kampfkunst budo international 299 – november teil 1 2015

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Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. 299 - November - Teil 1 -2015. Seit XXIV Jahren

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Todos los DVD’s producidos por BudoInternational se realizan en soporte DVD-5, formatoMPEG-2 multiplexado (nunca VCD, DivX, osimilares), y la impresión de las carátulas sigue lasmás estrictas exigencias de calidad (tipo de papel eimpresión). Asimismo ninguno de nuestrosproductos es comercializado a través de portales desubastas online. Si este DVD no cumple estosrequisitos, y/o la carátula y la serigrafía nocoinciden con la que aquí mostramos, se trata deuna copia pirata.

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er Verstand ist eine essentielle biologischeVorrichtung, ein Zusammenschluss ausEnergie und Möglichkeiten, nicht nur imGehirn, sondern im ganzen Nervensystem.Dennoch ist dieses unglaubliche Archiv das

komplizierteste was unser Sein ausmacht. Es alleinverbraucht tonnenweise Energie und in keinem Momenthört es auf zu arbeiten.

Quelle der meisten unserer Geschmäcker und Sinne,der Geist ist Herrscher über eine Illusion die die Welten indenen wir leben erfindet. Wenn die Realität selbst eineKreation der Signale, die unsere Sinne empfangen ist,(das was wir sehen, ist nicht das was es ist, sondern daswas das Licht reflektiert und in unserer Netzhautankommt und was dann das Gehirn in seinen eigenenKriterien und den anderen Sinnen zusammensetzt...) einkomplexer Prozess der auf Basis unseres Vorwissensinterpretiert wird, es ist ein Regenbogen derMöglichkeiten und es gibt nichts Vergleichbares. Nichteinmal unsere Erinnerungen existieren wirklich, es sindnur Kreationen des Gehirns, erzeugt durch elektrischeImpulse, die eigene Erinnerung ist ein Mythos. DerVerstand ist eine interessante „Schnittstelle“, die Ideewas wir sind und wie die Welt ist, wird immer durch seinMittel wiederlegt und manipuliert, die Welt wie wir siesehen, ist eine Nachbildung, Ja Freunde, Matrix existiertin jedem Einzelnen von uns.

Der Verstand arbeitet immer mit einem einfachenPrinzip: alles katalogisieren. Auf diese Weise kann daswas der Verstand am meisten hasst, das Unbekannte,durch Assoziationsprozesse überwunden werden, durchsie versteht man das natürliche Prinzip des Verstandes,vor der Logik, wie wir in der Moderne am liebsten denkenwürden, kommt das Analogische (aus dem griechischenWort, ana, „über“ und logisch, „Grund“).

Die Assoziation ähnlicher und binärer Systeme scheintwie eine natürliche Antwort des Gehirns, welches seitMil l ionen von Jahren praktische Fragen in jederGeschwindigkeit lösen muss. Wie jeder Apparat ist dasGehirn versehen mit Defekten und enormen strukturellenFehlern, aber es war fähig uns als Spezies bis hier her zubringen, von daher können wir uns nicht beschweren.

Das Problem des Verstandes ist, dass er sich nichtselber erklären kann. Präzise Kataloge erstellen, lässt unstrotzdem nicht die Fallen des Systems umgehen. Genauwie das Gehirn, haben die Meister im Zeitalter derAufklärung Enzyklopädien erstellt, aber die Ansammlungvon Informationen macht uns noch nicht zu Gelehrten.Eine Sache ist es, Dinge zu wissen, aber eine andereSache ist es sie auch zu verstehen und richtig zu nutzen.Es ist richtig, dass das Nötige der erste Schritt ist, um derIgnoranz zu entkommen, aber es ist auch dickköpfig undso hören wir nicht auf einfach weiter Kataloge anzulegen.

Die Klassiker sagen, dass einer etwas wirkl ichverstanden hat, wenn er es erklären kann und jemand istWeise, wenn er vergessen hat und das Wissen ein Teilseiner selbst wird. Wie der Gelehrte, ist das wahreWissen wirtschaftlich, anmutig anstatt bestimmend,freundlich und einfach, anstatt anspruchsvoll. Deswegenkann ich sagen, dass ich einige sehr intelligente Personenkennengelernt habe, sogar hochbegabt, aber weit davonentfernt Gelehrte zu sein.

Sich in das Wissen selbst zu verwandeln, macht dieMenschen sanft und freundlich, deshalb ist das Wissenöfters ein Privileg der Älteren. Während der Verstand dieProzesse lenkt und der Datenfluss alles beansprucht, istdas Wissen schüchtern wie ein Kolibri der vor dir flüchtet.

Der Wissende mag Resümees, da er weiß, dass derVerstand ein trügerisches Labyrinth ist aus dem auchnicht mit einer Karte entkommt. Umso komplexerder Diskurs ist, umso einfacher ist der Trug.Deshalb ist die Poesie innerhalb der Gruppe derGelehrten nicht verwunderlich, da sie demResümee Schönheit und die Laune desAutors hinzufügt. Am Ende ist es dieKreativität, die unerlässlich ist umetwas Eigenes zu machen, ohne siegibt es nur Wiederholung undkeine Integration.

Der Verstand ist einprächtiger Betrug der denTäuscher zu täuschenvermag. Wir sehen die

„ Der Dumme weiß mehr in seinem Haus, als der Kluge in der Ferne“

Miguel de Cervantes

„Wissen und Wissen zeigen, hat zweifachen Wert“Baltasar Gracián

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Dinge aufgedreht, da der Verstand dazu da ist, um zuüberleben und Entscheidungen zu treffen und nicht um sichselbst zu verstehen. In unserem Eifer Kataloge zu erstellen,auch wertvolle, bis hin zu sehr genauen, vergessen wir zuleben. In den Gefühlen versteckt sich der wahre Schatz,der die Schachtel des Wissens öffnet, aber es ist auchderselbe Platz, an dem sich auch der Donner versteckt;deshalb haben wir Angst in sein Inneres zu sehen unddeswegen lassen wir es genauso schnell, wie wir dieKindheit hinter uns gelassen haben und wir kehren zurückernst, traurig und schwer zu sein. Deswegen kommt bei

allen wahren Weisen, wie bei einigen Alten, das Kind wiederzum Vorschein, dann gibt es keine unglücklichen Weisenmehr, denn beide Dinge sind gegensätzlich. Das Wissen, dasseinem Besitzer nicht diesen Schatz gibt, wurde noch nichtrichtig verarbeitet, oder es ist einfach kein Wissen.

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Alfredo Tucci Geschäftsführender Direktor vonBUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO.e-mail: [email protected]

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5

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Kampfkunst Kino

DRAGON BLADE - Jackie Chan bewahrt denFrieden auf derSeidenstraße!

Text: Emilio AlpansequeFotos: Golden Network Asia, Lionsgate

Premiere

Zusammenfassung

Im Westen Chinas, im Jahr 48vor Christus versuchte eineGruppe namens Brigade zumSchutz der Seidenstraße, imAuftrag der chinesischenRegierung die bewaffnetenAuseinandersetzungen zubeenden und die Idee desFriedens zu fördern. Als Tiberio(Adrien Brody) der korrupterömische Anführer die Zone miteiner gigantischen Armeeerreicht um die Seidenstraßezurückzugewinnen, formt Huo An(Jackie Chan) und seine Gruppetrainierter Kämpfer eine Koalitionmit einer Legion römischerElitesoldaten, die von GeneralLucio (John Cusack) desertiertsind um das zerbrechlicheGleichgewicht der Region zuerhalten. Mit der Idee sein Landund seine neuen Freunde zubeschützen, vereint Huo An dieKämpfer der 36 ethnischenGruppen, wie die Chinesen, dieUiguren und die Türken, umgegen Tiberio in einer unglaublichepischen Schlacht zu kämpfen.

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Über die Produktion

Inspiriert von historischen Fakten und frei angepasst, ist DragonBlade ein weiterer Markstein in der Karriere von Jackie Chan, derdie Hauptrolle spielt und den Film produziert und dirigiert. Indieser wunderbar epischen Action Produktion, hat sich JackieChan mit dem Hollywood Star John Cursack zusammengetanund mit dem Oskar Gewinner Adrien Brody, um eingeheimnisvolles Personentrio zu formen. Nach einersiebenjährigen Umsetzung, erzählt uns Dragon Blade, welchesmit einem Budget von 65 Millionen US Dollar gedreht wurde, dieLegende zweier mächtiger Kräfte, angesiedelt in der Han Dynastiedes westlichen Chinas und des römischen Imperiums. DasZusammenspiel der internationalen Charaktere bietet uns eineglobale Perspektive der Friedenserhaltung und der Gerechtigkeit,welches niemals zuvor in Chinesisch sprachigen Filmenangesprochen wurde. Sowohl die Schauspieler, als auch das Team musste große

Distanzen zurücklegen – mehr als 3.200 Kilometer – von denHengdian World Studios im Westen, bis zu den DunhangRegionen und Aksai im Westen Chinas. Die 700 Mitglieder ausverschiedenen Nationen, die das Team formten, arbeiteten alsGemeinschaft in der mehr als 10 Sprachen gesprochen wurden,unter ihnen Mandarin, Kantonesisch, Englisch, Koreanisch,Französisch, Deutsch und Russisch. Um die Szenen in der Regionder westl ichen Grenze zu drehen – ein historischerZwischenstopp der alten Seidenstraße – musste das Personalgroßen Herausforderungen, wie der Hitze der Wüste, derbrennende Sonne und konstanten Sandstürmen die Stirn bieten.Während der Dreharbeiten in dieser Zone mussten sie mindestens3 große Sandstürme, sowie viele weitere schwächere Stürme, miteiner Sichtweite von teilweise unter 2 Metern aushalten. Die

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Sandstürme bringen heiße Temperaturen mit sich, sodass die Bodentemperatur manchmal über 50 GradCelsius einnahm. Sie hörten auf die enormenSchäden zu zählen, die die extremen klimatischenUmstände an den Zelten und den Filmteams, denKameras etc. verursachten. Auf der anderen Seitemussten die Schauspieler die extreme Hitzeaushalten, die noch durch das Tragen schwererRüstungen und Felle über teilweise 14 bis 15Stunden täglich verstärkt wurde. Jackie Chan sagte,die Umstände waren so unerträglich, dass sieaußerhalb jeder Vorstellungskraft lagen.

