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Einzelpreis 30 Gr. (15 Rpf.) Lemberger Zeitung D p.c Bezugspreis beträgt monatlich ZI. 4,80 oder RM 2,40, zuzüglich Träger- lohn bzw. Postzustellgebühren. Erscheinungsweise täglich mit Ausnahme Montags. Im Falle höherer Gewalt oder von sonstigen äußeren Ein- wirkungen besteht für den Verlag keinerlei Verpflichtung für Ersatz. Mittrooch, 1 . Äpril 1942 4. Jahrgang / Folge 77 Anzeigebedingungen: Die 1 mm hohe und 22 mm breite Zeile 36 Gi oder 18 » Y . Grundschrift: Nonpareille, Textspalte 1 mm Höhe ZI. 3,— oder RM 1,50. Die Spaltenbreite beträgt 70 mm. Ermäßigte Grundpreise nach Preis- liste Nr. 2. Briefanschrift: Zeitungsverlag Krakau • Warschau, Krakau. Das Generalgouvernement stellte bisher 655 000 Arbeitskräfte für das Reich Wichtiger Kriegsheitrag für die großdeutsche Wirtschaft -17000 Ukrainer im Ruhrbergbau - Wieder - aufbau der Sozialversicherung - Jede Arbeitslosigkeit praktisch beseitigt - Arbeitskarte eingeführt Krakau, 1. April Der wichtigste Beitrag, den das Generalgouver- nement dem Großdeutschen Wirtschaftsraum heute leistet, besteht im Zurverfügungstellen von Arbeitskräften. Es ist bekannt, daß die polni- schen Kriegsgefangenen schon kurz nach dem Polenfeldzuge in der deutschen Landwirtschaft und in einigen anderen Zweigen in der Wirt- schaft je nach ihrer Eignung eingesetzt worden sind. Darüber hinaus hat die sofort nach Be- setzung des Landes aufgebaute Arbeitseinsatzver- waltung vom September 1939 bis Ende März 1941 rund 655 000 Arbeitskräfte in das Reich vermit- teln können. Davon sind 517 000 in der Land- wirtschaft und 138 000 in der gewerblichen Wirt- schaft eingesetzt worden. Die Arbeitsvermitt- lung im Generalgouvernement hat die zur Ver- fügung stehenden Arbeitskräfte so weitgehend erfaßt und eingesetzt, daß heute festgestellt wer- den kann: im Generalgouvernement besteht kein Uberschuß an Arbeitskräften. Der Arbeitseinsatz im Generalgouvernement hat sich unter vielfach schwierigen Umständen bewähren müssen als im Reich, andererseits ist die ARreits- und Sozialverwaltung im Generalpoüver- nen erhalten zu bleibe» brauchten — dem Grund- satz der Einheit der Verwaltung folgend — in äußerster Klarheit und Übersichtlichkeit in einem Apparat zus’ammengefaßt, der von der Haupt- abteilung A r b e i t in d,er Regierung des General- gouvernements geführt wird. Der Leiter der Hauptabteilung Arbeit, Präsident Dr. Frauen- dorfer, gab vor der Presse des Generalgou- vernements einen Überblick über den Auibau seiner Verwaltung und den iür das Reich sehr wichtigen Einsatz von Arbeitskräften aus dem Generalgouvernement. Die ersten Arbeitsämter sind bereits im September 1939 unmittelbar hin- ter der kämplenden Truppe in das Generalgou- vernement eingerückt und haben mit der Ver- mittlung polnischer Arbeitskräfte für das Reich begonnen, die sich so erfolgreich gestaltete, daß im November 1939 bereif 40 000 Menschen zur Arbeit in das Reich abtransportiert werden konn- ten. Heute ist der Arbeitseinsatzapparat bereits soweit ausgebaut, daß 22 Arbeitsämter mit 70 Nebenstellen und je nach Bedarf 250 bis 300 Stützpunkten, sowie 80 Sozialversicherungs- kassen vorhanden sind, in denen 10 600 Men- schen tätig sind. Neben der Arbeitseinsatzverwal- tung gehören die Gewerbeaufsicht, Sozialver- sicherung, der Städtebau und die Siedlung, die Versorgung der polnischen Militärpersonen, so- wie die Betriebsversorgung und die Berufserzie- hung zum Arbeitsbereich der - Hauptabteilung Arbeit. Eine der wichtigsten Aufgaben nach der Be- setzung des Landes war es, durch einen Lohn- stop die Voraussetzungen für eine geordnete Preis- und Währungspolitik zu schaffen. Dieser Lcbnstop ist auch tatsächlich bis auf gewisse ' «nahmen durchgeführt worden, und es wurde P BSx bereits vollkommen durchgliederte Tarif- tPTs m für die unmittelbar im öffentlichen Dienst sund Tiden Arbeitskräfte geschaffen. Darüber hm- au,Ä Ppnnten auch für die Privatwirtschaft Löhne uni Behälter festgesetzt werden. Im Interesse derrtPf.ialtung der Arbeitskraft erwies es sich als notw£P iig, in den Betrieben Werksküchen ein- zurichtän und betriebsweise die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern zu organisieren. Aus dem gleichen Grunde mußte man auch an einen Wiederaufbau der völlig zerstörten Sozialver- sicherung herangehen. Die Polen hatten einen Bestand von Wertpapieren in Höhe von 700 Mill. Zloty entweder verschleppt oder nachweislich vernichtet und damit ein geordnetes Weiter- aibeiten der Sozialversicherungskassen anfangs unmöglich gemacht. In mühseliger Kleinarbeit ist es gelungen, diesen Wertpapierbestand rest- los zu rekonstruieren, so daß die Vermögens- grundlage der Sozialversicherung im General- gouvernement dadurch ergänzt werden konnte. Vorher schon hatte man aber aus einem Vor- schußbetrag heraus begonnen, Rentenzahlungen wieder aufzunehmen, und seit über zwei Jahren werden die vollen Leistungen wie im alten pol- nischen Staat gewährt, ohne daß Beitragserhöhun- gen eingetreten wären. In der Sozialversiche- rung des Generalgouvernements sind heute 1 050 000 gewerblich Beschäftigte erfaßt gegen- über 1 090 000 zu Zeiten des früheren polnischen Staates. Diese im Verhältnis zum Reich kleine Gesamtziffer an gewerblich Beschäftigten er- klärt sich daher, daß 76 v. H. der Bevölkerung des Generalgouvernements in der Landwirtschaft f beschäftigt sind. Die Zahl zeigt aber auf der an- deren Seite, daß die Arbeitskräfte im General- gouvernement heute tatsächlich weitgehend er- faßt und eingesetzt sind. Nur noch 1500 Personen, die aus persönlichen Gründen allerdings kaum noch einsatzfähig sind, beziehen zur Zeit Ar- beitslosenunterstützung. Außer dem bis jetzt in das Reich geschickten 655 000 Arbeitskräften sind 1,8 Millionen Menschen im Generalgouvernement selbst vermittelt worden, wobei sich die Einfüh- rung einer Arbeitskarte für die Vermittlung als zweckmäßig erwiesen hat. Seit dem Juli 1941 wurden allein 15 000 Metallfacharbeiter in das Reich gesandt, weitere 17 000 Bergarbeiter — größtenteils Ukrainer — sind im Ruhrbergbau beschäftigt. Zur Zeit werden aus Galizien wö- chentlich noch 7 bis 8000 Arbeitskräfte für das Reich angeworben. Die Zahl der insgesamt im Reich arbeitenden Polen einschließlich der Kriegs- gefangenen beträgt etwa 1,1 Millionen und um- faßt damit rund SSVo aller zur Zeit dort überhaupt tätigen fremdvölkischen Arbeitskräfte. Vorsich- tige Schätzungen rechnen für das Jahr 1942 mit einer erneuten Anwerbung von 120 000 landwirt- schaftlichen und 30 000 gewerblichen Arbeits- kräften. Die Entlohnung der Arbeitskräfte aus dem Ge- neralgouvernement erfolgt in der Landwirtschaft im Reich nach einer besonderen Tarifordnung, während in der gewerblichen Wirtschaft die im Reich üblichen Löhne abzüglich 15°/o gezahlt wer- den. Dieser Abzug wird vorgenommen, weil die Polen geringere Sozialabgaben, wie Beiträge zu Berufsverbänden und ähnliches haben. Mit dem Arbeitseinsatz ukrainischer und polnischer Men- schen im Reich und in den für die Interessen des Reiches schaffenden Werken im General- r ’uvernement leistet dieser unter deutscher Ver- waltung stehende Raum heute bereits dem Reich gewisse Hilfsdienste*bei der Neuordnung des europäischen Kontinentes. Vorwürfe Moskaus gegen London Zurückweisung angelsächsischer Berichterstattang über die Ostfront Berlin, 1. Aoril^^-^j^timtjsprodukfion finden sich aber auch in den tir - er. Zeit r.u - 1 »j.. sität Moskaus über das Ausbleiben der angel- sächsischen Rüstungshilfe hat sowohl in der scr wjetischen wie auch in der britischen Presse ihren bezeichnenden Niederschlag gefunden. Im Gegensatz zu der früheren Übung, durch mög- lichst optimistich gehaltene Kriegsberichte bei den Verbündeten Vertrauen zu erwecken, entrü- stet sich jetzt Moskau über den Wideihall seiner eigenen Meldungen in London. Offenbar ist der Moskauer „Tim es’-Korrespondent jetzt daraufhin vom sowjetischen Informationsamt an- gewiesen worden, deutlich zu werden. ,,Den augenblicklichen Charakter der Kämpfe scheint man sowohl in Großbritannien wie in den Ver- einigten Staaten nicht zu kennen", so beginnt die Darstellung des Korrespondenten, um sich dann darüber zu beschweren, daß durch britische Erfolgsmeldungen, etwa von dem „Fortschreiten eingebildeter Zangenbewegungen" in Moskau der- Eindruck entstehen müsse, daß derartige Nach- richten von der angelsächsischen Presse nur des- halb so aufgemacht wurden, um Rückschläge an den anderen Fronten zu beschönigen. Die So- wjets beschweren sich weiter darüber, daß in England die Aufgabe gewisser Sportarten, von denen man in der Sowjetunion nie etwas gehört hat, oder die Herstellung eines Einheitsbrotes, „wie es Generationen von Russen ohne Schädi- gung ihrer Gesundheit essen", als Beiträge der angelsächsischen Kriegführung für den Krieg- schauplatz im Osten gefeiert werden. „Das so- wjetische Volk will wissen, ob die Kriegspro- duktion ansteigt, und welche Maßnahmen ge- troffen wurden für eine Bereitschaft englischer- seits für einen sofortigen Kampfeinsatz. Aus dem gleichen Grunde wendet sich Moskau gegen die Uberdramatisierung der sowjetischenKriegsnacb- richten in den nordamerikanischen Radiosendun- gen. Uber den Stand der nordamerikanischen W m i.i.* ii« l i.-itonrnn.. ( ... .. y .,..— ttöfÄjen, die indirekt nie Richtigkeit der sowje sehen Vorwürfe nur bestätigen können." „Der Sieg kann nicht erkauft werden", schreibt die USA-Zeitschrift „Fortune", um dann zu erklären, daß nicht nur die Entsendung eines Expeditions- korps nach Ubersee ein Problem sei, das den Vereinigten Staaten schwer zu schaffen macht sondern vor allem auch die Frage, wie man das Hauptarsenal für die Demokratien bleiben könne. Der Verfasser dieses Aufsatzes verlangt dann, daß die Vereinigten Staaten im Jahre 1943 we- nigstens wie England die Hälfte des jährlichen Einkommens ausschließlich für Kriegsausgaben verwenden müssen, und begründet seine For- derung damit, daß jetzt schon ein außerordent- licher Mangel an den wichtigsten Rüstungsroh- stoifen entstanden sei. Der Mangel an Nickel, der Kupfermangel, die Gummiknappheit sind die großen Sorgen der Vereinigten Staaten, die Kri- tik wendet sich aber mehr und mehr auch dem Moment zu, daß die amerikanische Wirtschaft sich nicht bereits v o r dem Kriegseintritt auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet habe. Ein vielsagendes Eingeständnis des Londoner Nachrichtendienstes über die allgemeine Kriegs- lage verdient schließlich noch wörtlich verzeich- net zu werden: „Es ist nicht das geringste An- zeichen iür einen Zusammenbruch der deutschen Armee festzustellen und Such die Moral in Deutschland ist nicht im geringsten geschwächt." Hinter dieser Meldung aber steht einmal die Erkenntnis, daß die sowjetische Winteroffensive an der unüberwindlichen deutschen Abwehr ge- scheitert ist und zum änderen, daß auch alle jenen jahrelang vernommenen Meldungen über eine Schwächung der inneren deutschen Front der Ausfluß propagandistischer Agitation gewe- sen sind u nie Ein neuer Betrugsversuch Britischer Wechsel auf die Zukunft Von Werner von Loiewski Sir Stafford Cripps hat jetzt die Vorschläge mitgeteilt, die England dem indischen Volk zu machen hatte. Bevor er diese Vorschläge veröffentlichte, hat er eine Anzahl führender indischer Persönlichkeiten angeblich zu Be- sprechungen empfangen. Wollte er ihre Mei- nung hören, wie das indische Problem zu lö- sen wäre? Er wollte nicht, denn schon als er nach Indien kam, hatte er das feste Pro- gramm in der Tasche. Die Empfänge waren also lediglich bestimmt, die Fassade zu wahren, als ob England auf die Meinung der Inder wirklich Wert lege. Cripps hat damit nur wiederholt, was John Simon im Jahre 1934 tat, als er mit einer ganzen Abordnung von Politikern und Beamten in Indien er- schien, auch alle möglichen Inder empfing, um hinterher ganz aus Eigenem einen Ver- fassungsentwurf vorzulegen, der sofort von der gesamten indischen öffentlichke abge- lehnt wurde. In London we man auch diesmal ganz genau, was die neuer, englischen Vorschläge wert sind, und da. lh beginnt man bereits, ehe noch die Inder olbs,' zu W arte gekom- men sind, mit einer Propaganda, die ausführ- lich nachweisen soii daß jetzt das größte Stück britischer vor dem Führer dt.: gebreitet worde ist. weise am Monta die nehmen. Tn demseib „New York Times": „ größten Verzicht -mi atskuns’: und Klugheit indischen Volkes aus- So i ißt sich beispiei.v >nden:»r „Times" ver* S »ne schreibt die igli id. habe jet-it den seiner (1 * -w dazu lucht vSrefcyü«, höhnen. In einei Presse’ ■ in 5 vr ÜSXl iZ , f • »irtga Das Reich als Vorbild für Rumänien Marschall Antonescn bei einem Besuch rumänischer Arbeitsdienstlager Bukarest, 1. April Marschall Antonescu hat dieser Tage die Füh- rerschule der „Rumänischen Jugendarbeit" in Breaza, wo sich die kommenden Führer des ru- mänischen Arbeitsdienstes auf ihre zv künftigen Aufgaben vorbereiten, besucht. Der rumänische Arbeitsdienst ist nach deutschem Vorbild auf- gebaut, und die meisten der in Breaza zusammen- gerufenen rumänischen Jugendführer sind be- währte Frontoffiziere, die außerdem bereits die Führerschule des Reichsarbeitsdienstes in Braun- schweig besucht haben. Der Marschall ließ sich ein umfassendes Schulungsprogramm vorführen und ergriff auf einer abschließenden Feierstunde selbst das Wort, wobei er betonte, daß für sein ganzes Leben die Parole „Kampf und Arbeit" maßgebend gewesen sei. Das Programm seiner Regierung sei es, diese Devise zum Grundsatz des rumänischen Lebens zu machen. Er habe aus diesem Grunde auch immer mit Bewunderung die harte Arbeit und den edlen Kampf verfolgt, den das deutsche Volk unter der energischen und genialen Führung eines großen und unver- gleichlichen Mannes führe. Er habe bei dieser Lehrabteilung des Reichsarbeitsdienstes erneut I herrsche. bewundern gelernt, welches Ergebnis eine or- ganisierte Arbeit und eine weise Erziehung ha- ben könnten. Er sei dabei erneut daran erinnert worden, daß die deutsche Jugend durch ihre Arbeit in einer unvergleichlich kurzen Zeit die Disziplin wiedergefunden und der Nation den Vorspn* gesichert habe, der ihr den Willen und die Vraft gab, mit ihrem Blut die wunder- barsten und ruhmreichsten Seiten ihrer eigenen und der Weltgeschichte zu schreiben. Es sei sein Ziel, den rumänischen Soldaten und besonders den rumänischen Bauern zu lehren, seinen Bo- den ebensogut zu bebauen, wie er heute seine Waffen führe. Aus diesem Grunde habe er sich gern der deutschen Erfahrungen für den Auf- bau des rumänischen Arbeitsdienstes bedient, und er danke dem Reichsarbeitsführer für die bereitwillige Erfüllung seines Wunsches. Den Dank an die Arbeitsführer und Arbeitsmämer in Breaza für ihre dort geleistete Arbeit an der rumänischen Jugend verband der Marschall mit der Feststellung, daß überall dort, wo sich das deutsche und das rumänische Volk im gemein- samen Kampf oder in der gemeinsamen Arbeit begegneten, eine vorbildliche Kameradschaft das englische Programm, er, die britische Regien» rung gemacht, tlaß 1 nen zehn Jahren -rns Proh.eäie .nick gelöst hat und auch k.. einheit k tnr Schema für die Selbstverteidigung auisV.-Jrr» konnte. Diese befriedig' de Borne'-’i ist ein Schlag ins Gesi t, denn die ut bä’ en >- • den letzten zehr Jahren längst einen ande- ren Status, wer . xht England ihre dies- bezüglichen Vorsthkge immer wladei m- schanden gemacht hätte. Was will England diesesmai den mdem gewähren? Genau gesehen, nichts! Sk., dessen enthalten die englischen Vc.-ehl:. a eine sehr entscheidend:» £ tusch vänku •,:<. Die,: Verteidigung Indiens soll auch, wenn s ch alle indischen Parteien dagegen ausspvechan. bei Indien bleiben. Cripps sagte dazu, es wäre das schlimmste, was die Verteidigung Indiens treffen könnte, wenn sie an Indien selbst überginge, dann würden die ganzen Verteidigungsvorarbeiten desorganisiert, und dies würde die schwersten Folgen haben. Die britische Regierung will damit von vorn- herein den Indern jede Möglichkeit nehmen, sich aus dem Krieg herauszuhalten, und die japanischen Vorschläge über den Status Indiens, wie man sich ihn in Tokio denkt, ernsthaft dazudenken. England will, daß In- dien Kriegschauplatz wird, während es aber den Indern höchsten Ausdruck der Souverä- nität versagen will, nämlich das Recht der eigenen Verteidigung, will es auf der ande- ren Seite den indischen Instanzen die Ver- antwortung für die Organisation und Mobi- lisierung der militärischen und materiellen Hilfsquellen Indiens „zuschieben’’. Dies entspricht einer von England im gan- zen Orient immer wieder angewandten Praxis. Die Engländer versuchen stets zwi- schen sich und unruhigen und mißmutigen Völkern Instanzen auf diese Völker zu setzen, auf die sich dann Mißmut und f ' 3- stimmung entladen können. Nicht die Eng- länder, sondern die indischen Regierungen sollen jetzt das indische Volk anh; Iten, für Englands •Rüstungsindustrie zu arbeiten, und damit sind die Engländer, wie sie meinen, aller Sorge enthoben. Indem England seine Truppen weiter in Indien belassen will, ge- denkt es Indien das Schicksal Ägyptens und Iraks zu bereiten. 'Wohl wurden diese beiden Länder vor Jahren aus dem Mandat ent- lassen. Wohl gestand man ihnen auf dem Papier die Unabhängigkeit und volle Souve- ränität zu TatsächT T er wies aber in diesem Krieg sich endgültig, wie es um diese Souve- ränität bestellt ist Was verspricht nun Eng- land den Indem diesesmal? Es soll eine neue indische Union geschaffen werden, die ein Dominion mit der üblichen Untertanenpflicht

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Page 1: LembergerZ eitung - sbc.org.pl · LembergerZ eitung Einzelpreis 30 Gr. (15 Rpf.) Dp.c Bezugspreis beträgt monatlich ZI. 4,80 oder RM 2,40, zuzüglich Träger- lohn bzw. Postzustellgebühren

Einzelpreis 30 Gr. (15 Rpf.)

Lemberger ZeitungD p.c B ezugspre is be träg t m on atlich ZI. 4,80 o d e r R M 2,40, zu zü g lich T räg er- lohn bzw . Postzuste llgebü hren . E rsch einu n gsw eise tä g lich m it Ausnahm e M ontags . Im F a lle h öh ere r G e w a lt o d e r v o n sonstigen äußeren E in ­w irku n gen besteht fü r den V e r la g k e in e r le i V e rp flich tu n g fü r Ersatz.

Mittrooch, 1. Äpril 19424. Jahrgang / Folge 77

A n ze ig eb ed in g u n ge n : D ie 1 mm hohe und 22 mm b re ite Z e ile 36 G i od er 18 » Y . G ru n dsch rift: N o n p a re ille , T ex tsp a lte 1 mm H öh e Z I. 3,— oder RM 1,50. D ie S pa lten b re ite b e träg t 70 mm. E rm äßigte G ru n dpre ise nach Pre is­lis te N r . 2. B r ie fan sch rift: Z e itu n gsv e r la g K rakau • W arschau, Krakau.

Das Generalgouvernement stellte bisher 655 000 Arbeitskräfte für das Reich

Wichtiger Kriegsheitrag für die großdeutsche Wirtschaft -17000 Ukrainer im Ruhrbergbau - Wieder­aufbau der Sozialversicherung - Jede Arbeitslosigkeit praktisch beseitigt - Arbeitskarte eingeführt

Krakau, 1. April

Der wichtigste Beitrag, den das Generalgouver­nement dem Großdeutschen Wirtschaftsraum heute leistet, besteht im Zurverfügungstellen von Arbeitskräften. Es ist bekannt, daß die polni­schen Kriegsgefangenen schon kurz nach dem Polenfeldzuge in der deutschen Landwirtschaft und in einigen anderen Zweigen in der W irt­schaft je nach ihrer Eignung eingesetzt worden sind. Darüber hinaus hat die sofort nach Be­setzung des Landes aufgebaute Arbeitseinsatzver­waltung vom September 1939 bis Ende März 1941 rund 655 000 Arbeitskräfte in das Reich vermit­teln können. Davon sind 517 000 in der Land­wirtschaft und 138 000 in der gewerblichen Wirt­schaft eingesetzt worden. Die Arbeitsvermitt­lung im Generalgouvernement hat die zur Ver­fügung stehenden Arbeitskräfte so weitgehend erfaßt und eingesetzt, daß heute festgestellt wer­den kann: im Generalgouvernement besteht kein Uberschuß an Arbeitskräften.

Der Arbeitseinsatz im Generalgouvernement hat sich unter vielfach schwierigen Umständen bewähren müssen als im Reich, andererseits ist die ARreits- und Sozialverwaltung im Generalpoüver-

nen erhalten zu b le ib e » brauchten — dem Grund­satz der Einheit der Verwaltung folgend — in äußerster Klarheit und Übersichtlichkeit in einem Apparat zus’ammengefaßt, der von der Haupt­abteilung A r b e i t in d,er Regierung des General­gouvernements geführt wird. Der Leiter der Hauptabteilung Arbeit, Präsident Dr. F r a u e n ­d o r f e r , gab vor der Presse des Generalgou- vernements einen Überblick über den Auibau seiner Verwaltung und den iür das Reich sehr wichtigen Einsatz von Arbeitskräften aus dem Generalgouvernement. Die ersten Arbeitsämter sind bereits im September 1939 unmittelbar hin­ter der kämplenden Truppe in das Generalgou­vernement eingerückt und haben mit der V er­mittlung polnischer Arbeitskräfte für das Reich begonnen, die sich so erfolgreich gestaltete, daß im November 1939 b e re if 40 000 Menschen zur Arbeit in das Reich abtransportiert werden konn­ten. Heute ist der Arbeitseinsatzapparat bereits soweit ausgebaut, daß 22 Arbeitsämter mit 70 Nebenstellen und je nach Bedarf 250 bis 300 Stützpunkten, sowie 80 Sozialversicherungs­kassen vorhanden sind, in denen 10 600 Men­schen tätig sind. Neben der Arbeitseinsatzverwal­tung gehören die Gewerbeaufsicht, Sozialver­sicherung, der Städtebau und die Siedlung, die Versorgung der polnischen Militärpersonen, so­w ie die Betriebsversorgung und die Berufserzie­hung zum Arbeitsbereich der - Hauptabteilung Arbeit.

