszonen, eine Ölpipeline, eine Eisenbahnstrecke

und ein internationaler Flughafen gebaut.

Die nicaraguanische Regierung verspricht sich durch

diese Baumaßnahme Milliardeneinnahmen durch den Schiffsverkehr ähnlich dem Panama-Kanal und eine

signifikante Steigerung des Wirtschaftswachstums. Dies

soll dem Land aus der Armut helfen und zu seiner

technologischen Entwicklung beitragen (Villafuerte Solís,

D. 2014).

Der Verlauf des Nicaragua-Kanals führt von der Mündung des Rio Brito an der Küste des Pazifiks

durch den Nicaraguasee weiter in den Osten bis zur Mündung des Flusses Punta Gorda in den

Atlantik. Die Gesamtlänge beträgt ca. 286 km, wobei etwa 90 km davon im Nicaraguasee

verlaufen (vgl. Abbildung 69).

Der Kanal ist mit einer Tiefe von 27,6 m und einer Breite von bis zu 520 m geplant. Somit sollen auch Schiffe mit einem Gewicht bis zu 400.000 Tonnen, die bisher den Panama-Kanal nicht

passieren können, den Nicaragua-Kanal benutzen (Heute-Perez, J. Meyer, A. 2014).

Die nicaraguanische Regierung beauftragte für das Bauprojekt die chinesische

Unternehmensgruppe Hongkong Nicaragua Canal Development Investement Group. Das

Unternehmen erhält die Konzession für den Kanalbetrieb für 50 Jahre. Die Baukosten werden

von der Regierung mit 40 Milliarden US-Dollar angegeben. Der Startschuss für den Bau wurde

offiziell im Dezember 2014 erteilt (HKND Group; Heute-Perez, J; Meyer, A. 2014).

Während der Besichtigung des Windparks bei Rivas wurde der Verlauf des Nicaragua-Kanals

angesprochen, den man von dort aus sehen konnte. Allerdings waren noch keine Bauarbeiten

oder Ähnliches zu sehen. Am darauffolgenden Tag wurde uns bei der Überfahrt auf die Insel Ometepe ebenfalls der geplante Kanalverlauf gezeigt.

Allerdings stellt der geplante Verlauf des Kanals ein hohes Risiko für den Nicaraguasee und sein

Ökosysteme dar. Für den Kanalbau müssen tausende Tonnen Sediment aus dem See abgetragen

werden, damit die geplante Tiefe für den Kanal realisiert werden kann. Durch die mögliche

Infiltration von Salzwasser kann das größte Süßwasser-Reservoir Nicaraguas verunreinigt und

das Seewasser chemisch gestört werden. Durch den Kanal entstehen neue Gangbarkeiten in den

See für invasive Tier- und Pflanzenarten, die die dortigen Populationen negativ beeinflussen

können (Heute-Perez, J; Meyer, A. 2014).

Für den Kanalbau werden tausende Hektar Wald gerodet und Feuchtgebiete trocken gelegt.

Betroffen davon sind unter anderem das Naturreservat Cerro Silva, das Biosphärenreservat Indio Maiz und die Feuchtbiotope San Miguelito und Bluefields (vgl. Abbildung 69). Dadurch

wird der Lebensraum vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten zerstört bzw. drastisch

Rivas

Abbildung 68: Kartenausschnitt Nicaragua;

geplanter Verlauf des Nicaragua-Kanals

Nicaraguakanal

Page 41: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

19 Nicaragua-Kanal 41

verkleinert. Die Bewohner der Dörfer, die sich auf der geplanten Route des Kanals befinden,

müssen umgesiedelt werden. Dies verletzt die Landrechte und die Autonomie dieser indigenen

Bevölkerungsgruppen (Heute-Perez, J. Meyer, A. 2014).

Abbildung 69: Geplanter Verlauf des Nicaragua-Kanals (Heute-Perez, J.; Meyer, A. 2014)

Page 42: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

42 20 Kajak-Tour Rio Istian, Wasserfall San Ramón

20 Ometepe; Kajak-Tour Rio Istian, Wasserfall San Ramón

Tag der Besichtigung: 29.07.2015 + 01.08.2015

Berichterstatter: Junija Brandt, Marion Neumeister

Die Insel Ometepe liegt in der Mitte des Nicaraguasees.