Über die Charaktere Hua An (Jackie Chan) ist Kommandant der

Brigade zum Schutz der Seidenstraße, der erstemilitärische Posten innerhalb der chinesischenHandynastie, um die Grenzen vor Invasionen und dieSeidenstraße vor Stammeskonflikten zu schützen.Aufgezogen wurde er vom General Huo Qubing, derihn als Kind zurückgelassen auf dem Schlachtfeldfand. Lucio (John Cusack) war der beste Kämpferseiner Generation, er hatte seine Leben dem Dienendes reichsten Mannes Roms gewidmet, Craso,Konsul des römischen Imperiums. Nachdem Crasoermordet wurde, f lüchtete Lucio mit Crasosjüngstem Sohn, Publio, um ihn vor dem Mörderseines Vaters zu schützen. In China geht Lucio einekuriose Vereinbarung mit Huo An ein. Tiberio (AdrienBrody) ist der älteste Sohn des reichsten MannesRoms, Craso. Da sein Vater immer seinen jüngerenBruder bevorzugt hatte, will Tiberio seinen Bruder

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Publio vergiften um sich die Erbschaft zu sichern. Als Lucio mit Publioflüchtet verfolgt sie Tiberius. Huo An deckt Tiberius Intrige auf undfordert ihn heraus.Luna Fría (Lin Peng) ist die einzige Tochter des Hunnenanführers

Tache. Es handelt sich um eine junge Frau, die äußerst begabt in denKampfkünsten und im Bogenschießen ist. Sie hatte versprochen, dasssie nur den Mann heiraten würde, der sie übertreffen könne, sie beginntGefühle für Huo An zu entwickeln. Als er sich in großen Problemenbefindet, eilt sie zu seinem Dorf um ihn zu retten.

Über die RollenbesetzungJackie Chan ist ein Mann, der im Kampfkunst Kino nicht mehr

vorgestellt werden muss. Er blieb lange am Set, nachdem er seineeigenen Szenen abgedreht hatte, um seinen Kollegen Kampftricksbeizubringen, Zelte aufzustellen oder das Material durchzusehen. ImGegensatz dazu setzte er sich weit vom Personal weg um beobachtenzu können, als hätte er einen Titel auf seiner Stirn der sagen würde: „ Ichliebe diese Szene der Dreharbeit“. Als internationaler Star, hatte er dieVorteile und Nachteile verschiedener Filmtechniken auf der ganzen Welterlebt. Chan sagt, dass er versucht seinen eigenen Produktionsstil zuentwerfen. Während der Dreharbeiten zum Aufbau der Stadtmauer wardie Hitze sengend und die Rüstung Chans war besonders schwer. DasTeam rat ihm, ein Double für die allgemeinen Szenen einzusetzen, aberer bestand darauf, die schweren zackigen Räder zu schieben und dieExtraszenen selbst zu drehen. Chan war von Beginn an bis hin zu dengroßen Szenen, ein wichtiger Teil des Kreativteams des Films. DasMaterialteam scherzte, dass er es war, „der die meiste Arbeit am Setgeleistet hatte“John Cusack ist ein erfahrener Schauspieler, der schon bei einigen

großen Hollywood Produktionen mitgespielt hatte. Die Actionszenen inDragon Blade waren jedoch komplett neu für ihn. Oft forderte CusackJackie Chan außerhalb der Szene heraus, die beiden bewaffneten

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Männer duellierten sich während der Pausen. Chan gab CusackRatschläge im Umgang mit dem Schwert, wie man am bestenvor dem Angriff schaute, um ein noch schaurigeres Bildabzugeben. Crusack bereitete sich für seine Rolle vor, indem erMuskeltraining machte und Kampfsport mit seinem

persönlichen Trainer trainierte, dem legendärenBenny „The Jet“ Urquidez. In diesem Film mussteCusack eine komplizierte Kampszene drehen, in derer gegen mehrere Männer aus dem feindlichenrömischen Lager kämpfte. Cusack drehte die Szenevon morgens bis abends. Mit Kraft undDurchhaltevermögen und vor Schweiß triefend,schaffte er es, eine erstklassige Darstellungabzuliefern. Adrien Brody hat eine Dialogzeile im Film die die

Exzentrizität seines Charakters gut wiederspiegelt:„Ich mag es wenn die Leute mich hassen. Durchihren Hass fühle ich mich lebendig“. Brody ist einSchauspieler aus den USA der seit seiner KindheitInterpretation studiert hatte, bevor er in die berühmteamerikanische Akademie der Schauspielkunst inNew York aufgenommen wurde. Durch seine Rolle inDer Pianist gewann er einen Oskar für den bestenSchauspieler in 2003, dies machte ihn zum jüngstenGewinner in dieser Kategorie. Brody ist seit seinerKindheit Fan der Kampfkunstfilme. Er erinnerte sichan die wöchentlichen Besuche mit seinem Vater indas chinesische Viertel New Yorks um Kungfu Filmezu sehen. Das Team stellte ihn als Assistenz vonAlfred Hsing ein, ein Mitglied des Spezialteams JC�s,der Englisch sprach und von dem BrodyBewegungen aus der Kampfkunst lernte. Brody undChan mochten Feinde auf dem Schlachtfeld sein,darüber hinaus wurden sie aber Freunde. Lin Peng begann ihre Kinokarriere als sie in einem

Film Jackie Chans mitspielte, Little Big Soldier(2010), der mit dem People�s Choice Preis“ goldenenPalme“ auf dem Filmfestival in Valencia 2010ausgezeichnet wurde, Lin war dort um den Preis mitanderen Mitgliedern aus Jackie Chans Teamentgegen zu nehmen, genauso wie sie auch bei derPreisübergabe des BUDO International Hall of Famein diesem Jahr anwesend war. Der Film DragonBlade war eine andere Erfahrung für Lin. Derschwierigste Teil waren für sie die Actionszenen,genauso wie den Mut ihrer Figur durchKörpersprache und Blicke darzustellen. „Sie kannwirklich verblüffend sein; es ist eine sehr starke Figur,Ihr Blick ist direkt ohne jegliches Zaudern. Sie istscharfsinnig und aggressiv…ihre Persönlichkeit hatnichts mit meiner gemein“

Über die ActionszenenDas Spezialteam von JC war für die Actionszenen

in der Mitte des Films verantwortl ich. EinigeMitglieder des Doubleteams spielten auch in der

Besetzung mit, so auch Steve Yoo, der Puma darstellte, dierechte Hand Huo Ans. Es gab zwei Teams die gleichzeitigfilmten, die Szenen des zweiten Teams wurden von demActionchoreograf He Jun geleitet. Da die Mehrheit derHauptdarsteller der Rollenbesetzung keine Erfahrungen mit

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Actionfilmen hatte, trainierte das Team die Schauspieler understellte die Szenen. Chan sagte: „ Ich bevorzuge es,Kampfszenen einfach so zu drehen, anstatt mit Spannseilen, esgibt heutzutage viel zu viele Spannseile bei der Arbeit“Es gab viele Szenen mit Militär und großen Schlachten mit

einer hohen Anzahl an Personen, die in einem großflächigenGebiet abgedreht wurden. Während die chinesischen Armeenden „Dao“(Säbel) verwenden, das „Jian“ (gerades Schwert),sowie Bogen und Armbrust, gibt es einige Versuche dierömische Taktik, wie die Schildformation „Testudo“ (dieSchildkröte), „Pila“ (die Lanze) und den „Gladius“ (Schwert)darzustellen. Es gibt emotionale Duelle und eine spezielle seht

gut gestaltete Szene in der die Römer und die Chinesen ihreGeschicklichkeit zeigen, entworfen von Chan selbst. Erarrangierte sie so, dass seine Koproduzenten Cusack undBrody in allen Actionszenen überzeugend rüberkamen. DieSchauspielerin Lin Peng war diejenige die von der ganzenBesetzung am meisten leiden musste. Ihre Figur benutzt zweiWaffen, die Peitsche und den Bogen. Ihre Finger waren durchdie tägliche Verwendung des Bogens konstant geschwollen; eslöste sich sogar die Haut des Zeigefingers ab. Einmal riss dasSeil und sie fiel aus zwei Metern hart auf die linke Seite ihresKörpers auf den Boden, zum Glück hatte Chan ihren Kopfgeschützt. Lin trainierte mit dem Spezialisten Team von JC

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schon mehrere Monate bevor die Dreharbeiten losgingen, sieübte zum Beispiel wie man mit der Peitsche umging. Sie wollteChan in den Szenen mit der Peitsche nicht verletzen, aber siewar auch besorgt, dass die Peitsche im Film nicht genug Kraftausstrahlen würde.

Unser KommentarDragon Blade ist ein fantastischer Erfolg im internationalen

Kino. Nie hätten wir gehofft einmal einen epischen römischenFilm, der in Asien gedreht wurde zu sehen, aber Chan hatbewiesen, dass es möglich ist. Gab es römische Soldaten imOrient? Die Mehrheit der Historiker glaubt, dass die beidenImperien nur indirekt Kontakt miteinander hatten, aber es gibtviele bekannte Fälle von römischen Botschaftern die nachChina geschickt wurden und von Historikern beider Seitenverzeichnet wurden. Diejenigen die interessiert sind, können

über „die verlorenen Region Crasos“ nachforschen, 10.000wurden wahrscheinlich versetzt um in der östlichen Front zudienen. Folglich zeigten Proben, dass die DNA einigerDorfbewohner am Rande der Wüste Gobi zu 55% derkaukasischen Rasse angehörten, viele von Ihnen mit blauenoder grünen Augen, langen Nasen und blondem Haar, dieslässt die Vermutung zu, dass sie römisches Blut hatten. Abererwartet keine Geschichtslektion in diesem Film, lasst eucheinfach mitnehmen von dieser mitreißenden Erzählung vonLoyalität, Aufopferung und das Aufrichten gegen allesVorhergesagte, zusammen mit großartigen Schlachten. Idealum die Zusammenarbeit zwischen Hollywood und China zubeweisen und mit mehr als 100 Filmen, die auf sein Kontogehen, bleibt Chan weiterhin außergewöhnlich dynamischund ist s ich im Klaren über seine Fähigkeiten derFilmproduktion, es scheint nicht, dass dies in naher Zukunftabnehmen wird.

