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Jahresbericht 2019 Die Zeit nehme ich mir

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Jahresbericht 2019

Die Zeitnehme ich mir

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Jürg Bitzer4 Editorial

Andreas Winkler6 Bericht Direktor

Matthias Volkers10 Weyergut Bethanien

Yvonne Stadler14 KiEl Bethanien Zürich

Eva Naroska / Dr. Erika Toman16 Power2be Bethanien

Martin Heyne20 Placid Hotel Zurich

Heidi Schwarz-Briker24 Berufsbildung

Monika Zolliker / Hanspeter Minder Margrith Fritschi26 Diakoniegemeinschaft

und Seelsorge

Sabine Cannon28 Erfolgsrechnung, Betriebsrechnung,

Bilanz, Kennzahlen und Personal

33 Vereinsmitglieder, Organe und Adressen

Inhalt

«Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,

der andere packt sie an und handelt.»

Dante Alighieri

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4 | Jahresbericht Diakonie Bethanien 2019

Editorial

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Diakonische Institutionen stehen seit Jahren in einem langsamen, aber konstanten Wandel. Dies

gilt insbesondere für die Mutterhausdiakonie. Heute sieht kaum noch jemand einen Sinn darin,

sein Leben als Diakonisse in den Dienst einer solchen Institution zu stellen. Unsere Diakonissen-

schar nimmt zahlenmässig auch stetig ab. Aktuell sind es noch 13 Frauen, welche alle im Renten-

alter sind. Auch mit Mitarbeitenden, welche entlöhnt werden, können diakonische Aufgaben er-

bracht werden. Ein Ende der Mutterhausdiakonie bedeutet nicht automatisch das Ende von

christlich- sozialen Einsätzen und Engagements.

Unser Wohlfahrtsstaat baut sein Wirken im sozialen Bereich kontinuierlich aus. Heute fliessen

enorme Summen öffentlicher Gelder ins Gesundheitswesen, in die Alters- und Jugendbetreuung,

die Ausbildung usw. Entsprechend professionell und menschennah sind solche sozialen Einrich-

tungen inzwischen aufgestellt. Sie erfüllen viele allgemeine Bedürfnisse und können von allen in

Anspruch genommen werden. Soziale Unterversorgungen, wie sie zum Zeitpunkt der Entstehung

diakonischer Werke und anderer sozialer Einrichtungen vorlagen, sind heute verschwunden – eine

grosse Errungenschaft unseres Sozialstaates!

Im Vorstand befassen wir uns seit längerer Zeit intensiv mit Fragen, welche Aufgaben die Diako-

nie in Zukunft übernehmen soll. Dabei geht es nicht darum, bestehende Tätigkeiten aufzugeben,

sondern vielmehr darum, aufmerksam zu beobachten, wo heute noch Grundbedürfnisse beste-

hen, welche von niemandem abgedeckt werden. Vielleicht können wir da und dort eine Lücke

schliessen. Bedürfnisse sind genügend vorhanden. Jetzt gilt es sorgfältig abzuwägen, wo und in

welchem Umfang wir uns in Zukunft zusätzlich engagieren wollen.

Jürg BitzerPräsident

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6 | Bericht Direktor

Besser als erwartet!Nach den Böen und emotionalen Belastungen rund um den Turnaround in der ersten Hälfte 2019

konnten wir das Jahr deutlich besser abschliessen als budgetiert. Das heisst nicht, dass wir

«über den Berg» sind. Wir schreiben immer noch ein Defizit. Aber es ist wie ein willkommener

Zeit-Vorsprung bei einem Etappenlauf – in unserem Fall ein Vorsprung von über zwei Millionen

Schweizer Franken nicht ausgegebenen Geldes! Aber der Reihe nach.

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Andreas WinklerDirektor

Behalten oder nicht?Ist es langfristig betrachtet besser, sich von einem defizitären Betrieb sowie einer grossen, noch nicht vollständig ausgebauten und ver-mieteten Liegenschaft zu trennen, oder ist es besser, beides zu behalten? Und dafür eine kleinere Liegenschaft zu verkaufen, um mit dem erhaltenen Geld den ausstehenden Aus-bau zu bezahlen und die Defizite zu tragen, bis die Liquiditätsbilanz wieder positiv sein wird? Dieser wichtigen Entscheidung widmeten die Finanzverantwortliche, ich und der ganze Vor-stand viel Zeit. Nach intensiven Berechnungen mittels eines 10-Jahres-Plans zeigte sich, dass die Varianten nahe beieinander liegen, aber dass nur die Variante «Behalten» in der Zukunft eine ausgeglichene Rechnung ermög-lichen wird. Der 10-Jahres-Plan wird damit für die kommenden Jahre zu einer wichtigen Richtschnur. Umso schöner, dass wir im ers-ten Jahr schon besser abschneiden, auch wenn die Herausforderungen der kommenden Jahre bestehen bleiben.

Wieder nach vorne schauenNach der Annahme der Variante «Behalten» durch die Generalversammlung konnten wir

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1 Behalten oder verkaufen? Unser Hauptsitz an der Buckhauserstrasse 36 in Altstetten. Wir haben uns für «Behalten» entschieden. Positiv gestimmt schauen wir nach vorne, auch wenn die Herausforderungen der kommenden Jahre bestehen bleiben.

2 Ein grosses Projekt kurz vor dem «Go-live». «Lean-Pflege-heim» (Verschlankung der Prozesse) im Weyergut Bethanien. Eine enorm spannende Reise hat begonnen. Damit wir unseren Bewohnenden genau das bieten können, was sie wirklich brauchen, werden unter anderem Arbeitsabläufe angepasst und die Zusammenarbeit verbessert.

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vorwärtsschauen. Allen Betriebsgruppen und Kadermitarbeitenden habe ich persönlich den Variantenentscheid präsentiert und dabei auch den geplanten «Beitrag» der einzelnen Betriebsgruppen dargelegt. Auch wenn ein 10-Jahres-Plan etwas Abstraktes in sich hat, konnte man die Erleichterung, dass es weiter-geht und keine Kündigungswelle ansteht, förmlich spüren. Dass gleichzeitig die Halb-jahreszahlen einen Vorsprung gegenüber dem Budget aufzeigten, verstärkte diese Si-cherheit.

FunktionswechselIn «unsicheren» Zeiten ist es doppelt wichtig, Verabschiedungen angemessen zu feiern und den Nachfolgern und Nachfolgerinnen einen guten Einstieg zu ermöglichen. In den Direk-tionsbereichen konnten wir den pensionsbe-dingten Wechsel der Leitung Diakoniegemein-schaft von Brigitte Tobler zu Monika Zolliker an einem gemeinsamen Abschieds- und Willkom-mens-Gottesdienst gebührend zelebrieren. Beim Wechsel in der «Seelsorge» durften wir das langjährige Engagement von Andreas Schaefer an einem Verdankungs-Gottesdienst und den Neustart von Hanspeter Minder und

Andreas Röthlisberger an einem Antritts-Got-tesdienst fröhlich feiern.

Auch im Marketing gab es einen Wechsel: Nach knapp 6 Jahren hat Nadja Kröner diese wichtige Aufgabe an Jeannine Hefti überge-ben. Nun ist das Direktionsteam wieder kom-plett.

Ein wegweisendes ProjektLean Management im Pflegeheim Weyergut Bethanien – ein wegweisendes Projekt? Ja! Dabei werden die Abläufe optimal auf die Bewohnenden ausgerichtet und die vielen täglichen Unklarheiten unter den Mitarbeiten-den minimiert. Ich durfte neben der Leitung im Steuerungsausschuss auch an einzelnen Workshops, am «Go-live» und den Reviews vor Ort mit dabei sein. Ich bin gespannt, wie unser Führungsteam zusammen mit den Mit-arbeitenden am gleichen Strick ziehend, hier Geschichte schreiben wird.