Sie hat eine Fläche von 270 km² und ist damit die größte

vulkanische, in einem Süßwassersee gelegene Insel

weltweit. Die Insel ist ca. 31 km lang und zwischen 5 und

10 km breit. Der Nicaraguasee ist mit einer Fläche von ca.

8.100 km² der größte See Mittelamerikas und der

zweitgrößte Süßwassersee Lateinamerikas. Zum

Vergleich entspricht die Fläche ca. dem 15-fachen des

Bodensees. Dabei liegt die mittlere Tiefe des Sees

lediglich bei 13m (zum Vergleich Bodensee – 90m).

Die Insel Ometepe besteht aus zwei Vulkanen, die durch

Ausbrüche zu einer Insel zusammengewachsen sind.

Derzeit ist nur der Vulkan Concepción aktiv, der Vulkan

Maderas ist erloschen und von Vegetation bedeckt. Er

verfügt über einen Kratersee. Kleinere Ausbrüche

(explosiones) des Vulkans Concepción werden regelmäßig beobachtet – so auch einen Tag vor

unserer Anreise nach Ometepe, sodass von Aufstiegen auf den Vulkan deutlich abgeraten

wurde. Die beiden größten Städte der Insel sind die Inselhauptstadt Altagracia und die

Hafenstadt Moyogalpa.

Am 29. Juli sind wir von Granada nach San Jorge am Ufer des Nicaraguasees gefahren, um mit einer Fähre auf die Insel überzusetzten. Das erste Exkursionsziel auf Ometepe war eine

Bademöglichkeit namens „Ojo de Agua“. Diese Wasserstelle befindet sich auf der Landzunge

zwischen den beiden Vulkanen Maderas und Concepción. Das Wasserbecken ist von

inseltypischen großen Bäumen umgeben und wird von einer unterirdischen Quelle gespeist.

Dadurch hat das Wasser eine angenehm kühle Temperatur und ist sehr klar. Nach dieser

Erfrischung ging die Fahrt weiter in das Hostel „Hacienda Merida“, das am Ufer unterhalb des

Maderas gelegen ist.

Gemeinsam als Gruppe begann der 30. Juli mit einer Kajak-Tour am Ufer des Nicaraguasees

entlang bis zur Mündung des Rio Istian mit anschließender Erkundung der Gegend (s.

Abbildung 71). Dabei wurde die Gruppe von zwei einheimischen Reiseleitern begleitet, die uns Besonderheiten im Hinblick auf Tiere und Pflanzen während der Tour zeigten. Die Fahrt in den

Kajaks dauerte ca. 45 Minuten. Dabei konnte die vielfältige Flora und Fauna entlang des Ufers

beobachtet werden. Angekommen an der Flussmündung wurde der Ausflug zu Fuß fortgesetzt.

Hierbei konnten verschiedene Vögel, Schildkröten und eine Familie von Brüllaffen in freier

Wildbahn beobachtet werden. Nach der kleinen Wanderung ging es mit den Kajaks wieder zum

Ausgangspunkt zurück.

Am 31. Juli wurde eine Tageswanderung zum ca. 10 km entfernten Wasserfall San Ramón

unterhalb des Kratersees des Maderas Vulkans unternommen (s. Abbildung 71+72). Dieser fällt

aus einer Höhe von ca. 50 Meter über eine bemooste Felswand in ein Becken und fließt den

Hang hinunter in den Nicaraguasee. Der größte Teil der Strecke führt über einen unbefestigten Pfad durch den nicaraguanischen Dschungel. Der Aufstieg wurde in mehreren Kleingruppen

unternommen, sodass die Natur nach eigenem Ermessen genossen werden konnte.