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ERSTES INTERNATIONALES TREFFENmit den MEISTERN DES BUDO

Liebe BUDO-Liebhaber, dieses Event wird eine einmaligeGelegenheit sein, Meister der ganzen Welt persönlichkennenzulernen und die Kultur und die Brüderlichkeitzwischen den Künsten, Stilrichtungen und Menschen zubereichern. Eine große Feier mit innovativem Format, beider man in Seminaren über die unendlichen Techniken derKampfkünste Erfahrungen teilen kann, bei der manMeinungen austauschen und diejenigen Personenpersönlich kennenlernen kann, die darüber schreiben undauf den Seiten unserer Zeitschrift berühmt geworden sind. Momentan in 7 Sprachen herausgegeben (Spanisch,

Englisch, Italienisch, Portugiesisch, Deutsch, Französischund Chinesisch) und in Kürze wird es noch mehr geben(Die Novemberausgabe auf Türkisch), unterstützt dieZeitschrift mit all ihrem Medienpotential Netzwerke undKontakte der Exzellenzinitiative des respektierten Meisters,Sifu Paolo Cangelosi.Die Schüler, die bei einer bestimmten Gruppe

mitmachen wollen, müssen sich für die Reservierung mit

ihrem Meister in Verbindung setzen. Diejenigen von euch,die nur da sein und an allem teilnehmen wollen, sei es anden Seminaren oder am Galadinner, können ihreAnmeldung direkt machen. Alle sind herzlich Willkommenunter der Flagge des Respekts, der kriegerischenBrüderlichkeit und der Kooperation.

Die Veranstaltung erstreckt sich über zwei Tage:

SAMSTAG 16. UND SONNTAG 17. APRIL 2016 IN ROM,ITALIEN

Das Programm wird unterteilt in Seminare undGalanacht.

Details: SEMINARE: Jeder der geladenen Meister wird seine

eigenen Techniken vorstellen; die verfügbare Zeit wird vonder Anzahl an teilnehmenden Meistern abhängen.

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ZEITPLAN DER SEMINARE:SAMSTAG 16. APRIL: VON 10:30-13:30SONNTAG 17. APRIL: VON 10:30-13:30KOSTEN DER SEMINARE FÜR SCHÜLER:1 TAG 30 €2 TAGE 40 €

Es ist wichtig, dass alle Meister, die bei der Initiativeunseres Events mitmachen, ihre Teilnahme vor Ende desMonats November bestätigen und ob sie alleine oder mitihren Schülern kommen; in einem zweiten Schritt, vor dem28. Februar sollten sie eine detaillierte Liste ihrer Schülerschicken, mit Vor- und Nachnamen und einem Vorschussvon 20 Euro pro Schüler.Die Berechnung des Seminars erfolgt direkt am

Veranstaltungstag.

GALANACHT SAMSTAG 16. April um 20:30

Aperitif und Abendessenbuffet.Während der Gala werden die Teilnahmezertifikate an die

Schüler ausgehändigt. Die Meister werden mit demZertifikat „Leiter des Budo Master Council“ ausgezeichnet,das weltweit anerkannt ist und für das die bekanntestenMeister der Welt mit ihrer Unterschrift bürgen. Die Schüler werden ihrerseits alle ein Teilnahmezertifikat

erhalten, das bestätigt, dass sie Teil des Treffens warenund von uns allen unterschrieben wird. Ein Photocall wird während der ganzen Zeit am selben

Ort der Gala zur Verfügung stehen, an dem man Fotos mitallen Mitgliedern der Leitung, Freunden, Schülern, etc.machen kann. Diejenigen, die fotografiert werden, erscheinen in der

Zeitschrift Schwarzgurt und Budo International, bis dahinübersetzt in 10 Sprachen, in einem außergewöhnlichenArtikel, der ausführlich das ganze Event und seineTeilnehmer kommentiert sowie die Anwesenheit jedesMeisters hervorhebt.

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Alle Meister, sofern sie ihre Teilnahme bestätigen,werden außerdem auf den Werbeseiten dieses Eventseingeschlossen, sowohl in der Zeitschrift al auch inunserem Netzwerk. Einige Beispiele dieser Werbung sind am Ende dieses

Dokumentes eingefügt und zeigt Meister, derenAnwesenheit bereits bestätigt ist und die aus allen Teilender Welt kommen werden.KOSTEN FÜR DIESEN ABEND: Galadinner 80 EURODadurch, dass das Ziel dieses Zusammentreffens nicht

kommerziell ist sondern darauf ausgelegt die Freundschaftund die Kooperation zu pflegen, haben wir einen sehrerschwinglichen Preis veranschlagt. Für die Reservierung der Galanacht, muss jeder Meister

eine Liste mit Vor- und Nachnamen und einen Anteil von 80€ pro eingeladene Person bis zum 28. Februar 2016einschicken. Die Teilnehmer, die einzeln kommen, könnenihre Anmeldung direkt vornehmen. Unter Berücksichtigung der großen, weltweiten

Teilnahmenachfrage, raten wir das Versenden der Listennicht aufzuschieben, da die Reservierungen limitiert sind.

FÜR DIE ANZAHLUNG DER RESERVIERUNG:

BANCO POPOLARE GENOVA AG.3IBAN: IT90 X050 3401 4030 0000 0000 824SWIFT: BAPPIT21Q60

FÜR DIE RESERVIERUNGSLISTEN DER STAGESUND DER GALANACHT, BITTE SENDEN AN:

[email protected]

DIE SEMINARE UND DIE GALANACHT FINDEN STATT IN:

CENTRO SPORTIVO FONTE MERAVIGLIOSAVIA ROBERTO FERRUZZI 110/112 (ZONA EUR)ROM – ITALIEN(GROSSFLÄCHIGE KOSTENFREIEPARKMÖGLICHKEIT)

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HOTEL

Zum Übernachten in Rom versammeln wir unsgewöhnlich im:

HOTEL SHANGRI LA CORSETTIVIALE ALGERIA 14100144 ROMA (ZONA EUR) ITALYTEL. +39 06 5916441FAX. +39 06 5413813email: [email protected]

KOSTEN DER ZIMMER:EINZELZIMMER 60 €

DOPPELZIMMER 85 €FRÜHSTÜCK INBEGRIFFEN

Um die Reservierung vorzunehmen, bitte direkt an dasHotel wenden und sich durch das Passwort: BUDOMASTERS als Teilnehmer identifizieren. Wir haben eine beschränkte Anzahl an Zimmern

reserviert; es ist zu empfehlen, die Reservierung vor dem

15. März 2016 vorzunehmen (wir möchten daraufhinweisen, dass es für diejenigen, die später dran sind,nicht einfach sein wird, eine Unterkunft zu finden, da dasJubiläum gefeiert wird).Für all diejenigen, die im Hotel Corsetti unterkommen,

stellen wir einen Pullman-Bus zur Verfügung, der diePersonen aus unserer „Budo Meister“-Gruppe zu dem Ortder Seminare und der Galanacht bringen wird. Unser Leiter, Alfredo Tucci, hat sich freundlicherweise für

die Organisation zur Verfügung gestellt und ist über seinepersönliche Email-Adresse: [email protected]ür alle nicht-italienischen Freunde, die eine Frage bezüglichdes Events haben, erreichbar. Er hat es sich auch nichtnehmen lassen, ein paar Worte an euch zu richten:

„Liebe Budo-Brüder, es ist mir eine Ehre, die großartigeIdee des Meisters Cangelosi zu unterstützen.Viele von euch kennen die Teilnehmer dieses Treffens

durch unsere Seiten und auf Grund ihrer außergewöhnlichenArbeit als Lehrer und Meister. Jetzt könne ihr sie persönlichkennenlernen und Teil eines einzigartigen Events werden,lasst euch mit ihnen fotografieren und nutzt die Möglichkeit

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von den Besten zu lernen, wodurch ihreine großartige Erfahrung alsKampfkünstler und als Person mit euchnehmt, zusammen mit einem, vonihnen allen, unterschriebenen Zertifikat,das zweifellos eure persönlicheGeschichte als Budotas schmückt.„Mein Großvater sagte, dass alleshaften bleibt, außer die Schönheit“...kommt also und seid Teil derHerrlichkeit“

Alfredo TucciLeiter von Budo International

Publishing Co.

Beispiele der Zertif ikate, dieausgestellt werden und an denen wirarbeiten. Natürl ich werden eureNamen eingefügt, sobald ihr dieTeilnahme bestätigt. Die erste ist dieZertifizierung für Schüler, die zweitefür Meister.

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

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Tokku in Japanisch: Der wahre Jutsu

Tokku im japanischen Bud? bedeutet: Mit Integrität und Ehre zu gewinnen

Una victoria es sólo para uno mismo, ya que nadie máspuede verlo, pero uno siempre va a saber que puedeocultar la verdad. Incluso en el Zen se dice que no sepueden ocultar 3 cosas: la Luna, el Sol y la Verdad. La verdad es que los seres humanos siempre

esconden la verdad. Todos los líderes lo hacen todoslos días, los amigos lo hacen, incluso los padres lohacen con sus hijos. La verdad saldrá, pero puede sermucho después de la victoria. En algunos atletas olímpicos vemos deportistas que

mienten, engañan y fingen para mostrar una victoria,pero la verdad encontrará una manera de salir ymostrarse al igual que el mediodía y el sol.

in Sieg ist nur für einen selber, da kein anderer es sehen kann aberein jener wird immer wissen, dass man die Wahrheit verbergen kann.Inklusive im Zen sagt man, dass man 3 Sachen nicht verbergenkann: Den Mond, die Sonne und die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dassdie Menschen die Wahrheit verbergen. Alle Führer machen das jedenTag, die Freunde machen es und auch die Eltern machen es mit ihrenKindern. Die Wahrheit wird rauskommen aber es kann weit nach

dem Sieg kommen. Mit manchen olympischen Athleten sehen wir Sportler dielügen, betrügen und heucheln um einen Sieg zu zeigen, aber die Wahrheit wirdsich finden und rauskommen und sich zeigen…wie der Mittag und die Sonne.