Zukunft gestaltenNach den überstandenen Turbulenzen wieder Boden schaffen sowie Identität und Zukunft gestalten. Das ist ein wichtiges Ziel des neu ins Leben gerufenen «Impuls-Kreises». Im Novem-

ber durfte ich alle Betriebsleitenden und deren Stellvertretungen sowie alle Bereichsleitenden zum ersten Anlass einladen. Unter dem Titel «Herzblut, Leidenschaft und Vertrauen» haben wir zurückschauend von fünf Diakonissen, mo-deriert von der neuen Leitung der Diakoniege-meinschaft, sehr berührende Einblicke in ihr damaliges Schaffen und Wirken erhalten. Herz-lichen Dank! Im zweiten Teil haben die Kader-personen in Gruppen zusammengetragen, was wir heute schon gut machen und was wir uns für die Zukunft auf unsere Fahne schreiben wollen. Genügend «Stoff», um uns im Jahr 2020 an zwei weiteren Anlässen darauf auf-bauend weiterzuentwickeln.Fazit 2019: Besser als erwartet!

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3 Von denjenigen lernen, die vor uns die Diakonie Bethanien gestaltet, geleitet und geprägt haben. Die Diakonissen hatten ein gemeinsames Ziel, eine Aufgabe. Bewegende Geschichten wurden den Teilnehmenden am ersten «Impuls-Kreis» der Diakonie Bethanien erzählt. Von links: Sr. Elsbeth Käser, Sr. Greti Plüss, Monika Zolliker, Leiterin Diakoniegemein-schaft, Sr. Margrith Fritschi, Sr. Hanni Moser, Sr. Hanni Wettstein.

4 Jeder Input stösst einen weiteren Gedanken an. Im «Impuls-Kreis» wurde in betriebsübergreifenden Gruppen fleissig über die Zukunft diskutiert. Zusammen «weit kommen» können wir nur gemeinsam.

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Weyergut Bethanien

8 | Wohnen und Pflege im Alter « Zeit ist stets nur der Moment des Hier und Jetzt.

Der Moment, der mit uns Ewigkeit ist.»

Monika Minder

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10 | Wohnen und Pflege im Alter | Weyergut Bethanien

«WOLLEN steht immer am Anfang von KÖNNEN»«Wir werden heute ein kleines Experiment machen!», verkündete ein Professor seinen

Studierenden. Er stellte einen Glaskrug auf den Tisch und füllte ihn mit grossen Steinen. «Ist

der Krug voll?», fragte er. Die Studenten und Studentinnen antworteten: «Ja!» Darauf füllte er

den Glaskrug mit Kieselsteinen, bis alle Lücken gefüllt waren. «Ist der Krug voll?», fragte er

erneut. Nun waren sie verunsichert. Einer antwortete mit fragender Stimme: «Wahrscheinlich

nicht.» «Gut», schmunzelte der Professor. Er füllte einen Eimer Sand in den Glaskrug. Der Sand

füllte die Räume zwischen den grossen Steinen und dem Kies. Nach der erneuten Frage des

Professors antworteten alle dieses Mal: «Nein!» Sie konnten kaum erwarten, wie das Experi-

ment nun weitergehen sollte. Dieses Mal füllte der Professor Wasser in das Gefäss. Das

Wasser verteilte sich in den verbliebenen Zwischenräumen zwischen dem Sand. «Nehmen Sie

aus unserem kleinen Experiment mit, dass es wichtig ist, zuerst die grossen Steine im Leben

zu platzieren, sonst laufen wir Gefahr, erfolglos und unglücklich zu sein.»

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Matthias VolkersLeiter Betriebe

Diese grossen Steine waren es, mit denen wir uns zu Beginn des Jahres beschäftigten. Es ging um die Frage, wie können wir unseren Bewoh-nenden ein Daheim sein. Wofür können wir uns Zeit nehmen? Oder vielleicht müssen wir eher sagen «Wofür wollen wir uns Zeit nehmen», denn «wollen» steht immer am Anfang von «können». Wir wollten uns Zeit nehmen, dieser Frage vor dem Rückzug nach Wabern in das frisch sanier-te Gebäude genauer nachzugehen. Es war uns dabei ein wichtiges Anliegen, dies mit beiden Standorten, dem Weyergut Bethanien in Bern und dem Convita Bethanien in Zürich, gemein-sam entstehen zu lassen. Innerhalb von 4 Work-shops mit durchschnittlich 16 Teilnehmenden entwickelten wir anhand von 4 Leitfragen ver-schiedene Grund- und Leitsätze. Wir liessen uns dabei Zeit für Diskussionen, Austausch und das Finden von gemeinsamen Lösungen. Wir wollten – im übertragenen Sinn – ein Haus bauen, in dem wir auch selber im Alter gerne leben möch-ten. Wenn nicht wir selbst, wer dann?

Beispiele für Leitsätze:• Unser Haus soll ein offener Treffpunkt im

Quartier sein.

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1 Unsere Bewohnenden sollen ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse für ihre letzte Lebensphase selbst und mit uns zusammen gestalten können. Dafür wollen wir uns Zeit nehmen.

2 Lernen durch Lean Management im Gesund-heitswesen bedeutet, anders zu denken sowie klar und strukturiert zu kommunizie-ren. Den Bewohnenden geben, was sie jetzt brauchen.

3 «Huddles» im Weyergut Bethanien: Täglich stattfindende, interdisziplinä-re Kurzmeetings zum koordinierten Austausch. Im American Football ist der «Huddle» der Moment, in dem die Spieler die Köpfe zusammenstecken, um den nächsten Spielzug zu vereinbaren.

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• Die Biografie der Bewohnenden bestimmt deren Alltag.

• Wir begegnen allen – den Mitarbeitenden und den Bewohnenden – mit Empathie und Respekt.

Zeit ist ein kostbares GutIn Zeiten, in denen immer mehr von Arbeits-verdichtung, Dokumentationspflicht und von zu wenig Zeit für Bewohnende die Rede ist, wollen wir genau hier mit unseren Schwer-punkten einen Gegenpol setzen. Eine wahre Herausforderung, wenn man bedenkt, dass man über die zur Verfügung stehende Zeit nicht einfach wahllos verfügen kann und es zugleich unzählige Faktoren gibt, auf die man keinen Einfluss hat, wie z. B. gesetzliche Vor-gaben oder verschiedene Interessenstand-punkte. Um dies zu erreichen, müssen die Stücke des «Kuchens» Zeit neu verteilt, Zeit-verschwender entlarvt und Abläufe ver-schlankt werden. Unser Tun soll sich ver-stärkt noch mehr auf die Bedürfnisse der Bewohnenden ausrichten – unsere Zeit soll ihnen zugutekommen.