Ometepe

Abbildung 70: Kartenausschnitt Nicaragua;

Insel Ometepe

Page 43: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

20 Kajak-Tour Rio Istian, Wasserfall San Ramón 43

Abbildung 71: Kajak-Tour am Rio Istian

Abbildung 72: Aufstieg zum Wasserfall San Ramón Abbildung 73: Wasserfall San Ramón

Page 44: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015
Page 45: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

I Abbildungsverzeichnis

21 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Geographische Lage Nicaraguas 4 Abbildung 2: Exkursionsroute 6 Abbildung 3: Exkursionsgruppe (im Hintergrund: Lago Apanás) 7 Abbildung 4: Kartenausschnitt Nicaragua; Managua 8 Abbildung 5: Exkursionsgruppe zu Besuch bei der GIZ in Managua 9 Abbildung 6: Vorstellung der Programm PROATAS, Gereon Hunger 9 Abbildung 7: Gruppenbild beim Besuch der GIZ in Managua 9 Abbildung 8: Kartenausschnitt Nicaragua; Boaco 10 Abbildung 9: Stausee der Aufbereitungsanlage 11 Abbildung 10: Flockung und Absetzbecken der Aufbereitungsanlage 11 Abbildung 11: Gruppenbild auf dem Damm des Stausees (Überlaufbauwerk im Hintergrund) 11 Abbildung 12: Anaerobes Belebungsbecken der Kläranlage von Boaco 11 Abbildung 13: Kartenausschnitt Nicaragua; Laguna Moyuá 12 Abbildung 14: Überfahrt zum anderen Ufer 13 Abbildung 15: Fundort von Petroglyphen und Hügelgräbern 13 Abbildung 16: Gruppenbild an der Laguna de Moyuá 13 Abbildung 17: Kartenausschnitt Nicaragua; Ecolodge Selva Negra 14 Abbildung 18: Kaffee-Tour in Selva Negra 15 Abbildung 19: Aufzucht der Kaffeepflanzen 15 Abbildung 20: Geschmackstest verschiedener Kaffeesorten 15 Abbildung 21: Kartenausschintt Nicaragua; Lago Apanás und Lago Asturias 16 Abbildung 22: Überleitungsanal des Rio Quebradón zum Lago Asturias 17 Abbildung 23: Lago Apanás und Kelchüberlauf "Morning Glory" 17 Abbildung 24: Zusätzliches Hochwasserentlastungsbauwerk des Lago Apanás 17 Abbildung 25: Kartenausschnitt Nicaragua; Waserkraftwerke Centroamérica und Larreynaga 18 Abbildung 26: Wasserkraftwerk Centroamérica 19 Abbildung 27: Wasserkraftwerk Centroamérica; Generator der Francis-Turbine 19 Abbildung 28: Wasserkraftwerk Larreynaga; Sicht auf die beiden Francis-Turbinen 19 Abbildung 29: Kartenausschnitt Nicaragua; Geothermiekraftwerk San Jacinto 20 Abbildung 30: Führung im Geothermie-Kraftwerk San Jacinto; hier: Kontrollraum 21 Abbildung 31: Blick vom Dach des Kühlturmgebäudes 21 Abbildung 32: Gruppenbild nach der Führung im Geothermie-Kraftwerk San Jacinto 21 Abbildung 33: Kartenausschnitt Nicaragua; Universidad Technológica La Salle 22 Abbildung 34: Vorführung eines Windkraftmodells 23 Abbildung 35: Treffen mit Studenten der ULSA; Präsentation der TU Darmstadt 23 Abbildung 36: Kartenausschnitt Nicaragua; CIDTEA 24 Abbildung 37: Besuch des CIDTEAs, rechts im Bild Markus Neubert 25 Abbildung 38: Kleiner Biogasspeicher der CIDTEA 25 Abbildung 39: Labor für die Herstellung und Optimierung von Bioethanol 25 Abbildung 40: Kartenausschnitt Nicaragua; Schlachtof León, Rio Chiquito 26 Abbildung 41: Führung durch den Schlachthof durch Philip Grimm, Borda 27 Abbildung 42: Abwasserbehandlung León; Oxidationslagunen 27 Abbildung 43: Schaumbildung am Rio Chiquito 27 Abbildung 44: Kartenausschnitt Nicaragua; Quinta Yolanda 28 Abbildung 45: Kleine Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung der Quinta Yolanda 29 Abbildung 46: Hydraulischer Widder 29 Abbildung 47: Mittagessen in der Quinta Yolanda 29 Abbildung 48: Kartenausschnitt Nicaragua; Mangrovengebiet Isla Juan Venado 30 Abbildung 49: Bootstour durch das Mangrovengebiet (1) 31