Text & Fotos: Avi Nardia /Tim Boehlert

E

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Es gibt zwei japanische Wörter die das beschreiben:Tatemae: Die Maske die wir präsentieren- das falsche wir...undHonne: Die Wahrheit- so wie wir wirklich sind.Für die Samurais, die den Ehrenkodex folgen. Wie würde es

benutzt werden, wenn der Selbst Respekt fehlt und man wie einVerlierer durch eine falsche Trophäe sirbt? Hier ist es wo derwahre Jutsu eine Rolle im Go spielt…ein Kodex. Wir können dieWahrheit verbergen um zu gewinnen, aber wir können nicht denTokku-den Respekt vor uns selber gewinnen da wir uns selberbelügen und genau die Wahrheit um zu gewinnen verbergenund deshalb wie ein Verlierer sterben werden.In den Filmen der Samurais sehen wir, wie einer durch das

Schwert eines anderen Samurais starb und er war dankbar inEhre zu sterben und durch den Tokku Tod seine Integrität in seinGrab mitnahm. Es ist besser in Ehre zu sterben als zu gewinnenaber den Tokku zu verlieren. Für die westlichen Kulturen ist dieses schwer zu verstehen, da es für ein Sieg im Leben bedeutet,alles Mögliche für den Sieg zu tun aber auf dem Weg desSamurais ist es die Kunst des Todes. Er muss jeden Tag auf denTod vorbereitet sein und ohne Respekt und Ehre zu sterben istder peinlichste Verlust im Leben. Er würde um einen ehrenvollenTod bitten, seppuku, mit seinem Messer, und so würde er denTokku mit einem ehrenvollen Tod erreichen. Deshalb zwingt derKodex die budokas dazu mit dem Ehern- und Tokkukodex zuleben. Die Integrität des wahren jutsu als eine seiner Prinzipien.Im Kapap lehren wir den Budo-Kodex beizubehalten. Derwestliche Lebensstil bricht alle beide und lügt und lebt imEinverständnis mit dieser Lüge, wo der Sieg Geld bedeutet unddort wo mehr Geld ist, ist es besser und es beinhaltet den Preisder Freundschaft. Wenn man betrügt und den Tokku, die innereWahrheit die wir kennen verliert, bedeutet das, den Verlustunserer Integrität. Deshalb zeigt es, dass die Prinzipien desLebens wichtiger sind als jene Technik. Ein sauberes Heim zuhaben ist schwer zu lehren und deshalb lehren wir Prinzipien alserstes vor allem anderen, oberhalb der Techniken. „Es gibt nichtmehr als fünf musikalische Töne, ohne Zweifel, dieKombinationen dieser fünf geben mehr Melodien als die, dieman hören kann. Es gibt nicht mehr als die Grundfarben (blau,gelb, rot, weiß und schwarz) aber in Kombinationen produzierensie mehr Farben, die man sehen kann.Es gibt nicht mehr als die fünf Geschmackssinne (bitter, sauer,

salzig, süß und herzhaft), zweifellos produzieren die Kombinationdieser, mehr Geschmäcker die man probieren kann.“ Sun Tzu- DieKunst des Krieges

Avi Nardia

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Es gibt nicht mehr als fünf Prinzipien immodernen Kapap (Schubsen, Werfen, dieVersetzung ausgleichen, die hohe undtiefe Position, die relative Position, zweiKontaktpunkte). Die Kombinationen dieserPrinzipien produzieren mehr Techniken,die man noch nie zuvor gesehen hat.Eine dieser ist der gewöhnliche Anfang

in allen Kampfkünsten, es ist durch denMenschen gemacht, zweifellos um alsMensch bezeichnet zu werden, müssenwir dem Kodex folgen. Wenn man nurTechniken lehrt und zeigt wie man einenstarken Körper aufbaut aber dabei denGeist und den Verstand verliert, werden

wir nie den Tokku erreichen können.Der Verstand kontrolliert die Hand. Das

Herz kontrolliert den Verstand. Die Seelekontrolliert das Herz und nur so kann mandurch den BUSHIDO leben. Beim Fechten- und der Kendo, mein

guter Freund (Moisés Becerra) macht aufden Weg des Bushido aufmerksam…dieNiederlage des Gegners erreicht man nichtmit Gnade, nicht dadurch, sich dem Gegnerzu unterwerfen, nicht mit Betrug oder Wut.Der Gebrauch dieser Dinge kreiertWutgefühle, Rache und Unglück, zweifelloswenn man mit der wahren Fähigkeit (Tokku)gewinnt, erreicht man wahrhaftig den Sieg.

Unser Gegner wird uns danken, auf dieseWeise besiegt zu werden. Und schließlichwerden wir den Respekt des Gegners durchdiese Leistungen die wir in der Begegnungzeigen, gewinnen.

„Das Schwert und der Verstand (dieSeele) sind eins. Wenn der Verstand

korrekt ist, ist das Schwert korrekt. Wennder Verstand nicht korrekt ist, kann das

Schwert auch nicht korrekt sein. DiePerson, die wünscht, das Schwert zu

studieren muss zuerst den Verstandstudieren.“

Shimada Toranosuke

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Alle DVDs, die von Budo Internationalproduziertwerden, sind mit einemspeziellen Hologramm-Aufkleber versehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals inVCD,DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensichunsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in Druckund Material aus. Fallsdiese DVD und/oder die DVDHülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sich um einillegale Raubkopie.

Budo international.comORDERS:

REF.: • LAT-3REF.: • LAT-3

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Die WTU (Wing Tsun Universe) ist eine Organisation zur harmonischen Entfaltung der menschlichen Potentiale.

Für diese Arbeit verwenden wir:

Bewegungszentrum: WTU Wing Tsun (inclusive WTU Guild und WTU Health) Denkzentrum: WingTsun University DenkzentrumskurseGefühlszentrum: WTU AMA (Arts and Martial Arts)

Mottos der WTU

-Die Mottos sind etwa so etwas wie Anleitungen für den Umgang mit den Werkzeugen. -Wir haben aus dem Grund Mottos für die einzelnen Solo Movements etc. -Solo Movements (Formen) sind für uns etwas wie Formeln, aus denen wir mit Hilfe der Mottos

ableiten.

WT Universe

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In dieser kurzen Kolumne behandeln wir 3 Mottosder Organisation WTU:

We move people!

Wir bewegen Menschen. Das bedeutet unter anderem,wir bringen eingefahrene Muster im Handeln, Bewegen,Denken und Fühlen wieder in Bewegung. Wir helfenKonditionierungen, Prägungen aufzubrechen. Die meistenMenschen wollen sich ändern, verbessern, freier werden,doch sie verwenden dazu die Muster, die sie schon immerverwendet haben und das funktioniert nicht.

Die rechten Menschen zur rechten Zeit am rechten Ort

Um Wirksamkeit zu erzeugen bedarf es dieser 3grundlegenden Mittel. Man könnte es auch kurz Timingnennen. Es ist dieses Motto das normale kollektiveGruppen von wirksamen Gemeinschaften unterscheidet.Und zwar nicht in ihrer Auswirkung, sondern imHinblick auf die Wirksamkeit der Entfaltung ihrerMitglieder.

Notwenigkeit schafft Organe

Es braucht eine krit ische Masse„Nahrung“ damit eine Entwicklung,Entfaltung, ein Lernen stattfindet. Erstwenn ich die Notwendigkeit erhöhe,beginne ich die Struktur zuentwickeln, welche mir dann ihreFunktion erschließt. Und dieseFunktion erschließt mir danndie ihr innewohnendenPotentiale.

Salve!

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WT Universe

„Die rechten Menschen zurrechten Zeit am rechten Ort

Um Wirksamkeit zu erzeugen bedarf es dieser 3 grundlegenden Mittel. Man könnte es auch kurz

Timing nennen. Es ist dieses Motto das normalekollektive Gruppen von wirksamen Gemeinschaftenunterscheidet. Und zwar nicht in ihrer Auswirkung,

sondern im Hinblick auf die Wirksamkeit der Entfaltungihrer Mitglieder.“

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Das Studium der GehirnwellenIn der Fundation Kyusho International, haben wir uns früher

unermüdlich darum bemüht zu zeigen, dass der Kyusho nicht nurauthentisch ist, ohne dabei den Körper auf eine Art und Weise zuschädigen. Es muss mit der modernen Medizin und dertechnologischen Wissenschaft behandelt werden.Wir haben auch die internen Effekte der Kyusho-Aktionen

studiert, sowie auch den Einfluss und den exakten Reflex kreiertin dem Moment der besagten Aktion. Anfangs war dieses dasStudium für die Kampf Anwendung aber es hat sich schnell aufdie Heilung, Gesundheit und die intimen Aspekte ausgeweitet.Im Jahre 2000 hat Dr. Diane Stoler dem Gründer von Kyusho

International Evan Pantazi angeboten, die Gehirnwellen währendder Kyusho Ausführung zu messen. Sie hat sich besonders fürdas KO Potenzial mit seinen Korrelationen und Effekten immenschlichen Körper interessiert. Viele dieser Proben wurden inverschiedenen Konfigurationen verbreitet mit nur einem Induktorund variierenden Empfängern, um mehr als einen konstanten Reizüber die verschiedenen Adressaten zu haben.Dieser Prozess, live aufgenommen, brachte nicht nur die

Gehirnfunktion hervor, sondern auch den Effekt des induziertenReizes im Gehirn. Mit der Ausrüstung und der Technologie derEpoche, konnte man nur die Niveaus der Aktivität derGehirnwellen messen und registrieren (Alpha, Beta, Theta,Gamma und Delta). Das, was man während der Probenbeobachtet hat war die Nachbildung oder Verdoppelung derInduktoren und der Empfänger der Gehirnwellen während derAktion (KO). Die Erwartung einiger der Resultate waren dieErhebung oder die Verringerung der Funktion der Gehirnwellewährend eines Vorfalls, aber andere waren ziemlichüberraschend. Und viele Fragen und Korrelationen wurdenentdeckt. Durch die Informationen und Methoden des Kyusho(einige lernten und andere probierten es aus), hat Dr. Stoler esgeschafft, mehrere zu praktizieren und wurde höchst zu bejubelt;sie half denjenigen die durch eine traumatische Hirnverletzungbetroffen waren oder ein posttraumatisches Stresssyndrom(TEPT) hatten oder an einer Gehirnerschütterung erlitten.Mit den großen Fortschritten der Technologie, der Methoden

und des Verständnisses, waren die Studien noch einmal eineOffenbarung. Es gab viele und fortlaufend neue überraschendeund tiefgründige Entdeckungen und noch mehr Ideen und Fragen. So nahmen wir es, mit einer neuen weiterentwickelten

Ausrüstung, mehr Ärzten und Wissenschaftler, von neuem wiederauf. Dieses Mal mit der Hilfe der BrainMaster inc. Technologien,Softwareentwicklern der Gehirnkartierung Avatar 3DNeurofeedback. Zusammen mit Dr. Diane Stoler, Autorin von:Behandlung von traumatischen Gehirnverletzungen und

Störungen nach einer Gehirnerschütterung, erforschte dasKyusho International die interne Verbindung des Gehirns, die vonder Anwendung der Kyusho Technik betroffen sind.Jetzt misst Ausrüstung nicht nur die Gehirnwellen, sondern es

macht es auch in 3D. Sie beobachteten die Intensität undAufzeichnungen auf eine Art und Weise, dass nicht nur dasaufgezeichnet wurde was man als betroffen gesehen hattesondern auch, welches Niveau und mit welchen Mustern. Dieswar ein Qualitätssprung der vorherigen Sitzungen und eineDatenzusammenstellung.Die zusätzliche direkte Beobachtung der individuellen