Die Bedürfnisse unserer Bewohnenden stehen an erster StelleFür das Weyergut Bethanien wurde deshalb mit Begleitung der Firma Walkerproject das Projekt «Lean-Pflegeheim» lanciert (lean = schlank). In der Lean-Philosophie steht der Kundennutzen an oberster Stelle, man spricht auch von der umgekehrten Führungspyrami-de. Dies wird erreicht durch strukturierte Be-fähigung zur Selbstständigkeit von Mitarbei-tenden und Übernahme von Verantwortung bereits an «vorderster Front». Seit Oktober 2019 finden täglich zu fest definierten Uhrzei-ten Kurzbesprechungen statt, sowohl in den einzelnen Organisationsbereichen wie auch interdisziplinär für den gesamten Betrieb. Letz-terer – als «Weyergut Bethanien Huddle» be-zeichnet – wird jeden Tag um 9.00 Uhr abge-halten (to huddle heisst auf Deutsch = sich zusammendrängen, kurz die Köpfe zusam-menstecken). Die relevanten Informationen werden in maximal 7 Minuten ausgetauscht, Abläufe koordiniert und über die nachfolgen-den Huddles weiter in die Bereiche verteilt. Bewohnende erhalten auf Wunsch eine ent-sprechende Informationstafel im Zimmer, die

täglich aktualisiert und besprochen wird. Die-se und darüber hinausgehende Standardisie-rungen sollen zu einer – um es mit einem Fach-terminus auszudrücken – Just-in-Time-Leistung führen: die richtige Leistung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dies klingt nach Industrie oder Fliessband? Ja und nein. Ja, der Grund-gedanke kommt tatsächlich aus der Industrie. Nein, weil es sich hier um eine Philosophie handelt, in deren Fokus die Bedürfnisse unse-rer Bewohnenden stehen und sich unsere Ar-beitsabläufe darauf ausrichten. Dafür wollen wir uns Zeit nehmen: Ein Daheim für unsere Bewohnenden zu sein!

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KiEl Bethanien Zürich / Power2be Bethanien

12 | Sozialtherapeutische Angebote «Die Zeit weilt, eilt und heilt.»

Deutsches Sprichwort

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14 | Sozialtherapeutische Angebote | KiEl Bethanien Zürich

«Wo bleibt die Zeit, um hinzuschauen und allen Betroffenen zuzuhören?» Wenn die Gedanken kreisen, suchen wir uns Nischen, um einen Moment innezuhalten. Diese

Momente schenken Erinnerungen, laden aber auch ein, um nachzudenken und Gegebenheiten zu

hinterfragen. Momente der Stille sind enorm wichtig, um zur Ruhe zu kommen und um weiterzu-

kommen. 2019 gab auch Anlass zum Feiern. Sowohl das KiEl Bethanien Zürich als auch ich durften

ein Jubiläum begehen.

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Das Jubiläum «25 Jahre KiEl Bethanien Zürich» gab einen Anlass, die Arbeit und den ausdau-ernden Elan der Menschen zu würdigen, die zu dieser erfolgreichen Geschichte beigetragen haben. Uns war wichtig, auch mit den Eltern und Kindern zu feiern, die aktuell im KiEl Bet-hanien Zürich leben oder früher einmal bei uns wohnten. Gemeinsam mit den Familien, den Mitarbeitenden und den Diakonissen haben wir am 29. Juni ein grosses Fest gefeiert. Es war bereichernd, den Ehemaligen zu begegnen und von ihrem weiteren Weg zu erfahren. Die-ser Tag hat wunderschön den wichtigsten Fo-kus vom KiEl Bethanien repräsentiert: das Wohl der Kinder.

Geschenkte ZeitZu meinem 15-jährigen Dienstjubiläum als Lei-terin KiEl Bethanien Zürich wurde ich von un-seren Teams auf eine besonders berührende und persönliche Weise gefeiert. Während einer einmonatigen Auszeit konnte ich den Alltag hinter mir lassen, Kraft tanken und innehalten. Ich bin sehr dankbar für die vielen Jahre sinn-erfüllter Arbeit, in welchen ich das KiEl Betha-nien Zürich kreativ mitgestalten konnte. Einiges

Yvonne Stadler Leiterin KiEl Bethanien Zürich

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1 25 Jahre KiEl Bethanien Zürich. Ein unvergesslicher Tag, gefüllt mit dem Spiel und Lachen der Kinder.

2 Yvonne Stadler, Leiterin KiEl Bethanien Zürich und Andreas Winkler, Direktor Diakonie Bethanien, haben es sich nicht nehmen lassen, die Jubiläumstorte höchstpersönlich zu verteilen.

3 Kuscheln und dösen in einer gemütlichen, angenehmen Atmosphäre. Der Snoezel- Raum dient als Rückzugsort bzw. Schutzraum, um aus dem Alltagsstress heraus in eine entspannte Umgebung einzutreten und um innerlich loszulassen.

4 Erst nach einer Auslegeord-nung wird gemeinsam nach verschiedenen Lösungsvari-anten gesucht. Reflektieren im Team regt den Geist an. Kreativität und Innovation entstehen oft zufällig.

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macht mich auch nachdenklich. Wenn ich die Jahre Revue passieren lasse, beobachte ich eine stetige Zunahme der Bürokratie. Verleiten uns die Angst und der Wunsch nach einer illu-sorischen, absoluten Sicherheit dazu, mög-lichst alles schriftlich festzuhalten? Wo bleibt Raum für das eigene Denken, das Fachwissen und die Intuition? Wo bleibt die Zeit, innezuhal-ten, genau hinzuschauen und allen Betroffenen zuzuhören?

Im Team innehaltenFamilienbezogene, generationsübergreifen-de Begleitung ist die Auseinandersetzung mit hochkomplexen Problemstellungen. Jedes Kind, jede Familiensituation ist unterschied-lich und verlangt nach einer individuellen Be-gleitung. All die Informationen aus Richtlinien und Konzepten können uns leiten, doch auch verhindern, dass wir neue, andere Lösungen sehen. Es ist wichtig, in Fallbesprechungen nach unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Situation zu suchen. Es braucht den Blick und das genaue Hinhören von vielen. Im frei-en Gedankenspiel entstehen oft zusätzliche, überraschende und verrückte Ideen. Diese

eröffnen vielleicht etwas Neues oder werden wieder verworfen. Die Erkenntnisse setzen zu lassen, erneut innezuhalten und wirken zu lassen, bis sie sich verbinden mit dem was ist, hat sich bewährt.

In Krisen und schwierigen Situationen innehaltenIn Krisen einen kühlen Kopf zu bewahren ist nicht immer einfach, denn wir sind geübt, Schwierigkeiten lösungsorientiert anzugehen und die Not der Eltern und Kinder setzt uns oft zu. Meist genügt es jedoch, eine heikle Situa-tion zuerst einmal zu beruhigen, um so den an-rollenden Prozess zu verlangsamen. Es gilt, Gefühle von Ohnmacht, Angst, Wut und Trau-er bei den Betroffenen und uns selber auszu-halten, um keine unüberlegten Entscheidun-gen zu treffen. Innehalten bedeutet, diese Gefühle zuzulassen und mit ihnen umzugehen. Dadurch werden sie zu einem bewussten As-pekt in der Prozessgestaltung, wo sie ansons-ten unbewusst mitsteuern. Verknüpfungen von Fakten und Gefühlen sind nicht üblich. Aus der Trauma-Forschung wissen wir jedoch, wie un-abdingbar sie sind.

Mit den Familien innehaltenDer Alltag im KiEl Bethanien Zürich ist manch-mal turbulent. Die Lebensgeschichten und Befindlichkeiten der Familien sind grossen Schwankungen unterworfen. In Gesprächen mit den Eltern innehalten, Warten können auf eine Antwort, Schweigen und Gefühle gemein-sam aushalten, wirkt oft wie ein Zauber und et-was Neues wird möglich. Für die Kinder wurde ein Raum zum Dösen und Kuscheln «snoezeln» eingerichtet. Dort können sie Ruhe finden von den Stürmen, die in und um sie toben. Eine In-sel des Innehaltens.

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16 | Sozialtherapeutische Angebote | Power2be Bethanien

«Power2be» – Kraft haben oder Kraft finden, um zu leben! Seit 2014 führt die Diakonie Bethanien mit dem Power2be Bethanien erfolgreich einen Betrieb, in dem

Frauen mit einer Essstörung auf ihrem Weg in ein Leben ohne Krankheit begleitet werden. Im turbu-

lenten Alltag der Bewohnerinnen und Mitarbeitenden ist es sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zur

Ruhe zu kommen, aber genauso wichtig ist es, sich Zeit zu nehmen, um zu feiern.