Page 46: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

Abbildungsverzeichnis II

Abbildung 50: Mangrovengebiet Isla Juan Venado 31 Abbildung 51: Bootstour durch das Mangrovengebiet (2) 31 Abbildung 52: Kartenausschnitt Nicaragua; Vulkan Cerro Negro 32 Abbildung 53: Blick vom Cerro Negro ins Tal 33 Abbildung 54: Gruppenbild auf dem Cerro Negro 33 Abbildung 55: Abfahrt vom Vulkan Cerro Negro 33 Abbildung 56: Kartenausschnitt Nicaragua; CIRA-UNAN 34 Abbildung 57: Präsentation des CIRA und seines Aufgabenbereichs durch Dr. Heyddy Calderón (1) 35 Abbildung 58: Präsentation des CIRA und seines Aufgabenbereichs durch Dr. Heyddy Calderón (2) 35 Abbildung 59: Gelände des CIRA-UNAN 35 Abbildung 60: Kartenausschnitt Nicaragua; Kläranlage von Managua 36 Abbildung 61: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Zulauf zur Rechenanlage 37 Abbildung 62: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Tropfkörper 37 Abbildung 63: Besichtigung der Kläranlage von Managua; Gruppenbild 37 Abbildung 64: Kartenausschnitt Nicaragua; Windpark "Camilo Ortega" 38 Abbildung 65: Windpark "Camilo Ortega"; Präsentation durch den Projektleiter 39 Abbildung 66: Windpark "Camilo Ortega" 39 Abbildung 67: Windpark "Camilo Ortega"; Gruppenbild 39 Abbildung 68: Kartenausschnitt Nicaragua; geplanter Verlauf des Nicaragua-Kanals 40 Abbildung 69: Geplanter Verlauf des Nicaragua-Kanals (Heute-Perez, J.; Meyer, A. 2014) 41 Abbildung 70: Kartenausschnitt Nicaragua; Insel Ometepe 42 Abbildung 71: Kajak-Tour am Rio Istian 43 Abbildung 72: Aufstieg zum Wasserfall San Ramón Abbildung 73: Wasserfall San Ramón 43

Page 47: Bericht zur großen ihwb-Fachexkursion nach Nicaragua 2015

III Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

Biwater (2009): „Así se salvara el xolotlán”, in La Brujula Semanal, Info-Flyer

Heute-Perez, J.; Meyer, A. (2014): Nicaragua Canal could wreak environmental ruin, in: nature, Nr.

506 Thema 7488, S. 287 bis 289

KfW Entwicklungsbank (2014): Projektinformation Nicaragua - Wasser

Villafuerte Solís, D. (2014): Neoextractivismo, megaprojects and conflict in Guatemala and Nicaragua,

in: Espiral (Guadalajara), Nr. 21 Thema 61, S. 109 bis 141

Internetquellen:

„Effizienzverbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung –

Programmkurzbeschreibung“, o. J.: http://www.giz.de/de/weltweit/13998.html (08.09.2015)

„Nicaragua“, o. J.: http://www.giz.de/de/weltweit/396.html (08.09.2015)

„Nicaragua“, o. J.: https://de.wikipedia.org/wiki/Nicaragua (02.11.2015)

„Quienes somos en CIRA“, o. J.: http://www.cira-unan.edu.ni/index.php?s=2 (19.09.2015)

„Referenzen Siedlungswasserbau; Kläranlage Managua/Nicaragua“, o. J.:

http://www.fwt.fichtner.de/php/main/page/php/referenzen.php/ukat_id/5/kat_id/2/idc1/19/z1/15

/map/1/sprache/d/li/0re_s (19.09.2015)

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