Transmissionen des Gehirns wurde gesehen und so registriertwerden, wie es geschah. Das was man knipst. Das sich loslöst,die resultierenden Muster, die Geschwindigkeit, die Richtungenund Intensitäten, waren jetzt alle beobachtbar. Zum Beispiel wennsich ein Vorfall ereignete, konnte man die Effekte im Gehirnbeobachten, die Intensität, und die Folgekrankheiten, und daswas es auslöste und man beobachtete Muster wie die externenÄußerungen im Empfänger und/oder im Induktor.Einige dieser Proben beinhalteten Schläge, Manipulationen,

Töne und auch energetische Anwendungen um in Echtzeit durchdreidimensionales Mapping der Nervenaktivierung sowohl desInduktor als auch des Empfängers eine vollständige Messung zuhaben.Beide involvierten professionelle des Kyusho hatten

jahrzehntelange Erfahrung um Fehler zu reduzieren und dieDiversität zu erhöhen, sowie die Genauigkeit in den erprobtenAnwendungen zu garantieren. Evan Pantazi (Gründer des KyushoInternational) und Gary Rooks (Direktor der Forschung desKyusho International), waren die zwei Anwender und Empfängerdieses neuen Tests. Es kamen auch viele Freiwillige nach demErgebnis des ersten Tests zusammen.Außerdem wurde der Reiz angewendet, die Erholung, die

Wiederherstellung und die Balance der Empfänger (undInduktoren), und diese wurden beobachtet und registriertwährend jedem Event der simultanen Form. Dadurch erhielt manmehr Erkenntnis über die Diversität und der Korrelationen desmenschlichen Wesens.Obwohl es viel zu früh ist, den Prozess zu evaluieren, um die

Resultate zu bestätigen oder zu verneinen, hat man einigeBeobachtungen gemacht:1. Als erstes: Es ist keine Hypnose.2. Ja, es ist möglich ein Organ einzubehalten.3. Der Klang schädigt dem Verlauf.4. Die vorherigen Ergebnisse der Gehirnwellen waren gültig.Einiger der Kyusho KOs die wir ausübten erklärten einige Dinge

bezüglich seiner Techniken, einigen verursachten einen Rückgangdes Blutdrucks (wie man es erwartete und jetzt bewies), die

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Rezeptoren litten unter einem Atmungsstop undwährend einiger Sekunden blieb das Herz stehen....Ja. Das sagte die Doktorin!Das ist eine wichtige Unterscheidung innerhalb

der Unmengen der Personen, die Kyusho lehren,aber die Mehrheit des Kyusho ist oberflächlich.Uns würde es gefallen, wenn es fortgeschrittenerwäre, um zu wissen was wir von bestimmtenphysiologischen/organischen Funktionen etc.anhalten können, so wie es in alten Schriftenund Pergamenten gezeigt wurde.Und wir beschränken uns nicht darauf

darüber zu reden was möglich ist...wirrealisieren es...das ist Erfahrung, keineTheorie...und unsere persönliche Mission.Natürlich, muss man erwähnen, dass alleüberlebten, da wir nicht unvernünftigarbeiten, und wir verstehen dieVerzweigung, das, was man als betroffenansieht, die Form…das was gemachtwurde um es wiederzugewinnen und dieKontrolle um jeden Vorfall zuverschlimmern bis zu dem Punkt bei demes keine Rückkehr mehr gibt. Das ist nur ein kleiner Teil von dem, was

man von neuem beobachtet hat undbisher wurde noch nichts gründlichevaluiert. Natürlich brauchen wir Zeit undzusätzliche Tests um mehr festzulegen(was schon diskutiert wurde wird überprüftwerden), bevor man eine offiziel lereMitteilung der Ergebnisse kennt.

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Offensichtlich ist, dass obwohl die Wissenschaft dasPhänomen und de Aktionen beobachten, messen undkartieren kann und vor al lem den Mythos und dieexistierenden Zweifel gelöscht hat. Das ist vonessenzieller Wichtigkeit da wir immer näher dran sind,zu beweisen, dass die Erklärungen in den altenDokumenten nicht nur möglich, sondern real sind.

Natürlich ist das nicht unsere einzige Methode umdie Realitäten des Kyusho zu validieren; wirrealisieren verschiedene ärztl iche undwissenschaftliche Studien und eine gleichzeitigeund kontinuierliche Erforschung. Wir haben auchGesetzesbeamte, Soldaten, Sicherheitskörperund Zivile (Individuen, Agenten und Agenturen),auf der ganzen Welt. So arbeitet Kyusho mitgroßem Erfolg. Einige sind einfach, so wie dieKontrollmethoden und andere sehr nützliche inÜberlebenssituationen, es handelt sich umFelduntersuchungen auf internationalemNiveau mit tausenden von Teilnehmern. DieTage der Unglaubwürdigkeit des Kyusho sindbeendet, jetzt bei der kuriosen Notwendigkeitfindet man nur Lehrer, die das wahre Kyusholehren, nicht die Tricks des D?j? des Westens.Folgt aufmerksam dem Budo International

um zu sehen wie wir euch über die zukünftigenTests und Ergebnisse informieren...mit demKyusho bewegen wir uns in Richtung Zukunftund wir ruhen uns nicht in der Vergangenheitaus. Bleibt mit uns;Wir sind auf einer Lebensreise während wir die

realen Geheimnisse entdecken!

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In unsere Kampfkunstschulen kommenmeist anständige Leute, die noch nie eineKampferfahrung gemacht haben. Wie abersollen wir ihnen die Kampfkunst in vollemUmfang näherbringen, ohne dieseErfahrung einer tatsächlichen (Wett-)Kampfsituation? Zumal wenn dann noch

der Lehrer ebenfalls keine eigene Erfahrungdieser Art gemacht hat. Allzu häufig wird aufdiese Weise das „Schwimmen“ unterrichtet,ohne je im Wasser gewesen zu sein. Esbleibt in gewisser Weise bei Theorie, beibloßen Trockenübungen, und oft wirddabei übersehen, dass eine Kampfkunsteinen Menschen in ganzunterschiedlichen Bereichen schulensoll. Jeder versteht natürlich, dass ichals Kampfkünstler die Werkzeuge desKampfes erlernen muss, wie Kicken,Schlagen, Hebeln, Werfen, sowiederen Anwendung in allenKampfdistanzen, im Stehen wie auchim Bodenkampf. Ebenso einsichtig ist

Ich bin derMeinung, jedere r n s t h a f t e

Kampfkünstleroder Kampfsportler

sol lte an einemWettkampf teilnehmen,

da gewisse wichtigeErfahrungen als

Kampfkünstler nur dadurchgemacht werden können. Schonder uns alle inspirierende BruceLee sagte sinngemäß: "Wenndu schwimmen lernen willst, sospringe ins Wasser. Auftrockenem Land hilft dir keinGedankengebäude“

Jeder Kampfkünstlersollte an einemWettkampf teilnehmen

Text: Andreas Hoffmann, Christoph Fuß Fotos: Andreas Hoffmann, Budo International

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die Notwendigkeit, das richtige Timing zuentwickeln sowie ein Gespür für dassichere Kontroll ieren eines sichwehrenden Gegners, der ja die gleichenTechniken anwendet. Die Teilnahme an einem Wettkampf

jedoch, und ebenso die gründlicheVorbereitung für einen möglichenErnstfall,erfordert darüber hinaus nochviel mehr: In der Vorbereitungsphasemuss der Kampfkünstler sich zunächstfür eine Sparte des Wettkampfesentscheiden. Er muss Disziplin zeigen,über Monate hinweg rigoros trainieren,um genau an dem Tag seine persönlicheHöchstleistung erbringen zu können. Erhat sich mit seiner Ernährungauseinanderzusetzen, mussgegebenenfalls sein Gewicht verändern,und allgemein gesünder essen, um härtertrainieren zu können. Das harte Trainingwiederum macht zum Ausgleich einegute Erholung erforderlich. Weiterhinmuss er lernen, wie er am besten Stressabbaut, was auch ein Ausgleichstrainingin Form von Stretching, Kraft-, Ausdauer-und Atemübungen umfasst. Nichtumsonst spielen auch diese Bereiche inden alten, bewährten Kampfkünsten seitjeher eine große Rolle.

Auf psychischer Ebene muss derWettkämpfer Strategien entwickeln, mitseiner Aufregung umzugehen und sichgut zu motivieren, etwa indem er sich mitinspirierenden Leuten umgibt,inspirierende Schriften liest, inspirierendeMusik hört etc. Es ist ein wichtiger, undnicht nur für die Vorbereitung auf einenWettkampf sehr nutzbringender Prozess,herauszufinden, was einen persönlichinspiriert und vorwärts bringt. DieseErkenntnis wird ihm immens dabei helfen,Phasen zu überwinden, wo er etwa mitVerletzungen oder (Selbst-)Zweifelnhadert, und versetzt ihn in die Lage, sichjeden Tag aufs Neue bewusst dafür zuentscheiden, seiner Inspiration zu folgen.Im Kung Fu vergleicht man das mit einerLotusblume, die aufwärts zum Lichtstrebt, und der Morast, dem sieentwächst, bildet die Grundlage ihresGedeihens. Im übertragenen Sinnebedeutet dies, dass der Wettkämpferlernt, all seine Schwächen anzunehmenund zu transformieren, sie sich zumeigenen Wachstum nutzbar zu machen.Sein Lehrer und er müssen somitherausfinden, wo die eigenen Stärkenund Schwächen liegen. Darüber hinausmüssen sie ihre Kampfkunst an das

jeweils gültige Regelwerk anpassen, invergleichbarer Weise, wie auch jedeSelbstverteidigungssituation – und nichtzuletzt das Gebot der Verhältnismäßigkeitbei Notwehr – ein Anpassen an dieUmstände erfordert. Diese Befähigung,sich den jeweiligen Umständen undRegeln anzupassen und dabei die imRahmen der Kampfkunst antrainiertenReflexe dennoch bestmöglich zu nutzen,kann durch das bloße alltägliche Trainingebenfalls nur bedingt vermittelt underworben werden.Am Wettkampftag zeigt sich dann, ob

und auf welche Weise er gelernt hat, mitder Aufregung umzugehen. Hierbei trittauch die innere ethische Grundhaltungder Teilnehmer mehr oder weniger offenzutage. Nicht selten sieht man aufTurnieren Wettkämpfer und auch Lehrer,die sich leider nicht kontrollieren könnenund Schiedsrichter beschimpfen, odersich abfällig über ihre Wettkampfgegneräußern. Genau das ist doch dasBesondere und auch eine derHerausforderungen bei einem Wettkampf,sich trotz der Aufregung und trotz desStresses dennoch respektvoll, mutig undsogar hilfsbereit zu zeigen. Ist es nichtgerade das, was den Weg ausmacht, den