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Als wir am 13. Januar 2014 in Kaltenbach, im Kanton Thurgau, die ersten Bewohnerinnen in Empfang nehmen durften, wussten wir noch nicht, wie stolz wir fünf Jahre später an unse-rem Jubiläum zurückblicken werden. Nach und nach konnten wir das Haus voll belegen. Unser Angebot wurde immer bekannter und unsere Qualität von der Fachwelt anerkannt. Die Finan-zierung konnte immer öfter durch Sozialämter und Invalidenversicherung (IV) abgedeckt wer-den. Mittlerweile durften wir über 60 Frauen auf ihrem Weg in ein Leben ohne Essstörungen be-gleiten.

Zeit zum FeiernSo haben wir uns vergangenes Jahr Zeit ge-nommen, das Power2be Bethanien, aber auch unsere Arbeit zu würdigen und zu feiern: Am 1. September feierten wir fünf Jahre Power2be Bethanien. Ganz bewusst gestalteten wir das Fest als öffentlichen Anlass. Eine gute Gelegen-heit um unser Power2be Bethanien und das, was wir in dieser Zeit erreicht haben, zu präsen-tieren. Die Vorträge von Dr. Erika Toman über die Tücken des Krankheitsbildes der Essstörun-gen stiessen auf reges Interesse. Den ganzen

Eva Naroska Leiterin Wohnen Power2be Bethanien

Dr. Erika TomanLeiterin Therapie Power2be Bethanien

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1 5 Jahre Power2be Bethanien! Eine Studie belegt, dass das Power2be Bethanien Lebensqualität und Gesundheit von Ehemaligen deutlich verbessert. Diese Erfolgsgeschichte wurde am 1. September 2019 mit Musik und Festbetrieb gefeiert.

2 Unser Ziel ist es, verlorene Lebensfreude zu wecken. Das Power2be Bethanien in Kaltenbach bietet einen geschützten Ort, um sich zu entfalten und zur Ruhe zu kommen.

3 Aufklärung ist alles. Dr. Erika Toman, Leiterin Therapie Power2be Bethanien, begeisterte die Besuchenden des Jubiläumsfestes mit ihren Vorträgen. Im Power2be Bethanien unterstützt sie das Team Wohnen auch konzeptionell.

4 Wertvoll ist die Arbeit, die jeden Tag im Power2be Bethanien geleistet wird. Sei es die Geduld der Mitarbeitenden oder die rücksichtsvolle Art, wie die Bewohnerinnen miteinander umgehen.

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Tag nahmen sich ausserdem Mitarbeitende Zeit, über den Tagesablauf im Power2be Bethanien zu informieren und Interessierten die Räumlich-keiten zu zeigen. Ein ungezwungenes Beisam-mensein bei Festwirtschaft und Musik. Es war ein besonderer Tag für uns alle und er ging viel zu schnell vorbei!

Bei einem gemütlichen Grillnachmittag nach dem Jubiläumsanlass nahmen wir Mitar-beitende uns als Team Zeit, die Zusammenar-beit zu würdigen und einen Moment innezuhal-ten, bevor der Power2be Bethanien Alltag wieder seinen Gang nimmt.

Zeit für RuheDie Zeit des Feierns ist wichtig, aber genauso die Zeit der Ruhe. Ein zentrales Thema der Be-wohnerinnen ist die Selbstfürsorge: Wo im All-tag habe ich Zeit für mich? Wo kann ich mich aus dem Strudel des Alltags zurücknehmen? Diese Fragestellungen besprechen wir in Klein-gruppen sowie in Bezugspersonengesprächen und unterstützen die Frauen in der praktischen Umsetzung, zum Beispiel mit Entspannungs-übungen oder Meditation. Ich denke, dass dies nicht nur für unsere Bewohnerinnen wichtige

Themen sind, sondern auch für uns, die wir mit unseren Bewohnerinnen arbeiten: Wo können wir selbst kurz innehalten, Momente der Acht-samkeit erleben, damit wir neu inspiriert und bewusst in die nächste Situation gehen kön-nen? Eva Naroska

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Im Zug von Zürich Stadelhofen nach KaltenbachJeden Donnerstag reise ich zur therapeutischen Evaluation von Zürich nach Kaltenbach ins Power2be Bet-hanien. Ganz bewusst nehme ich mir Zeit, mit dem Zug zu fahren. Ich schaue aus dem Fenster und denke an die Frauen, die aktuell im Power2be Bethanien wohnen, wie es war, als sie bei uns eingetreten sind, wie es ihnen heute geht und welche Schwerpunkte ich für sie in der nächsten Zeit als bedeutend ansehe. Jede Bewohnerin hat eine ganz eigene Geschichte. Ich nehme mir Zeit, für ihr Leben und ihre Gesundheit jeweils Visionen zu entwickeln. So bereite ich mich auf die Gespräche vor, die bald stattfinden werden.

Wenn ich dann am späten Abend wieder zurückfahre, nach dem Austausch mit den Mitarbeitenden, nach einigen Bewohnerinnengesprächen, einem gemeinsamen Abendessen und der den Tag abschliessenden Gruppensitzung, bin ich meist sehr müde, aber wirklich zufrieden. Die monotone Melodie des Zuges lässt mich in Gedanken versunken über die vielen guten Gespräche nachdenken, welche an diesem Tag stattge-funden haben, über die einfühlsamen und tatkräftigen Mitarbeitenden, über die mit der Krankheit und dem Leben in den allermeisten Fällen sehr tapfer kämpfenden Bewohnerinnen, und ich freue mich, meinen Bei-trag zur Genesung und zu einer lebenswerten Zukunftsperspektive leisten zu dürfen. Dr. Erika Toman

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Placid Hotel Zurich

18 | Hotel und Gastronomie « Die Zeit ist unendlich lang und ein jeder Tag ein Gefäss, in das sich

sehr viel eingiessen lässt, wenn man es wirklich ausfüllen will.»

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

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20 | Hotel und Gastronomie | Placid Hotel Zurich

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Martin HeyneLeiter Hotel und Gastronomie

Gelassenheit und Geduld – jederzeitAn der Rezeption kommen die Gäste an. Und an der Rezeption verabschieden sie sich wieder.

Das Front Office ist Informations- und Servicepunkt, eine der wichtigsten Schnittstellen im

grossen Gefüge eines Hotels. 2019 wurden 34’506 Hotelzimmerkarten überreicht. Vorher,

dazwischen und nachher unzählige Mails beantwortet, Telefonanrufe entgegengenommen,

Wünsche erfüllt. Am 24-Stunden-Empfang des Placid Hotels Zurich ist der Rhythmus getaktet.

«Kein Problem, Zimmer 912 haben Sie gesagt? Ich bringe Ihnen sofort das gewünschte Mund-wasser.» Es ist 1.05 Uhr morgens, der Night Auditor, wie der Mitarbeitende genannt wird, welcher nachts das Hotel betreut, schaut seit drei Stunden zum Rechten. PS: Mundwasser wird pro Jahr etwa 2000-mal verlangt. Kurz nach vier Uhr stehen die ersten hellwachen zu-sammen mit verschlafenen Gästen an der Re-zeption und möchten ein Taxi zum Flughafen oder sind voller Vorfreude angesichts des be-vorstehenden Ausflugs und dürsten nach zu-sätzlichen Reiseinformationen.