Eine der wichtigsten Aufgaben nach der Be­setzung des Landes war es, durch einen Lohn- stop die Voraussetzungen für eine geordnete Preis- und Währungspolitik zu schaffen. Dieser Lcbnstop ist auch tatsächlich bis auf gewisse ' «nahmen durchgeführt worden, und es wurde

P BSx bereits vollkommen durchgliederte Tarif- tPTs m für die unmittelbar im öffentlichen Dienst sund Tiden Arbeitskräfte geschaffen. Darüber hm- au,Ä Ppnnten auch für die Privatwirtschaft Löhne uni B eh ä lte r festgesetzt werden. Im Interesse derrtPf.ialtung der Arbeitskraft erwies es sich als notw£P iig , in den Betrieben Werksküchen ein- zurichtän und betriebsweise die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern zu organisieren. Aus dem gleichen Grunde mußte man auch an einen Wiederaufbau der vö llig zerstörten Sozialver­sicherung herangehen. Die Polen hatten einen Bestand von Wertpapieren in Höhe von 700 Mill. Z loty entweder verschleppt oder nachweislich vernichtet und damit ein geordnetes W eiter- aibeiten der Sozialversicherungskassen anfangs unmöglich gemacht. In mühseliger Kleinarbeit ist es gelungen, diesen Wertpapierbestand rest­los zu rekonstruieren, so daß die Vermögens­grundlage der Sozialversicherung im General­gouvernement dadurch ergänzt werden konnte. Vorher schon hatte man aber aus einem V or­schußbetrag heraus begonnen, Rentenzahlungen wieder aufzunehmen, und seit über zwei Jahren werden die vollen Leistungen wie im alten pol­nischen Staat gewährt, ohne daß Beitragserhöhun­gen eingetreten wären. In der Sozialversiche­rung des Generalgouvernements sind heute 1 050 000 gewerblich Beschäftigte erfaßt gegen­über 1 090 000 zu Zeiten des früheren polnischen Staates. Diese im Verhältnis zum Reich kleine Gesamtziffer an gewerblich Beschäftigten er­klärt sich daher, daß 76 v. H. der Bevölkerung des Generalgouvernements in der Landwirtschaft

f beschäftigt sind. Die Zahl zeigt aber auf der an­

deren Seite, daß die Arbeitskräfte im General­gouvernement heute tatsächlich weitgehend er­faßt und eingesetzt sind. Nur noch 1500 Personen, die aus persönlichen Gründen allerdings kaum noch einsatzfähig sind, beziehen zur Zeit A r­beitslosenunterstützung. Außer dem bis jetzt in das Reich geschickten 655 000 Arbeitskräften sind 1,8 M illionen Menschen im Generalgouvernement selbst verm ittelt worden, wobei sich die Einfüh­rung einer Arbeitskarte für die Vermittlung als zweckmäßig erwiesen hat. Seit dem Juli 1941 wurden allein 15 000 Metallfacharbeiter in das Reich gesandt, weitere 17 000 Bergarbeiter — größtenteils Ukrainer — sind im Ruhrbergbau beschäftigt. Zur Zeit werden aus Galizien wö­chentlich noch 7 bis 8000 Arbeitskräfte für das Reich angeworben. Die Zahl der insgesamt im Reich arbeitenden Polen einschließlich der Kriegs­gefangenen beträgt etwa 1,1 Millionen und um­faßt damit rund SSVo aller zur Zeit dort überhaupt

tätigen fremdvölkischen Arbeitskräfte. Vorsich­tige Schätzungen rechnen für das Jahr 1942 mit einer erneuten Anwerbung von 120 000 landwirt­schaftlichen und 30 000 gewerblichen Arbeits­kräften.

Die Entlohnung der Arbeitskräfte aus dem Ge­neralgouvernement erfolgt in der Landwirtschaft im Reich nach einer besonderen Tarifordnung, während in der gewerblichen Wirtschaft die im Reich üblichen Löhne abzüglich 15°/o gezahlt wer­den. Dieser Abzug wird vorgenommen, w eil die Polen geringere Sozialabgaben, w ie Beiträge zu Berufsverbänden und ähnliches haben. M it dem Arbeitseinsatz ukrainischer und polnischer Men­schen im Reich und in den für die Interessen des Reiches schaffenden W erken im General- r ’uvernement leistet dieser unter deutscher V er­waltung stehende Raum heute bereits dem Reich gewisse H ilfsdienste*bei der Neuordnung des europäischen Kontinentes.

Vorwürfe Moskaus gegen LondonZurückweisung angelsächsischer Berichterstattang über die Ostfront

Berlin, 1. Aoril^^-^j^tim tjsprodukfion finden sich aber auch in dentir - er. Zeit r.u - 1 »j..

sität Moskaus über das Ausbleiben der angel­sächsischen Rüstungshilfe hat sowohl in der scr wjetischen w ie auch in der britischen Presse ihren bezeichnenden Niederschlag gefunden. Im Gegensatz zu der früheren Übung, durch mög­lichst optimistich gehaltene Kriegsberichte bei den Verbündeten Vertrauen zu erwecken, entrü­stet sich jetzt Moskau über den W ideihall seiner eigenen Meldungen in London. Offenbar ist der Moskauer „T im es ’ -Korrespondent jetzt daraufhin vom sowjetischen Informationsamt an­gewiesen worden, deutlich zu werden. ,,Den augenblicklichen Charakter der Kämpfe scheint man sowohl in Großbritannien w ie in den Ver­einigten Staaten nicht zu kennen", so beginnt die Darstellung des Korrespondenten, um sich dann darüber zu beschweren, daß durch britische Erfolgsmeldungen, etwa von dem „Fortschreiten eingebildeter Zangenbewegungen" in Moskau der- Eindruck entstehen müsse, daß derartige Nach­richten von der angelsächsischen Presse nur des­halb so aufgemacht wurden, um Rückschläge an den anderen Fronten zu beschönigen. Die So­w jets beschweren sich weiter darüber, daß in England die Aufgabe gewisser Sportarten, von denen man in der Sowjetunion nie etwas gehört hat, oder die Herstellung eines Einheitsbrotes, „w ie es Generationen von Russen ohne Schädi­gung ihrer Gesundheit essen", als Beiträge der angelsächsischen Kriegführung für den Krieg­schauplatz im Osten gefeiert werden. „Das so­wjetische Volk w ill wissen, ob die Kriegspro­duktion ansteigt, und welche Maßnahmen ge­troffen wurden für eine Bereitschaft englischer- seits für einen sofortigen Kampfeinsatz. Aus dem gleichen Grunde wendet sich Moskau gegen die Uberdramatisierung der sowjetischenKriegsnacb- richten in den nordamerikanischen Radiosendun­gen. Uber den Stand der nordamerikanischen

W m i. i . * ii« l i.-itonrnn.. (... ..y .,..—ttöfÄjen, die indirekt nie Richtigkeit der sowje sehen Vorwürfe nur bestätigen können." „Der Sieg kann nicht erkauft werden", schreibt die USA-Zeitschrift „Fortune", um dann zu erklären, daß nicht nur die Entsendung eines Expeditions­korps nach Ubersee ein Problem sei, das den Vereinigten Staaten schwer zu schaffen macht sondern vor allem auch die Frage, wie man das Hauptarsenal für die Demokratien bleiben könne. Der Verfasser dieses Aufsatzes verlangt dann, daß die Vereinigten Staaten im Jahre 1943 w e­nigstens wie England die Hälfte des jährlichen Einkommens ausschließlich für Kriegsausgaben verwenden müssen, und begründet seine For­derung damit, daß jetzt schon ein außerordent­licher Mangel an den wichtigsten Rüstungsroh- stoifen entstanden sei. Der Mangel an Nickel, der Kupfermangel, die Gummiknappheit sind die großen Sorgen der Vereinigten Staaten, die K ri­tik wendet sich aber mehr und mehr auch dem Moment zu, daß die amerikanische Wirtschaft sich nicht bereits v o r dem Kriegseintritt auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet habe.

Ein vielsagendes Eingeständnis des Londoner Nachrichtendienstes über die allgemeine Kriegs­lage verdient schließlich noch wörtlich verzeich­net zu werden: „Es ist nicht das geringste An­zeichen iür einen Zusammenbruch der deutschen Armee festzustellen und Such die Moral in Deutschland ist nicht im geringsten geschwächt." Hinter dieser Meldung aber steht einmal die Erkenntnis, daß die sowjetische Winteroffensive an der unüberwindlichen deutschen Abwehr ge­scheitert ist und zum änderen, daß auch alle jenen jahrelang vernommenen Meldungen über eine Schwächung der inneren deutschen Front der Ausfluß propagandistischer Agitation gew e­sen sind

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Ein n e u e r B e t ru g s v e r s u c hBritischer W echsel auf die Zukunft

Von Werner von Loiewski

Sir Stafford Cripps hat jetzt die Vorschläge mitgeteilt, die England dem indischen Volk zu machen hatte. Bevor er diese Vorschläge veröffentlichte, hat er eine Anzahl führender indischer Persönlichkeiten angeblich zu Be­sprechungen empfangen. W ollte er ihre M ei­nung hören, wie das indische Problem zu lö­sen wäre? Er wollte nicht, denn schon als er nach Indien kam, hatte er das feste Pro­gramm in der Tasche. Die Empfänge waren also lediglich bestimmt, die Fassade zu wahren, als ob England auf die Meinung der Inder wirklich W ert lege. Cripps hat damit nur wiederholt, was John Simon im Jahre 1934 tat, als er mit einer ganzen Abordnung von Politikern und Beamten in Indien er­schien, auch alle möglichen Inder empfing, um hinterher ganz aus Eigenem einen Ver­fassungsentwurf vorzulegen, der sofort von der gesamten indischen öffentlichke abge- lehnt wurde.

In London we man auch diesmal ganz genau, was die neuer, englischen Vorschläge wert sind, und da. lh beginnt man bereits, ehe noch die Inder olbs,' zu W arte gekom­men sind, mit einer Propaganda, die ausführ­lich nachweisen soii daß jetzt das größteStück britischer vor dem Führer dt.: gebreitet worde ist. weise am Monta die nehmen. Tn demseib „New York Times": „ größten Verzicht -mi

atskuns’: und Klugheit indischen Volkes aus- So i ißt sich beispiei.v

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Das Reich als Vorbild für RumänienMarschall Antonescn bei einem Besuch rumänischer Arbeitsdienstlager

Bukarest, 1. April

Marschall Antonescu hat dieser Tage die Füh­rerschule der „Rumänischen Jugendarbeit" in Breaza, w o sich die kommenden Führer des ru­mänischen Arbeitsdienstes auf ihre zv künftigen Aufgaben vorbereiten, besucht. Der rumänische Arbeitsdienst ist nach deutschem Vorbild auf­gebaut, und die meisten der in Breaza zusammen­gerufenen rumänischen Jugendführer sind be­währte Frontoffiziere, die außerdem bereits die Führerschule des Reichsarbeitsdienstes in Braun- schweig besucht haben. Der Marschall ließ sich ein umfassendes Schulungsprogramm vorführen und ergriff auf einer abschließenden Feierstunde selbst das W ort, wobei er betonte, daß für sein ganzes Leben die Parole „Kampf und Arbeit" maßgebend gewesen sei. Das Programm seiner Regierung sei es, diese Devise zum Grundsatz des rumänischen Lebens zu machen. Er habe aus diesem Grunde auch immer mit Bewunderung die harte Arbeit und den edlen Kampf verfolgt, den das deutsche Volk unter der energischen und genialen Führung eines großen und unver­gleichlichen Mannes führe. Er habe bei dieser Lehrabteilung des Reichsarbeitsdienstes erneut I herrsche.

bewundern gelernt, welches Ergebnis eine or­ganisierte Arbeit und eine weise Erziehung ha­ben könnten. Er sei dabei erneut daran erinnert worden, daß die deutsche Jugend durch ihre Arbeit in einer unvergleichlich kurzen Zeit die Disziplin wiedergefunden und der Nation den Vorspn* gesichert habe, der ihr den W illen und die V ra ft gab, mit ihrem Blut die wunder­barsten und ruhmreichsten Seiten ihrer eigenen und der Weltgeschichte zu schreiben. Es sei sein Ziel, den rumänischen Soldaten und besonders den rumänischen Bauern zu lehren, seinen Bo­den ebensogut zu bebauen, w ie er heute seine W affen führe. Aus diesem Grunde habe er sich gern der deutschen Erfahrungen für den Auf­bau des rumänischen Arbeitsdienstes bedient, und er danke dem Reichsarbeitsführer für die bereitw illige Erfüllung seines Wunsches. Den Dank an die Arbeitsführer und Arbeitsmämer in Breaza für ihre dort geleistete Arbeit an der rumänischen Jugend verband der Marschall mit der Feststellung, daß überall dort, wo sich das deutsche und das rumänische Volk im gemein­samen Kampf oder in der gemeinsamen Arbeit begegneten, eine vorb ild lich e Kam eradschaft

das englische Programm, er, die britische Regien» rung gemacht, tlaß 1nen zehn Jahren -rns Proh.eäie .nick gelöst hat und auch k.. einheit k tnr Schema für die Selbstverteidigung auisV.-Jrr» konnte. Diese befriedig' de Borne' - ’i ist ein Schlag ins Gesi t, denn die ut bä’ en >- • den letzten zehr Jahren längst einen ande­ren Status, wer . xht England ihre dies­bezüglichen Vorsthkge immer wladei m- schanden gemacht hätte.

Was will England diesesmai den mdem gewähren? Genau gesehen, nichts! Sk., dessen enthalten die englischen Vc.-ehl:. a eine sehr entscheidend:» £ tusch vänku •, :<. Die,: Verteidigung Indiens soll auch, wenn s ch alle indischen Parteien dagegen ausspvechan. bei Indien bleiben. Cripps sagte dazu, es wäre das schlimmste, was die Verteidigung Indiens treffen könnte, wenn sie an Indien selbst überginge, dann würden die ganzen Verteidigungsvorarbeiten desorganisiert, und dies würde die schwersten Folgen haben. Die britische Regierung will damit von vorn­herein den Indern jede Möglichkeit nehmen, sich aus dem Krieg herauszuhalten, und die japanischen Vorschläge über den Status Indiens, wie man sich ihn in Tokio denkt, ernsthaft dazudenken. England will, daß In­dien Kriegschauplatz wird, während es aber den Indern höchsten Ausdruck der Souverä­nität versagen will, nämlich das Recht der eigenen Verteidigung, will es auf der ande­ren Seite den indischen Instanzen die Ver­antwortung für die Organisation und Mobi­lisierung der militärischen und materiellen Hilfsquellen Indiens „zuschieben’’.

Dies entspricht einer von England im gan­zen Orient immer wieder angewandten Praxis. Die Engländer versuchen stets zwi­schen sich und unruhigen und mißmutigen Völkern Instanzen auf diese Völker zu setzen, auf die sich dann Mißmut und f ' 3- stimmung entladen können. Nicht die Eng­länder, sondern die indischen Regierungen sollen jetzt das indische Volk anh; Iten, für Englands •Rüstungsindustrie zu arbeiten, und damit sind die Engländer, wie sie meinen, aller Sorge enthoben. Indem England seine Truppen weiter in Indien belassen will, ge­denkt es Indien das Schicksal Ägyptens und Iraks zu bereiten. 'Wohl wurden diese beiden Länder vor Jahren aus dem Mandat ent­lassen. Wohl gestand man ihnen auf dem Papier die Unabhängigkeit und volle Souve­ränität zu TatsächT T er wies aber in diesem Krieg sich endgültig, wie es um diese Souve­ränität bestellt ist Was verspricht nun Eng­land den Indem diesesmal? Es soll eine neue indische Union geschaffen werden, die ein Dominion mit der üblichen Untertanenpflicht

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bilden und in jeder Hinsicht den übrigen Do­minien gleichgeordnet sein soll. „Sofort nach Hinstellung der Feindseligkeiten soll etwas unternommen werden, um in Indien einen ausgewählten Rat mit der Aufgabe zu be­irauen, die neue Verfassung für Indien zu formulieren". Diese Verfassung soll dann mit der Bedingung in Kraft treten, daß jede Pro­vinz, die diese Verfassung nicht annehmen will, ihr altes Statut behalten und die bri­tische Regierung mit diesen der Union nicht beitretenden Provinzen zwecks Bildung einer neuen Verfassung, die ihnen die glei­chen Rechte wie der Union gewähren soll, in Verbindung tritt. Es soll ferner eine ver­fassunggebende Körperschaft gebildet wer­den, und zwar sollen die M itglieder der Unterhäuser der Provinzregierungen als ein einziges Wahlkollegium fungieren, das die verfassunggebende Körperschaft in ihrer Zusammensetzung bestimmen soll. Diese Körperschaft soll ungefähr ein Zehntel der Mitglieder des Wahlkollegiums umfassen.

In dieser Regelung, w ie man sie sich in London denkt, ist gleich eine Reihe von Spaltpilzen enthalten: 1. Sollen alle „M inder­heiten" beteiligt werden, trotz der scharfen religiösen und politischen Gegensätze, die durch eine solche Regelung naturgemäß nur noch vertieft werden sollen; 2. Erklären die britischen Vorschläge immer wieder, daß 'erner die 562 Fürstentümer, die nach eng­lischer Lesart ja auch als „Minderheiten" gelten, an der verfassunggebenden Körper­schaft beteiligt werden sollen, daß sie aber, w ie Cripps ausdrücklich erklärte, nicht ge­zwungen werden sollen, sich der Union an­zuschließen. Der englischen Diplomatie, die in solcher Arbeit reichliche Erfahrungen be­sitzt, würde es also gewiß nicht schwer fallen, die Fürsten, die sie ganz in ihrer Hand hat, zu einer gegen die Schaffung der Union gerichteten Politik zu bewegen, und das be­deutet, daß in jedem Fall die Freiheit In­diens wieder gefährdet wäre. Das alte eng- glische Spiel könnte von neuem beginnen, und Cripps oder seine Nachfolger könnten sich nach zehn Jahren wieder hinstellen und hohnlächelnd erklären, Indien habe wieder­um in diesen zehn Jahren nicht vermocht, zu einer Einheit und einheitlichen Regelung zu gelangen

Eine endgültige indische Reaktion liegt noch nicht vor. Es wäre denkbar, daß die Mohammedaner sich überlegen, was sie tun sollen, denn sie gehören zu den „Minder­heiten", von denen die britische Regierung wieder einmal in großen Tönen spricht — freilich nicht, weil sie ein idealer Vorkämp­fer der Rechte der Minderheiten wäre, son­dern ausschließlich, weil sie in Indien weiter nach dem Grundsatz „Teile und herrsche”

w r f - '" ' -•* t fgrell af iiocfr n: tit gesprochen. Seme Poli­tik gegenüber <) i ersten W eltkrieg ist je ­doch von einer/ Ügen Klarheit und Konse­quenz geweserj >as Kabinett des National­kongresses haspln Wardha nach Ausbruch des jetzigen Krieges einen Aufruf erlassen, in dem gesagt wurde, daß die damals in Kraft befindliche Verfassung Indiens nur da sei, um die imperialistische Herrschaft Eng­lands über Indien noch zu verstärken und die Ausbeutung des indischen Volkes fort­zusetzen. Der Kongreß sei daher künftig entschlossen, nur noch eine Politik der Nichtzusammenarbeit mit dem Apparat des britischen Empires zu verfolgen. Das Ziel des Kongresses sei eine unabhängige un­zweideutige demokratisch^ Regierung in In­dien, wobei die ganze Macht dpm indischen Volk übertragen werden müsse. Ein freier indischer Staat könne nur von der indischen Nation selbst ins Leben gerufen werden, und Indien dulde von seiten Englands weder in seiner Innen- noch in seiner Außenpolitik weiterhin irgendwelche Einmischung.

Dies ist die Meinung, wie sie namens des indischen Volkes stets vertreten worden ist. W o kann es, wenn mit dieser Politik nicht radikal gebrochen wird, angesichts der neuen englischen Vorschläge, dieses neuen englischen Versuches, die 400 Millionen In­diens abermals zu betrügen, noch eine Brücke geben? Vor allem aber haben die neuen englischen Vorschläge den Pferdefuß, den noch jegliche „Lösung" im Orient auf­wies: die Lösung soll keineswegs sofort in Kraft treten, sondern erst nach „Einstellung der Feindseligkeiten".

Abgesehen davon, daß dies ein überaus unbestimmter Eindiuck ist, den man infolge­dessen von englischer Seite auch bereits zu interpretieren versucht hat, heißt diese For­mel nicht mehr und nicht weniger, als daß die Inder auf irgendwann vertröstet werden sollen. So ist es ihnen im ersten W eltkrieg ergangen, so hat man auf englischer Seite damals alle orientalischen Völker zu Lei­stungen für Großbritanniens Sieg verpflich­tet, ohne daß England stets sofortige Gegen­leistungen übernommen hätte. Es stellte lediglich Wechsel auf die Zukunft aus. Das w ill es auch jetzt im Falle Indien wieder tun. Aber hat man heute noch den Mut und den Glauben, einen englischen Wechsel zu ak­zeptieren? Zu viele dieser feierlich Unter­zeichneten Wechsel sind hinterher nicht ein­gelöst worden.

Tschnngking verlor 55 DivisionenDie Jahresbilanz des Ghinakrieges - Sumatra völlig in Japanischer Hand

Tokio, 1. April

Die japanische Wehrmacht ist gegenwärtig damit beschäftigt, die von ihr eroberten Ge­biete von den letzten noch verbliebenen feind­lichen Streitkräften zu säubern. Nachdem diese Aktion auf der Insel Celebes abgeschlossen ist, kommt eine neue japanische Meldung, nach der sich auch Sumatra vö llig in japanischer Hand befindet. Das letzte feindliche Widerstands­nest im Norden der Insel — etwa 110 km west­lich von Medan — ist von den Japanern ausge­hoben worden. Dabei sind unter der Führung eines Generalmajors 100 Briten und 100 Hollän­der gefangen genommen worden. Auch auf Borneo ist der Wiederaufbau in vollem Gang. G leichzeitig veröffentlicht Tokio eine Bilanz über die Verluste der Tschungkingtruppen im letzten Jahr, also vom März 1941 bis Ende März 1942. Die Zahlen sind außerordentlich hoch: 231 000 Tote, 167 000 Gefangene, darunter eine große Anzahl von Offizieren, hat Tschungking in dieser Zeit im militärischen Einsatz gegen die japanischen Streitkräfte verloren. In Japan hat man auf Grund dieser Zahlen berechnet, daß durch die Operationen eines Jahres etwa 55 Di­visionen in Mittelchina vernichtet worden sind, und das sind schätzungsweise die Hälfte der Streitkräfte, die Nordchina überhaupt zur V er­fügung gestanden haben. Die Zahlen, die als authentisch gelten können, sind ein lebhafter Be­weis dafür, daß auch auf diesem Kriegsschau­platz, der vor allem in der letzten Hälfte der Berichtszeit weniger im Mittelpunkt des W e lt­interesses stand und der dann durch die V or­gänge in Ostasien ganz als ein Nebenkriegs­schauplatz erscheinen konnte, die Japaner außer­ordentliche Fortschritte verzeichnen konnten, die wohl die Hoffnung auf eine baldige bevorstehende endgültige Liquidation des Chinakrieges nicht nur von der politischen, sondern auch von der militärischen Seite her rechtfertigen,

Die Schlacht um Burma hat ihren Höhepunkt erreicht. Nachdem die chinesischen Streitkräfte der Tschungking-Regierung bei Toungoo geschla­gen wurden, sind jetzt die Briten bei Prome an der Reihe. Den Japanern gelang ein umfassender A n ­griff gegen die sich verzw eifelt wehrenden Bri­ten, die zum Rückzug auf Prome gezwungen wur­den. Zahlreiche Gefangene gerieten in japanische Hand. Meutereien und Überläufe der zum Kampf gepreßten indischen Truppen nehmen zu. Ein indisches Regiment, das sich weigerte, gegen die Burmesen und Japaner zu kämpfen, wurde de­zimiert.

Der bevorstehende Angriff gegen Australien wird von den Japanern immer noch auf dem W eg einer weiteren Einkreisung der letzten vor­gelagerten strategischen Positionen vorbereitet. W enn die Invasion bis heute noch nicht erfolgt ist, so nur deshalb, weil das japanische Ober­kommando zunächst jene Stützpunkte fest in die Hand bekommen will, von denen aus die Schläge gegen Australien geführt werden können, und von diesen Gedanken aus sind vor allem die ja­panischen Landungen von der Sotomaninsel Buka zu betrachten. Auch General Mac Arthur ist sich der Gefahren wohl bewußt, was auch ohne w e i­teres aus den zahlreichen Sitzungen des Kriegs­rates hervorgeht. Die Aufgabe des amerikani­schen Generalissimus ist in der Tat alles andere als einfach, wenn man bedenkt, daß der austra­lische Kontinent die Größe der Vereinigten Staa­ten hat und das Land kaum über 500 000 Mann verfügt, von denen überdies 200 000 an anderen Kriegsschauplätzen fern der Heimat eingesetzt wurden. Die einzige Hoffnung, auf die sich Mac Arthur stützen kann, ist der Nachschub an Mann­schaften und Material aus den Vereinigten Staa­ten, der aber durch den Vorstoß der japanischen Streitkräfte nach W esten immer unsicherer und gefährlicher wird, zumal die nordamerikanische Kriegsmarine die bisher erlittenen Verluste erst in einigen Jahren aufholen kann.

Sowjetangriffe am Donez gescheitertHauptmann Ihlefeldt errang seinen 82. Luttsieg

Aus dem Führerhauptquartier, 31. März Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­

kannt: Im Donezgebiet scheiterten erneute An­griffe des Feindes. Bei einem Säuberungsunter­nehmen im Abschnitt ostwärts Charkow wurde zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet. Im mitt­leren Frontabschnitt griif der Feind an meh­reren Stellen mit starken Kräften an. Die An­griffe brachen nach harten Kämpfen unter schwersten blutigen Verlusten für den Gegner zusammen. Dabei wurden 24 Panzer vernichtet. In mehreren Abschnitten der. Ostfront brachten eigene Angriffsunternehmungen weitere Erfol:T***" frumaaswnuyc- iwgraugWiU;^In Sewastopol und Hafenanlagen an der Meer enge von Kertsch mit guter Wirkung. Bei Luft­angriffen gegen Flugplätze und Eisenbahnverbin­dungen der Sowjets erlitt der Feind empfindliche Verluste an Flugzeugen und rollendem Material. Kampfflugzeuge bombardierten den Hafen von Murmansk. In der Zeit vom 23. bis 30. März wurden an der Ostfront 183 feindliche Panzer ab­geschossen. Der in dem Wehrmachtbericht vom 29. und 30. März erwähnte feindliche Geleitzug im Seegebiet von Murmansk wurde erneut durch deutsche Unterseeboote angegriffen. Sie ver­senkten am Eingang der Kolabucht zwei schwer­beladene Transporter mit zusammen 11 000 BRT. Ein dritter Transporter wurde torpediert. Auch mit seinem Untergang ist infolge des schweren Seegangs zu rechnen. Durch Luftangriffe wurde ein weiteres größeres Handelsschiff beschädigt. In Nordafrika iniolge schwerer Sandsttirme nur geringe Kampftätigkeit. In der Marmarica wur­den ein Flugplatz und die Hafenanlagen von Tobruk erfolgreich bombardiert. Ein britischer Frachter erhielt Bombentreffer. An der englischen Ostküste beschädigten Kampfflugzeuge ein briti­sches Handelsschiff mittlerer Größe. An der Kanalküste schoß Marineartillerie vier britische Jagdflugzeuge ab. Störflüge einzelner britischer Kampfflugzeuge führten in das östliche Reichs­

gebiet. Bei nächtlichen Einflugversuchen briti­scher Bomber in das besetzte norwegische Gebiet wurden drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Hauptmann I h l e f e l d t errang mit sieben Ab­schüssen seinen 82. Luftsieg. Das Unterseeboot unter der Führung von Kapitänleutnant E n d r a ß, Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ist von der Feindfahrt nicht zurückgekehrt. Ein hervorragender Unterseeboot­kommandant ist mit seiner tapferen Besatzung vor dem Feinde geblieben.