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wir als Kampfkünstler aller Disziplinen gehenwollen, unabhängig davon, ob wir ihn je nachKampfkunstkultur Wu Te, Mo Duk, Bushido etc.nennen?Auch die tatsächliche Kampffähigkeit des

Wettkämpfers wird unter solchen Umständenschnell ersichtlich. An einem Wettkampf nehmenhauptsächlich gut austrainierte und talentierteKampfkünstler teil – es erfordert schon wirklichgut entwickelte Fähigkeiten, um da siegreich zusein. Ist man als Teilnehmer also wirklich in derLage, in einer extremen Situation und gegeneinen sich richtig wehrenden „Gegner“ diesen zukontrollieren, und ihn ebenso kontrolliert nachden jeweiligen Regeln letztl ich auch zubesiegen? Durch den Wettkampf wird sicherweisen, ob die eigene Kampfkunst tatsächlichauf das Kämpfen vorbereitet, oder ob sie sich alsbloßer „Traumtanz“ entpuppt. Dieser Probe willsich so mancher lieber entziehen, etwa indemvorgegeben wird, nur in einem Kampf ohneRegeln kämpfen zu können, da manüblicherweise all das mache, was im Wettkampfverboten ist, wie in die Augen zu stechen, an denHaaren zu ziehen etc. Gerade im Kung Fu, aberauch in den Selbstverteidigungsstilen gibt vielesolcher „Traumtänzer“ und Spiegelfechter, die indem festen Glauben leben, bei ihrem Stil handelees sich um den effektivsten oder besten, ohnediese Auffassung jemals in einem Wettkampf

Kung Fu

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Kung Fu

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einer Überprüfung unterzogen zu haben. Kampfkunstlaienmögen schnell davon überzeugt sein – doch die Realität siehtanders aus. Erst auf der Wettkampfmatte oder in einer realenKampfsituation zeigt sich, wer überhaupt psychisch bestehenkann, und sich zudem auch die notwendigen körperlichenFähigkeiten erworben hat. Schon zwei Minuten Wettkampf oderreale Selbstverteidigungssituation setzen enorme Kondition undDurchhaltevermögen voraus. Ich sah schon viele Anfänger aufWettkämpfen, die nicht einmal die erste Runde durchgestandenhaben, da sie zu wenig Kondition hatten, viel zu verkrampft oderpsychisch durch den Wind waren. Eine weitere wichtige Erfahrung ist die des Gewinnens, und

nicht weniger die des Verlierens. Keiner, der Wettkampf macht,kann immer gewinnen. Er wird auch verlieren, sofern er sichnicht ausschließlich schwachen Gegnern stellt. Dabei ist es sehrnutzbringend, zu analysieren, warum man gewonnen oderverloren hat, und sich dann gezielt zu verbessern und seinTraining entsprechend umzugestalten. Die Erfahrung desGewinnens und Verlierens hält einen Wettkämpfer auf der einenSeite demütig und offen dafür, immer etwas Neues zu lernen,und auf der anderen Seite selbstbewusst, weil manbuchstäblich am eigenen Leib erfährt, was man tatsächlichkann – und weiß, dass es den anderen genauso ergeht.Auch in Hong Kong war es üblich, für die Schüler

Wettkämpfe oder Hinterhofkämpfe, sogenannteRooftopfights zu veranstalten. Ich hatte etwa 10Rooftopfights in Hong Kong für die Weng Chun-Familie zu bestreiten, und es war mir als junger Menscheine große Ehre, dass mich meine Meister auswählten,Weng Chun zu vertreten. Alle Kämpfe liefen gleich ab: Man traf sichin einer Kung Fu- Schule oder eben im Hinterhof oder auf einemHochhausdach, und besprach zunächst die Regeln. Meist wardabei auch ein Arzt anwesend. Dann war der Fight, bis jemandaufgab, oder man wurde von den Meistern getrennt. Danach gingman meist noch zusammen essen und besprach die Erfahrungen.Es gab dabei auch einen Kodex, nicht über den Ausgang derFights zu reden und sie nicht als Werbung zu missbrauchen. Solernte ich viele Stile kennen, indem ich jeweils gegen kampfstarkeVertreter kämpfte. Der letzte chinesische Großmeister Wai Yanveranstaltete auch viele Vergleichskämpfe in seiner Weng ChunKung Fu- Akademie Dai Duk Lan.

Alle Wettkampfarten sind gut:Wir bieten in unseren Schulen klassisches chinesisches Weng

Chun Kung Fu, Tai Chi Chuan, Bagua und Brazilian Jiu Jitsu an.Es gibt verschiedene Wettkampfarten, die allen dabei helfen, dieKampfkünste zu vertiefen und den Lebenssti l einesKampfkünstlers zu verinnerlichen. Im Kung Fu arbeiten wir mitdem Traditionellen Kung Fu Verband Deutschland e.V.zusammen, im Brazilian Jiu Jitsu hauptsächlich mit der IBJJF,weil die zwei Verbände unserer Meinung nach diebestorganisierten Veranstaltungen mit den besten Regeln undden bestausgebildeten Schiedsrichtern bieten. Im Kung Fukann man Wettkämpfe im Vollkontakt, Leichtkontakt, PushHands, Chi Sao oder Formenwettkampf besuchen. Im

Brazilian Jiu Jitsu besteht die Option der Teilnahme entwedermit oder ohne GI-Anzug. Die Königsdisziplin für al leKontaktsportarten ist der Freefight, da er uns zwingt, alleBereiche der Kampfkunst abzudecken: Kicken, Schlagen,Werfen, Hebeln, Würgen, Bodenkampf. Das heißt, der Kung Fu-Kämpfer muss Bodenkampf lernen, und der Bodenkämpferwiederum muss sich auch mit dem Schlagen und Kickenauseinandersetzen.Wir in der International Weng Chun

Association ermuntern unsere Schüler zuWettkämpfen und unterstützen sie darin.Deswegen konnten wir viele Erfolge aufLandesebene und selbst aufinternationale Ebene erzielen.

Kung Fu

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Gichin Funakoshi war nicht nur der Gründer und Ordner des Karate-Do, sondern auchderjenige, welcher der Kunst seinen eigenen Sinn des Lebens einflößen konnte. Die Technikenund die Wurzeln des Karate-Do existierten bereits - wie wir alle wissen - als Funakoshi damitbegann, das Gesamte zu einer einheitlichen Struktur zu formen. Es war seine Vision und diepersönliche Verpflichtung seines Charakters, durch die er jene Kraft erhielt und einem Stilseinen globalen Sinn geben konnte, der weltweit als eine der Referenzen der Kampfkunst ist.Daher ist das Wissen um die Konzeption des Karate von Funakoshi sicher keine unnötigeAnstrengung. Heutzutage wissen nur wenige der jungen Schüler über die ursprünglichenFormeln seiner Kunst. Für manche mag es sogar anachronistisch erscheinen, wenn wir indiesem Artikel die grundlegenden Anleitungen des Meisters wiedergeben und untersuchen.Doch wer seine Vergangenheit nicht kennt, der kann nur schwer seiner Zukunftentgegengehen.

Analyse der 20 Goldenen Regeln des Gründers desKarate-Do

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Funakoshi war ein Mann mit einem besondern Charakter. Um Funakoshials Person zu verstehen gibt es nichts besseres, als seine Autobiographiezu lesen. „Karate-Do - Mein Lebensweg“ wurde glücklicherweise in fastalle Sprachen übersetzt. Dort findet man einen einfachen Mann, undkeinen Intellektuellen. Ein Mann von aufrichtigem und geradem Charaktermit einigen Prinzipien, die das Rückrad eines starken und treuenCharakters bilden, indem sie seinen Überzeugungen folgen. Ohne Zweifelwar der Umgang im Leben mit ihm nicht einfach, war er doch noch einejener Menschen mit magnetischer Anziehungskraft, ein geborener Führer,der seiner Umgebung seine Nachricht mit starker Überzeugungskraft zuvermitteln wusste. Auch wenn die von ihm definierte Kunst nur wenig mitden Formen und Prinzipien von heute zu tun hat - also so, wie wir dasKarate kennen - so wäre eine Entwicklung doch ohne den Fixpunkt vondem Weg der leeren Hand unmöglich gewesen.Um das Karate von Heute zu verstehen, ist es notwendig, eine der

wichtigsten Hinterlassenschaften von Funakoshi zu kennen, die sichzusammengestellt in seinem Dojo Kun befindet. Es handelt sich dabei umzwanzig Prinzipien für die äußere Form und Einstellung, die für dasAusüben der Kunst vonnöten sind, damit der Schüler die Meisterschafterfährt. Diese Prinzipien wurden früher mit lauter Stimme in jederUnterrichtsstunde aufgesagt, eine verlorene Praxis, die man selbst inden traditionellsten Schulen nicht mehr vorfindet. Rezitiert als Litanei,kannten die Schüler sie auswendig und auch ohne sie zu verstehen,begannen sie doch schrittweise deren Sinn aufzunehmen und derenExistenz zu begreifen.Den Artikel den wir heute veröffentlichen möchten, versucht sich auf

den versteckten Sinn und die Gründe dieser zwanzig Regeln zukonzentrieren, um auch den Jüngsten unter uns ein tieferes undvollständigeres Verständnis der wesentlichen Ursprünge seinerKriegskunst zu ermöglichen. Die Älteren und Erfahrenen dagegen sollenan die kriegerische Tradition und die Fundamente erinnert werden.Funakoshi war kein Mann vieler Worte und er erklärte nur wenig. Er

war der Auffassung, dass das, was man mit dem eigenen Körper einmalerlernt hat, niemals vergessen wird, wogegen das, was man mit demKopf erlernt, nur allzu leicht wieder vergessen wird. M.E nach ist diesabsolut richtig, doch der Meister hat sich wahrscheinlich nicht vorstellenkönnen, dass in künftigen Zeiten der Kopf zu etwas mehr als nur einemHutständer dienen wird. Ohne den Gründer widerlegen zu wollen, sehenwir es als grundlegend an, in den Wesentlichkeiten des Karate zuforschen, jeden Punkt einzeln zu untersuchen und seine Bedeutung vondiesem Erbe, voller Wert und Gültigkeit für unsere Zeit und für alleZeiten herauszuschälen. Es ist ein weiteres Geschenk des Gründervaters,demgegenüber alle Karatekas Respekt und Dankbarkeit zeigen sollten.

Analyse der 20 Goldenen Regeln desGründers des Karate-Do

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1. Karate-Do beginnt und endet mit dem Gruß

Höflichkeit und Respekt zeigt sich und erfährt man durchdie Praxis. Grüßen ist eine Erinnerung für unseren Körper,dass er einigen Kriterien zu gehorchen hat, in denen derRespekt andere Impulse, die sich durch die Ausübungergeben (Aggressivität, Angst, etc.) zu unterdrücken hat.