Der Duft nach frischen GipfeliFrühstück gibts im Restaurant Buckhuser, wel-ches zum Placid Hotel Zurich gehört, schon ab 6.30 Uhr. Damit das Buffet pünktlich eröffnet werden kann, bereitet der Night Auditor alles vor und backt Brötchen und Gipfeli auf. Dies ist jeweils der Moment, in dem er kurz die Augen schliesst und sich Zeit nimmt, den herrlichen Geschmack des frischen Brotes zu inhalieren. Guten Morgen Tag! Die «Hello-Klingel» wird be-tätigt und der Night Auditor ist sogleich wieder zurück in der Realität. Die ersten Gäste sind be-

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reits angekommen und wünschen ein frühes Check-in. Mit einem freundlichen «Welcome to Placid Hotel Zurich, did you have a pleasant journey?», werden die internationalen Gäste be-grüsst. Im neunten Stock haben wir exklusiv für unsere Hotelgäste eine Lounge, dort können die «Earlybirds» entspannen – Früchte, Snacks und eine tolle Aussicht inklusive. Währenddes-sen wird an der Rezeption geschaut, welche Zimmer als erste zum Bezug bereit sind. Da-nach übergibt der Night Auditor das Zepter mit einem ausführlichen Informations-Austausch an die Frühschicht.

Über den eigenen Garten hinausschauenZwischen sieben und neun Uhr morgens ist Hochbetrieb und Haupt-Check-out an der Re-zeption. Jetzt heisst es Ruhe bewahren und den Spagat zwischen Gästezufriedenheit und den Interessen des Hauses meistern. Gleiches gilt für Anfragen, die via Telefon, Buchungs-portal oder E-Mail eintreffen. Gegen Mittag kehrt wieder etwas Ruhe ein. Die Mitarbeiten-den an der Rezeption gehen gestaffelt essen und helfen bei grossem Betrieb auch mal im Service aus. Wir arbeiten Hand in Hand. Nach

1 Herzlich willkommen: Der tägliche Umgang mit den Gästen ist schön, erfordert aber Kommunikationstalent.

2 Entspannen wie im Wohnzimmer: Die Lounge bietet sich an als Business Corner oder als Treffpunkt zum zwanglosen Plaudern.

3 Altstetten mobil: Die 16 hochwertigen Fahrräder der Marke «Zweiradgeber» werden eigens in Zürich für das Placid Hotel angefertigt und stehen jederzeit für die Gäste bereit.

4 Frühstück im Buckhuser: Leckereien für Hotelgäste und Quartierbewohnende täglich bis 10.00 Uhr und am Wochenende bis 14.00 Uhr.

14.00 Uhr verabschieden sich die Kollegen und Kolleginnen der Frühschicht und rappor-tieren minutiös an die Spätschicht.

Die Extrameile«Tschuldigung, kann man die Fahrräder mieten?» Die Stadt kultig auf zwei Rädern erkunden kön-nen die Gäste im Placid Hotel Zurich kostenlos. Moritz und Marlene, wie wir die stylishen Velos liebevoll nennen, werden im Jahr fast 3000-mal ausgehändigt. «Viel Spass wünschen wir!» Spass, aber auf einem anderen Level, bereiten manchmal die Sonderwünsche der Gäste. Eine deutsche Schauspielerin, zum Beispiel, kann ohne Blumen nicht einschlafen – dies wurde uns just eine halbe Stunde vor deren Eintreffen mit-geteilt. Kurzerhand rannte jemand los, um einen bunten Strauss zu organisieren – und dies an ei-nem Sonntagabend. Unsere neun sprachge-wandten Mitarbeitenden an der Rezeption ver-suchen den Gästen aus aller Welt einen Rundumservice in allen Lebenslagen zu bieten.

Ein offenes Ohr90% der Check-ins geschehen zwischen 16.00 und 23.00 Uhr abends. Bei Firmenkunden, die

wöchentlich am Montag anreisen und am Don-nerstag wieder gehen, reicht ein Augenkontakt. Wenn Familien nach langer Anreise einchecken, bekommen die Kinder als erstes ein «Buckibär-li». Bei Wartezeiten und an den Wochenenden wird den Gästen an der Buckhuser Bar ein Wel-come Drink offeriert. Ein schnelles, effizientes und trotzdem freundliches Check-in ist enorm wichtig. Die meisten Reklamationen und negati-ven Bewertungen werden dazu verfasst. Mittler-weile sind alle Zimmer des Tages bezogen, Mo-ritz und Marlene wieder unversehrt zurück und der Gast vom Morgen erzählt ausführlich, was al-les während des Tages erlebt wurde. Wir nehmen uns Zeit und hören zu. Bis 23.00 Uhr ist die Re-zeption noch mit zwei Mitarbeitenden besetzt. Zu dieser Tageszeit erreichen uns vor allem Telefon-anrufe aus den Zimmern und E-Mails aus Über-see. Und dann wird das Zepter langsam wieder an den König der Nacht übergeben.

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Berufsbildung / Diakoniegemeinschaft und Seelsorge

22 | Diakonie Bethanien « Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.»Ernst Ferstl

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24 | Diakonie Bethanien | Berufsbildung

Wandel der ZeitDas Wachstum unseres Lehrstellenangebotes, die Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel

haben die Berufsbildungsaufgaben stark verändert. Es wird auch immer schwieriger, geeignete

Lernende für unsere Betriebe zu finden. Wodurch wird unser Ausbildungsbetrieb für Lehrstel-

lensuchende interessant? Weshalb sollen sich Lernende für unseren und nicht für einen anderen

Betrieb entscheiden? Genau diese Fragen haben wir uns auch gestellt.

1 2

Am Puls der ZeitAngesichts der ständig wechselnden Anforde-rungen an unser Unternehmen und an die be-trieblichen Ausbildungen haben wir notwen-dige sowie praktische Instrumente entwickelt und eingeführt. Damit wir auch in Zukunft kon-kurrenzfähig bleiben, wurde der Prozess zur Lernenden-Gewinnung flexibler gestaltet, ver-kürzt und vereinfacht. So gelang es uns, 70 % der offenen Lehrstellen für 2020 bereits per Ende 2019 zu besetzen.

Wir bieten 40 Ausbildungsplätze in 7 ver-schiedenen Berufen, in den Bereichen Betreu-ung, Pflege, technischer Dienst sowie Hotel und Gastronomie an. Bei uns finden Lernende moderne Ausbildungsplätze in Zürich und Bern. Je nach Ausbildung finden interne und externe Praktika in einem guten Arbeitsklima statt. Aus-zubildende profitieren zudem von der Kosten-übernahme des Schulmaterials, den Lernzeiten im Betrieb und den Bonusregelungen.

Zeit für Gespräche Wir haben viele talentierte und motivierte Ler-nende, die im Betrieb und in der Schule gute Leistungen erbringen. Es macht Freude, ihnen

Heidi Schwarz-BrikerLeiterin Berufsbildung

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die täglichen Arbeiten nahezubringen. Es gibt auch vereinzelte, welche die Motivation verlie-ren. Gründe dafür können private, betriebliche oder schulische Probleme sein. Zum Beispiel: Ein/e Lernende/r fühlt sich vom Berufsbilden-den nicht verstanden und hat das Gefühl, ständig unter Kontrolle zu sein. In so einem Fall wird in unserem Beisein ein klärendes Ge-spräch geführt. Es ist auch möglich, dass es zu einem Lehrabbruch kommt. Falsche Vor-stellungen vom Beruf oder Überforderung in der Ausbildung können zum Beispiel dazu füh-ren. In diesen Situationen brauchen Lernende eine einfühlsame Ansprechperson.

Zeit, die wir investierenOhne unsere Berufsbildenden geht nichts! Im regelmässigen Austausch werden der Ausbil-dungsverlauf, aber auch Auffälligkeiten wie Leistungsabfall, Unkonzentriertheit und Unzu-verlässigkeit der Lernenden besprochen. Bei solchen Verhaltensproblemen stehen wir den Berufsbildenden beratend zur Seite, unterstüt-zen sie im Gespräch und helfen ihnen, konkre-te Ziele sowie Massnahmen zum weiteren Vor-gehen zu definieren. Verbessert sich die

Situation nicht, müssen wir die Eltern und das Berufsbildungsamt einbeziehen. Eine grosse Aufgabe, die viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Engagement erfordert. Für solche Ge-spräche gibt es auch bei uns keine Patent-rezepte.