- Z m Heldentod vor^Endraßm Tagesbefehl des Befehlshabers der U-Boote

Berlin, 1. AprilDer Befehlshaber der Unterseeboote, Admiral

Dönitz, hat an die U-Bootwaffe folgenden Tages­befehl erlassen: „Kapitänleutnant Engelbert En- draß, Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ist von einem Feindunter- nehmen nicht zurückgekehrt. Ein hervorragen­der U-Bootskommandant ist mit seiner braven Besatzung vor dem Feind geblieben. A ls W ach­offizier Priens trat er in diesen Krieg. Bei dem kühnen Unternehmen gegen Scapa Flow war er nicht nur der Torpedoschütze, er war der W a f­fengefährte seines Kommandanten, der mit ihm Angriffsgeist und Siegeswillen gegen den Feind trug. A ls Kommandant hat er auf vielen Unter­nehmungen sein Können bewiesen. Stets im An­griff an den Brennpunkten des Kampfes, im har­ten Ringen mit Zerstörern, Bewachern und Flug­zeugen, hat er durch kühles W ägen und ent­schlossenes W agen zahlreiche Erfolge errungen. Im Kampf gegen Geleitzüge, der härtesten Form des U-Bootkrieges, hat er sich aufs höchste be­wahrt. Im Kampf gegen einen sehr schwer ge­sicherten Geleitzug hat sich nach erfolgreichem Angriff sein Soldatenleben vollendet. Ein zäher und harter Kämpfer, ein vorbildlicher Soldat ein treuer, zuverlässiger Kamerad ist uns ge­nommen. Doch über seine letzte Kampfstätte hin­w eg ziehen neue Boote gegen den Feind."

Bulgarische Staatsfeinde verurteiltDas Bezirksgericht in Philippopel verurteilte

im Montag neun M itglieder einer illegalen kommunistischen Jugendorganisation, unter de- nen sich ein Rumäne und mehrere Juden be­fanden, wegen staatsfeindlicher Umtriebe zu lang­jährigen Zuchthausstrafen.

Seite S L Nr. 77

S to c k h o lm :Unter der Überschrift „A ls der W eltkrieg nach

San Francisco kam", bringt „Svenska Dagbladet“ eine Artikelserie einer schwedischen Journalistin in San Francisco über ihre Eindrücke in den er­sten Tagen des Krieges zwischen Japan und den USA. Gleich nach den Rundfunkmeldungen über die Angriffe von Pearl Harbour sei das japanische V iertel von San Francisco mit seinen 100000 Ein­wohnern von der Polizei durchgekämmt worden. Zahlreiche Japaner seien in Polizeiautos abtrans­portiert worden und überall habe man Plakate mit dem Vermerk „Geschlossen auf Befehi der USA-Regierung" gesehen. Am 8. Dezember habe San Francisco einen besonders „ s e i . Lh Mon­tag" erlebt, als die Brandsirenen utiP5t» Uhr von allen Feuerwehrstationen ertönten und im Rund­funk gleichzeitig angesagt wurde: „Löscht alle Lichter, feindliche Flugzeuge auf dem W ege nach der Stadt". Es habe nicht v ie le Einwohner gege­ben, die wirklich erfaßt hätten, um was es ging. Von einer Verdunkelung sei kaum die Rede ge­wesen. Die Neonlichter hätten weiter von den Wolkenkratzern gestrahlt, und besonders ko­misch habe eine große Lichtreklame auf dem Dach einer Versicherungsgesellschaft gewirkt, wo die W orte „Sei sicher!" gefolgt von „Ver­sichere dich in der Union" in die Gegend leuch­teten. Selbst der Bürgermeister und gleichzeitige Leiter des Luftschutzes, nebenbei noch Blumen­händler, habe die Beleuchtung an seinem BIu-

Stadtteiien sei die Straßenbeleuchtung ment .¡us- gescnaltet worden.

Tokio:Englands sogenannte neue Vorschläge, so kom­

mentiert die japanische Zeitung „Asahi", den jetzt englischerseits bekanntgegebenen Plan, ha­ben sich, w ie erwartet, lediglich als eine W ie ­derholung der zur Genüge bekannten englischen W eltkriegsm anöver erwiesen, als England den Indern gleichfalls den Dominionstatus nach Kriegs­ende versprach. „W ir sind überzeugt, daß die Inder sich diesmal nicht durch die leeren eng­lischen Versprechungen täuschen lassen. Man weiß schließlich in Indien genau so gut w ie in London, daß dieses Angebot, ganz abgesehen davon, daß die indischen Führer es kaum als aus­reichend betrachten werden, nicht darauf be­ruht, daß England plötzlich seine Haltung gegen­über Indien grundsätzlich geändert hat, sondern darauf, daß London darauf angewiesen ist, seine Lage durch eine engere Zusammenarbeit mit dem indischen V o lk im Kampf gegen die Achsen­mächte zu verbessern. Schon daraus geht klar hervor, daß der Vorschlag von Sir Stafford Cripps auf einer äußerst schwachen Grundlage aufgebaut ist. Es ist Sache des indischen Volkes, seine Entscheidung in der einen oder anderen Richtung zu treffen W ir möchten jedoch darauf hinweisen, daß die Opfer, welche England als Gegenleistung für ein vages Versprechen ver­langt, hoch sind, während Japan andererseits das

mengeschäft im Zentrum der Stadt weiter im Ziel anstrebt, den Indern vö llige Freiheit zu ge- sehönsten Grün erstrahlen lassen. In zahlreichen I ben, also ein „Indien für alle Inder zu schaffen."

Erster luftalarm in CeylonPanik unter der Bevölkerung

Stockholm, 1. April Eine Panik brach aus ln Kolombo und

Trincomalee, dem britischen Flottenstützpunkt, auf Ceylon, als am 31. März nachmittags die Sirenen in den führenden Städten der Insel die Ankunft japanischer Flugzeuge anzeigten. Am Montag abend vorliegende Nachrichten erklären nur, daß bald darauf die Entwarnung ei tönte, sagen aber nicht, ob Bomben abgewor­fen wurden oder nicht. In informierten briti­schen Kreisen ist man überzeugt, daß dieser erste Luftangriff auf Ceylon von den neugewon­nenen japanischen Basen auf den Andamanen- Inseln, 1200 km östlich von Ceylon, ausgeführt wurde. In britischen Marinekreisen sieht man darin, nach Meldungen aus London, eine Be­drohung des wichtigen britischen Marinestütz­punktes in Trincomalee, wo erst vor kurzem die restlichen Einheiten der britischen See­streitkräfte im Indischen Ozean zusammengezo­gen wurden, so daß damit zu rechnen ist, daß das bedrohte Trincomalee als Flottenstützpunkt aufgegeben werden muß Die Erregung der ein­geborenen Bevölkerung in Kolombo und Trin­comalee w ie auch in Jaffna beim Ertönen der Sirenen wird als „einfach fürchterlich" beschrie­ben. Selbst v ie le Stunden nach der Entwarnung lag der Verkehr in den Städten noch lahm, da sich die Bevölkerung w eigei te, in die Städte zurückzukehren.

Vertreter Eoosevelts in De!hiOberst Lewis Johnson ernannt

Stockholm, 1. April Oberst Lewis Johnson ist zum persönlichen

Vertreter Roosevelts in Indien ernannt worden, berichtet der Londoner Nachrichtendienst. In dieser Meldung bestätigt London die vor eini­gen Tagen aus Washington gekommenen Infor­mationen, wonach sich Roosevelt, nachdem ihm das vom englischen Mutterland verlassene Au­stralien in die Schlinge gegangen ist, nunmehr auch in Indien einschaltet.

Die Kongreß-Partei lehnt abKein einziges Mitglied für Cripps

Stockholm, 1. AprilD ie Mehrzahl der M itglieder des Arbeits­

ausschusses der Indischen Kongreßpartei ist für die Ablehnung der Vorschläge von Sir Stafford Cripps. Die Zeitungen berichten, daß praktisch nicht ein einziges M itglied für die Annahme der Vorschläge in der vorliegenden Form ist. Man glaubt daher, daß die Mission von Cripps sich ihrem Ende nähert, falls nicht die britische Regierung einer Verbesserung der Vorschläge auf dem Verhandlungswege zustim­men sollte. In dem Bericht wird betont, daß bei einer Ablehnung der Vorschläge durch dia Indische Kongreßpartei die Stellungnahme aller übrigen indischen Parteien unwesentlich wäre.

Casey endgültig ansgcschiedenNicht mehr ln australisch

Schanghai, 1. AprilDer bisherige australische Gesandte in den

Vereinigten Staaten Richard G. Casey hat seina Tätigkeit für Australien um Mitternacht des 31;. März beendet, w ie der australische Minister­präsident John Curtin nach Meldungen aus Melbourne bekanntgab. Casey ist bekanntlich vom englischen Ministerpräsidenten W inston Churchill zum Nachfolger von O liver Littleton als britischer Staatsminister im Nahen Osten berufen worden.

Britischer Kreuzer versenktAmtliches britisches Eingeständnis

Berlin, 1. April Der britische Kreuzer „Naiad", der erst 1940

in Dienst gestellt wurde, muß jetzt von der bri­tischen Admiralität als versenkt gemeldet wer­den. Die „N a iad " hatte eine Wasserverdrängung von 5450 t und besaß eine Artillerie von zehn 13,2-cm- und acht 4-cm-Flak, außerdem besaß sie sechs Torpedorohre und ein Bordflugzeug. Sie gehörte zu der sogenannten „Dido"-Klasse, au* der die Kreuzer „Phoebe" und „Bonaventure"* bereits früher versenkt wurden. Die Geschwin­digkeit der „N aiad " betrug 32,2 Knoten.

Frankreich und Europa„An die Einheit des Kontinents gebunden"

Vichy, 1. April „Jeder Franzose ist sich in seinem tiefsten In­

nern darüber klar, daß in der gegenwärtigen Stunde eine neue W e lt aus dem ungeheuren, in Brand gesetzten Scheiterhaufen entstehen muß, der die Kontinente unter sich eint", erklärte der französische Innenminister Pierre Puchy dem Vertreter der Wochenzeitschrift „Présent". „W enn die V ölker unseres Kontinents weitere furcht­bare Katastrophen verhindern wollen, so ist es unerläßlich, daß sich die europäische Einheit nach dem Krieg, wenn nicht noch während des Krieges verw irklicht", erklärte Puchy weiter und schloß mit der Bemerkung: „W ir sind bereit, für die Ruhe Europas unsere aufrichtigen Vorschläge und einen endgültigen Beitrag zu liefern. Aber wenn Frankreich in tegrierender Bestandteil dieses Europas werden soll, so ist eine wesentliche Voraussetzung notwendig: die W iederherstel­lung der Unabhängigkeit sowie die W iederher­stellung der französischen Souveränität".

Der Führer ehrt Wilhelm WeißGlückwünsche Dr. Dietrichs im Namen der Presse

Berlin, 1. April Der Führer ließ dem Hauptschriftleiter des

„Völkischen Beobachters", SA-Obergruppènführer W ilhelm W eiß, zum 50. Geburtstag sein Bild mit persönlicher Widmung durch den Stabsleiter des Reichspressechefs überreichen. Im Aufträge des von Berlin abwesenden Reichspressechefs sprach Stabsleiter Sündermann SA-Obergruppenführer W eiß die Grüße und Wünsche des deutschen Journalismus aus und überbrachte mit einem Ehrengeschenk ein herzlich gehaltenes Glück­wunschschreiben des Reichsleiters Dr. Dietrich.

I. April 104t

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Schweden in der neuen Nordischen WeltDie politische Situation Skandinaviens in der Sicht aus Stockholm / Von Wilhelm Zarske

Die Aussprache über das Verhältnis Schwe­dens zum kriegführenden Finnland nimmt in der schwedischen Öffentlichkeit bei der Diskussion von Fragen, die den gesamten Norden angehen, einen ebenso großen Raum ein, w ie die Stellung­nahmen zu den Ereignissen in Norwegen. Ab­gesehen von den über diese Themen umlaufen­den mündlichen Erörterungen, die sich nur teil­weise übersehen lassen, lie fert der Pressespiegel ein ungleich verteiltes Bild. Die Kritik an Quis­ling kommt stärker zu W o rt als das Verständnis für Finnlands unverschuldetes Schicksal. Um so auffälliger ist eine Artikelserie in der nationa­listischen Stockholmer Tageszeitung „Dags- posten", die eine Reihe der bekanntesten W irt­schaftler, W issenschaftler und politischen Amts­träger Finnlands zu W orte kommen ließ, deren Ausführungen einheitlich auf den Nenner abge­stimmt waren, daß die Zukunft Finnlands mit der Zukunft Deutschlands auf das engste verknüpft ist. Dieses Bekenntnis bedeutet eine Absage an die vor allem in Stockholm umlaufenden Speku­lationen auf die Aussichten einer sogenannten „nordischen Solidarität", worunter gemeint ist, daß die skandinavischen Staaten und Finnland nicht nur eine kompakte politische und w irt­schaftliche Einheit darstellen, die historisch be­dingt sei und welche die europäischen Umgrup­pierungen und Machtverlagerungen nicht zu be­rücksichtigen brauche, sondern die darüber hin­aus nach Ende dieses W eltkrieges w ie ein Phönix aus der Asche als eine der lebendigen Kräfte des neuen Europas auferstehen soll. Wenn eine solche nordische Einheit als Eckstein für ein neues europäisches Gebäude gedacht wäre, hätte eine solche regionale Sammlung ihren Sinn. Die Stockholmer Ideologen möchten aber daraus eine Insel mit einer möglichst ausgeprägten Isolierung vom Kontinent machen. Es gehört v ie l Phantasie dazu, um solche Träume als Realität zu nehmen oder auch nur mit den Aussichten einer V er­wirklichung zu belehnen. W enn man aber die Vorgänge in der großen und weiten W elt inso­fern v ö llig ignoriert, als man sie ohne jeden Bezug zum eigenen Schicksal und höchstens von geringem Einfluß bewertet, kann man zu sol­chen Vorstellungen gelangen w ie den genannten, die den bereits vollzogenen Bruch einer p o l i ­t i s c h e n nordischen Einheit, falls eine solche überhaupt jemals bestanden hat, grundsätzlich außer acht lassen. Überblicken w ir die politische Siuation: Jeder der gedachten Partner einer nordischen Solidarität ist seit Kriegsbeginn seinen eigenen W eg gegangen, Dänemark einen anderen als,Norwegen, Schweden kam nicht in die Ge­fahr, in die Finnland geriet. Es ist dahin gekom­men, daß das N orw egen des Emigrantenkönigs an Finnland den Krieg erklärt hat. Selbst wenn dieser Kriegszustand nur auf dem Papier steht, so ist er der Beweis eines hundertprozentigen Zerfalls einer angeblich gemeinsamen nordischen Politik und ihrer Möglichkeiten. Denn Finnlands

ir-nm.* jroin 7nrnrlr an dieSeite der Verbündeten Moskaus. Die schwedische Öffentlichkeit identifiziert sich, indem sie Quis­ling ablehnt, mit Haakon und fast allen Punkten der norwegischen Emigrantenregierung in Lon­don, deren Parolen von ihr geteilt werden. Stock­holm duldet die Tätigkeit der Pseudogesandt­schaft dieser Exilregierung, hat andererseits aber durch die Aufstellung von freiw illigen Einheiten für die finnische Front auch dem theoretischen Gegner Haakons aktiven Beistand geleistet, ganz abgesehen von der wirtschaftlichen H ilfe an Finnland. Dänemark hat mit dem Anschluß an den Antikomintempakt eine klare Wendung zum Kontinent vollzogen. Es ergibt sich somit die Sachlage, daß jedes Land im Norden anders ge­achtete außenpolitische Verhältnisse besitzt, die auch im Verkehr untereinander und im gegen­seitigen Abtasten des Stimmungsbarometers zur großen Politik sich äußern.

Im aktuellen schwedischen Schrifttum und in der Tagespresse ist die Behandlung des Kom­plexes, der mit dem Norden zusammenhängt, in erster Linie eine literarische Liebhaberei: man hat eine Scheu, ihn von der politischen Seite an­zufassen. Die Vergangenheit kommt zum W ort, obgleich auch aus dem historischen Stoff mit der Pinzette eifrig gerade das Material heraus­gepickt wird, das die gemeinsame Geschichte des Norden beleuchtet. Die Fragen von heute und morgen aber werden vorsichtig umgangen, und man denkt mit dem Verstand eines 1939 verstorbenen Zeitgenossen, der nicht mehr zu sehen bekam, was dann passierte.

Finnlands demokratisches Regierungssystem und die Existenz der Sozialdemokraten als stärkste Regierungspartei waren kein Hinderungsgrund, daß die Auffassung über Englands Stellung zu Europa in Helsinki ein wesentlich anderes Aus­

sehen erhielt als ln Stockholm, wo ebenfalls Demokratie und Sozialdemokratie herrschen. In Finnland war besonders Gelegenheit gegeben zu der Feststellung, ob es zuträfe, daß eine Annä­herung an Deutschland gleichzeitig bedeuten müsse, sich mit der Rolle eines Vasallen abzu­finden. Lassen w ir einen Finnen selbst sprechen. Der Vorsitzende der akademischen Karelien- gesellschaft Dr. V ilko Helanen schreibt im Stock­holmer Dagsposten wörtlich:

„W ir Finnen können die Scheu nicht verste­hen, die man im Ausland vor einer angeblichen deutschen Einmischung in die internen An gele­genheiten eines Landes hat. W ir selbst arbeiten jetzt ganz intim mit den Deutschen zusammen und haben deutsche Truppen in unserem Land. W ir sind überzeugt davon, daß die Deutschen gar nicht wünschen, sich in anderer Länder V er­hältnisse einzumischen, falls ein Volk, mit dem Deutschland zu tun hat, nicht den Kampf für ein freies und konsolidiertes Europa, mehr oder minder offen, sabotiert. Selbstverständlich ist Krieg Krieg, aber die Deutschen wissen genau, daß die Einheit Europas nur durch ein Vertrauen im langen Lauf der Entwicklung erreicht werden kann. W ir in Finnland, und überhaupt in Skan-

Der schwedische Außenminister Günther (Mitte), links der finnische Außenminister Milting, rechts

der-schwedische Gesandte-ln -He!

dinavien und im Norden, haben unseren eigenen Lebensstil und eigenen Lebensrhythmus und kön­nen auf unsere W eise dazu beitragen, die Kraft Europas zu sammeln. Das sind Tatsachen, die man in Deutschland genau so gut versteht w ie bei uns in Finnland. Daß v ie le Geschehnisse während eines Krieges auf Leben und Tod stren­ger aussehen als sie gemeint waren, ist eine Tat­sache. Und Entscheidungen wirken im Kriege anders als wenn sie im Frieden getroffen wurden."

Ein bekannter finnischer Professor, Eirik von Hällström, der Führer der schwedischen Volks­partei in Finnland, der jetzt drei Brüder an der finnischen Front verloren hat, hat in „Dags­posten" zum Nachkriegseuropa als finnischer Staatsbürger schwedischen Blutes Stellung ge­nommen; er sagte: „W ir sehen schon den neuen Tag anbrechen, wenn mit H ilfe des deutschen Volkes die Macht des Bolschewismus beseitigt wird. W ir Schweden Finnlands begrüßen die Neugestaltung der Verhältnisse in diesem Teil von Europa mit großem Vertrauen in die Kraft

überzeugt, daß im neuen Europa auch die schwe­dische Bevölkerung Finnlands in eine sichere Zukunft geht und größere Möglichkeiten haben wird, ihre Eigenart zu bewahren und mehr als früher ihre Aufgabe zu erfüllen, den nordischen Gedanken im Lande ihrer Väter zu festigen. W ir Finnlandschweden sind die ersten der kleinen germanischen Stämme, die sich einstimmig auf die Seite Deutschlands im Kampf gegen die So­w jets gestellt haben. W ir sind uns dabei bewußt, nicht nur Repräsentanten der schwedischen Sprache und der schwedischen Kulturtradition dieses Landes zu sein, w ir besitzen zweifellos jene Eigenschaft, die das kulturelle und w irt­schaftliche Leben Finnlands bereichert haben. Die hier in Finnland sichtbar gewordene Zusam­menarbeit zweier verschiedener Volksgruppen und das positive Ergebnis der jahrzehntelangen W echselwirkung zwischen Schwedischem und Finnischem ist nicht nur ein Beweis für die Zu­sammengehörigkeit der nordischen Völker, son­dern auch für die M öglichkeit und Nützlichkeit eines intimen gesamteuropäischen Zusammenwir­kens. Für uns Finnlandschweden ist der Zusam­menhalt mit dem übrigen Norden ebenso als natürlich bewußt, w ie die gemeinsame Aufgabe mit Europas größter und stärkster Kontinental­macht uns selbstverständlich ist. Der K rieg nicht nur unsere materiellen Verhältnisse auf ver­schiedene W eise verändert, sondern auch in geistiger W eise eine Umwälzung verursacht."

„Europa steht und fällt mit dem Dritten Reich", sagt als dritter Oberst Carl Lind im „Dagsposten". Er spricht diese W orte aus nicht nur als Finn­landschwede, sondern als Europäer, wenn er er­klärt, daß unser Erdteil, die ganze alte W elt, mit Großdeutschlands Schicksal verknüpft ist. Auch er bringt unverblümt zum Ausdruck, daß für Finnland kein Anlaß bestände, Furcht vor deutschen Einmischungen zu haben. Aber man könne Deutschland nicht zumuten, diejenigen mit seidenen Handschuhen anzufassen, die dem Kampf Europas um seine Erhaltung als W eltfaktor entgegenarbeiten. Der Oberst spricht mit beißender Ironie vom sowjetischen Friedens­diktat aus dem W interkrieg, von Stalins Unter­schrift und von britischen Versprechungen als von inflatorischen Erscheinungen, denen kein Wert beizumessen sei. M it einem Seitenbjick auf Schweden meint er, daß Finnland ohne Murren einen Opfergang auf sich genommen hat, den andere zu übernehmen fähiger gewesen wären.

Die zitierten Stimmen aus Finnland, die w ir einer Stockholmer Zeitung entnommen haben, er­mangeln von vornherein des Vorwurfs, den man von schwedischer Seite machen könnte, sie seien vereinzelt und in ihrer indirekten Kritik an schwedischen Standpunkten nicht zutreffend für die allgemeine Auffassung bei den maßgebenden finnischen Stellen. Es sind Aussprüche schwe­disch-stämmiger Bürger des finnischen Staates,

de sind im Zusammenhang.m it der Erörte­rung über eine Zersplitterung der politischen Gedanken im europäischen Norden doppelt in­teressant und werden nach Bestätigung ihrer Verkünder von der gesamten finnischen Öffent­lichkeit geteilt. Sie zeugen von großem Verständ­nis für die harte aber konsequente deutsche V er­pflichtung, für die Dauer der Kriegshandlungen den Blick vom Endziel nicht abzulenken, und sie enthalten die Billigung von Maßnahmen, die nur unter dem Blickwinkel, daß sie im Kriegszustand geschehen, beurteilt werden dürfen. W as sehr wichtige Teile des norwegischen Volkes einge- sehen haben, nämlich daß dieser Krieg den ge­schichtlichen Anfang einer neuen Epoche für den Norden eingeleitet hat, ist in größerem Umfang schon in Finnland eingesehen worden. Dort hat die Härte des Krieges, der um nichts oder alles geht, eine Revolutionisierung der geistigen Hal­tung hervorgebracht. Es scheint so, als ob die Auslösung einer inneren Aufgeschlossenheit für die allumfassende Umwälzung, die die Gegen­wart birgt, nur denjenigen Vorbehalten ist, die den Anstoß durch gewaltige Ereignisse erhielten,

des rasseverwandten deutschen Volkes. W ir sind I die von außen auf sie eindrangen.

40 Jahre Stadt ZoppotEin Jubiläum des bekannten Badeortes

Danzig, 1. April Neben den vie len Stadtgründungen früherer

Jahrhunderte in unserem Reichsgau Danzig-West­preußen, die zu einem besonderen Teil auf den

vielmehr den Beginn einer neuen kommunalen Entwicklungsperiode. A ls äußere Anerkennung und Krönung der so großartigen Entwicklung der folgenden Jahre erhielt die heute über 30 000 Einwohner zählende Stadtgemeinde mit W irkung vom 15. November 1920 ab die Kreis-

Immer unter falscher FlaggeDie Freiheitshelden der USA

Vn F. O. H. Schulz John Adams, der Nachfolger George Washing­

tons in der Präsidentschaft Nordamerikas, hielt dem Kongreß zur Frage Freiheit oder Sklaverei eine Rede, in der diese für den Freiheitsbegriff der Neuengländer charakteristischen Sätze vor­kamen: „Ob ihr eure Leute Freie oder Sklaven nennt, ist ganz belanglos. In manchen Ländern werden die arbeitenden Armen freie Männer genannt, in anderen Sklaven, aber der Unter­schied besteht nur in der Einbildung. Was macht es aus, ob ein Gutsbesitzer, der zehn Arbeiter auf seiner Farm eingestellt hat, ihnen jährlich gerade Geld genug gibt, damit sie sich Lebens­mittel kaufen können, oder ob er ihnen diese Lebensmittel direkt gibt?"