Dies zu meistern ist eine der Aufgaben desKampfkünstlers.

Doch über die Höflichkeit hinaus besitzt der asiatischeGruß mit dem Neigen des Kopfes weitere symbolische undenergetische Bedeutungen, die nur wenig verbreitet sindoder meist vergessen wurden. Beim Absenken des Kopfes- sowohl in Position Seiza als auch im Stand - vereint man

Analyse der 20 Goldenen Regeln des Gründers desKarate-Do

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die Prinzipien von Himmel und Erde. Die Prinzipien undEnergien, welche über die Wirbelsäule (Haupt undGenitalien) durch unseren Körper fließen, sind wie zweiSchlangen der Kraft. In Seiza haben sich die Händegleichzeitig (nicht zuerst eine und dann die andere) in Formdes Dreiecks zu vereinen, wobei man zwischen dieDaumen und Zeigefinger die Stirn zu bringen hat.

Höflichkeit bedeutet Steuerung der Instinkte, und dieWiederholung ist immer erzieherisch und organisiert dieHierarchien. Der Gruß an den Meister z.B. verfolgt diesenSinn. Der Gruß für den Gegner bestätigt den formalenRaum des Kampfes und seine Grenzen. Wir erinnern uns,dass der Gegner sich darin befindet und nicht außerhalb.Unser Gegenüber ist nur ein Spiegel, eine Möglichkeit sich

darüber bewusst zu werden, wo unsere Grenzen zu findensind, indem diese reflektiert werden. Der Andere ist nichtSchuld an diesen Grenzen.

2. Karate-Do nicht ohne Sinn benutzenSun Tsu beginnt sein Werk über den Krieg mit den

einschlägigen Worten: „Der Krieg ist eine lebenswichtigeAngelegenheit, das Gebiet von Leben und Tod, man darfsich ihm nicht leichtfertig nähern“. Das Bewerten derAggression ist philosophisch gesehen ein komplexesAnliegen. Für Funakoshi erklärt sich die Aggressivität nurals defensiver Akt. Die freie Gewalt wurde vom Meisterimmer wieder verurteilt. Er war selbst gegen den Ju Kumite

Karate-do

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(Freikampf), den sein Sohn verfocht. Karate ist mehr alsnur Kampf, es ist eine Ausbildung der Persönlichkeit unddes Geistes. Der Schüler bildet Körper und Geist aus, umeinen Zustand der Wachheit und Meisterschaft zuerlangen, und nicht um mit seinen Fähigkeiten zu prahlenoder um sich und den anderen etwas (nämlich nichts!) zubeweisen.

3. Ausübung des Karate-Do mit Gerechtigkeitssinn

Um den vorigen Punkt noch weiter zu unterstreichen,fügt der Meister an, dass Karate nur in begründeten Fällenund auch dann nur mit tadelloser Einstellung benutztwerden darf. Außerdem macht uns Funakoshi mit diesemPunkt auch auf jene aufmerksam, die das Karate unddessen Fertigkeiten zu unedlen Zwecken benutzen. Für dieLehrer war die Auswahl der Schüler und das Erkennenihrer Absichten für das Erlernen der Kunst eine derwichtigsten Aufgaben. Heutzutage hat das Geld dieseAnsichtsweisen kräftig verändert und so wird nur nochderjenige angenommen, der zahlen kann. Wir tun gutdaran zu erinnern, dass wir eine Aufsichtspflicht für dasUnterrichten der Kunst haben.

4. Erkenne Dich selbst und dann erkenne den Anderen

So wie der Text über dem Portal der Orakel von Delphischon sagte, „erkenne Dich selbst“, so stellt Funakoshihier eines der bedeutendsten Prinzipien des Weges desKriegers auf. „Schade niemandem!“. Anstatt sich immerwieder herauszureden und die Schuld auf die negativenUmstände und „die Anderen“ zu schieben, weist unsFunakoshi an, zuerst in unser Inneres zu blicken und aufdiese Weise für unsere Taten verantwortlich zu werden.Anstatt Zeit zu verlieren, indem man vor dem eigenenElend flieht, verweist der Meister mit Strenge auf unserUrteilsvermögen und unseren Verstand. Man betrachtesich zuerst selbst, dann sich selbst, danach noch mal sichselbst und wenn man sich dann noch einmal betrachtethat, dann berücksichtige man andere.

5. Aus der Technik entsteht die Intuition

Dabei handelt es sich um eine Idee, die im Westen oftfalsch verstanden wird. Viele verstehen, dass die Technikan sich wichtig ist, doch sollten wir auch berücksichtigen,dass für den Asiaten der Wert der Dinge in der Form zufinden ist. Die Tasse existiert und besitzt eine Nützlichkeitdurch die Leere, die sie in sich trägt. Das Rad rollt und hatseine Struktur durch die Leere zwischen den Speichen.

Die Technik ist also „die Form“, die uns zur natürlichen

Bewegung führt, sie ist kein uns würgendes Korsett, dasuns am Fließen hindert. Um eben jene Fähigkeit zuerhalten ist es nötig, die Technik zu üben, damit man durchdieses Wissen die Verbindung zum „Natürlichen“ erfahrenkann. So erinnert uns Funakoshi, dass wir durch dasAusüben einer technisch korrekten Form mit unseremwesentlichen Wissen verbunden werden, mit der Intuition,um auf natürliche Weise mit den unendlichen Umständenfließen zu können.

6. Vermeide das Abschweifen des Geistes

Konzentration (Sammlung) ist in der asiatischen Kulturalles. Wenn das harte Training genügend Druck ausübtneigt der Geist dazu, abzuschweifen mit dem Ziel, dieAnstrengung zu unterbrechen. Funakoshi war ein Mann derGewohnheiten und solider, geordneter Ideen, mit demWissen, dass alles in Yin beginnt.

Das Festhalten im Hier und Jetzt ist für die Praxis desKarate essentiell, um als Weg des Bewußtseins wertvollsein zu können.

Routine und Wiederholungen in der Ausbildung sind eineharte Probe für die Konzentration. Der Schüler hat dasgeistige Abschweifen zu unterdrücken, ebenso das

Analyse der 20 Goldenen Regeln des Gründers desKarate-Do

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Mechanisieren der Bewegung. Nur wenn die Techniken inihm gegenwärtig sind, werden sie die richtige Kraft undIntensität besitzen. Nur wer sich auf die Anwendungkonzentriert, der kann die uns eigenen Kraftsystemeauffüllen, um beim Beenden des Trainings stärker zu seinals bei dessen Beginn.

7. Scheitern entsteht ausFahrlässigkeit

Für den Meister gibt es keine Zufälle. Kein wenn und aber!Mit diesem Punkt unterstreicht der Gründervater denvorherigen Punkt, nämlich dass Aufmerksamkeit undVerpflichtung unabdingbar für die Praxis sind. Nicht richtigaufpassen auf die Teile, die das Ganze ausmachen, oderetwas ungenügend tun, ohne die korrekte Wachheit oderAnstrengung, führt zum Scheitern. Scheitern ist kein Unglückdas vom Himmel fällt, sondern immer ein Ergebnis einerUnachtsamkeit, eines Abschweifens, einer Apathie oderFaulheit. Funakoshi erinnert uns, dass wir verantwortlich fürunsere Taten sind und die Ergebnisse uns die Türen zumWachstum und Verbessern öffnen. Entwicklung beginntimmer durch einen Fehler, weswegen der Krieger fällt undimmer wieder aufsteht in der Gewißheit, seinen Fehler zukorrigieren, damit er sein Ziel erreichen kann.

8. Karate-Do wird nur im Dojo ausgeübt

„Do Jo“ bedeutet wörtlich „Ort des Erwachens“.Karate-Do ist kein Weg, um sich später auf der Strassezu prügeln, sein Ziel ist vielmehr, nicht die anderen zuunterwerfen sondern sich selbst neu zu gestalten, dasErwecken einer Realität, in der Symbol und Wirklichkeiteins sind. Mit dieser Idee erinnert uns der Meistere inmal mehr, dass wir unsere Kenntnisse undFertigkeiten nicht falsch benutzen, sondern unserePraxis e inz ig auf den hei l igen Raum des Do Jobeschränken dürfen.

9. Karate-Do - eine Übung für ein ganzes Leben

Als spirituelle Übung ist das Karate-Do eine Kunst, diefür immer Teil der Natur der Schüler sein wird. BeimAufsagen dieses Satzes erneuerten die Schüler täglich ihreVerpflichtung, der Kunst den ihr gebührenden Raum zugeben. Durch die langen Übungen und langsamenErgebnisse, benötigt Karate eine beständige Verpflichtung,um Ziele zu erreichen und den Schleier seiner Geheimnissezu lüften. Daher wiederholt der Meister mit dieser Idee einelebenslange Verpflichtung.

Karate-do

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10. Problemlösung mittels des Geistes des Karate-Do

Einmal mehr verstehen wir durch diese Idee, dass dasKarate-Do als Kunst den Bereich der bloßen Körperlichkeitoder Sportlichkeit durchstößt. Karate ist eine Art zu Leben,eine Weise, sich den Dingen zu stellen. Wenn Funakoshiuns dazu anhält Probleme im Geist des Karate-Doanzugehen, erinnert er uns, dass wir 24 Stunden am TagKrieger sind, nicht nur in der Zeit, in der wir auf der Mattestehen. Auf diese Weise ist Karate-Do die Verbindung zuallen Geschehnissen im Leben des Neulings, und dieTugenden die dieser anbetet, sollten sich durchSelbstkontrolle, Verantwortung, Überwindung, Respektund Verpflichtung auszeichnen.

11. Karate-Do ist wie kochendes Wasser

Wasser ist ein sich windender Grund und für dieTradition Nippons essentiell. Es gibt 200 verschiedeneBezeichnungen für den Begriff Wasser, je nach dessenZustand und den Umständen. Wasser ist dasLebensprinzip und sein Wesen ist es, nach unten zufließen, sich nicht zu widersetzen. Wenn Funakoshi dasWasser nennt, bezieht er sich auf dessen kochendenZustand, den Zustand Holz, was sich wiederum auf dieFünf-Elemente-Theorie bezieht, die in Japan Go Kyogenannt wird. Holz zeichnet sich durch Willenskraft ausund das kochende Wasser wird dergestalt zum Gegensatzseiner Natur. Durch die Aktivierung steigt es an anstattnieder zu fl ießen, es sucht seine Verdunstung. DieAktivierung der Natur des Wasser geschieht durch dasFeuer des Bewußtseins, welches durch die Anstrengungdes Schülers ausbricht. Daher sollte der Anwender ineinem fließenden und aktiven Zustand sein, immer bereit,auf einen Angriff zu antworten.