Fit für die ZukunftAuf diesem anspruchsvollen Weg ist bereits vieles geschehen. Zur Wiedereröffnung des Pflegeheims Weyergut Bethanien in Wabern bei Bern verlangte die Gesundheits- und Für-sorgedirektion ein betriebliches Bildungskon-zept. Die grösste Herausforderung war, dass dieses Konzept die Rahmenbedingungen und Strukturen aller Ausbildungsberufe der Diako-nie Bethanien regeln soll. In Gesprächen mit den Verantwortlichen konnte dieses Konzept im September 2019 den zuständigen Ämtern vorgelegt werden. Wir blicken mit Stolz auf Er-reichtes zurück und müssen weitere Anstren-gungen unternehmen, um auch in Zukunft Er-folge feiern zu können.

3

1 Zeit für Repetitionen und Vorbereitungen zum Qualifikationsverfahren: Trizzha Athembo, Lernende im 3. Lehrjahr im Gespräch mit Heidi Schwarz-Briker, Leiterin Berufsbildung.

2 Zeit, die wir uns am Einführungstag für unseren Nachwuchs nehmen, ist Zeit, die unseren Ausbildungsbe-trieben in Zürich und Bern zugutekommt.

3 Zeit zum Lernen gut genutzt! 10 Absolventinnen und Absolventen haben ihre Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden. Seit Jahren schliessen nahezu alle unserer Absolventen und Absolventinnen ihre Ausbildung mit Erfolg ab.

4 Zeit für Gespräche mit den Bewohnenden gehören zum Arbeitsalltag als Fachmann Gesundheit (wie etwa hier im Convita Bethanien).

4

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26 | Diakonie Bethanien | Diakoniegemeinschaft und Seelsorge

Das Geschenk der ZeitZeit ist neutral – sie ist einfach da, bietet sich an, genutzt und gelebt zu werden. Im Alltag erleben

wir immer wieder, dass die Zeit knapp, die Stunden ausgefüllt und das Leben gestresst ist.

Solches erlebten auch die Diakonissen während ihrer Aktivzeit. Mit dem Ausstieg aus dem

Berufsalltag hat sich einiges geändert. Die Zeit hat eine neue Qualität bekommen. Dies wirkt sich

auch auf die Seelsorge und die Leitung der Diakoniegemeinschaft aus.

Hanspeter MinderSeelsorger

Sr. Margrith FritschiDiakonisse

1 2

Dafür nehme ich mir ZeitIn der Diakoniegemeinschaft geniessen wir jetzt den Luxus, uns Zeit nehmen zu können, für das, was uns wichtig ist: Gespräche, Bibelstudium, gemeinsame Gebetszeiten. Gerne nehmen wir uns Zeit für die Advents-Andachten und die Weihnachtsfeier mit allen Bewohnenden im Hochhaus an der Restelbergstrasse am Zürich-berg. Auch die Verbindung zur Diakonie Betha-nien hat einen grossen Stellenwert im Leben der Diakoniegemeinschaft. Wir sind sehr interes-siert und schauen immer, was in den Betrieben alles so läuft. Wir möchten, dass es allen gut geht. Unsere Gedanken und Wünsche für die Diakonie Bethanien und ihre Mitarbeitenden fliessen dann in die Gebetszeiten. Am ersten Bereichsleiteranlass der Diakonie Bethanien, dem «Impuls-Kreis», wurden wir als Ehrengäste ein geladen, um über unsere Leben in der Dia-koniegemeinschaft zu sprechen. Es freute uns sehr, dass die Stimmen der Diakonissen an so prominenter Stelle zu hören waren.

Feste und Feiern gliedern die Zeit in Zyklen und PeriodenEinen besonderen Stellenwert hat das ge-

Monika ZollikerLeiterin Diakoniegemeinschaft

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meinsame Feiern. Dafür nehmen wir uns im-mer Zeit. Sei es nun das Jahresfest, ein Ge-burtstag oder das Osterfrühstück – wir sind dankbar, Zeit zu haben, um in Demut zurück-zuschauen; zu staunen, was alles erlebt und getan wurde; einander zu trösten, wenn es ums Loslassen geht – das alles geschieht bei unseren Festen oder auf dem jährlichen Aus-flug. Und so bleibt uns allen das gemütliche Fondue-Essen beim Jahreswechsel noch lan-ge in guter Erinnerung.

Monika Zolliker

Zeit für BegegnungenMittagessen mit Bewohnenden des Convitas Bethanien oder mit Diakonissen; spontane Kurz-gespräche im Lift; plaudern beim Kirchenkaffee; kennenlernen im Wintergarten des Convitas Bethanien; vereinbarte Seelsorgegespräche mit Seniorinnen und Senioren; das Büro mit Monika Zolliker teilen: Als neuer Seelsorger der Diako-nie Bethanien schätze ich es sehr, Zeit für unter-schiedlichste Begegnungen zu haben. Es ist für mich ein Privileg, dass Gespräche mit Men-schen zu meinen Kernaufgaben gehören. Gerne reise ich von meinem Wohnort Bülach jeweils

am Mittwoch und Donnerstag an den Zürich-berg und erlebe dort interessante, einzigartige und meist «ergraute» Menschen. Jeder Arbeits-tag bei der Diakonie Bethanien ist für mich an-ders und abwechslungsreich. Ich erlebe spon-tane wie auch vereinbarte Gespräche mit Menschen, die (fast) alle mehr Lebenserfahrung haben als ich. Zu meiner Tätigkeit als Seelsor-ger passt ein Zitat von Martin Buber ( jüd. Reli-gionsphilosoph): «Alles wirkliche Leben ist Begegnung.» Ich möchte als Pfarrer einer Orts-gemeinde seit Jahren mehr Zeit für Begegnun-gen haben. Als Seelsorger in der Diakonie Bethanien erlebe ich es: Ich habe (Arbeits-)Zeit für Begegnungen. Von Herzen gerne nehme ich mir Zeit dafür.

Hanspeter Minder

Zeit ist ein kostbares GutMit zunehmendem Alter bekommt die Zeit eine neue Qualität. Sie ist da, kann aber nicht mehr unbedingt so genutzt werden, wie wir gerne möchten. Eine Mitschwester leidet an einer zu-nehmenden Sehschwäche. Sie, die immer so gerne gelesen hat. Das ist ein schwerer Ver-lust. Die Welt wird deutlich enger, viele ge-

dankliche Anregungen fallen weg. Nun haben wir es mit Vorlesen versucht. Der Versuch lohnt sich in zweierlei Hinsicht. Die Schwester darf als Zuhörerin wieder in schöne Geschich-ten eintauchen und die Vorleserin erlebt eine neue, intensivere Form des Lesens. Das Vor-lesen regt die Gedanken an und animiert so zum Austausch, was wiederum den Horizont weitet. Diese Zeit-Insel wirkt wie eine kleine Oase in der Wüste, wo eine Erfrischung war-tet. Da rennt man nicht sofort weiter. Da nimmt man sich Zeit, da bleibt man gerne eine Weile. Da realisiert man, diese Zeit ist kostbar. Auch stille Momente des Nachdenkens liegen durch-aus drin. Geschenkte Zeit.

Solche Zeit-Inseln sind ein Privileg. Wir nut-zen sie, um fürbittend an all diejenigen zu den-ken, die darunter leiden, dass das Verhältnis zwischen Zeitbonus und den Verpflichtungen nicht übereinstimmt, und hoffen, dass vor ih-nen zur rechten Zeit kleine Oasen auftauchen, die sie erfrischen und ihnen neuen Mut geben.