Ein dreiviertel Jahrhundert später entbrannte der sogenannte Sezessionskrieg, der heute noch in den Köpfen v ie ler Ideologen als eine sittliche Auseinandersetzung zwischen den Sklaven „be­freienden" Nordstaaten und den Sklaven halten­den Südstaaten gewertet wird. In Wirklichkeit hatte dieser Krieg mit Humanität gar nichts zu tun. Die schutzzollbedürftige Industrie- und Han­delswelt des Nordens war mit dem Freihandels­system und der Sklavereiwirtschaft im Süden in Konflikt geraten. Die industriellen Nordstaaten konnten die Negersklaven als Industriearbeiter nicht gebrauchen, während die Plantagenwirt­schaft im Süden sie nicht entbehren zu können glaubte. Beide Systeme konnten aber in einem gemeinsamen Staate nicht nebeneinander be­stehen. So kam es zum Kriege. Das Schwert wurde gezogen, damit entschieden werde, auf welcher materiellen und gesellschaftlichen Grundlage in Zukunft die besseren Geschäfte zu machen seien. Die sogenannte Freiheit war, w ie auch in der Phraseologie der Rooseveit-USA nur unlauteres Aushängemotiv. Eine kurze Be­trachtung der markanten Freiheitshelden dieses Zeitabschnittes läßt erkennen, w ie die Mitkämp­fer Abraham Lincolns, den man den „Neger- freund" genannt hat, aussahen.

Es war die Zeit, wo die später als Milliardäre zu W eltruf gelangten Carnegie, Morgan und Vanderbilt den unsauberen Grund zu ihrem un­ermeßlichen Reichtum legten. Es war dafür ge­sorgt, daß sich der zahlungsfähige Bürger zum Preise von 300 Dollar vom Heeresdienst los­kaufen bzw. arme Teufel als Stellvertreter nam­haft machen konnte. Andrew Carnegie, der bei Beginn des Krieges 26 Jahre alt war, versuchte es zunächst mit dem Heldenmut. A ls er aber am 29. August 1862 in der Schlacht bei Bull Run die Geschütze donnern hörte, entschied er sich für den Stellvertreter und das Geschäft und ließ von der „Sklavenbefreiung" ab. Sein zwei Jahre jüngerer Zeitgenosse John Pierpont Morgan ließ sich erst gar nicht auf Heroismus ein, kaufte sich sofort vom Waffendienst los und stieg mit freiheitsflammender Seele ins Geschäft. Irgend­wo trieb er 5000 veraltete und verrostete Kara­biner auf, die er mit 3,50 Dollar für das Stück bezahlte. Diese Karabiner verkaufte er mit 20 Dollar für das Stück an den Kommandant» von St. Louis, General Framont, Bald stellte sich derrVct- Tirr heran«, X>i«s R nMorgan vergleichen und bet. mm 50000 Doiü>. Aber Morgan rief das höchste Gericht an, und dieses entschied, daß die i i eüiei t eines ameri­kanischen Staatsbürgers gefährdet sei, wenn ein formal einwandfrei abgeschlosener Vertrag nicht eingehalten werde. Der Heereslieferungsbetrug war also gelungen. Morgan, der Negerbefreier, steckte 82500 Dollar Kriegsgewinn in die Tasche und durfte weiter im Namen der Sklaven­befreiung betrügen. Cornelius Vanderbilt war bei Ausbruch des Krieges bereits 65 Jahre alt. Er hatte es also nicht nötig, erst 300 Dollar für den Stellvertreter auszugeben, sondern konnte sofort in das Befreiungsgeschäft einsteigen. Das Jahr 1862 trug ihm die reichsten Früchte ein. Die Regierung hatte beschlossen, Truppen nach N ew Orleans auf dem Seewege zu befödern. Da­zu brauchte man Schiffe. Gleich schaltete sich Cornelius Vanderbilt als Zwischenhändler ein. Die Truppentransportschiffe, die er stellte, waren vielfach schwimmende Särge, deren Hauptschä­den nur durch die notdürftigsten Reparaturen verdeckt wurden. So bot er u. a. der Regierung auch ein altes bis dahin auf dem Ontariosee stationertes Boot „N iagara" für 10000 Dollar als Transportschiff an. Uber den Zustand dieser Menschenfalle berichtete Senator Grimes in der 3. Sitzung des 37. Kongresses u. a. das Folgende: „Bei vö llig stillem W etter und ruhiger See wur­den Planken losgerissen, und die entsetzten Sol­daten sahen zu ihrem Erstaunen, daß das Holz verfault war. Die Kommission hatte in ihrem Sitzungszimmer ein großes Stück von einem derfreiheit,

Deutschen Ritterorden zurückzuführen sind, ha- ......... ............................ .... .............................................................................................. .ben auch jüngere Gemeinden ihre Geschichte, in |deren Verlauf die Entwicklung vom klebten 1 Q en0 F a GlTl f HlSCSftCflf TerCVUCfflDorf zur Handels- und Industriesiedlung oder g zum Badeort oft in überraschend kurzer Zeit i vollzoqen wurde. Das Ostseebad Zoppot, mit § Es ist erst wenig über einen Monat her, da Recht „Königin der Ostsee" genannt, kann am | wurde nach der Kapitulation von Singapur1. April 1942 seinen 40. Geburtstag als Stadt be- j gehen. Dieses heutige W eltbad ist von der Na- j tur besonders begnadet, und konnte im Laufe g dieses Jahrhunderts schon mehrfach Jubiläen g feiern: die Hundertjahrfeier als Seebad 1923 und | das 25jährige Jubiläum seiner Sportwoche, die | allerdings in ihrer einstigen Form nicht mehr g besteht, w e il beute eine einzige Sportwoche den | Erfordernissen unserer Tage nicht mehr genügt, g Der Zoppoter Sportsommer ist eine Kette un- | unterbrochener Begebenheiten geworden, die sich | sogar bis in den Herbst hinein erstreckt. Die An- | regung, Zoppot zur Stadt zu erheben, gab der | Gemeindeverordnete Sanitätsrat Dr. Wagner, der j§ am 31. Dezember 1899 beim Gemeindevorstand | den Antrag einbrachte: „D ie Gemeindeverwal- jtung w o lle beschließen, bei der Königlichen |

der Oberbefehlshaber der gesamten südpazi­fischen Front, Gene­raloberst Graf Terau- chi, zusammen mit dem Marine-Oberbefehlsha­ber Adm iral Yama­moto, durch kaiserli­chen Erlaß ausgezeich­net. Am 15. Februar hatte das Kaiserliche Hauptquartier seine Ernennung zum Ober­befehlshaber über die japanischen Streitkräf­te im Südgebiet be- kanntgegeben. Seit die­sem Zeitraum haben die

PAwedische Freiwillige melden sich zur finnischen Armee

Staatsregierung den Antrag auf Verleihung der |Stadtrechte an Zoppot zu stellen". Der Antrag | Truppen des Tenno neue entscheidende Siege ging zunächst in eine Kommission. Dann wurde | erfochten: Sumatra, Timor, Bali, Java, Neu- am 9. August 1900 einstimmig beschlossen, an g guinea sind die bedeutsamen Schauplätze die- zuständiger Stelle um die Verleihung der Stadt- I ser Siege innerhalb des von Hisatchi Terauchi rechte nachzusuchen. Der Kreisausschuß der Re- | befehligten Kampfgebietes, aus dem sich die gierung unterstützte das Gesuch. M it König- | bedingungslose Kapitulation von Java am neun- lichem Erlaß vom 8. Oktober 1901 wurde dann s ten Tage seit der Landung japanischer Trup- der Landgemeinde Zoppot die Annahme der | pen auf der Insel (sie standen unter dem Ober- Stadtordnung gestattet. Am 1. April 1902 trat | befehl des Generalleutnants Hitoschi Imamura) Zoppot dann in die Reihe der westpreußischen | als ein Triuiroh von großer militärischer Trag- Städte ein. Die Verleihung des Stadtreohtes be- | w eite heraushebt. A lle in die räumliche Aus- detrtet me4ir als «Ine Formalität; sie kennzeichnet - dehnung aller dieser Kämpfe, die sich über

mehrere tausend Kilom eter verteilen, vermag anzudeuten, welche Gabe der operativen Pla­nung hier wirksam werden muß, um unter Ein­satz aller zur Verfügung stehenden Kampfmit­tel die kriegerische Dynamik in den Viel-In- selzonen zu bewegen und zu lenken. Der 63jäh- rige Generaloberst Graf Terauchi ist eine sol­datische Persönlichkeit, der diese umfangreiche Aufgabe auf Grund ihrer ebenso großen Erfah­rung w ie Befähigung übertragen werden konnte. D ie erfolgreiche Generalstäblerlaufbahn dieses verdienten japanischen O ffiziers ist nie am grünen Tisch erstarrt; Hisatchi Terauchi er­hielt vielmehr wiederholt Gelegenheit, seine soldatische Führerbegabung an verschiedenen Aufgaben zu entwickeln und zu bewähren. Die V ielseitigkeit seiner Ausbildung wurde ihm be­reits als jungem Generalstabsoffizier, w ie v ie ­len japanischen Militärs, durch eine zusätzliche militärische Schulung in Deutschland gewähr­leistet. Und Jahrzehnte später, im September 1939, kehrt der General Terauchi wieder in Deutschland ein . . . -Generaloberst Graf Terau­chi entstammt einem Hause alter soldatischer Tradition. Sein Vater, Marschall Terauchi, hat sie im Dienste des Kaiserhauses M eji lebendig erhalten. Den Generaloberst hat das Schicksal dazu ausersehen, getreu ihrem Geist, in der Stunde der größten militärischen Bewährung seinem Vaterlande auf verantwortungsvollem Posten zu dienen.

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Steil über uns im Schatten der TommyMit Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Gildner auf Nachtjagd

Stützbalken dieses Schiffes aufbewahrt, an w e l­chem man sehen kann, daß nicht einmal mehr ein Nagel darin haften konnte." W urde Vander­bilt bestraft? Es bestand gar keine Ausicht, die­sen Gentleman zu fassen. Der entscheidende Senat setzte sich aus Leuten zusammen, die meist selbst ihre schmutzige Hände im N eger­befreiungsgeschäft hatten. Indem sie Cornelius Vanderbilt schützten, schützten sie sich zu g lei­cher Zeit. Die Korruption breitete sich bis vor das Am tszim m er des Präsidenten aus. W ar eine neue Steuer in Vorbereitung, so gingen die be­stechlichen Beamten sofort ans W erk, die zu Be­steuernden zu warnen, ihnen die M öglichkeit zu verschaffen, die Höhe des Steuerobjektes zu ver­schleiern oder die zu erfassenden W erte .ü ber­haupt verschwinden zu lassen. Ein kleiner Kreis von Nutznießern verdiente bei einem einzigen solcher M anöver nach einem Bericht in der zwei­ten Session des 37. Kongresses allein 50 M il­lionen Dollar. In Kontrakten, die über eine 50- Millionen-Dollar-Lieferung abgeschlossen waren, entdeckte ein Untersuchungskomitee Unterschla­gungen in Höhe von 17 M illionen Dollar.

Zu den schamlosesten Betrügern des Landes gehörten die Waffenlieferanten. Der General Thomas D. Doubleday sah sich nach einer In­spektion zu folgender Feststellung genötigt: „D ie Waffen, die in Philadelphia hergestellt sind, sind von der allerschlechtesten Sorte und an­scheinend aus alten, beanstandeten Gewehren» hergestellt. V ie le davon zerbrechen, die V isiere fallen nach dem Entladen ab, die Läufe sind sehr leicht, kein zwanzigstel Zoll dick, die K o l­ben sind aus grünem Holz, das so eingetrocknet Ist, daß die Beschläge sich lockern. Die Ba­jonette sind so zerbrechlich, daß sie sich w ie Blei biegen. V ie le zerbrechen bei der Inspek­tion. Man kann, sich kaum so wertlose W affen vorstellen, die für den Gebrauch gänzlich unge­eignet und sogar gefährlich sind." Diesen Schur­ken war es vollkommen gleichgültig, ob die Sklavenhalter oder die Antisklavenhalter den Sieg davontrugen. Von Tag zu Tag wurde es deutlicher, daß der Kampf nur um des besten Geschäftes w illen entbrannt war. Die Regierung machte auch keine ernsthaften Anstrengungen, die Verbrecher zu fassen, so daß der Kongreß­abgeordnete C. H. van W yk diese Feststellung traf: „Der hungernde mittellose Mann, der einBrot stiehlt, um sein Leben zu retten, wird ins Gefängnis gesteckt: das Heer von großspurigen W egelagerern aber, die dem V olke Zehntau­sende stehlen, gehen ungestraft und dürfen die Früchte ihrer Verbrechen genießen." Zu dieser Zeit waren die Juden bereits in sichtbarem Maße in das nordamerikanische Finanz- und Handelsgeschäft eingedrungen. Die Kavallerie der Nordstaaten wurde durch Pferdelieferun­gen des betrügerischen Juden Daniel Wormser geschädigt. Auf dem Gebiete der Geldbeschaf­fung war im Aufträge der Weltfirma Rothschild die N ew Yorker Bank August Belmont und Co tätig, die die amerikanischen Eisenbahnaktien zum Handel an den europäischen Börsen erwarb. Die Betrugsatmosphäre des fünf Jahre dauernden Krieges war für das Vordringen der jüdischen Parasiten außerordentlich günstig. Sie wurden sogar Staatsbankiers. Ihr Einfluß war schon so

Grant den Juden das Betrteten des Kriegsgebie­tes verbot und sie ein „nichtsnutziges Pack" nannte, wurde er schnell gezwungen, seinen diesbezüglichen Armeebefehl und seine sonsti­gen Äußerungen über die Juden als „Irrtümer" öffentlich zurückzunehmen. Die Juden waren in dieser Situation bereits zur Annahme der Rich­tigkeit der Verkündung Ezra Stiles berechtigt, „die Vereinigten Staaten würden aller W ahr­scheinlichkeit nach am Ende das Volk der Pro­phezeiung Mosis werden/’

Versenkungen vor der USA-KüsteEin amerikanisches Handelsschiff kleiner Ton­

nage und ein britisches Handelsschiff von etwa 6000 BRT wurden, w ie das amerikanische M a­rineministerium jetzt zugeben muß, am 30. März an der atlantischen Küste der USA torpediert und verdenkt.

PK. Es ist ganz großes Jagdwetter. Der Mond steht zeitig zur guten Hälfte a i# leichtbewölkten Himmel. Die Sicht läßt nichts zu wünschen übrig. W ir machen „Sitzbereitschaft" in der Maschine. Ein jeder hat seinen Platz eingenommen, den Fallschirm umgeschnallt, seine Vorbereitungen beendet. W ir sitzen schweigsam, vö llig auf den kommenden Einsatz konzentriert. Da kommen Schritte: Befehl zum Starten — kurze W orte, die Motoren springen an, die Richard-Nordpol rollt auf die Startbahn, und schon zieht Oberfeld­webel Gildner hoch, zweieinhalb Minuten nach Startbefehl.

Die Erde fällt schwarz von unseren Augen ab. Der Mond macht wunderliche Kapriolen. W ir gehen auf befohlenen Kurs und suchen Höhe. Die Sicht scheint noch besser geworden zu sein, doch dies nur, w eil sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat. Eine gute Stunde kreu­zen w ir herum über Festland und Meer, auf uns allein angewiesen, eine dem Kampf verschwo­rene Gemeinschaft von Männern . . . kein Tommy w ill sich finden lassen. W ir tauschen durch die Eigenverständigung unser sehr eindeutiges Miß­fallen aus. Das ist eine gespenstische Sprache, in der w ir uns durch das Motorengebrüll ver­ständigen. Da, da! Steil über uns ein Schatten. Der Tommy! W ir nehmen Fahrt w eg und setzen uns hinter ihn. Deutlich auszumachen: Eine Hampden! W ir pirschen uns in Schußposition heran. Sekunden gesteigerter Konzentration. Jetzt, jetzt reißt Oberfeldwebel Gildner das Flugzeug hoch. Der Tommy kommt ins V isier — ein Druck, alle W affen seien eine glühende, töd­liche Garbe. W ir drücken weg, und da brüllt's schon aus allen Mündern: „Er brennt! Er brennt!" Ein Jubelschrei, in dem sich die reißende Spannung der N erven löst! In fünfhundert M eter Entfer­nung fällt der Engländer als glühender Ball und verzischt in den Fluten der Nordsee. W ir kreb­sen weiter, „frühstücken ein Butterbrot", Jagd

Vichy, 1. Aprilin wenigen Tagen blickt das von der franzö­

sischen Regierung eingesetzte Kommissariat zur Lösung der Judenfrage auf sein einjähriges Be­stehen zurück. Der Leiter des Kommissariats, Xavier W allat, w ird aus diesem Anlaß die Presse über die Tätigkeit seines Büros in den verflos­senen zw ölf Monaten unterrichten. Das Juden­problem in Frankreich ist im Gegensatz zu Deutschland erst in den letzten zwanzig Jahren

Elsaß lebten, während die restlichen 10 000 sich zu gleichen Teilen auf Paris, Bordeaux und die französische Provinz verteilten. Im eigentlichen Frankreich gab es also keine Judenfrage. A n ­ders sah es 1939 aus. Die Zahl der Juden war auf 350000 angestiegen. Die Hälfte hiervon war in den letzten 20 Jahren aus Ost- und M ittel­europa eingewandert. N icht weniger als 54 Pro­zent besaßen die französische Staatsangehörig­keit. Das Hauptbestreben der zugewanderten Juden bestand darin, sich durch Naturalisie­rung in das französische V o lk einzumischen, in die freien Berufe einzudringen und die Herr­schaft über die Trusts und den Handel an sich zu reißen. Um dieser unheilvollen Entwicklung ein Halt zu gebieten, hat das Kommissariat im ersten Jahr seiner Tätigkeit 67 Gesetze ausge­arbeitet, die das provisorische Judenstatut dar­stellen. Bisher sind 3000 jüdische Beamte aus

macht Hunger. Die Minuten verrinnen. W ir haben wieder einen! Diesmal links vor uns. Er scheint uns noch nicht bemerkt zu haben. Der Flugzeugführer drückt die „Pulle" rein. W ir holen auf, und schon prasseln die Garben in den Rumpf des feindlichen Flugzeuges. Auch dieses brennt nach dem ersten Feuerstoß, ohne an Gegenwehr zu denken, hält sich kurze Sekun­den lichterloh brennend und stürzt w ie ein K o­met in weitem Bogen ins Meer.

W ir sehen, w ie sich aus dem Flugzeug ein Fallschirm löst, aber es hilft ihm kein W ind, und er pendelt unaufhaltsam in die Flammen der brennend auf der Wasseroberfläche treibenden Maschine. Jetzt geht's auf Heimatkurs: es wäre Zeit zum Landen. Im selben Augenblick erblik- ken w ir rechts über uns den Schatten eines Flugzeuges. W ir beobachten es: ist es eines un­serer eigenen Flugzeuge, oder der Tommy? End­lich können w ir es ausmachen — das kann nur ein Engländer sein. Im gleichen Augen­blick hat er uns bemerkt und läßt sich durch­fallen, aber er ist nicht rasch genügend, daß w ir nicht rascher wären. Es beginnt eine auf­regende Jagd. Diesmal haben w ir es mit einem erfahrenen Gegner zu tun. Er versucht, im Tiefflug zu entkommen. Oberfeldwebel Gildner drückt noch und setzt sich auf kürzeste Ent­fernung hinter ihn. Der alte Bursche macht Zick­zackkurs, schert nach rechts und nach links aus. Es ist ein wahnsinniger Tanz über Bäume und Häuser hinweg, immer der Küste zu. Jetzt kommt der Damm und das Meer. Der Tommy wehrt sich verzweifelt. Zweimal haben w ir schon zum Angriff angesetzt. Es ist nur noch fünfzig M eter vor uns und fetzt seine Garben über un­sere rechte Tragfläche. W ir setzen zum drittenmal an, zwei, drei Feuerstöße. Der Engländer saust in den Nordseeschlick, den die Ebbe freigelegt hat. Ein ungeheures Freudengebrüll bricht in unserem Flugzeug aus. W ir klopfen Oberfeld-

dem Staatsdienst ausgeschlossen worden. In verschiedenen Berufen wurde der Numerus clau­sus (zwei Prozent) durchgeführt. Betätigung in spekulativen Berufen wurde den Juden verbo­ten. Von 3000 jüdischen Unternehmungen im un­besetzten Frankreich wurden bisher 1500 arisiert, d. h., sie erhielten einen arischen Zwangsverwal­ter. Demnach sind die Juden von der geistigen Beeinflussung der Massen ausgeschlossen. Ebenso wurde dem maßlosen und wucherischen Geld­erwerb ein Riegel vorgeschoben. Das verhindert jedoch nicht, daß sie durch eine gut arbeitende geheime Flüsterpropaganda das V o lk und auch

Idee einer europäischen Zusammenarbeit auf­stacheln und durch ihre stilliegenden Kapita­lien den Schleichhandel in Gang halten. Die Macht der Juden ist in Frankreich noch keines­wegs gebrochen und w ird nicht gebrochen, so­lange der Jude sich unter das Volk mischen kann, als wirtschaftsfähig g ilt und als gesell­schaftsfähig heute noch den Zutritt zur Front­kämpfer- und Ehrenlegion hat, kurz, solange das Übel nicht an der W urzel angepackt wird. Dies aber dürfte nicht in der Absicht des Judenkom­missars liegen, der bei jeder Gelegenheit bestä­tigt, daß er nicht das „Am t eines Büttels" aus­übe, vielmehr den M ittelw eg zwischen einer libe­ralen Handhabung und dem Staatsinteresse zu finden habe. Die kürzlich geschaffene „Jüdische Union", die die materiellen und moralischen Be­lange der Juden in Frankreich gegenüber dem Staate vertritt, steht ihm dabei kräftig zur Seite.

webel Gildner auf den Rücken vor Freude, da# w ir auch noch den dritten zu fassen gekriegt haben. Er kurvt noch einmal, aber die Absturz­stelle des dritten Flugzeuges läßt sich im dunk­len W att nicht ausmachen. Im Gefechtsstand erfahren w ir später, daß die Absturzstelle schon erkannt ist.

W ir landen. Au f dem Rollfeld erwarten uns die Kameraden. Nach erstatteter Meldung ist aber kein Halten mehr. Oberfeldwebel Gildner kann sich der Freudensäußerungen und Umarmungen nicht erwehren und wird hoch auf die Schultern gehoben. Aber in dieser Nacht hatte die Truppe besonderes Glück. W en ige Minuten nach uns ist ein anderes Flugzeug gelandet. Schon an den bekannten W ackelbewegungen erkennen wir, daß auch ihm das Jagdglück hold gewesen ist. Strahlend steht er dann vor uns: Oberleutnant Prinz zu Lippe-Weißenfeld. Er hat in dieser Nacht v ier Tommies zur Erde geschickt und steht jetzt lachend im Kreis seiner Kameraden. Langsam geht Oberfeldwebel Gildner auf sei­nen ebenso glücklichen Jagdkameraden zu. Und dann liegen fest zwei Kameradenhände inein­ander. Kriegsberichter Heinz Boback

Führerqlück wunsch für MilchZum 50. Geburtstag des Generalfeldmarschalls

Berlin, 1. April Der Führer ließ dem Generalfeldmarschall

M ilch zum 50. Geburtstag sein Bild mit einer in herzlichen W orten gehaltenen Widmung über­reichen und übersandte ihm ein Handschreiben, in dem er der hohen Verdienste und der verant­wortungsvollen Arbeit des Feldmarschalls ge­dachte. Reichsmarschall Göring besuchte General­feldmarschall Milch in dessen Amtsräumen im Reichsluftfahrtministerium und sprach seinem be­währten Mitarbeiter und treuen Waffenkame­raden persönlich seine herzlichsten Glückwünsche sowie die Glückwünsche der gesamten Luftwaffe aus. Er gedachte dabei besonders der unver­gänglichen Verdienste des Generalfeldmarschalls beim Aufbau der deutschen Luftwaffe und dessen hervorragendem persönlichen Einsatz im Krieg.

Schärfere Verdunkelung in SofiaAls Vorsichtsmaßnahme angeordnet

Sofia, 1. AprilW ie der Luftschutzdienst der sofiotischen Gar­

nison in einem Aufruf bekanntgab, sind die Ver- dunkelungs- und anderen Luftschutzmaßnahmen, die z. Z. in Bulgariens Hauptstadt getroiffen wurden, als Vorsichtsmaßnahmen anzusehen. Die Bevölkerung wurdte aufgefordert, die Verdun­kelungsvorschriften in eigenem Interesse gewis­senhaft zu befolgen.

Zweijahresfeier in Nanking r ruppenpasad»^*»--^rc r .^ ' l ,:Arv -̂.,v ^ - -----

Nanking, 1. April Anläßlich der Feier des zweiten Jahrestages

der Rückkehr der Nationalregierung nach Nan­king fand vor Ministerpräsident Wangtschingwel eine Parade der Nankingtruppen im Beisein chi­nesischer Würdenträger, sowie japanischer und ausländischer Diplomaten statt. Anschließend nahm Wangtschingwei in der Nationalhalle des Regierungsgebäudes die Glückwünsche zum zweiten Jahrestag entgegen. Unter den Gratulan­ten sah man auch den deutschen Botschafter Stahmer. Später nahm Wangtschingwei im Bei­sein der ausländischen Diplomaten eine Flotten­parade auf dem Yangtse ab.