Sr. Margrith Fritschi

3

1 Gottesdienst für alle: Jeweils mittwochs begrüssen der Seelsorger der Diakonie Bethanien, Hanspeter Minder, oder Seelsorgende aus der Ökumene Fluntern alle Interessierten zum Gottesdienst im Wintergarten des Convitas Bethanien. Gemeinsam wird gebetet, gesungen und geschwiegen.

2 Gemütliches Zusammensein: Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) wählt für jedes Jahr einen Vers aus der Bibel aus. Dies nehmen wir jeweils im Herbst zum Anlass,

4

um einen Bibeltag mit allen Diakonissen zu veranstalten. Rege diskutieren wir dann über den ausgewählten Vers, die sogenannte Jahreslosung. Natürlich darf das Feiern nicht fehlen. Abgerundet wird der Tag mit Kaffee und Kuchen.

3 Mit Liebe dekoriert: Das Erntedankfest in der Kapelle an der Restelbergstrasse, wo wöchentlich Gottesdienste abgehalten werden.

4 Jeden Augenblick geniessen: Ausflug der Diakonissen mit einer Schiff-Fahrt auf dem Untersee.

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28 | Diakonie Bethanien | Erfolgsrechnung und Betriebsrechnung

in CHF 1’000 2019 2018

CHF CHF

Dienstleistungsertrag 23’063 24’306

Sonstiger Ertrag 2’310 2’605

Material- und Dienstleistungsaufwand -4’159 -5’025

Personalaufwand -17’983 -22’349

Übriger Betrieblicher Aufwand -7’505 -8’201

Liegenschaftenergebnis 3’908 4’366

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen -366 -4’297

Finanzergebnis* 836 -282

Abschreibungen/Wertberichtigungen -2’734 -25’294

Betriebsergebnis -2’264 -29’874

Ausserordentliches Ergebnis 211 156

Unternehmensergebnis -2’053 -29’718

Sabine Cannon Leiterin Zentrale Dienste

Erfolgsrechnung in CHF 1’000 2019 2018

CHF CHF

Diakoniegemeinschaft und Seelsorge -1’002 -1’308

Vereinsführung -972 -1’052

Wohnen und Pflege im Alter -785 -1’602

Sozialtherapeutische Angebote -91 -341

Kindertagesstätten 74 128

Hotel und Gastronomie -1’660 -2’473

Nicht verrechnete interne Dienstleistungen -340 0

Geschlossene Betriebe 0 -3’990

Betriebe Diakonie Bethanien -4’776 -10’639

Liegenschaften** 1’379 2’404

Finanzergebnis 1’460 433

Betriebsergebnis -1’937 -7’801

Ausserordentliches Ergebnis -116 -21’917

Unternehmensergebnis -2’053 -29’718

Betriebsrechnung

* inkl. Hypothekarzins ** inkl. Abschreibungen und Hypothekarzins

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Dienstleistungsertrag (in CHF 1’000) 2019 2018

CHF CHF

Wohnen und Pflege im Alter 6’762 8’537

Sozialtherapeutische Angebote 4’821 4’538

Kindertagesstätten 4’739 4’737

Hotel und Gastronomie 6’741 6’495

Dienstleistungsertrag 23’063 24’306

Wohnen und Pflege im Alter

Sozialtherapeutische Angebote

Kindertagesstätten

Hotel und Gastronomie

60

2019

29 %

21 % 21 %

29 %

35 %

19 % 19 %

27 %

2019 2019 20192018 2018 2018 2018

40

20

0

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2019 2018

Aktiven CHF % CHF %

Flüssige Mittel / Wertschriften 6’816 9’435

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / übrige kurzfristige Forderungen 4’154 3’758

Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen 120 100

Umlaufvermögen 11’089 8.1 13’292 9.5

Beteiligungen* 2’771 2’771

Langfristige Forderungen gegenüber Dritten 11’487 11’108

Mobile Sachanlagen / Fahrzeuge / Immaterielle Werte 4’914 4’121

Immobile Sachanlagen 106’282 108’447

Anlagevermögen 125’455 91.9 126’448 90.5

Gesamtvermögen 136’544 100.0 139’740 100.0

2019 2018

Passiven CHF % CHF %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1’340 1’134

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2’279 2’356

Hypotheken 64’979 66’047

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 801 961

Rückstellungen 821 864

Fremdkapital 70’220 51.4 71’363 51.1

Grundkapital 68’377 98’095

Jahresgewinn/-verlust -2’053 -29’718

Eigenkapital 66’324 48.6 68’377 48.9

Gesamtkapital 136’544 100.0 139’740 100.0

30 | Diakonie Bethanien | Bilanz und Kennzahlen

Bilanz

Die statutarische Jahresrechnung wurde durch KMPG geprüft.

* Beteiligung PHS AG 2’307 Beteiligung Parta AG 465

2’771

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Kennzahlen

2019 2018

BetriebeAnzahl

BetriebePlätze / Zimmer

Auslastung %

Anzahl Betriebe

Plätze / Zimmer

Auslastung %

Wohnen und Pflege im Alter* 2 54 99 2 54 78

Sozialtherapeutische Angebote**

KinderErwachsene/Eltern

326

34

124

1013

26

34

117

92

Kindertagesstätten 4 177 96 4 177 97

Placid Hotel Zurich 1 97 66 1 87 65

Restaurants 3 - - 3 - -

* Ohne Caravita Bethanien und Pallivita Bethanien, die im Laufe des Jahres 2018 geschlossen wurden. ** Bei den Sozialtherapeutischen Angeboten kann bei den Kindern eine Auslastung > 100% durch Familien mit mehreren Kindern auftreten.

2019 2018

Anzahl Diakonissen/Durchschnittsalter 13/83 14/84

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32 | Diakonie Bethanien | Personal und Vereinsmitglieder

2019 2018

Mit arbeitende Stellen Mitarbeitende Stellen

Diakoniegemeinschaft und Seelsorge 3 1 2 1

Wohnen und Pflege im Alter 76 52 98 66

Sozialtherapeutische Angebote 61 36 56 32

Kindertagesstätten 82 67 79 66

Placid Hotel Zurich 28 23 25 22

Restaurants 27 22 30 25

Leitung und interne Dienstleistungen 44 30 56 39

Total 321 231 346 251

Davon Auszubildende im Praktikum 15 16

Davon Lernende 38 40

Davon soziale Arbeitsplätze und Praktika

1 1

Freiwillige Mitarbeitende 48 43

Personal am 31. Dezember 2019

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1950 Elisabeth Schmid, Diakonisse

1952 Ella Kuster, Diakonisse Heidi Kuster, Diakonisse

1953 Trudi Rechberger, Diakonisse

1955 Elsbeth Bachmann, Diakonisse

1957 Hanni Moser, Diakonisse

1960 Esther Bachmann, Diakonisse

1961 Margrith Fritschi, Diakonisse

1962 Hanni Wettstein, Diakonisse

1963 Sonja Gremlich, Diakonisse

1964 Elsbeth Käser, Diakonisse

1968 Greti Plüss, Diakonisse

1969 Adelheid Blatter, Ruth Gasser

1973 Judith Fahrni

1977 Marianne Hilty

1979 Ruth Guldener

1982 Susan Pope, Diakonisse

1990 Susanne Düblin, Vreni Eisele, Walter Eisele, Agnes Hafner

1991 Esther Rieser, Ernst Rieser

1992 Agathe Schefer, Christoph Schefer

1993 Esther Bianchi, Franz Bianchi, Jürg Bitzer

1995 Susy Hiltebrand

1996 Fredy Jorns, Matthias Köhn

Vereinsmitglieder am 31. Dezember 2019

1997 Madeleine Grimm

1999 Margrit Jorns

2002 Ursula Brunner

2003 Annarös Bitzer, Elisabeth Stauffer, Kurt Stäubli, Betty Stieger, Susanne Wehrli, Roland Wehrli

2004 Dominique Bitzer, Marcel Geiser, Uta Geiser

2007 Fabian Bitzer, Kirstin Jäggi, Mischa Jäggi

2008 Ursula Peyer, Jürg Schorro

2009 Richard Schneider

2011 Andreas Winkler

2012 Martina Geiser, Déborah Rosenkranz

2013 Andrea Brunner-Wyss

2014 Christa Tobler

2017 Stefan Zürcher

2018 Tobias Geiser

Austritte

Christoph JornsMirjam Jorns

Todesfälle

Luise Pfenninger † 7. Januar 2019

Ruth Lang, Diakonisse † 9. Juli 2019

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34 | Diakonie Bethanien | Organe und Adressen