Eiserne Kreuze für Niederländer17 M itglieder der Niederländischen Legion an

der Ostfront wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Die ungelöste Judenfrage in FrankreichDas Uebel nach einem Jahr noch nicht an der Wurzel gepackt

so recht akut geworden. Im 19. Jahrhundert machte die Judeneinwanderung sehr langsame Fortschritte. 1912 gab es in Frankreich 4S!pfi«4 solche. Kjceme, j^ e , zur direkten M itaihsit an d.gm. Julien, von denen tfbUUU m Xothnngen und im Schicksal Frankreichs berufen sind, gegen die

2 0 0 0 Büchereien Für das ElsaßIm A u f t r ä g e v o n R e i c h s m i n i s t e r R u s t

Das befreite Elsaß erlebte eine Feierstunde be­sonderer Art, die ein Zeichen dafür ist, daß das wiedergewonnene Land mit Straßburg ein Eck­pfeiler deutschen Kulturschaffens und deutschen Kulturwollen werden wird. In einer Festveran­staltung in der Straßburger Landesmusikschule fihernab Ministerialrat Dr. Dänhardt im Auftrag V5n Reichsminister Rust dem Elsaß 2061 neue Büchereien. Der Feier wohnten Reichsstatthalter Robert W agner als Chef der Zivilverwaltung des Elsaß, Oberstadtdirektor Dr. Ernst und andere führende Männer des öffentlichen Lebens am Oberrhein bei. Es sind rund 640 000 Bände, die sich auf Volks-, Schüler-, Krankenhaus- und Werkbüchereien verteilen Etwa 42 000 Bände entfallen auf Baden, alle anderen ausschließlich auf das Elsaß. Ministerialrat Dr. Daenhardt wies ln seiner Eröffnungssprache darauf hin, daß diese Aktion die bisher größte organisatorische Lei­stung auf dem Gebiete des deutschen Bücherei­wesens, ja vielleicht die größte dieser A rt ln der ganzen W elt sei, um so mehr, da sie bis auf 2519 Büchereien mit über einer M illion Bänden gesteigert werden solle.

Neue Reisen der Berliner PhilharmonieN a c h F r a n k r e i c h , S p a n i e n u n d P o r t u g a l

Nachdem das Berliner Philharmonische Orche­ster seine Winterspielzeit in der Reichshaupt­stadt abgeschlossen hat, unternimmt es M itte April eine sechs W ochen dauernde Gastspiel­reise nach Frankreich, Spanien und Portugal. Unter der Leitung von Clemens Krauß sind 28 Konzerte geplant, von denen je v ier in Madrid und Lissabon, je drei in Barcelona und Porto und je zwei in Saragossa und Bilbao stattfinden. Im übrigen werden Valencia, Segovia, San Se­bastian besucht, auf der Hinreise in Paris, Lyon und Marseille konzertiert, auf der Rückfahrt sind Wehrmachtkonzerte in Bordeaux und Paris vor­gesehen. Im Programm stehen außer symphoni­schen Standardwerken und Ouvertüren der deut­schen Klassiker und Romantiker spanische Kom ­positionen von Manen und de Falla. A ls Solisten

wirken der Erste Konzertmeister Erich Röhn im G-moll-Konzert von Bruch und Kammersängerin V iorica Ursuleac mit.

Uraufführungen im ReidhL o p e d e V e g a i n K ö n i g s b e r g

Bereits in der vorigen Spielzeit hatte sich Schauspieldirektor Herbert W ahlen, für Lope de V ega eingesetzt, indem er Hans Schlegels Nach­dichtung „Der Dorfhidalgo" herausbrachte. Jetzt gab er des Spaniers „Verhexten W ald". Die Komödie, gleichfalls von Schlegel verdeutscht, präsentierte sich als ein zartes Spiel auf der Grenze von Renaissance und Barock; es lebte w ie so oft von der Fülle bunter Verwechslungen und war mehr auf die im Süden beliebte Form als auf eine tiefere Spekulation eingestellt. Darin unterscheidet sich Lope de Vega schließlich doch entscheidend von dem gleichzeitigen Shake­speare. W ahlen hatte das ganze mit einer leich­ten romantischen Patina überzogen und die Sprachkulutr seiner Schauspieler höchst verfe i­nert. Die Ausstattung hatte Professor Adolf Mahnke besorgt; er ließ sich vielfach von mo­tivischen Elementen der Malerei des frühen 17. Jahrhundert leiten. Stück und Aufführung wurden mit außerordentlichem Beifall aufge­nommen.

Die Uraufführung wurde im Rahmen einer Leistungswoche der Königsberger Bühnen durch Intendant Spilcker geboten. In diesen sechs Tagen, die u. a. Heiselers „Cäsar", Kolbenheyers „Heroische Landschaften" und Gersters „H exe von Passau" bringen, gibt es als Opernurauffüh­rung von Professor Schmalstich „Die Hochzeits­fackel".

B .G ra m s : „ H i n t e r v e r s c h l o s s e n e n T ü r e n "Der als Komponist der Operette „Tatjana" be­

kannte Boris Grams kam jetzt mit einer Komödie „H inter verschlossenen Türen" heraus, deren Ur­aufführung im Reußischen Theater Gera großen Erfolg hatte. Man erlebt — in einem Königreich irgendwo — die Zustände in einem parlamenta­rischen Staat. Ein König, der mit der übernom­menen Staatsform nicht einverstanden ist, greift ein, führt den Kampf gegen die Opposition, er­

stickt eine Revolution im Keime. Er w ird gew is­sermaßen sein eigener Revolutionär. Daß auch Liebe und Schlafzimmerpolitik dabei eine Rolle spielen, erhöht den Reiz der Komödie. Boris Grams hat den Stoff — glänzend die Umbiegung ins Komödienhafte — sauber verarbeitet, der w it­zige Dialog, der auch der Besinnlichkeit nicht entbehrt, ist flüssig und fein pointiert, die Cha­raktere sind gut gezeichnet. Spielleiter Ludwig Schwartz inszenierte mit Lust und Liebe zur K o­mödie, hielt das Spiel flüssig und beweglich, un­terstrich den Dialog wirkungsvoll und zeichnete auch die Charaktere treffsicher. Das ausverkaufte Haus nahm die Aufführung mit starkem Beifall auf und rief den anwesenden Autor wiederholt vor den Vorhang. Fritz Apeit

Tanz und Lied der VolkerN e u e r W e g d e s G ö t t i n g e r S t a d t t h e a t a r s

In einer M orgenfeier schenkte der Göttinger Intendant G. R. Sellner mit dem begeistert hin­genommenen ersten Teil des Zyklus „Tanz und Lied der Völker" einer aufgeschlossenen Besu­chergemeinde ein Erlebnis besonderer Art. Er geht damit einen neuen Weg, aus dem Volkstum der europäischen Rassen heraus das Wesentliche und Eigennationale der Völker aufzuzeigen, das den Unterschied von Nord und Süd und Ost und W est herausstellt, und doch gerade im Lied und Tanz über Stammes- und Wesensart hinaus das Gemeinsame aufklingen läßt. Volksweisen aus Schweden, Norwegen, Italien und den slawischen Ländern umfaßte dieser erste Teil des Zyklus, tänzerisch gedeutet durch Marianne Vogelsang, die mit ihrer Tanzgruppe nicht Volks- oder N a­tionaltänze darbot, w ie w ir sie sonst zu sehen gewohnt sind, sondern die Volksweisen aus dem Wesen der Völker heraus neu schöpfte.

Thea Herfeld

Die neuen Werke in den Galerien WiensH i n w e i s e i n d e r K u n s t l i t e r a t u r

Vor einiger Zeit berichteten w ir von den neuenErwerbungen, die die österreichische Galerie in W ien hatte machen können. Sie haben dieselbe Bedeutung w ie die Gemälde, die vor etwa zwei

Jahren den Bestand der Sammlung erweiterten, über die neuen Schätze berichtet jetzt Franz Ott- mann im Märzheft der Zeitschrift „D ie Kunst" (Verlag F. Bruckmann, München). „Es sind, in drei Sälen aufgehängt, 34 Ölbilder. Zwei davon fallen dem Barockmuseum zu, beide von Rott­mayr. Die anderen werden in dem Aufsatz näher erläutert und dem Gesamtbestand eingeordnet; so also die W erke von Hummel, Schnorr von Carolsfeld, Waldmüller, Amerling, W ilhelm Busch, Schuch, Trübner, Klinger, Corinth, Klimt, Eg­ger-Lienz, S levogt und anderen.

In der in dem gleichen Verlag erscheinen­den Zeitschrift „Pantheon" werden, ebenfalls im Märzheft H inweise auf die Neuerwerbungen des W iener Kunsthistorischen Museums gege­ben. Auch sie sind der Förderung durch Reichs­leiter und Reichsstatthalter Baldur von Schirach zu danken. H ier handelt es sich um W erke einen erfreulichen Zuwachs der Bestände hollän­discher Meister des 17. Jahrhunderts und eng­lischer und französischer des 18. Darunter wer­den besonders Gemälde von Nicolaes Maes, M iereveit, W illem Kalf, Dirk Hals, Adriaen Brou- wer und die von Boucher, Chardin, Thomas Lawrence und Reynolds hervorgehoben. Auch des auf Kupfer gemalten Caprichos von Goya wird als eines wesentlichen neuen Schatzes ge­dacht.

W iedererö ffnung eines W ien er Theaters. Das Im Jahre 1905 zur P fle g e des W ie n e r V o lk sstü ck es ge­grü nde te W ie n e r B ü rgerth ea ter w ird nach v ie r jä h r i­g e r Pause M it te A p r i l unter der L e itu n g v o n R obert v o n V a lb e r g w ie d e r e rö ffn e t w erd en Zur A u ffü h ­rung ge lan g t d ie R evu e -K om öd ie „R in gs traß en m e lo ­d ie " .

Sophok les-Aufführung In Leipzig. H ö ld er lin s N a ch ­d ich tu ng d er „ A n t ig o n e " des Soph ok les w ird in der tex tlic h re v id ie r te n A u sga b e W ilh e lm M ich e ls am 29. M ä rz am N eu en T h ea ter in L e ip z ig unter der S p ie lle itu n g von Pau l S m o lny herauskom m en.

Pau l A lverdes In Schweden. Im Rahmen e in er V o r ­tragsreise durch Schw ed en las der deu tsche D ich ter Paul A lvärdes in S tockh o lm vor schw ed ischen und deutschen j Zu h örern aus seinen W erk e n . D ie S tock ­h o lm er . P resse sch en k te dem Schw edenbesuch d e » deutschen Dichters starke Beachtung.

4 A «SW«

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DAS G E N E R A L G O U V E R N E M E N T

Die Reise der »Neun Unentwegten«Mit Panjewagen, Zerstörer und Tante Ju durch Europa - Die »Nadolles« erzählen

Krakau, 1. April Die „Frontbühne N a d o lle " hat schon un­

gezählten Soldaten und Reichsdeutschen im Generalgouvernement Freude gebracht. Inten­dant F. W. Nadolle berichtete unserem M it­arbeiter ein ige ergötzliche Reiseerlebnisse.

Eines Tages steht dann also auf dem Kaser­nenhot — oder auf dem Stoppelacker, der in Kriegszeiten den „Kasernenhofstellvertreter" darzustellen hat — ein Omnibus. Hinter den Omnibusscheiben sitzen... leibhaftige Zivilisten, und zwar solche, die weder polnisch, noch fran­zösisch, noch norwegisch, noch griechisch, son­dern einwandfreies Hochdeutsch sprechen. Auch duftet es, sobald sich die Omnibustür öffnet, gar lieblich. W elcher Geruch von den Damen her­rührt — oder genauer: von den kosmetischen Erzeugnissen, die nun einmal zum Fluidum der DarstellungsKunst gehören.

„Mensch, hast du die gesehen?“Und natürlich bewirkt das Auftauchen einer

so ungewöhnlichen Angelegenheit einen gehöri­gen Wirbel. Der Spieß hat sämtliche Hände sei­ner Schreibstube vo ll zu tun, von den Ordon­nanzen sieht man nur noch die blanken Absatz­eisen, Dienstpläne geraten ins Wanken, in den Stuben murmelt das K riegervolk : „Mensch, hast du die gesehen — die kleene Schwarze..

So und ähnlich ging es naturgemäß stets zu, wenn die Kultur in Gestalt der Bühne N a d o l l e in Frankreich und Norwegen und Polen auf­kreuzte. Den „Neun Unentwegten" ging ein guter Ruf voraus, und die Stimmung der Kompanie, der Batterie oder des Fliegerhorstes pflegte sich bei ihrer Ankunft spontan um etliche Dezimeter erhöhen. Die meisten der Landser hatten ja w o­chenlang nichts gesehen als Himmel und Kaser­nenhof, feldgraues oder blaugraues Tuch, Ka­nonen und Gewehre. Daß den Abgesandten der „anderen W e lt" dann schon auf Vorschuß man­ches Handgelenk zerschüttelt wurde, kann nie­manden verwundern, der selbst einmal in Kno­belbechern gesteckt hat.

Sie kennen nun also, seit sie damals in der guten alten Tante Ju zum erstenmal in Bejlin an die Kanalküste schaukelten, einen beträcht­lichen Teil dieses alten Erdteils. Sie haben sich später nicht nur aus den Lüften auf ihr Publi­kum herabgesenkt, sondern sie sind auch in jed­wedem Verkehrsmöbel dahergekommen, das die Technik oder der Zufall ihnen in die Finger fal­len ließ. Die» Luxuslimousine ist ihnen nicht w e­niger vertraut als der Fouragewagen; auf Panjes Equipage sind sie ebenso unentwegten Sinnes vorangehoppelt w ie auf der Feldbahn schmal­spuriger Schiene; sie haben auf Vorpostenboo-

Fisrhu gefüttert, und sind auf Zerstörern dem Land der Mitternachtssonne entgegenge-

nennt es A. d. W ., denn er muß ja hier „Vorstel­lungen“ auch dann geben, wenn ew ige Nacht über das Land liegt Hier lernten die Damen des Ensembles die Ubernachtungskunst in Mann­schaftsbaracken kennen — ganz ordentlich und militärisch mit Spinden und Buntkarierten. Hier wurden sie auch zu „Ehren-Banaken" ernannt, und bei ihrer Abschiedsvorstellung tönte ihnen chorisch immer wieder das „en til", „eine Zu­gabe", oder „til bake", „kommt zurück" um die Ohren. Die gesamte Wehrkraft der näheren und weiteren Umgebung durchforschte die umliegende Natur nach Blumen, und als die Unentwegten dann endlich doch an Bord eines Kutters ver­staut waren, flog ihnen ein Lachs nach, ein ge­räucherter. W obei zu bemerken ist, daß es eigentlich eine Sahnetorte hatte werden sollen, daß diese Sahnetorte aber beim Endspurt zur Anlegestelle der Ordonnanz aus den Händen ge­rutscht und auf dem Felsboden explodiert war . . .

Nun werden „d ie Nadolles" also zunächst in Krakau, später in anderen Orten des Gouver­nements spielen. Und ihr bester Lohn wird ein frohes Lachen und es w ird die Verzauberung der Herzen sein. bo.

Soldaten stellen Freizeitarbeiten ausWettbewerb entdeckt Begabungen - Schau in Lembergs Oberfeldkommandantur

Lemberg, 1. AprilDas Zusammenführen von Menschen aus ver­

schiedenen Stämmen, verschiedenen Berufen und verschiedenen Lebenskreisen bei den Ein­heiten der Wehrmacht bringt einen — vom Militärischen abgesehen — sehr erfreulichen menschlichen Nebenerfolg mit sich. Jeder, der im Rahmen des Zuges oder der Kompanie Dienst getan hat oder tut, spürt das in bemer­kenswerter Stärke. Der Dienst schließt die ge­gensätzlichen Temperamente, Charaktere und Veranlagungen zusammen, die Freizeit spaltet

prescht — nicht ohne jenes Gefühl auszukosten, das die Möglichkeit der Karambolage mit einer Mine zu verursachen pflegt.

Damals in Frankreich saßen sie zu einer Plau- derstunde mit M ajor W i e k beisammen. Sie tra­gen die Erinnerung an diesen frischen, bei allem tiefen Ernst noch so übersprudelnd frohen jun­gen Flieger als eine Kostbarkeit mit sich. Sie sahen dies französische Land, das noch vo ll fri­scher Kampfspuren war, hoch von droben. Und dann erlebten sie immer wieder, w ie ihre Kunst von den Männern der Kanalwacht mit Enthusias mus aufgenommen wurde.

Lembergs erste reichsdeutsche TrauungAnsprache des Stadthauptmanns Dr. Höller

Lemberg, 1. AprilGemeinsame Arbeit am deutschen Aufbau­

werk hat zwei junge Deutsche zusammengeführt, die nun als erste Gefolgschaftsmitglieder der Stadt­hauptmannschaft den Bund fürs Leben geschlos­sen haben. Die standesamtliche Trauung fand im festlich geschmückten Sitzungssaal des Rat­hauses statt, wobei Verwaltungsinspektor Ho f - f e r in seiner Eigenschaft als Standesbeamter die gesetzlich vorgeschriebenen Formalitäten er­füllte. Stadthauptmann Dr. H ö l l e r hatte es sich nicht nehmen lassen, der Trauung beizu­wohnen. Er fand sehr herzliche W orte für seine Gefolgschaftsmitglieder, denen er die besten Wünsche auf ihren gemeinsamen Lebensweg mitgab. Musikalische Darbietungen eines Streichorchesters umrahmten die schlichte Feier, zu der sich eine Anzahl von Angehörigen der Stadtverwaltung eingefunden hatten.

Eine Holzplastik aus der Ausstellung „Freizeit- arbeiten der Soldaten" der Oberfeldkommandan­tur Lemberg Aufn.: Sawallich

dantur Lemberg einen solchen Erfolg gehabt, daß seit Sonnabend eine öffentliche Ausstellung in Lemberg gezeigt werden kann. Die bei dem Wettbewerb eingegangenen Arbeiten sind nach einzelnen Gruppen aufgeteilt (Malen, Graphik, Plastik, Lichtbilder, Basteln, Musik und Litera­tur) und dann in der Unterscheidung nach Laien- und Facharbeiten bewertet worden. Was dabei herausgekommen ist, ist sehenswert und wird auch die Beachtung durch die Öffentlich­keit finden, die es verdient.

Selbstverständlich ist es ein großer Unter­schied, ob ein gelernter Tischler eine wertvolle und sehr geschmackvolle Holzeinlegearbeit eingeschickt hat oder ein Angestellter Schreib­zeuge und Lampen, der aus privater Liebhabe­rei Schnitzen und Drechseln ausübt. Nach dem Grade der Bemühung um Material und Form mag manchmal eine Laienarbeit, obwohl sie nicht ganz vollendet ist, in dem Zusammenhang mit dem W ettbewerb höher stehen als die schlackenlose Arbeit eines routinierten Fach­mannes. V on beiden ist aber der Eindruck höchst erfreulich.

Im Gedächtnis bleiben einige Ausstellungs­gegenstände von besonderem Reiz. So eine liebevoll ausgeführte Madonna? zu der als Ma­terial ein Ziegelstein verwendet wurde. Oder ein weiblicher Torso, überraschend weich und fein modelliert aus einem Stück Kohle heraus­geformt. Oder eine Holzplastik: MG-Schütze, die mehr durch die Ausnützung des Materials als durch die äußere Form besticht. Schöne Sachen sind unter den Gebrauchs- und Ausstat­tungsgegenständen zu finden, dabei mehrere Gemeinschafts-Arbeiten, so ein großer Holz-

, leuchter mit lustigen Figuren für eine Kantine I oder ein Modell der Lemberger Zitadelle. Das ; Auge wird gefangengenommen von einigen | Aquarellen mit aparten Farbwirkungen von i Schatten in Schneelandschaften. Ein Laie steu- | erte Federzeichnungen einiger skurriler Gestal­

ten bei, die man am liebsten sofort bei sich zu Hause aufhängen möchte.

Die Ausstellung in der Oberfeldkommandantur, Wehrmachtstraße, ist täglich von 9—12 und von 15— 18 Uhr geöffnet.

N euer Standortiührer des Standortes Lemberg D er S tan dortfü hrer des S tandortes L e m b e r g der

N S D A P . Dr. H ö lle r , h a t se in A m t nunm ehr ü b er­nom m en. B ei d e r G e le g en h e it w u rd en dem S tan dort­fü h rer d ie A m ts le ite r des S tandortes vo rg e s te llt . N a ch ku rzer Begrüßung, gab d er S tan dortfü h rer d ie R ich t­lin ien fü r d ie k ü n ft ig e A rb e it und a p p e llie r te an se in e M ita rb e ite r , daß s ie a ls P o lit is ch e L e ite r ganz b eson ders s ich d e r V e rp flic h tu n g bew u ß t seien , d ie s ie ü bernom m en hätten , _________________ , —i

sie auf. Das ergibt Spannungen, die in ihrem Reiz manche Härte und manche Anstrengung leichter ertragen lassen. Und das Wichtigste: Kameradschaft im Dienst verlangt gebieterisch ihre Ergänzung in der Freizeit.

Kein Wunder, daß der Beschäftigung der Sol­daten in der Freizeit, soweit sich das durch Fronteinsatz nicht von selbst verbietet, die Auf­merksamkeit hoher Stellen gilt. Ein Wettbewerb des OKH hat im Bereich der Oberfeldkomman-

»Weichselpiraten« werden gestelltErlebnisse deutscher Polizisten beim »Ring um Warschau«

i i .*)

Von Fjord zu FjordIhr größtes landschaftliches Erlebnis fand die

Frontbühne Nadolle in Norwegen. Zu einer Zeit, da die Sonne drei Monate lang fahrplanmäßig über dem Horizont blieb, reisten sie von Fjord zu Fjord. Sie lernten Gluthitze und Staub, Sturm, Regen, Schnee, Glatteis und die skandinavische Mischung aller dieser W itterungselemente haar- genau kennen. Sie erlebten auch, w ie die Man- ner dort „oben" ihre einsamen Tage verbrin­nen — auf zahlreiche Plätze in kleinen Gruppen und Grüppchen versprengt, 4000 km von der Heimat entfernt.

Wenn das Programm von den „Neun Unent­wegten" spricht, so ist dabei, w ie Intendant Na- dol'le sagt, der zehnte Unentwegte — eigentlich der Unentwegteste von allen — vergessen w or­den: das kleine K lavier nämlich, das die ganze Fahrt rings um Skandinavien mitmachte. W äh­rend des Transports ruhte diese Kostbarkeit, diese Unentbehrlichkeit, in einer großen Kiste. Die Kiste schwebte, vorsichtig behandelt, als ent­halte sie rohe Eier, an den Ladekränen auf Deck von Kriegsschiffen und Kuttern, Segel- und Ru­derbooten. Festgezurr* im Laderaum, hielt sie sich brav bei W indstärke 10 w ie bei den Bei- fallsorkanen, die norwegische Blockhäuser durch­brausten. Freilich schien das Klavierchen bei Beginn dei Reise reichlich verstimmt, und man suchte in Oslo w ie in Stavanger nach einem Stimmschlüssel. Aber man mußte erst nach K ir­kenes, an den „Allerwertesten der W e lt , kom­men, um das Gewünschte gleich in doppelter Ausführung in einem klitzekleinen Material- warenladen zwischen Schlächtermessern und Harpunen aufzufinden

Warschau, 1. April Es ist Sonntag. Am frühen Morgen durch­

streifen w ir das Gelände am Weichseldamm, ohne von der Landseite gesehen zu werden. Plötzlich beobachten wir zwischen den W eiden büschen einen Mann, der sichert, dann gemüt­lich eine Zigarette anbrennt und nun immer w ie­der nach dem nächsten Dorf zu Ausschau hält Der wartet hier auf etwas! W ir warten mit und nach zehn Minuten bestätigt sich unsere Ver­mutung. Da rollt von drüben ein Gefährt heran, eine Pferdedroschke, w ie sie drinnen in W ar­schau zu Hunderten herumtraben. Was sucht die aber hier draußen? Zwischen den W eiden­büschen und Baumstümpfen an der Weichsel, wo nur schmale Trampelpfade die W ege er­setzen?

Mancherlei Theaterräume . . .Die Bühne Nadolle lernte jede, in diesem

Krieg in Frage kommende Art von „Theater- raum" kennen - angefangen bei der Mann­schaftsstube bis zum feudalen Polar-Kmo. Bis­weilen gab das Ensemble im Laufe eines Abends etliche Pfund Lebendgewicht hin-, denn es mußte im qlühenden Schein von Petromax-Lampen ge­spielt und .. transpiriert werden. Bisweilen auch sahen sich die Künstlerinnen zu ungewöhnlichen qestischen Entgleisungen genötigt — — dann nämlich, wenn sich au* einer Freilichtbühne die qroßen norwegischen Stechmücken der Tundra am Halsausschnitt der Damen zu köstlichem Mahl niederließen. .

Kirkenes — das ist wohl die schönste Ermne- iung der schönen Norwegenfahrt. Der Landser

Das Schwein im „Geländewagen"Während der „Geländewagen mit 1-PS-Hafer-

motor" auf uns zu schaukelt, ist auch unser „Buschmann' nach vorne gekommen. Ein Pfiff von drüben, ein W ink von ihm — beide haben sich verstanden. Als Pferd und Wagen an ihm vorüberzockeln, springt er mit einem langen Hopser obenauf und macht es sich „Für Fahr­gäste" bequem. Jetzt sind wir dran! Ein Sprung auf die Böschung, 'raus aus dem Gebüsch und der Ruf: .Halt!" Gemütlich hält die Droschkean. „Na, der fühlt sich sicher'', denken wir noch und wirklich — die Karre ist leer. Sollten wir zu früh angepackt haben? Kontrollieren wir erst einmal die Ausweise der beiden Männer. Sie sind in Ordnung, aber das dumme Grinsen der beiden Geländefahrer ist uns auch nicht ent­gangen. Absteigen, dann klettern wir hoch und kontrollieren genauestens. Aha, der Bocksitzl Er ist mit einer dicken Steppdecke so gepolstert, als ob es nie anders gewesen wäre. Aber wir haben ein verstecktes Vorhängeschloß darin ge­fühlt. Die harmlose Polsterdecke wird gelockert und der Schlüssel gefordert, was die beiden Kerls mit einem Achselzucken beantworten. Ge­nügt — zwei Seitengewehre werden gleichzeitig gezogen, untergestemmt, und schon ist der V er­schluß gesprengt. Jetzt versucht der „harmlose Fahrgast'' schnell zu türmen, doch einer von uns hat ihn schon nach einigen Sprüngen beim Kragen und kommt mit ihm zurück. Im Bocksitz aber liegt ein fettes Schwein! Frisch geschlachtet, halbiert und natürlich ohne Trichinenstempel.

W äre diese Fracht bis nach Warschau gekom men, es hätte für die beiden Schleichhändler ein ebenso fettes Geschäft ergeben. Daß man sich bei derartigen Schwarzschlächtereien nicht um eine Trichinenbeschau oder einen hygienischen Transport kümmert, ist selbstverständlich. Denn niemand kann die im dunklen Schnellverkauf ar­beitenden Schleichhändler beim Kanthaken neh-

* ) S ieh e auch F o lg e 74 v o m 28 M ä rz 1942.

men, wenn — w ie es schon manchmal vorge­kommen ist — ganze Familien fleischvergiftet wurden. Na, diesmal ist die Ladung der Polizei in die Finger gefallen Pferd und Wagen, Kutschei und Fahrgast rollen mit ihrem schwarz­geschlachteten Borstenvieh aus den W eichsel­büschen zum Kontrollposten in den Ort. Da wird schon alles weitere mit Nachdruck geklärt werden.Auch „nie rozumiq“ hilft nichts

Ein anderes Erlebnis aus dem Bereich dieser Polizeiwache. Stockdunkle Nacht am W eichsel­ufer, leichter Schnee fällt. Es ist kurz nach M it­ternacht, als die Radstreiie überraschend am Wasser auftaucht. Zwei deutsche und ein polni­scher Polizist horchen auf den Strom hinaus. Mitten in der W eichsel plätschert es, als ob dort ein Boot herüberkommt. Richtig, klar ist der schwerfällige Ruderschlag eines Handkahns zu hören, der anscheinend vom jenseitigen Ufer übersetzt und hier anlegen will.

Endlich ist im Schneegeriesel der Kahn zu erkennen. Ei ist mit zwei oder drei Männern be­setzt und hängt bis zum Bordrand beladen, tief im Wasser. Ein paar Schläge noch, dann knirscht der K iel im Ufersand. Zwei Burschen springen an Land und versuchen den Kahn weiter hoch­zuziehen. In diesem Augenblick blitzen Taschen­lampen auf und heißt es hinter ihnen: „Halt! Polize i!"

Und die Wirkung? Blitzschnell bücken sich die nächtlichen Schiffer und stoßen den Kahn in die Weichsel zurück. Ein kurzer Sprung hinter dem Nachen her, dann treiben sie weiter stromab, versuchen fieberhaft durch Staken mit dem Ru­der im seichten Wasser auf schnellere Fahrt zu kommen. Vergeblich. . ein nochmaliger Halt ruf und sofort ein Schuß hinterher! Das wirkt immer. „Unser" Boot dreht brav bei und kommt wieder an Land. Währenddem springt hinter der hohen Ladung ein dritter Bursche in das eis­kalte Wasser, verschwindet im Dunkel und Schneegeriesel. Mag er sich einen zünftigen Schnupfen holen, wenn er schwimmen kann. Der Polizeistreife genügen zwei der Weichselpiraten mit ihrer Ladung, die aus acht Zentnern Rog­genmehl, mehreren Kisten Eiern usw. besteht.

Selbstverständlich fehlt auch hier der amtliche Transportschein, und auf die Frage nach dem Er­werb der Waren und wohin damit, kommt prompt die „klassische" Antwort: „N ie rozumiq! Ja, dieses „ich verstehe nicht!' in polnischer Sprache, ist jedem deutschen Polizisten im Osten bekannt und ein Dorn im Auge. Es ist die im ganzen ehemaligen Polen übliche Antwort eines schlechten Gewissens. Was los war, verstanden die Burschen aber ohne Rede, als der polnische Polizist mit einem Fuhrwerk herankam und sie ihre Bootsfracht eigenhändig umladen durften, um dann mit der Streife in Richtung^ Polizei­wache zu steuern, wo ein neuer „Kahn auf siewartete. Altred Knaut

Eisenbahnräuber zum Tode verurteiltPolnische Bande vor Warschauer Sondergericht

Warschau, 1. AprilV or dem Sondergericht in Warschau hatten

sich neun Polen wegen Diebstahls zu verantwor­ten. Bei den Straftaten, die vom Sommer 1940 bis : den April 1941 hinein in Gemeinschaft mit einig--. noch flüchtigen Mithelfern in Warschau

begannen wurden, Jumdeiljp. sieb nicht nur um Diebstähle an schlafenden Reise? ■ den in Personenzügen, sondern auch um Eerau- bung von Post- und Güterwagen. Nach der A <i- klage erbeuteten die Täter außer Leder und Stol­len" und anderen Gegenständen auch Lebensmit­tel, darunter sogar Schweine und Kälber. Die An­geklagten, Marian Kowalczyk, Josef Benicki, Ta­deusz Baranowski, Stanislaus Bednarski, Feliks Gawlewski, Wladim ir Groszowski, Stanislaus Zdrojek, Kasimir Radomski und Wladimir Cho- miak, die in Warschau und Umgebung beheimatet sind, stehen mit Ausnahme des 33 Jahre alten Feliks Gawlewski im A lter von 21 bis 25 Jahren. Fast alle sind vorbestraft. Bei der Vernehmung versuchte die Mehrzahl der Angeklagten ihr in der Voruntersuchung mit eingehenden Einzelhei­ten abgelegtes Geständnis zu entkräftigen. Die Angeklagten hatten mit ihren Beschönigungsver­suchen jedoch beim Gericht keinen Erfolg.

Die Hauptbeteiligten Marian Kowalczyk, Feliks Gawlewski und Wladim ir Groszewski wurden zum Tode verurteilt. Gegen die übrigen erkannte das Gericht folgendermaßen: Bednarski und Ra­domski je 10 Jahre Zuchthaus, Chomiak acht Jahre Zuchthaus, Zdrojek vier Jahre Zuchthaus, Baranowski zwei Jahre und Benicki ein Jahr Ge­fängnis. Die Verurteilten, die ihre Straftaten un­ter Ausnutzung der durch den Kriegszustand ein­getretenen außerordentlichen Verhältnisse begin­gen, haben sich in jeder Hinsicht als Volks­schädlinge erwiesen.

Der Fahrplan für den Verkehr m it Lemberg Zu u nserer M itte ilu n g in F o lg e 75 über d ie V e r ­

änderungen im R e is eve rk eh r m it L e m b e r g teilet w ir ergänzen d m it, daß der K rak au um 13.31 Uh! v e r la ssen d e E ilzug um 22.54 U hr in tem b erg ein trifft, w ährend d er G egen zu g um 7 30 U hr in Lern b erg ab fäh rt und um 16 49 U hr in K rak au ankommt

Banditen trieben zwei Kühe fortZehn b ew a ffn e te Banditen ü b er fie len nachts in

D o rfe S tan is ław ow o , G em ein d e D n i e p o r e t, dii W oh n stä tten z w e ie r Bauern. N ach dem s ie durch d i A b g a b e m ehrerer Schüsse d ie D orfbew oh ner einge schüchtert hatten, trieb en s ie zw e i Kühe fo rt um raubten außerdem das vo rh andene B argeld in H öh vo n 850,— Z lo ty

K ra ft E rm ächtigung durch den G enera igouverneu hat» d e r S taatssek retär d er R eg ieru n g

m it W irk u n g vom 1. M ärz 1942 den M edizinalra Dr Franz S c h n e w e i s als Referen ten in di H au p tab te ilun g Innere V e rw a ltu n g der R eg ieren ; A b te ilu n g G esu ndheitsw esen und

m it W irk u n g vom 1. A p r il 1942 den Regierungsrc Dr. Hans H ein rich H a s s e zum Leiter der Ahteilun Innere V erw a ltu n g im A m t des D is tr ilts Lublin untr A b b eru fu n g von seiner b ish erigen D ienststellung ii S taatssek retaria t d er R eg ierung, sow ie

den b ish erigen kom m issar-schen Le iter des Persc naiam tes im A m t des D istrik ts G a liz ien , i i Obe: sturm führer W il l i B ö s e c k e. als Referen ten in di H au p tab te ilu n g Propaganda der R eg ieru n g berufei niiH nttniiiiiu iiiiiiim tiiiiH n iiiiH iiiiiH iiiiiiiiiiiiiiiim niiin inm in iiiiiiiatiiinn inn nnnttn im in iiiR iiiiK

Im G e n e ra lg o u v e rn e m e n t wird h eu te verdunkelt Von 20.30 Uhr bis 5.15 Uhr

Nr. 77 / Seite

f . A pril 1942

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O effen tlich e A u fford eru n gA lle Handwerker und Lieferfirmen, welche im Aufträge

der städtisch. Bezirksbaubüros Lieferungen oder Leistungen für d ie bauliche Instandhaltung des nationalisierten Grund­vermögens bis 31. Dezember 1941 ausgeführt haben, w er­den hierdurch letztmalig aufgefordert, ihre noch nicht be­glichenen Forderungen bis zum 15. A p ril 1942 geltend zu machen durch Einreichung von prüfungsfähigen spezifier» ten Rechnungen in doppelter Ausfertigung an das städti­sche Hochbauamt, Lemberg, Rathaus, Zimmer 98.

Das gleiche gilt für ehemalige Arbeiter der Bezlrksbau- hüros, die noch Ansprüche auf rückständige Löhne haben.

Nach Ablauf vorgenannter Frist können Forderungen fticht mehr berücksichtigt werden.

L e m b e r g , den 18. Mär2 1942.

Der Stadthauptmano1. V .:

_ H a l l b a u e r

Bekanntmachungf . Dem Angestellten Simon NakocecznyJ aus Stanislau

ist seine Ausweiskarte Nr. 41, ausgestellt vom Postamt Stanislau 1 (Distrikt Galizien), am 20. M ärz 1942 ab­handen gekommen.

D ie Ausweiskarte w ird hiermit für ungültig erklärt.R. Der Postagentin Stephanie Moser aus Zaszkow ist ihre

Ausweiskarte Nr. 677, ausgestellt am 11. Novem ber 1941 vom Postamt Lemberg 2, am 21. Februar 1942 entwen­det worden.

Die Ausweiskarte w ird hiermit für ungültig erklärt, ft. Dem Angestellten Lukas Furxyn aus Boryslavv ist seine

Ausweiskarte Nr. 17, ausgestellt vom Postamt Boryslaw(Distrikt Galizien), am 10. März 1942 entwendet worden.

Die Ausweiskarte w ird hiermit für ungültig erklärt.4. Der Angestellten Anne P iyjm a aus Kulikow ist ihre

Ausweiskarte Nr. 797, ausgestellt am 1. Dezember 1941vom Postamt Lemberg 2, am 12. M ärz 1942 entwendet worden.

Die Ausweiskarte wird hiermit für ungültig erklärt.

Der Leiter der Distriktspostverwaltung

___________ _________________B u r k a r t

Schlufi der Amtlichen Bekanntmachungen

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Der künftige Kirschba umEine Kleist-Anekdote von Otto Anthes

Heinrich von Kleist irrte in den Straßen Ber­lins umher. Das heißt, der da irrte, war nur sein Verstand, der nichts wußte von den Wegen, die seine Füße gingen. Ein dunkler Trieb aber in der Verworrenheit seiner Brust leitete ihn auf seltsamen Umwegen, ziellos scheinbar und sei­nes Ziels doch sicher, in immer engeren Krei­sen dem Punkt entgegen, zu dem sein Herz w i­derstrebend und doch unwiderstehlich gezogen wurde. Derweil durchtobte ihn der ganze Jam­mer, den die Enttäuschungen der Vergangenheit und die Hoffnungslosigkeit der Zukunft ihm schufen. Die Gleichgültigkeit der W e lt verletzte das stolze Dichterherz. Schon lagen „Penthesi­lea", der „Zerbrochene Krug" und das „Kätchen von Heilbronn" vor. Aber keines dieser W erke noch hatte die Bühne gesehen. Dazu die küm­merliche Lage seiner Wirtschaft. Der naßkalte Spätwinte-tag mit seinen Nebelfahnen und Re­genstreif«' ließ ihn daran denken, ob ihn wohl zu Haus» sin geheiztes Zimmer erwarte. Und über dem sllen erschütterte ihn das Unglück des Vaterlandes. Preußen war unter dem Zugriff Napoleons zusammengebrochen. Österreich war aufgestanden und hingesunken, ohne daß der Aufbruoh ganz Deutschlands gegen den frem­den Unterdrücker erfolgt war, auf den alle Gu­ten gehofft hatten. W ohin er den gequälten Blick auch wandte, überall Kläglichkeit, müh­sam verdeckte Armut, offenbares Elend.

W ie er nun zum zweiten oder drittenmal um dieselbe Ecke bog — warum nur? — klang eine helle Stimme auf: „Kleist! Mensch! Bist du es denn wirklich?"

Kleist stutzte, und indem die Erinnerung sich klärte, wich der gramvolle Zug aus seinem Ge­sicht, und die sanft strahlende Liebenswürdigkeit kam zutage, die ihm in guten Stunden alle Her­zen gewann.

„Pannwitz I" sagte er leise und herzlich.Sie waren Kameraden gewesen, da er, fünf­

zehnjährig, als Korporal in das Regiment König­liche Carde zu Fuß in Potsdam eintrat¡ Kamera­den auch in den Rheinfeldzügen der neunziger Jahre und nachher noch, bis er, Kleist, nach an­deren Ehren geizend, als Sekondeleutnant aus dem Heere schied.

Sie schüttelten sich die Hände.„W ie gehts dir? fragte Pannwitz. „W as treibst

du?"„Ich treibe nichts, ich werde getrieben", ant­

wortete Kleist fast lustig und wußte nicht, w ie wahr er gerade in diesem Augenblick sprach. „Und du?" fuhr er fort, mit einem Blick auf des ändern Kleidung: „Bist du nicht mehr imDisirrrt?"

Pannwitz lachte trocken, „Ich habe den Ab ­schied genommen. W as soll man noch bei einem König tun, der sich selbst aufgibt! Hast du ge-

v.v ftw» \jivmdflio mit-NapoIeon schließenw ill?"

„M it dem Bonaparte? Der König? — Und die Königin, die herrliche Luise?"

Pannwitz zuckte die Achseln. „Sie wird nicht durchdringen durch den Ring der übl^n Be­rater".

M it einem Mal war Kleistens frohe Laune zer­schlagen. Er drängte fort. -

Pannwitz, um nur noch etwas zu sagen, rief ihm nach, als er sich schon zum Gehen gewen­det hatte: „Und dichtest du auch noch?"

Kleist blieb nocÄ einmal stehen, schwieg ein Weilchen und sagte dann, den Blick an den Bo­den geheftet, mit harter Stimme: „Nein. Nunnicht mehr!" Zuhause lag, fast vollendet, das schönste Stück, das ihm der Gott geschenkt, seine größte und letzte Hoffnung: „Der Prinz von Homburg". Aber nie mehr würde er die Feder zu diesem W erk ansetzen. Sollte es versinken in die Nacht des Niegekannten, Ungeborenen! Bes­

ser noch in Flammen aufgehen, von ihm selbst entfacht, w ie sein „Guiskard“ , die große Dich­tung seiner Frühzeit.

Indem er so in sich hinein wütete gegen sich selbst und seine Schöpfung, war er unversehens dahin gelangt, wohin ihn der dunkle Drang sei­nes Innern, ihm selbst unbewußt, zu führen ge­dachte. Da lag es vor ihm, das alte Komödien­haus am Gendarmenmarkt, jetzt das Königliche Nationaltheater. W ie vor sich selbst erwischt drückte K leist sich an die Wand des gegenüber­liegenden Hauses und schaute, dennoch brennen­den Auges, hinüber. Da oben saß der gewaltige Iffland, der Theaterherrscher, dem sein „Käth- chen" eingereicht war, der aber noch keinerlei Antwort an ihn hatte ergehen lassen. Oh, er kannte die Antwort: Ablehnung! Natürlich. W ie sollte es anders sein? W as lag daran? W as lag an diesem Kätchen? Und was auch am Homburg? Es war ja doch alles zu Ende. A lles zu Ende!

Und doch näherte er sich verstohlen dem Theatergebäude. Ängstlich besorgt, daß ihn nie­mand bei seinem Tun erblickte, suchte er die Rückseite. Durch einen Torweg kam er in den Theaterhof, einen traurigen kahlen Innenhof, vor Nässe starrend und kalt, daß es einen schauern machen könnte. Aber siehe da, in diesem trüb­seligen H of hatte der „Requisitör" des Theaters einen „cachierten", das heißt künstlichen Kirsch­baum mit zahllosen weißen Blüten abgestellt,

ein Meisterwerk der seltsamen Kunst, die im Be­reich des Theaters und nirgends sonst ihr W e­sen treibt. W er weiß, in welchem Stück das Bäumchen den Traum des Frühlings in die Her­zen der Zuschauer zaubern sollte? Nun stand es da und blühte in den naßkalten W inter dieser öden Stätte hinein. Kleist stand w ie gebannt. Da aber schwang sich eine Amsel vom Dach herab in den Blütenbaum, w iegte sich wollüstig in den Zweigen und sang in holder Täuschung, sang aus voller Kehle w ie frühlingstrunken, w ie glück­berauscht, w ie hoffnungsträchtig.

Kleist faltete die Hände. „Großer Gott", stam­melte er, „soll das ein Zeichen sein? Daß man in der holden Täuschung der Kunst vorwegneh­men darf, was die Gegenwart versagt und was dennoch einmal kommen muß — w ie der Früh­ling?"

Und wenn sie auch, die kleine Amsel im künstlichen Blütenbaum, das düstere Schicksal des Dichters nicht endlich wenden konnte, und wenn sie auch nichts anderes bewirkt hat mit ihrem Frühlingssang im trostlosen Winter, dies ist ihr zu danken, daß Kleist seinpn „Prinzen von Homburg" vollendete, dies herrlichste Dra­ma der deutschen Bühne und stärksten Aus­druck deutscher pflichtgetreuer Kraft, die über alles Unblück und über alle Hoffnungsdämme­rung hinweg das eine sucht und findet und hält: das Vaterland.

Tanzkunst der Gegenwart ■ Mercedes Pavelic

W ir Großstädter denken zurück an die O lym­pia-Spiele zu Berlin, wenn w ir uns den mitreißen­den Rhvfbmus und den atmosphärischen Zauber

des Tanzes in Südosteu­ropa w ieder vergegen­wärtigen wollen. Da­mals, vor der einfa­chen Hintergrundkulisse eines in sommerlicherFülle blühenden Dorfes traten sie an, die Grup­pen aus Bulgarien, Ru­mänien, Kroatien und von der Felsenküste des Mittelmeers, und der

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Grün der Stickereien mit den schweren Gold­ketten und Münzen um die W ette funkeln, als gelte es, in der Festtracht der Burschenund Mädel die Farbenpracht der prangenden Erde selbst einzufangen. Es waren keineswegs nur Berufstänzer, die sich hier zeigten, aberalle waren ihrer schönen Heimat innig verbun­dene Menschen, denen der Tanz im Blut brennt. M it manchem von ihnen haben w ir uns damals unterhalten — meist auf dem Umweg über den Dolmetscher — und eine der Reigenführerinnen, die sich als Forscherin um die Folklore ihrer Hei­mat verdient gemacht hat, wüßte wesen Inhalt und Bedeutung dieser Tänze zu sagen, die Wiederaufleben oder neu erstehen, wenn ein Fest, etwa Hochzeit oder Ernte, die ländliche Gemein­schaft vereint.

Damals war auch Mercedes Pavelic dabei, die als Balettmeisterin der Oper zu Agram die leben­dige Schönheit des Volkstanzes auch mitten im Musikdrama vo ll zur Geltung kommen ließ, zumal Tondichter w ie Lhotka, Gotowac oder Barano- witsch an den tiefen Quellen der Volksmelodien erst zur Eigenart ihres Musikschaffens gereift sind. Aber auch für die dort geborenen Tänzer wird die bodenwüchsige Kunst immer die stärkste Seite ihres Talents bleiben und dies vor allem auch dann, wenn vom Untergrund der traditionel­len Formen her in freier Phantasie ein Tanzwerk aufblüht.

Dies gilt gleichfalls für den Tanz der Mercedes Pavelic, die fleißig bemüht ist, sich das vie lsei­

tige Gebiet der europäischen Tanzkunst zu eigen z ^ machen. Aber keine ihrer „klassischen Varia­tionen", ihrer kecken Grotesken erreicht den Reiz der blumengeschmückten Braut im weiten, über­reich bestickten Festgewand, die nun zwar allein tanzt, die aber im kraftvollen Zickzack der Li­nienführung oder in deren kühnen Diagonalen die mitschreitenden Gefährten verkörpert, bis am Schluß das ganze im wirbelnden Rundtanz sich zum Gipfel emporschwingt. A lle diese Tänze, in die Elemente aus dem nahen Orient hineinklin­gen, wurden von der Künstlerin bei bäuerlichen Festen in den entlegenen Bergtälern Kroatiens er­lauscht, und es gelang ihr, auch bei der Übertra­gung auf den Einzeltanz den Zauber des Urwüch­sigen und Echten zu bewahren.

Eine Tanzszene aber ist dabei, in der sich das Eigenschöpferische mit dem aus alter Zeit Über­lieferten besonders fesselnd mischt: Eine einfa­che M elodie ertönt; noch in der Übersetzung für das K lavier erkennt man die chrakteristischen Modulationen der Flöte. Und dann schleudert ein schlanker Hirtenbub in hoher Pelzmütze daher; sein Blick mißt die W eite, hebt sich in wunsch­losem Glück zum Himmel. A lle Elemente des

Raumtanzes fangen an zu spielen, des Tanzes, der einmal im weiten Raum der grünen W e i­den geboren, cfreseirbe-' glückenden Horizont miteinnimmt in den vom Kunstlicht der Schein­werfer durchstrahlten Saal. Allmählich wird aus dem 1 Schreiten ein frohes Hüpfen. Die Glöckchen an Knie und Knöchel singen eine zart vibrierende Begleitung, die Musik wird rascher und die schmale weiße Bubengestalt hebt bese­

ligt die Arme, beginnt zu schwingen, zu wirbeln— und immer bleibt für die Zuschauenden dieIllusion der stadtfernen grünen W eite, wo Her­den gehen und die Flöte klingt, vor Hunderten von Jahren nicht anders w ie heute!

Beda Prilipp

Litauische SprichwörterDie klar ausgedrückte Wahrheit macht Feind«.Der Blinde braucht keinen Spiegel.Wenn du in Zorn ausbrichst, halte deine Händ«

und deine Zunge im Zaum.Wenn die Pferde gestohlen sind, schließt man

umsonst den Stall ab.Komm erwartet, gehe bewirtet.Einen hohen Baum greifen alle W inde an.W er auf der Erde sitzt, fällt nicht mehr.Ohne Kuh ist Fasten, ohne Pferd — Feiertag.Not macht schnelle Füße.Wenn du viel willst, begnüge dich mit weni­

gem.W er vie l weiß, weiß nichts gut.Neun Russen schlachten einen Ziegenbock.Er sieht wohl gut aus, aber er ist ein schlech­

ter Wirt.Er macht aus einer Nähnadel eine W agen­

deichsel.Besoffen bis zum Blindwerden.Ein Satter weiß, nicht, w ie dem Hungrigen

zumute ist.Bier ist kein Wasser, der Pfaffe kein Hütejunge.Enge W ege sind ungleich.Mit lahmem Gaule reitest du nicht weit.W er klug geboren ist, kann auch mit einet

Gans pflügen.Er wirkt und schert selbst.Bei schwarzem Brot leidet man noch keinen

Hunger.Das Gebell des Hundes geht nicht in den

Himmel.Geschenke machen alles gut.Was das Kalb nicht lernt, lernt der Ochs«

schon gar nicht.Ein Unglück gibt dem ändern die Hand.

'Wenn sich der W o lf umtut, kriegt er wasi wenn er daheimbleibt, hungert ihn. ̂ Das knistert noch ferne.

Die Mutter gibt zwar die Brust, bringt aber keinen Verstand bei.

Die Tür faßt jeder an, er mag verheiratet sein, oder nicht.

Man darf wohl seine Armut zeigen, seine« Reichtum aber nicht.

Es schmerzt mehr von der Zunge als von derPeitsche.

Gott hat v ie l gegeben, hat aber noch mehr.Gott hat Zähne gegeben, wird auch Brot geben.Heimatlicher Rauch ist heller als fremdes Feuer.Eigenes Auge ist König.Ein Keil treibt den ändern.Der W o lf läßt sein Haar, nicht seine Weise.Dem Austeilenden bleiben nul die Finger.Während der Lange sich bückt, nimmt der

Kurze die Beeren vom Boden auf.Besser mit bloßen Füßen, als in zerrissene«

Schuhen.Ein Tag lehrt den anderen.Bei Tisch darf man nicht blöde sein.Ein. Dummer ging fort, ein Tor kam wieder. ■Hr-fei.-sisslimsB-, daS meu das Geliehene wieder»

geben muß.Das Hühnchen gibt er, den Hammel meint m.