Vorstand Diakonie Bethanien

Jürg Bitzer, Präsident Gewerbestrasse 6 6330 Cham

Matthias Köhn, Vizepräsident Martin Disteli-Strasse 88 4600 Olten

Fabian Bitzer Gewerbestrasse 6 6330 Cham Bis 25. Mai 2019: Uta Geiser

Fredy Jorns Im Haller 22 8424 Embrach

Déborah Rosenkranz Blütenhang 8 D-78333 Stockach

Richard Schneider Kapellacker 66 3182 Ueberstorf

Jürg Schorro Mövenweg 9 8597 Landschlacht

Andreas Winkler, Direktor (beratend) Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Leitung Diakonie Bethanien

Andreas Winkler, Direktor Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Revisionsstelle

KPMG AG Räffelstrasse 28 8036 Zürich

Verwaltungsrat PHS AG

Jürg Bitzer, Präsident Gewerbestrasse 6 6330 Cham

Dominique Bitzer Gewerbestrasse 6 6330 Cham Seit 24. April 2019

Fredy Jorns Im Haller 22 8424 Embrach

Andreas Winkler Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Jan Bühler, Geschäftsführer (beratend) Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Stiftungsrat Stiftung Impact Bethanien

Dominique Bitzer, Präsident Gewerbestrasse 6 6330 Cham

Michael Döbeli Usseramtstrasse 22 8309 Nürensdorf

Kirstin Jäggi Zwischenweg 2 8413 Neftenbach Bis 4. Juli 2019

Déborah Rosenkranz Blütenhang 8 D-78333 Stockach

Andreas Winkler, Geschäftsführer (beratend) Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Organe der Diakonie BethanienStiftungsrat Stiftung Alters- und Pflegeheim Weyergut Wabern

Jürg Bitzer, Präsident Gewerbestrasse 6 6330 Cham

Fredy Jorns Im Haller 22 8424 Embrach

Matthias Köhn Martin Disteli-Strasse 88 4600 Olten

Uta Geiser Im Späten 13 8906 Bonstetten Bis 25. Mai 2019

Déborah Rosenkranz Blütenhang 8 D-78333 Stockach

Richard Schneider Kapellacker 66 3182 Ueberstorf

Jürg Schorro Mövenweg 9 8597 Landschlacht

Andreas Winkler, Geschäftsführer (beratend) Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Verwaltungsrat Parta AG

Jürg Bitzer, Präsident Gewerbestrasse 6 6330 Cham

Dominique Bitzer Gewerbestrasse 6 6330 Cham Seit 24. April 2019

Fredy Jorns Im Haller 22 8424 Embrach

Andreas Winkler Buckhauserstrasse 36 8048 Zürich

Claudia Brunner Künzler, Geschäftsführerin (beratend) Kräzernstrasse 68 9015 St. Gallen

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Diakonie BethanienBuckhauserstrasse 36 Postfach8048 ZürichT 058 204 80 [email protected]: Andreas Winkler

DiakoniegemeinschaftRestelbergstrasse 78044 ZürichT 043 542 80 [email protected]: Monika Zolliker, bis 31. Mai 2019: Brigitte Tobler

SeelsorgeRestelbergstrasse 78044 ZürichT 079 263 27 [email protected]: Pfarrer Hanspeter Minder bis 31. Juli 2019: Pfarrer Andreas Schaefer

Convita BethanienGladbachstrasse 978044 ZürichT 044 268 69 [email protected]: Matthias VolkersLeitender Arzt: Dr. Christian Kandler

Weyergut BethanienMohnstrasse 43084 WabernT 058 204 94 [email protected]: Matthias VolkersPflegedienstleiterin: Rebekka KarlenHeimärzte: Dr. Donat Gemsch / Dr. Jürg Dräyer

KiTa Bethanien AltstettenBuckhauserstrasse 348048 ZürichT 058 204 83 [email protected]: Laura Egli

KiTa Bethanien FlunternHerzogstrasse 28044 ZürichT 058 204 83 [email protected]: Laura Egli, bis 30. Juni 2019: Linda Aeschbacher

KiTa Bethanien KalkbreiteBadenerstrasse 1778003 ZürichT 058 204 83 [email protected]: Mirjam Brunner

KiTa Bethanien OerlikonMagdalenenstrasse 378050 ZürichT 058 204 83 [email protected]: Nathalie Koller

KiEl Bethanien Zürich8051 ZürichT 043 299 44 [email protected]: Yvonne Stadler

KiEl Bethanien St. Gallen9000 St. GallenT 058 204 85 [email protected]: Anke Knetemann

Power2be BethanienTherapeutisches WohnenSchäferwiesen 48259 KaltenbachT 052 742 30 [email protected] Wohnen: Eva Naroska Leiterin Therapie: Dr. Erika TomanTriagestelleForchstrasse 1328032 ZürichT 043 499 12 [email protected]: Dr. Erika Toman

Unsere AdressenPlacid Hotel ZurichBuckhauserstrasse 368048 ZürichT 058 204 90 [email protected]: Martin Heyne

Restaurant BuckhuserBuckhauserstrasse 348048 ZürichT 058 204 87 [email protected]: Patricia Jehle

Restaurant Bethanien SpreitenbachSteinackerstrasse 198957 SpreitenbachT 056 599 33 [email protected]: Rita Kägi

Parta AG Kräzernstrasse 689015 St. GallenT 071 223 68 [email protected] www.spitex-parta.chGeschäftsführerin:Claudia Brunner Künzler

PHS AGBuckhauserstrasse 36Postfach8048 ZürichT 058 204 70 [email protected]äftsführer: Jan Bühler

Stiftung Impact BethanienBuckhauserstrasse 36Postfach8048 ZürichT 058 204 80 [email protected]äftsführer: Andreas Winkler

Stiftung Alters- und Pflegeheim Weyergut WabernBuckhauserstrasse 36Postfach8048 Zürich [email protected]äftsführer: Andreas Winkler

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Diakonie Bethanien Buckhauserstrasse 36 Postfach8048 Zürich

Telefon 058 204 80 [email protected]

bethanien.ch

Zuwendungen an die Diakonie Bethanien

Natürliche Personen mit Wohnort im Kanton Zürich können Zuwendungen an unsere Institution bis zu einem Betrag von 20 % des Reineinkommens von den steuerbaren Einkünften abziehen. Juristische Personen mit Sitz im Kanton Zürich dürfen derartige Zuwendungen bis zu höchstens 20 % des steuerbaren Ertrages in Abzug bringen.

Bankverbindung: Zürcher Kantonalbank, 8010 Zürich IBAN: CH40 0070 0112 8003 0278 5

Impressum

Konzept und Realisation: Pomcanys Marketing AG, Zürich Text: Diakonie Bethanien, Zürich Bilder: Diakonie Bethanien, Zürich und iStockphoto.com