Denken und RatenSch ieber — > F euer — W abe — K arre — Saline

Seife — Base — G ew ich t — Lack — Salat — A m u f — D üren — Schaben — G atter — Kiste — Stute — K assel — A u ge .

Je e in Buchstabe d ies e r W örter ist auszuwechsela, also durch ein en neuen Buchstaben zu ersetzen, so daß neue H a u p tw ö rte r entstehen. Die eingesetzte» Buchstaben nennen, d e r R e ih e nach gelesen, eine« fin k en a rtigen V o g e l, (ch “ 1 Buchstabe, sch ” s + ch).

Auflösung aus Folge 76 Kapselrätsel

D iva — In der — E lle — T h em a — A s t i — Taste — Id ee — Seni — T a d e l — A k t io n — t t f .e — Lende —

So lange die Erde stehtRoman von W ill-Erich Peuckeit

C opyrigh by Paul List-V erlag, L e ip z ig%

Er nickte, als hätte er sich so was gedacht, sonst aber gab er sich nicht zu erkennen. Da schickte die Mietfrau sie w ieder hinaus. „Nu?" fragte sie dann.

„Sie ist nicht schlecht."„Das konnte die Frau Merkel nur unterstrei­

chen. „W as ich dir sage, die macht ihre Sache."»A ber sie ist mir zu frech, Frau M erkel."Das gab sie ihm zu. „Dreist is das Mädel."Der Helm-Bauer schüttelte mißmutig den Kopf.

Kopf.Die Merkein wartete erst noch ein Weilchen,

was daraus wohl würde; dann sagte sie einfach: „Ich hab' aber sonst keine, die für dich paßt.“

„Da komme ich vielleicht um zehn noch mal Wieder."

„Es wird dir nichts nützen", erklärte sie gleich.„Nu, wenn es nichts nützt, da wird's auch

nicht schaden."Er ging.Nein, so ein Dickkopf, der Mannl Die Mer-

keln konnte sich zu sehr erreifern. Was hat er 'n zu mäkeln? Nichts ist zu mäkeln. Die möch­ten heut alles gemalt, die Herren. Da malt euch doch eine! Man w ird ja sehen, was ihr da alles zusammenmalen werdet. Dreist war’ sie, hat er von Bertha'n gesagt. Dreist ist sie. Nun, wenn sie das nicht wäre, w ie kam' denn ein Mädel heut durch die W elt? — Na, wart ock! Und wenn du bis Pfingsten sitzt, du kriegst keine andere. Du wirst die nehmen. Sie paßt für dich, und abgemacht, basta!

So kam es denn auch! Der Renner aus Pieklo, was man auf deutsch „in der H ölle" heißt, hatte die Frida Koschinski genommen; die Mascheck machte 'runter nach Pilgersdorf und Görlich- Martha nach Grombkow zu Knauem. So ging bald eine wog um die andere. Ja, bis auf Bertha. Die ging heut nicht weg. Sie stand im Hausflur und wunderte sich bloß, und konnte nicht begreifen, was mit ihr wäre. Ob etwa die Mietfrau hier Schindluder triebe?

Die Merkein aber ließ sich nichts merken. Sie sagte bloß: „Für dich ist was da. Du mußt ock warten!"

„Da ist es ja gut."Und Bertha Runge wartete geduldig. Bis um

halb elf. Das W arten macht Spaß; man sieht was und man kriegt was zu hören. Sie saß ja auch gern im Wartezimmer, damals, w ie ihr die Siedemaschine die Fingerkuppe ins Futter ge­schnitten und sie acht Tage hatte hereinfahren müssen, immer nachmittags um drei zum Herrn Doktor. Und es passiert so v ie l in der W elt, — w o anders kriegt man das niemals zu hören. Im Wartezimmer, da kommt, es zusammen. So was, das stand ja in keiner Zeitung.

Man braucht sich da nur die Geschichte zu nehmen, von der die Rotblonde aus Pilgersdorf wußte, — sie war bei einem Meißner in Dienst. „Ihr Mädel, paßt auf!" so hatte sie geredet, — „laßt euch mit keinen Freimaurern ein!"

„Nee, w ie denn?"„Die sind alle auf Menschen aus. Sie haben

sich doch mit dem Bösen verschworen. Und wenn ihre Zeit um ist, da kommat er sie holen."

„Das war' ja !" fingen sie an, sich zu wun­dern. „Zu was denn?"

„Zu was, das wißt ihr nicht?" Sie, die Anto­nia Gohl, wußte es. „W e il ihnen der Teufel das bringt, was sie brauchen."

„Da möchte wohl manch eines gern Freimau­rer sein", lächerte es sie.

„Na, wart't schon, ihr! Sie ha'n eine Loge. Die ist immer zu. Dort hängt von einem jeden das Bild. Und wer gerade dran ist, in dessen sein Bild schießt dann der Meister mit einem Revolver. Da fällt er auf einmal hin und ist tot."

„Nu, wenn sie auch mit ‘m Revolver schie­ßen. — Aber das glaub' ich nicht", meinte die Görlich; „Revolver, das ist von der Regierung verboten."

„W enn keiner was sieht — ", wich die Rot­blonde aus.

„Das sieht man aber!"„N ee du, in das Bild. Der schießt in das Bild,

und in der Sekunde fällt der, den sie meinen,

w o anders danieder. Das ist dort so eine schwarze Kunst."

W ie das die Gohl sagte, glaubten sie es. „Das ist ja schrecklich", ängstete sich eine.

„Ja, aber", wußte die Rotblonde weiter, „sie können sich retten und können einen geben.“

Da fragte die Mascheck: „W ie einen geben?"„Nun, einen, der stirbt — und sie bleiben le­

ben. In Osielk ist ein Besitzer gewest, der hat zuerst seine Frau und fünf Kinder und auf das Letzte eine Kusine gegeben. Es ist auch von zwei oder drei Mädeln die Rede."

„Von Mädeln — ?!"„Die geben sie gerade am liebsten. Das sind

doch keine Verwandten von ihnen."„Nee, bring einen in Angst", erschauerte die

Görlich, die da im griinbunten Strickkleide stand.

„W ie wollen sie 'n das machen?" erkundigte sich Bertha.

„W ie sie das machen? Das ist ganz einfach. Siehst du", erklärte die Gohl ihnen ausführ­lich, — „bei manchen, da soll man sich doch unterschreiben, die wollen eine Unterschrift, wenn sie dich mieten. Es ist ein Kontrakt, — so heißen sie es. Und da eben hat manch eins sich unterschrieben."

„N ee du — "Sie redeten durcheinander, und aus dem W irr­

warr ihres Geschwätzes erhob sich die Stimme der Mascheck: „Ich nicht, ich mach' mit so einem keinen Kontrakt."

Das war, w ie gesagt, unten verhandelt w or­den. Und Bertha erinnerte sich dessen recht gut, weil gegen halb elf auch Helm wiederkam. „Na, Merkein, hast du nu was gefunden?"

Die Mietfrau nickte: „Sie steht noch draußen." Aber da kam sie an den Verkehrten; Helm war es ganz und gar nicht zufrieden: er äußerte sich: „D ie mag ich nie."

„Nee, tummes Zeug, die wirst du nicht mö- genl Zu was ock nie? Sie kann ihre Sache."

Da blieb er unschlüssig im Türrahmen stehen, denn der ihre Beredsamkeit war ihm zuviel. Wenn doch die W eiber das sein lassen möch­ten! Denn wenn man antwortet und spricht noch vom ersten, so sind sie indes schon beim drit­ten und vierten. W ie soll man mit so einer dann

fertig werden! Hier blieb einem nichts andere* als nachzugebeq.

„W as w ill sie denn haben?"„W as wird sie schon wollen?" Die Mietfrau

betat sich mit w ichtigerer Arbeit. Sie hob einen Topf von der Ofenbank, — es war ein schwar­zer eiserner Topf, — den setzte sie mit den Kartoffeln ans- Feuer. Dann langte sie nach der Stürze vom Topf. Die hielt sie, indessen sie Helm Antwort gab: „W as wird sie denn krie­gen? — Was richtig ist."

„W enn sie die Arbeit kann", zögerte Helm.Die Merkein bedeckte den Topf mit der

Stürze. Dann schob sie ihn vollends hinein in die Platte. Die Gelte, in der sie die Mahlzeit Kartoffeln sich abgewaschen hatte, goß sie aus in den Eimer. Das Ofenbänkel wischte sie ab. Drauf meinte sie: „Da ruf sie ock Tein."

Er klinkte die Tür auf und rief nach dem Mädel. Sie kam, — nicht w ie eine Verkäuferin, die hin und her schwänzt, und es sieht aus, als ob eine Bachstelze wippt und trippt, nein, ruhig und fest w ie ein junges Rind.

„So — ", sagte er und „mach ock die Türe zu!"Sie schloß. Dann wandte sie sich zu ihm hin.

Er maß sie, mit langen eindringlichen Blicken, so w ie man ein Tier schätzt, eh man es kauft. Drauf fragte er: „W ie alt bist du d’n nu,M ädel?" — „Ich geh' ins achtzehnte."*

Er nickte vor sich hin. Und sagte zuletzt bloß: „Ich werd' dich nehmen. Du kriegst vierzig Z loty und Weihnachten zwei Hemden."

„Es ist mir i;echt."So gefiel sie ihm. Es war etwas Bestimmtes

in ihrem Wesen, etwas, als ob sie v ie l älter wäre. Er fragte weiter: „Wann ziehst du d'n auf?”

„Gefällt es dem Bauern, zum ersten April."„Schön", sprach er, „April." — Er griff in die

Tasche: „H ier hast du ein Handgeld."Sie steckte den Schein in einen Schubsack im

Unterrocke. „loh dank' auch schön, Bauer."„Es ist schon gut." Er zögerte noch eine kleine

Sekunde, dann fragte er: „W ie ist's denn, magst du auch Wurst? Bei einem Bauern gibt's weiter nichts Gutes." Und w ie sie drauf, lachte, stieß er sie an: „Komm ock, w ir wer'n zu Nowaken gehn, — da hast du dort heut auch deinen Markt." (Fortsetzung folgt)

I. April 1942 Nr. 77 / Seite 7

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S P O R T - S P i E G E L✓

j n n a h m ë

tth c s e fa u , POSTDie W arschauer F ußballm eisterschaft begann mit einem hohen 9:1-Sieg des LSV W arschau üb er die

Post-SG

TUUcl in eif*g.c§üUctMöglichkeiten für den deutschen Sport in Galizien

Lemberg, 1. A p r i l

In L em b erg führte G ou vern eu r Dr. W ä c h t e r den neuen D is tr ik tsp ortb eau ffra g ten fü r G a liz ien , S e p p R e h r l , in sein A m t ein . Bei d ies er G e le g e n h e it w u r­den dem G ou vern eu r d ie M ita rb e ite r in d e r D is tr ik t­sportführung und der D D TS G L em b erg v o rg e s te llt . Dr. W äc h te r dankte in e in e r lä n geren A n s p ra ch e dem b ish erigen D istrik tsp ortb eau ftragten In g. M i t t e l ­d o r f fü r d ie se it d em ve rga n gen en H erb s t g e le is te te Au fbauarbeit, d ie v o r a llen D in gen d er S ich ers te llu n g erheb licher W e r te an S portan lagen und G erätscha ften im Lande galt, und gab sein er H o ffn u n g Ausdruck , daß Sepp Rehrl, den e r in z w e ijä h r ig e r gem ein sam er A rb e it k en n engelern t habe, se in e gan ze K ra ft und sein e Kenntn is des Landes in den D ienst des sport­lichen Au fbaus G a liz ien s s te llen w erd e . Es geh ö re e in e ta k tvo lle Führung dazu, d ie D eu tschen restlos an d ie Leibesübungen heranzupbringen , w o b e i es in erster L in ie auf den B re iten sport ankom m e. G erad e G a liz ien sei in der Lage, dem S portleben (reiche M ö g ­lich keiten zu bieten.

Ein O ster-T ischtennisturnier in W arschau , o ffen für a lle Deutschen, w ird vo m Sportam t der O b e r fe ld k om ­mandantur am O sterm ontag in d e r Y M C A -H a lle v e r ­anstaltet. A u sgeschrieben w u rden : M än n ere in ze l, M ä n ­nerdoppel, Fraueneinzel, F rauendoppel und G em isch tes Doppel. M eldungen te lephon isch an das Sportam t, Tel. 74859.

Breslau—Radom im Boxen. Die Sportführung des GG hat für den 21. Juni 1942 einen Boxkampf Breslau —Radom ir Radom angesetzt. N äheres w ird noch be­kanntgegeben.

de$eummteeschafie* m Utokau MukęeksUProgramm der GG-Fechtmeisterschaften in W arschau — Sobik Doppelmeister

Dr. Sta. W arschau , 1. A p r i lA m W och en en d e w u rd en in W arsch au — w ie w ir

b e re its b e r ich te te n — d ie d ie s jä h r ig e n G en era l­gou vern em en ts -M e is te rsch a ften im F ech ten du rchge­führt. W ie v o n A n fa n g zu erw a rten , h atte d ie V e r ­ansta ltung n ich t d ie gu te B esetzu n g ge fu nden , w ie im v o r ig e n Jahr, da e in g roß er T e i l d e r W eh rm ach ts­fec h te r und d er F e ch te r d er ff und P o liz e i n icht m ehr im G en e ra lg ou ve rn e m en t w e ilt . U n ter diesen U m ständen m ußten d ie M e is te rs ch a ften zah len m äß ig und le is tu n gsm äß ig h in te r den E rgebn issen des V o r ­ja h res zu rückstehen . Z u m e r s t e n M a l e traten b e i den G en era lg ou vern em en tsm e is te rsch a ften d ie F r a u e n zum F lo re tt fe ch ten an. 14 N en n u n gen aus Krakau , L u b lin und Tschen stochau b ew ies en das In ­teresse der Frauen am Fech tsp ort. L e id e r b lieb en d ie L e istu n gen gan z e rh eb lich h in ter den E rw artu ngen zurück, so daß s ich d ie T u rn ie r le itu n g nach D urch­führung d er Frauenrunde en tsch ließen mußte, das F rau en fech ten n ich t als M e is te rs ch a ft zu w erten . D ie Fech ter in n en w e rd en k ü n ft ig nach b es tan den er A n ­fän gerp rü fu n g zu T u rn ie ren zu ge lassen ,, und led ig lich d ie bes ten w e rd en in den kom m end en M e is te rs ch a f­ten fech ten .

D ie E in te ilu ng in A - und B -K lasse hat s ich be i den M än n ern als rech t g lü ck lich erw ie sen . D ie F ech ter d e r B -K lasse (A n fä n g e r ) h atten G e leg en h e it , im S äb el­fech ten ih re b ish er ig en E rfahrungen u nter B ew e is zu ste llen , ff-H a u p tsch a rfü h re r H ä m m e r l i n g v o n der f f - und P o liz e i-S G e rw ie s s ich in d er B -K lasse als stärkster Fech ter. Im M ä n n er flo re tt fe ch ten der A - K la sse (M e is te rsch a ftsk la sse ) h atte d er Lu b lin er F ech ­ter S ob ik le d ig lic h in dem G e fre ite n F isch er einen ernsten G egn er, d er ihm den W e g zum S ieg h ätte v e r ­le g en können. D ie a lte E rfahrung Sob iks e rw ie s sich

ab er im M e is te rsch a fts fech ten w ie d e r einm al, denn S ob ik w a r a ll se in en G egn ern ü b er legen . A u ch im S äb e lfech ten w u rd e S ob ik v e rd ie n te r S ieger , d er da ­m it se in e b e id en V o r ja h rs t ite l v e r te id ig t hat.

Das D e g e n f e c h t e n mußte b ed au er lich erw e ise ab­ge sa g t w erd en , da d ie F ech ter n ich t m it dem n o tw en ­d ig en G erä t au sgerü stet w aren . M an hat s ich deshalb entsch lossen , d ie M e i s t e r s c h a f t e n i m D e g e n ­f e c h t e n E n d e M a i i n K r a k a u durchzuführen , w o b e i m an v o rh e r in den D is trik ten d ie Besten e r ­m itte ln w ird , um so in K rak au e in e Endrunde durch ­zu führen, d ie dem w ahren Le istu ngsstandard gu ter D egen fech te r en tspricht.

D ie S ch lußkäm pfe am Sonntag fanden e in e beson ­d ere W ü rd igu n g durch d ie A n w e s e n h e it des G o u v e r ­n e u r s Dr . F i s c h e r , d e r v o m Sportfü h rer des G e n e ­ra lgou vern em en ts , ff-H au p ts tu rm fü h rer O p p i t z , b e­grüßt w urde.

E r g e b n i s s e : M ä n n e r , S ä b e l , K lasse B: 1. H äm ­m erlin , ff und P o liz e i W arschau , 2. F ied le r, f f und P o liz e i K rakau , 3. G e fr e ite r K o p p e l, L S V W arsch au , 4. O b e rg e fre ite r K o rb er, L S V W arsch au , 5. O b e r g e fr e i­te r K reck , L S V W arsch au . F r a u e n , F l o r e t t : 1. Frl. Binder, D TS G K rakau , 2. Frl. Recht, D TS G Krakau , 3. Frl. G raupner, D TS G K rakau , 4. Frl. A rm b rech t, f f und P o liz e i Lublin , 5. Frl. M . H ansen, D TS G K ra ­kau. M ä n n e r , F l o r e t t , K lasse A : 1. Sob ik , D SG Lublin , 2. G e fr . F ischer, K om m andan tu r W arsch au , 3. O b e rge fr . Knuth, L S V W arsch au , 4. G e fr . M e ie r , L S V W arsch au , 5. ff-H a u p tsch a rfü h rer Balhorn, f f und P o liz e i W arsch au . M ä n n e r , S ä b e l , K la sse A : 1. S o­bik , D SG Lublin , 2. Dr. S tabenow , f f und P o liz e i W a r ­schau, 3. A d a m oszek , D SG Lublin , 4, M e ie r , L S V W a r ­schau, 5. K adn er, f f und P o liz e i T schenstochau , 6. K üm m el. DSG Lublin .

Rmd um die Stadtfunks £uMi* und RadomN eue Geländelauf-Ausschreibungen — Start in vier Hauptklassen

gs. Radom , 1. A p r i l

D ie au ß erorden tlich vo lk s tü m lich en R adom er S tad t­p a rk -L äu fe w e rd en auch in d ie s em Jahr w ied e r d u rchgefü hrt. D ie F rü h jah rsserie bes teh t aus d re i V eran s ta ltu n gen , fü r d ie a ls D a ten d er 12. A p r il, d er 19. A p r i l und d er 26. A p r i l fe s tg ese tz t w urden . D er W a n d e r p r e i s d e s G o u v e r n e u r s , d er b is­h er v o n d re i v e rs ch ied en en M an n sch a ften gew on n en w u rd e , steh t erneu t im M itte lp u n k t des W e tts tre ite s . M a ß geb en d fü r den G ew in n des W an d e rp re is e s sind fo lg e n d e V o ra u sse tzu n gen : 1. D ie b ew erb en d e M an n ­sch a ft muß an a llen d re i Läu fen te iln ehm en , 2. S ie muß in d ies en d re i V eran s ta ltu n gen d ie m e isten Pu n kte errin gen . Im G egen sa tz zum v e rga n gen en Jahr und auch im G egen sa tz zu dem b ere its du ich - g e fü h rten ersten K rak au er G elän d e lau f, h at d ie D i­s trik tssportfü h ru ng in R adom den Frauen d ie T e i l ­nahm e am G e lä n d e la u f lau t A u ssch re ib u n g n ich t g e ­stattet. D er V e ra n s ta lte r d e r fü r fo lg e n d e K lassen : A n fän ge rk la sse m it 3 km S trecke , L e istu n gsk lasse m it 4 km S trecke . A lte rsk la s se I (32 b is 39 Jahre) m it 3 km S trecke . A lte rsk la s se I I (40 b is 49 Jahre) m it 2 km S trecke , A lte rsk la s se I I I (über 50 J.) m it 1 km S trecke

und Ju gen dk lasse (b is 18 Jahre) m it 1 km S trecke ,aus­g esch rieb en en Läu fe ist d er D istrik tssportfü h rer, m it d e r D urch führung b ea u ftrag t d e r Lu ftw a ffen S p ort­v e r e in in Radom . D ie M e ld u n gen sind b is zum 4. A p r i l 1942 an D is trik tssportfü h rer '“ S c h n e i d e r , Radom , D istrik tsgebäu de, T e l. 2400. A p . 166 zu rich ­ten. Beginn d er V eran sta ltu n gen 9.30 U hr im R ad o ­m er Stadtpark.

M eldeschluß in Lublin: 10. A pril Lublin, 1. A p r i l

N ach la n ger Z e it füh rt auch Lub lin w ie d e r G e ­län d e läu fe durch. D ie erste V eran sta ltu n g , d ie v o n d er f f und P o liz e i in S p ortgem ein sch a ft au sger ich ­te t w ird , ist für den 12. A p r i l vo rg eseh en . D ie Läu fe w erd en rund um den Lu b lin er S tad tpark führen (e in e Runde 1500 M e te r ). D em Start, d er au f 10 vo rm itta gs angesetz t ist, geh t um 9.20 U hr e in T re ffe n d er T e i l ­n ehm er im Tu rn saa l des H auses d er N a t io n a lso z ia ­lis ten voran . F o lg en d e K la ssen e in te ilu n g sehen d ie A u ssch re ib un gen v o r : Ju gen d (Jah rgän ge 1923— 25): S treck en län ge 1500 m. A llg e m e in e K la sse : S treck en ­lä n ge 4500 m. A lte rsk la s se I (Jah rgän ge 1910 und ä l­

ter) : S treck en län ge 3000 m. A lte rsk la sse II (Jahr­gä n ge 1902 und ä lte r ): S treck en län ge 1500 m. D ia M e ld u n ge n sind b is F re ita g , den 10. A p r il, an den D i­s tr ik ts fa ch w art f f -U ntersch arfü h rer S u s i t t i , Lub­lin , f f und P o liz e ifü h re r zu rich ten .

Htut Hamct* um Utcfcc&ecZusammensetzung der deutschen Elf noch ungewiß

Wuppertal, 1. A p r il

In W u p p e rta l haben u nsere F u ß ba llsp ie le r d ie v o r ­b ere iten d e A rb e it fü r d ie b evo rs teh en d en Ländersp ie le g e g e n Span ien am 12. A p r i l in B erlin und am 3. M a i g e g e n U ngarn in Budapest au fgenom m en. R eichstra i­n er J o se f H e rb e rg e r hat 27 S p ie le r um sich versam ­m elt, d ie unter se in er L e itu n g in beste Form gebrach t w e rd en können . D ie sta ttliche L is te d e r L eh rgangs­te iln eh m er um faßt fo lg e n d e N a m en : T o rh ü te r: E rw in D e y h l e (S tu ttgart), H e in z F l o t h o (O snabrü ck ), V e r ­t e id ig e r : Pau l J a n e s (D ü sseld orf), A lfo n s M o o g (K ö ln ), F ranz I m m i g (S u ttga rt), K u rt W e l s c h (N eu n ­k irch en ), K a r l M i l l e r (H am bu rg ), Läu fer: A lb e r t F i n k (S tu tgart), H ans R o h d e (H am bu rg), G eo rg B a y e r e r (M ü n chen ), W i l l i B e r g m a n n (H am burg), H e rb e r t P e c h h a n (D resden ), F r itz P l i s k a (H o lzn in - d en ): S tü rm er: Edmund M a l e c k i (H a n n over ), Rudi R e i n h a r d t (F ran k en th a l), L u d w ig P ö h 1 e r (H anno­v e r ) , K a r l D e c k e r (W ie n ), F r itz W a l t e r (K a isers­lau te rn ), Edmund C o n e n (S tu ttgart), J o se f G a u c h e l (K o b len z ), E m st W i l l i m o w s k i (C h em n itz ), W a ld e ­m ar G r ä b s c h (E rfu rt), F r itz M a c h a t e (D resden ), W i l l i A r l t (R iesa ), R e in h o ld S c h a l e t z k i (G le iw itz ), A d o l f U r b a n (S cha lke ) und L u d w ig D u r e k (W ien l. Der Läu fer P lisk a ist T rä g e r des D eu tschen K reu ze i in G o ld .

D e r G G -R ekordhalter Rank (frü h er Radom , je tz t L S V Posen ) w u rd e be im H a llen sp o rtfes t des L S V Im m elinann-Breslau in d er Jahrhu ndertha lle von dem B e rlin e r G iesen ü b er 1000 m gesch lagen . G iesen brau ch te 2:34,5, Rank 2:38,6.

V on Sofia aus hat s ich D r. C arl D iem , der D i­re k to r des In tern a tion a len O lym p isch en Instituts, nach G riech en lan d b egeb en , um auch in A th en über das T h em a „S p o r t im A lte rtu m und in der neuen Z e i t " zu sprechen .

A m Freitag , den 10. A pril, kom m en d ie spanischen Fu ß ba llsp ie le r, d ie O stern in B arce lona noch ein Ü bu n gssp ie l ab so lv ie ren , au f dem L u ftw ege in Ber­lin an.

Der deutsche H albschw ergew ichtsm eister Vogt hatse in T ra in in g fü r den kom m enden K am p f m it M usina um d ie E u ropam eisterscha ft abgesch lossen .

Die schw edischen G eher haben sich b ere it erk lärt, m it D eu tsch land e in en Länd erkam pf im 25-km- und 50-km -G ehen im Septem ber auszutragen.

Der deutsche E ishockey-N ationalspieler Rudolf To- b ien vom B e rlin er S chlittschuh-C lub und d er Düssel­d o r fe r EG fie l an der O stfron t.

Ernst Lehner, der deu tsche Fußball-R ekord in terna­tion a le , z ieh t am Sonntag in A u gsb u rg zum ersten M a le nach se in er V erw u n d u n g w ie d e r d ie Fußball­schuhe an.

E uropam eister H ornfischer brauchte fü r seinen S ie g ü ber den L e iu jaer Krauß nur 20 Sekunden. Krauß w u rd e durch Ü b erw u r f v o n H orn fisch er b e ­s ieg t.

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W I R T S C H A F T S - K U R I E R

M e h r N icke l fü r J e p r aDie Nitkplcrzvorkomn.cn von Cclebea

Entwicklung des Krieges in Ostasienlenkt die Aufmerksamkeit auch auf die N ickel­vorkommen der Insel Celebes, die in absehbarer f e ,dle N ickelversorgung der japanischen In­dustrie auf eine breitere Basis zu stellen gee ig ­net sind. Japan war bis zum Jahre 1936 für die Deckung seines Nickelbedarfs vollständig auf die cintuhr angewiesen. Im genannten Jahr wurde dann die Nippon N ickel Kaisha mit einem Ka­pital von fünf M ill. Yen gegründet. Diese Ge­sellschaft nahm die Nickelerzeugung trotz der entgegenstehenden großen Schwierigkeiten tat­kräftig auf. Während in der Vergangenheit in Japan keine N ickelerze gefördert wurden, ist innooo/1 ivo81!1 ,ein sulfidisches Erzvorkommen mit 0,33 /o N ickel in der Präfektur Gumma erschlos­sen worden. Aus diesem Vorkommen konnten J’er®1Jnsi Jährlich 350— 400 t Nickel, was etwa 10 bis 15 /o des japanischen Nickelbedarfs entsprach gewonnen werden. Die Anlagen der Nippon N ickel Kaisha, die ihr Kapital inzwischen auf zehn M ill. Yen erhöht hat, befinden sich bei Aniishi in der Präfektur Gumma. Das Erzvorkom­men wird auf etwa 30 M ill. t geschätzt. Nach der Aufnahme der N ickelgewinnung durch die Nippon N ickel Kaisha hatten sich auch andere japa­nische Gesellschaften für die N ickel ge winnung interessiert, u. a. wurden auf Korea Sucharbeiten eingeleitet. Die Toho Kinzoku Seiren K. K., deren Kapital zehn Mill. Yen beträgt, hat bei Karenko auf Formosa ein N ickelwerk errichtet, dessen Anfangskapazität jährlich 2100 t N ickel und 20 t Kobald betragen sollte. Diese Gesellschaft besitzt Kapitalmteressen an drei südafrikanischen Minen, die die N ickelerze liefern sollten. Diese Lieferun­gen fallen natürlich nach dem Ausbruch des Krie­ges im Pazifik fort. Auch die Interessennahme der Japaner an Nickelerzminen in Neukaledonien durfte gegenwärtig unter den Kriegsverhältnissen

.relativen W ert haben. Durch die Société M iniere de l'Océanie wurde bei Kua in Neukale- donien ein Nickelerzvorkommen erschlossen, das sich etwa vier Kilometer von der von der gleichen Gesellschaft ausgebeuteten Oulie-Oulie-Mine be­findet. Die Installierung der Minenanlage wurde seinerzeit japanischen Fachleuten übertragen. M itglieder des japanischen Handelsministeriums hatten eine Inspektionsreise zur Besichtigung einiger Nickelerzminen in Neukaledonien unter­nommen, und die japanischen Hoffnungen rieh teten sich in der Hauptsache auf zukünftige ver­stärkte Lieferungen neukaledonischer Erze. Au f die Dauer wird Japan die Zufuhren aus Neuka­ledonien ohne größere Schwierigkeiten erhalten können.

Inzwischen ergeben sich für die Japaner durch die Entwicklung des Krieges in Ostasien aber, w ie erwähnt, neue Möglichkeiten in den Nickel- erzvorkommen der Insel Celebes. Im Laiona-

itfcnHwt Seen yon Mittelcelebes

Fusion Friedenshiitte-OberhütteFriedensbfltte erhöht das Grundkapital um 40 auf 60 Millionen RM

Nach dem Im Sommer 1941 erfolgten Rückkauf der Aktienmehrheit der Friedenshütte Schlesische Berg- und Hüttenwerke A G G leiw itz von der Haupttreuhandstelle Ost Berlin entschloß sich die Leitung des Ballestrem-Konzerns, seinen Eisen­sektor (Verein igte Obersohlesische Hüttenwerke und Friedenshütte) mit W irkung vom 1. Oktober 1941 miteinander zu verschmelzen. Hierdurch werden für diesen Konzern die Voraussetzungen geschaffen für die. Durchführung der im ober­schlesischen Wirtschaftsraum geplanten techni­schen und wirtschaftlichen Rationalisierungsmaß­nahmen. Das Erzeugungsprogramm beider Gesell­schaften, das sich schon heute in einigen Teilen vorteilhaft ergänzt, wird noch weiter abgestimmt werden.

Zur Vorbereitung der Verschmelzung, bei der die Fnedenshütte aufnehmende Gesellschaft ist, hat Oberhütte seinen Besitz an Aktien der Frie­denshütte im Geschäftsjahr 1940/41 auf die Ge­werkschaft Castellengo-Abwehr G leiw itz über­tragen, die damit alleinige A ktionärin dieser Ge­sellschaft geworden ist. Da sie bereits 95 v. H. der Oberhütte-Aktien besitzt, bedeutet diese eine Erleichterung der Durchführung der Verschmel­zung. Obwohl beide Gesellschaften beinahe zu g lich e n offenen Rücklagen ein Grundkapital von je 20 M illionen RM aufweisen, ist das Umtausch­verhältnis so festgelegt worden, daß den Ober- hütte-Aktionären für eine Aktie zwei Aktien der Friedenshütte gewährt werden, um der Unter­kapitalisierung von Oberhütte Rechnung zu tra­gen. Die Friedenshütte erhöht zu diesem Zweck ihr Grundkapital um 40 auf nunmehr 60 Millionen RM. Beide Gesellschaften haben im vergangenen

Geschäftsjahr mit b e f r i e d i g e n d e n E r­g e b n i s s e n abgeschlossen, die auf Grund der bestehenden Organ vertrage auf die Gewerk­schaft Castellengo-Abwehr übertragen wurden. Die am 30. März 1941 abgehaltenen Hauptver­sammlungen beider Gesellschaften haben den von den Vorständen abgeschlossenen Ver­schmelzungsvertrag genehmigt. Nach der Ver­schmelzung ändert die Friedenshütte ihre bis­herige Firma in „Oberhütte Vereinigte ober­schlesische Hüttenwerke A G ". Die Tradition der Friedenshütte lebt weiter in den Werksbezeich­nungen „Friedenshütte" und „Baildon-Hütte". Das fusionierte Unternehmen umfaßt neben den zahlreichen eigenen Rohstoffbetrieben elf Be­triebe der eisenschaffenden und -verarbeitenden Industrie.

Der Vorstand der verschmolzenen Unterneh­men w ird gebildet aus Generaldirektor Dr. Dr. A lfons W a g n e r (Vorsitzender), A lfred B a- r a n c k, Dr. Siegfried K r e u z e r und Leon­hard K e m m 1 e r.

Dem AR gehören an: Generaldirektor Dr.A lfred ¡Pott-Gleiwitz (Vorsitzer), Bahkdirektor Johannes Kiehl-Berlin (stellvertretender Vorsit­zer), Dr. Dr. Karl Wendt-Essen-Bredeney (stell­vertretender Vorsitzer), Generaldirektor Dr. W alter Alberts-Hattingen, Dr. Nikolaus Graf von Ballestrem, Schloß Flössingen/OS, Verw al­tungsdirektor Dr. Gerhard Konietzko-Gleiwitz, Direktor Dr. Siegried Krukenberg-Gleiwitz, Ge­neraldirektor Ludwig Kluyk-Hindenburg, Bank­direktor Gustav Overbeck-Berlin, Bankier Ru­dolf Ratjen-Berlin, Direktor Dr. W alter Rohland- K refeld und Direktor Josef Strzelczyk-Gleiwitz.

1,6 Mrd. ZI. Jobresamsag des GG-HandwerksMangel an neuzeitlichen technischen Einrichtungen in den Betrieben

* Gelegentlich der gleichzeitigen Beendigung von fünf Fachkursen an der Gewerbeförderungs­anstalt der Gruppe Handwerk in Warschau und der damit zusammenhängenden Zeugnisvertei- lung an die Teilnehmer der Kurse machte der Leiter der Abteilung Gewerbeförderung und Be­rufsausbildung in der Gruppe Handwerk der Zen­tralkammer für die Gesamtwirtschaft, Krakau, Assessor R u c h atz , Interessante Mitteilungen über den Stand des Handwerks im Generalgou­vernement. Der Lage des Handwerks im ehema­ligen polnischen Staat, das nur schlecht organi­siert gewesen ist und ohne besondere Förderung des Staates ein verhältnismäßig unbedeutendes Dasein fristete, stellte Assessor Ruchatz die Be-

„.m. r»aw>— fcaa.iifcaLL.ijt: >.i i vu il 1VI I I I HIIHIHIiMh

liegen Erzvorkommen mit etwa 4M NfiU t Reser­ven, die durchschnittlich 48% Eisen, 1,3% Chrom und 0,4— 1% N ickel enthalten. Der N ickelgehalt steigt vielfach noch erheblich höher. Anfang 1939 wurde über die Gründung der Bergbaugesell­schaft Celebes mit einem Aktienkapital von einer Mill. Gulden im Haag berichtet. Zu den Gründern gehörten die Bergbaugesellschaft Stannum und das Syndikat für Brennstoffveredlung Bricarbo. Diese Gesellschaften sind Tochterunternehmen des bekannten holländischen Zinnkonzerns Billi- ton. A ls Gesellschaftszweck wurde die Au f­schließung, Förderung und Verarbeitung von Erz­vorkommen auf der Insel Celebes angegeben unter besonderer Berücksichtigung von Eisen, Nickel, Kobald, Chrom und Mangan. Die V or­kommen auf Celebes werden nach den vorläu­figen Schätzungen mit einem N ickelgehalt von mindestens 15 000 t angegeben. Anfang 1940 hatte die holländische Erste Kammer den Vertrag zw i­schen der Bergbaugesellschaft Celebes und der niederländisch-indischen Regierung gebilligt, so daß di<j Erzausbeute in großem Umfang aufge­nommen werden konnte. Die Erzablagerungen be- finden sich dicht unter der Oberfläche und kön- nen im Tagebau gewonnen werden. Der Abbau erfordert also keine kostspieligen und zeitrau­benden Vorarbeiten. Auch deutsche Kreise sind an den Nickelerzvorkommen von Celebes in­teressiert. Ursprünglich war beabsichtigt, das auf Celebes gewonnene Erz an Ort und Stelle in dazu zu errichtenden Anlagen zu verschmelzen. Die Kosten für die zu erstellenden Anlagen wur- den auf mehrere Millionen Gulden veranschlagt. Die Oost Borneo Mij., die übrigens auch dem Konzern der Billiton angehört, und die mit ihr zusammenarbeitenden deutschen Kreise beabsich­tigten, ihre Beteiligungen an der Mijnbouw Mij. Boni Tolo, einer anderen auf Celebes arbeitenden Gesellschaft, auf je eine Mill. Gulden zu erhöhen. W egen des Kriegsausbruchs hat man dann aber von dem Bau der Nickelschmelzen vorläufig ab­gesehen. In diesem Zusammenhang interessiert es übrigens, daß Deutschland erstmalig im Jahre 1938 16571 t N ickelerze aus Niederländisch-Indien einführte.

Zieht man in Betracht, daß Japan zweifellos bestrebt gewesen ist, seine eigenen, wenn auch bescheidenen Nickelerzvorkommen zu entwickeln, und daß auf die Dauer auch die Zufuhr neukale­donischer Erze sichergestellt werden kann — die neukaledonischen Nickelausfuhren, die sich in der Vergangenheit in der Hauptsache nach Japan richteten, waren bereits 1938 auf 32495 t gestie­gen gegen 17 964 t im Vorjahr und die Ausfuhr von Nickelmatte auf 8032 t gegen 6830 t — und daß Japan weiterhin auch die Nickelvorkommen von Celebes seinen Zwecken dienstbar machen kann, dann hat sich die japanische N ickelerz­basis unter den Auswirkungen des ostasiatischen Krieges zweifellos verbreitert. H. B.

flinncnTrfiriñ T?l_____ _ . .. .- J ---------------------- u m icu HCl l.

Der J a h r e s u m s a t z des Handwerks im Gene- «'gou vern em en t beträ8t danach zur Zeit rund 1,6 M illiarden Zloty.

Der auf der Grundlage der Pflichtmitgliedschaft betriebene einheitliche Organisationsaufbau des Handwerks gliedert sich in zwei Säulen, eine t e r r i t o r i a l e , die von den Innungen über die Kreisgruppen und die Distriktgruppen (die frü­heren Handwerkskammern) zur Gruppe Hand­werk in der Zentralkammer führt, und eine f a c h ­l i c h e , die durch die sieben Innungsverbände Bau, Metall, Holz, Textil,^ Leder, Nahrungsmittel und das Dienstleistungshandwerk gebildet wird; die Innungsverbände sind in den Distrikten durch Distriktinnungsmeister vertreten, die die fach­liche Arbeit der Innungen nach den Weisungen der Innungsverbände auszurichten und zu über­wachen haben. A ls Z i e l e der deutschen Hand-

werksführung im Generalgouvernement bezeich- nete Assessor Ruchatz die Herbeiführung einer rationellen Betriebsgestaltung, die Heranbildung eines leistungsfähigen Nachwuchses und eine umfassende Gewerbeförderung. Das polnische Handwerk könne im allgemeinen als durchaus leistungsfähig bezeichnet werden, und der ein­zelne Handwerker verfüge über beachtliche handwerkliche Geschicklichkeit; den meisten Be­trieben fehle es jedoch an modernen technischen und wirtschaftlichen Einrichtungen. Man müsse daher die Handwerksbetriebe im Generalgouver­nement mit neuzeitlichen Hilfsmitteln zu v e r ­sehen suchen. M it Zustimmung der Regierung hätten sich deshalb auch die Handwerker und

füngsaktion gestellt. Ebenso notwendig w ie die Beschaffung neuzeitlicher Betriebsmittel sei für das Handwerk auch eine geordnete Betriebsorga­nisation mit zweckmäßiger Arbeitsplanung, A r­beitsordnung und Arbeitsteilung. Man müsse fer­ner damit rechnen, daß der Mangel an Fachkräf­ten immer stärker auftreten wird. Andererseits fänden sich im Handwerk des Generalgouverne­ments noch große Möglichkeiten zur Ausbildung von Lehrlingen. Die Gruppe Handwerk wird dazu fachliche Vorschriften schaffen und Schulma- terial und Lehrbücher zur Verfügung stellen. Sie wird auch alle Maßnahmen zur Leistungsstei­gerung durch Schaffung von Musterwerkstätten, Durchführen von Lehrgängen und anderem för- dern. A ls w ichtig stellte Assessor Ruchatz schließlich auch die Schaffung von Voraussetzun­gen für eine gesunde Kalkulation und Preisbil­dung heraus.

Zellgarn AG. 20 Millionen KepliSBericht über das Anlaufsjahr 1940

Die Zellgarn A. G. L i t z m a n n s t a d t , das erste große synthetische Faserstoffwerk in den eingegliederten Ostgebieten, dessen Kapital sich ausschließlich in den Händen des Reiches be­findet, legt jetzt den Bericht über das Anfanqs- jahr 1940 vor.

Die Gesellschaft wurde am 1. Juni in Berlin gegründet. Das Gründungskapital betrug 0,5 Mill. RM. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 12. Dezember 1941 wurde das Grundkapital auf 8,5 Mill. RM, w ie berichtet, erhöht. Auch die neuen Aktien hat das Reich als bisheriger allei­niger Aktionär gegen Einbringung des Grund­besitzes und Werksanlagen der ehemaligen W i d z e w e r M a n u f a k t u r A. G. in Litzmann­stadt übernommen. Zu der weiteren Finanzierung der Gesellschaft wird mitgeteilt, daß für den Aufbau im November 1940 mit Genehmigung des Reichswirtschaftsministers eine ' 4% ige T e il­schuldverschreibungsanleihe im Gesamtbetrag von 10 M ill. RM. aufgelegt wurde, an der sich die Litzmannstädter Industrie weitgehend betei­ligt hat. Außer den Anlagen und Einrichtungen der W idzewer Manufaktur sollen die Anlagen der bisher noch kommissarisch verwalteten P o - 1 a n a A . G. in P a b i a n i c e eingebracht werden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr 1940 schließt mit einem Aus­gleichsposten für die im eigenen Betriebe her­gestellten aktivierten Anlagen von 4,790 RM. Der Verlust von 80537 RM ergibt sich aus den Gründungs- und Finanzierungskosten sowie fre i­w illigen sozialen Leistungen. In der Bilanz er­scheint das gesamte Anlageverm ögen mit 13,713, darunter Maschinen mit 4,515, Betriebseinrichtun­gen mit 3,838, im Bau befindliche Anlagen mit 3,302 und Fabrikgebäude mit 1,587. Das Umlaufs­vermögen wird mit insgsamt 9,545 ausgewiesen.

In der Hauptversammlung wurde die Ausgabe der restlichen Teilschuldverschreibungen der 10 M ill. RM-Obligationen beschlossen, sowie das Grund­kapital der Gesellschaft erneut um 11,5 Mill. RM auf nunmehr insgesamt 20 M ill. RM erhöht. Der Aufsichtsrat setzt sich zusammen aus dem Vor­sitzer Präsident Hans K e h r l , Berlin, Oberregie­rungsrat Dr. T o e p f e r , Berlin, Dr. Adolf Spe i - de l , Litzmannstadt, Ministerialrat Dr. Re i n - b o t h e , Berlin, M inisterialrat Dr. G r ü n n e - mann, Berlin, und Präsident Dr. Karl W e b e r , Litzmannstadt.

Mühlenvereinigung im OstlandAbstimmung der Produktionsfähigkeit

* Der Reichskommissar veröffentlicht eine Anordnung, nach der die Mühlenwirtschaft in den drei Generalbezirken Litauen, Lettland und Estland neugeregelt wird. Die Anordnung gibt dem Generalkommissar die Ermächtigung, neben einer organisatorischen Neuordnung der Han­delsmüllerei auch die Lohnmühlen ir^ ^ h e Ver-

neu Lei abgezweigt, der für Bestellungen in Deutschland im Rahmen des deutsch-rumänischen Kreditabkommens vom 4. Dezember 1940 be­stimmt ist. Zur Bezahlung der Lieferungen und der m diesem Zusammenhang vorgesehenen A r ­beiten ist die autonome Verwaltung der rumä­nischen Staatsbahnen zur Ausgabe von Obliga­tionen in Reichsmark ermächtigt, die vom Fi­nanzministerium garantiert als Inhaberobligatio­nen mit 3 /s v. H. und zum Nennwert in Zahlung gegeben werden. Ihre Amortisierung erfolgt in fünf Jahren in gleichen Vierteljahresraten, wobei als Fälligkeitstermin der 1. Juli 1943 festgesetzt ist. Zur Durchführung des Zinsendienstes ist die autonome Verwaltung der Staatsbahn zur Aus­gabe von Zinsgutscheinen in Reichsmark zu 3 / «v . H. mit jährlicher Fälligkeit ermächtigt. Be­stellungen aus Deutschland werden ohne öffent­liche Ausschreibungen lediglich vom Verw al­tungsrat der rumänischen Staatsbahnen vorge­nommen.

Neue rumänische AufträgeIm Rahmen des Kreditabkommens

Zur Durchführung der ersten zwei Abschnitte des allgemeinen Wiederaufbau- und Investitions­programms der rumänischen Staatsbahnen wurde der im April 1.941 eröffnete Kredit von 8500 M il­lionen Lei auf 29800 M illionen Lei erhöht. Von diesem Kredit wird ein Betrag von 10500 Millio-

Rohhäute aus dem OstenFortschritte in der Gerbstoffversorgung

* A u f einer Tagung des Vereins Deutscher Chemiker im Chemischen Staatsinstitut in H a m ­b u r g berichtete Prof. Dr. W. G r aß m a n n (Dresden) über Fortschritte in der Lederver­sorgung.

In normalen Zeiten wurde ein erheblicher Teil der Rohstoffe der Lederindustrie, namentlich Rohhäute und Gerbstoffe, aus Übersee einge­führt. Die Wissenschaft ist in intensiver For­schungsarbeit bemüht, einen Ausgleich für die­sen Ausfall zu schaffen. In der Versorgung mit Rohhäuten bahnen sich bedeutungsvolle Umla­gerungen an. In der Zukunft wird man die im Osten vorhandenen Möglichkeiten zur Schaffung einer Rohstoffbasis für die europäische Leder­versorgung benützen. Bei der Gewinnung ge­eigneter Rohhäute handelt es sich nicht nur um die Rinderzahl, sondern vor allem auch um die Rassen. Die Haut der Tieflandrinder, die etwa 60 v. H. des deutschen Bestandes ausmachen, eignet sich nur bedingt für die Lederherstellung. Um eine neue Rohhautbasis in Europa zu ge- winnen, wird man besonders im Osten überall da,

rassen S S ä . “ * * 613161 die H ° chIand-Die Versorgung mit Gerbstoffen gehört zu

einem der ältesten Autarkieprobleme des euro­päischen Wirtschaftsraumes. Für Deutschland bestehen noch keine Schwierigkeiten in der Gerbstoffversorgung, doch bleibt zu berücksich­tigen, daß auch die anderen europäischen Län-W 3i ,m j j erbsi o fen versorgt werden müssen. Wahrend die Gewinnung von Fichtenrinde nur etwa drei Monate im Jahr betrieben werden kann, müssen Methoden gefunden werden, die Fichtenrinde das ganze Jahr über zu ernten. Durch neue Verfahren ist es bereits gelungen, die Gerbstoffgewinnung aus Rinde von 11 auf 20 v. H. zu steigern, überraschende Ergebnisse haben Versuche mit der deutschen Sumach- pflanze gezeitigt, deren Blätter einen hohen Gerbstoffgehalt besitzen. Bei Versuchen, die in der Mark Brandenburg, vor allem in der Ucker- niaiK durchgeführt werden, konnten bis zu 48 v. H. Gerbstoffgehalt festgestellt werden.

Kammgarnspinnerei SiöhrAusgleich durch betriebsfremde Fertigung

Laut Geschäftsbericht vermochte die Kamm­garnspinnerei Stöhr & Co. AG, L e i p z i g , im Ge­schäftsjahr 1941 Produktion, Umsatz und Aus­fuhr nicht auf der vorjährigen Höhe zu halten. Auch die Bestände gingen fortschreitend zurück. Dem Rückgang der Textilproduktion versuchte die Verwaltung weiter durch betriebsfremde Fertigungen innerhalb der W erke zu begegnen. Die Spinn versuche mit verschiedenen Natur- und synthetischen Fasern wurden weitergeführt. Von den Beteiligungen im Ausland haben die Vaterländische Kammgarnspinnerei und W e ­berei AG Budapest, upd die Corona Kammgarn­spinnerei 'BAG , Weidenbach bei Kronstadt in Rumänien, befriedigend gearbeitet.

Nach der Jahresrechnung stellte sich der Roh­ertrag auf 6,72 (8,90) Millionen RM. Es ver­bleibt wie im Vorjahr ein Reingewinn von 698 040 RM, der wieder zur Ausschüttung von 5% % Dividende auf die Stammaktien und von wieder 6% auf die Vorzugsaktien verwendet werden soll.

------------ u ■ -■ — ■— ■ - . » ■ n .¿. i o ra iii ix gausübt, -zusammenzuschließen. In der Anordnung, sind Bestimmungen über die Neuerrichtung, V er­legung und Stillegung von Mühlenbetrieben ent­halten, die darauf abzielen, die Produktionsfähig­keit der Mühlen mit den volkswirtschaftlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen.

Arbeitseinsatz in Estland27 000 Arbeitskräfte erfaßt

Die Zerstörung von Industrie- und Verkehrs­anlagen durch die Bolschewisten hatte auch in Estland zunächst ein Ansteigen der Erwerbs­losigkeit zur Folge. In der Erfassung der freien Arbeitskräfte sieht das neugegründete Arbeits­amt Reval mit seinen Aussenstellen in Pernau, Fellin und Dorpat seine vordringlichste Auf­gabe. Schon in den ersten zwei W ochen der Tätigkeit wurden rund 7 000 Männer und 20 000 Frauen erfaßt und nach Berufsgruppen regi­striert so daß ein zweckentsprechender Einsatz gewährleistet ist. Die Ergebnisse der Registrie­rung zeigten einen hohen Anteil weiblicher Arbeitsloser, die durch die Verschleppung ihrer Männer gezwungen sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Die verstärkte Inbetrieb­nahme von Industrieunternehmungen und ihre Versorgung mit Aufträgen hat in vielen Fällen zusätzlich zur Einstellung neuer Kräfte geführt.

Die Vermittlung von Arbeitskräften nach dem Reich, die Durchführung einer zweckmässigen Umschulung und die Arbeitsgelegenheiten in der Landwirtschaft werden den deutschen Dienst­stellen sehr bald Möglichkeiten zur restlosen Beseitigung der Arbeitslosigkeit geben. Eine endgültige Lösung des Erwerbslosenproblems kann allerdings erst erwartet werden, wenn es gelingt, die Landflucht zu überwinden. Dabei wird die Auflösung der Kollektivbetriebe auch wieder das Interesse an einem verstärkten frei­w illigen Einsatz in der Landwirtschaft fördern.

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