12. Kein Gedanke an Sieg oder Niederlage

Dieser Punkt hat sehr kontroverse und hat heftigeDiskussionen darüber hervorgerufen, ob Karate alsWettkampfsport ausgeübt werden darf oder nicht. MeinerMeinung nach liegt das Wesentliche dieser Angelegenheitin der korrekten Einstellung des Anwenders. Legen wir dieZielsetzung auf das Äußerliche, so legen wir sie zweifelsfreinicht auf das Innerliche. Doch diese Entscheidung ist eherein Gemütszustand als ein definierter Akt. Für den Meisterdes Karate ist es vor allem ein innerer Weg. Als Weg derSelbstüberwindung im Karate können die äußerlichenErfolge nicht das Fundament sein. Daher ist der Gegner

also nicht im Außen, sondern im Innern. Immer wenn wirdem Außen Aufmerksamkeit schenken, achten wir nichtauf den wahren Sinn des Seins dieser Kunst. Dahererinnert er uns: Achtung! Nicht da entlang! In diesemSinne: Nicht mehr Öl ins Feuer gießen!

13. Angleichen der Einstellung auf die des Gegners

Man hat die vorgefaßten Meinungen im Leben zumeiden. Man muss flexibel sein, sich an die sich immerwandelnden Umstände anpassen können. Der Meistererinnert uns, dass wir es uns nicht zu gemütlich machensollten. Die Ausübung der Kunst ist keine Anwendung vonEtikette, sondern die Konsequenz der notwendigenAuswege, um beständig über unsere Grenzen hinweg zufließen. „Jedem Stier seinen Stierkampf!“, sagt derbekannte Spruch der Toreros, so dass diejenigen, diegegen verschiedene Gegner immer die gleiche Technikanwenden wollen, besiegt werden.

14. Die Geheimnis des Kampfes liegtin der Kunst, diesen zu steuern

Der Kampf, so sagt Sun Tsu, ist eine Gesamtheit mitaugenscheinlicher Unordnung, doch der Experte verstehtdie versteckten Schlüssel zum Ordnen des Ganzen.Steuerung ist möglich, denn im anscheinenden Chaos liegtimmer eine Ordnung und diese wird sogar von einemZentrum aus gesteuert. Das Verständnis um das Zentrumder Spirale, welche seine Ränder sowohl in den Raum alsauch in die Zeit erstreckt, ist der Meisterschlüssel, anwelchen uns Funakoshi erinnert. Wir werden dazuangehalten, jene wesentlichen Rhythmen zu suchen,welche uns zum Herren des gegnerischen Rhythmuswerden lassen, damit unser Gegenüber nach unsererPfeife tanzt.

15. Hände und Füße sind wie Schwerter

Hier erneuert der Meister das Wissen, dass dienatürlichsten, kräftigsten und mächtigsten Bewegungendie Spiralen sind. Einstein öffnete uns die Augen, als er dieBehauptung aufstellte, dass die kürzeste Linie zwischenzwei Punkten niemals gerade sein kann. Die eigeneBestätigung unserer Arme entsteht in der Phase desEmbryos aus zwei Spiralen, welche die Kollision der Kräftevon Himmel und Erde zu sein scheinen, die den Embryogenerieren. In der Polarisierung, die das Wachstumdarstellt, schaffen diese Kräfte zwei Spiralenpaare vonsieben Windungen, die Beine und Arme hervorbringen.

Analyse der 20 Goldenen Regeln des Gründers desKarate-Do

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„Auch wenn heutzutageseine Prinzipien des DojoKun ignoriert werden, ist deren Geist dochimmer noch lebendig,

und findet sich teilweisein den verschiedenen

Stilen alsTransformationen undPolarisierungen der

gleichen einweihendenSpirale wieder.

Ein Fixpunkt, der einenNamen hat: Gichin

Funakoshi“

Karate-do

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Eine davon ist länger (Yin, die Beine), die andere kürzer(Yang, die Arme), und die Konzeption ermöglicht es, dassrunde Bewegungen erleichtert werden. Daher resultiertauch die Krümmung des japanischen Schwertes, imGegensatz zu den meisten geraden Schwertern desWestens. Das Verständnis der spiralartigen Prinzipien ist indas gemeine Volkswissen in Asien eingegangen und wirdoft in Symbolen gezeigt. Der Meister erinnert uns an dieseIdee, dass man im Einklang mit der Natur der Sache zuhandeln hat, und nicht dagegen. Mit diesem Schlüsselöffnet er jedem Schüler eine Idee, auf die jeder bei seinerpersönlichen Lehre achten sollte. Ein Schlüssel erinnert anmehr, als Ihr Meister Sie lehrt.

16. Beim Überschreiten der Türschwelleerwarten uns 10.000 Feinde

Einmal mehr betrachten wir die Idee der ständigenAufmerksamkeit. Die Wachheit wird mit nichts besseremauf die Probe gestellt als herauszufinden, ob der Meisterkeine Tricks unterrichtet. Seid immer bereit! Haltet immerdie Deckung oben! Die Vietnamesen pflegten zu rezitieren:„Wer das Schlimmste erwartet, der verliert nie dieInitiative“. Jawohl, so wird�s gemacht - aber bitte ohneParanoia!

Ich weiß nicht weshalb, aber diese Regel ruft mir immereine asiatische Weisheit in Erinnerung, die mir sehr gefällt:„Bewacht ein Tiger den Hohlweg, 10.000 Hirsche kommennicht vorbei!“.

17. Kamae ist die Regel für denAnfänger, danach kann man einenatürlichere Stellung einnehmen

Kamae! In Deckung sein, aufmerksam, wach, bereit zureagieren. Die vorherige Regel im Auge behaltend, erinnertuns der Meister, dass das Training Graduierungen undEntwicklungen beinhaltet. Das Training ist wie ein Trichterdurch den man zu gehen hat. Man streckt die eigene Naturund legt alles Unnötige ab, damit man später dahinzurückkehrt seiner Selbst zu sein, gewandelt durch dieErfahrung. Dies ist eine Form der Rückkehr zumNatürl ichen, eine Hin- und Rückfahrt, bei der dieErinnerungen und Erfahrungen als Gepäck ungreifbar sind.An dieser Stelle möchte ich an den Spruch des Zenerinnern: „Vor dem Zen ist der Berg ein Berg, das Tal einTal, der Mond ein Mond. Während des Zen ist der Bergnicht mehr Berg, das Tal nicht mehr Tal und der Mond nichtmehr Mond. Nach dem Zen ist der Berg wieder Berg, dasTal ein Tal und der Mond ein Mond.“

Nichts hat sich geändert! Aber alles ist andersgeworden.

Kamae ist eine Einstellung, welche trainiert sein will unddie Türen nicht zu dem Raum öffnet, in den man eintreten

will. Es ist der Finger, der auf den Mond deutet, nicht derMond selbst!

18. Katas müssen korrekt ausgeführtwerden - im Freikampf passe sich dieBewegung den Umständen an

Erneut weist er uns an, flexibel aber streng zu sein. DieKata sind die „Form“, weshalb sie wesentlich sind und biszur Perfektion geübt werden müssen. Hier gibt es keinenWiderspruch und auch gilt es nicht mit Bewegungen zukämpfen, die in den Formen zur Anwendung kommen abersonst nicht, so wie es moderne Meister immer wiederpredigen. Funakoshi machte diesen Punkt klar. Zum einensollte man sich der Einstellung der Asiaten gegenüber derForm an sich klar werden, zum anderen sollte man denersten Punkt des Dojo Kun im Gedächtnis behalten. DieAbsicht des Karate-Do ist es nicht, extreme Kämpfer oderSupermänner hervorzubringen, sondern vor allem Geistund Körper zu trainieren, durch das Training das Beste ausjedem herauszuholen und damit Positives für dieGesellschaft beizusteuern.

19. Drei Faktoren: Kraft, Reichweiteund technisches Können

Analyse der 20 Goldenen Regeln des Gründers desKarate-Do

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Funakoshi erinnert uns gegen einen Kollegen oder Gegnerstets drei Faktoren im Sinn zu haben, um einschätzen zukönnen, wen wir vor uns haben und wer wir selbst sind. Diebeiden ersten Faktoren beziehen sich auf das Körperlicheund der dritte auf die Erfahrung und das Wissen.

20. Gedankliche TiefeVielleicht könnte bis jetzt der Eindruck entstanden sein,

dass die Schüler des Karate eher zum Handeln als zumDenken neigen. Doch wie man sehen kann, beendet derMeister seine Aufstellung mit einer klaren Anweisung zurgeistigen Entwicklung seiner Schüler. In diesem Plan zurWirklichkeit ist alles Geist - oder mit den Worten vonCarlos Castaneda ausgedrückt, „die Welt ist eineSchilderung“. Es ist kein Zufall, dass der Schüler desKarate-Do seine Fähigkeiten und sein Wissen entwickelt,um als Mensch zu wachsen, dabei die Wirklichkeit verstehtund anhand der Erscheinungen nachdenkt und meditiert,um seine Lehre zu vervollständigen.

Funakoshis Ansichten sind immer noch lebendig

In dieser Analyse konnte man sehen, dass dasKarate-Do des Gründers eine transzendente Kunst

ist, die uns weit über das Symbolische hinausbringenkann. Ein Weg, der uns Türen und Fenster öffnenkann, damit wir verstehen und korrekt zu handelnlernen und selbst moralische Werte mit einbeziehenkönnen. Es ist ein Weg des inneren Wachstums, derpositiv ins Äußere ausstrahlt. Eine Formel für denWeg des Kr iegers , d ie e in undenkbares Echogefunden hat , zu e iner Zei t , a ls der Meister d ieJahrtausende al te Tradit ion des Ostens mit demVerständnis und den e inweihenden Formeln ausNippon verband und so eine solch universale Formelerschuf, die alle Zeiten überdauerte, sich entwickelteund Tausende von Menschen in den l e t z tenJahrzehnten veränderte.

Auch wenn heutzutage seine Prinzipien des DojoKun ignoriert werden, ist deren Geist doch immer nochlebendig und f indet s ich te i lwe ise in denversch iedenen St i len a ls Transformat ion undPolar is ierung der g le ichen einweihenden Spira lewieder. Ein Fixpunkt, der einen Namen hat: GichinFunakoshi. In diesem Sinne: Ach, Meister! Dass wir mitd iesem k le inen Ar t ike l De ine ewige Ehre undAnerkennung erneuern konnten! Auch wenn es so vieleSchüler gibt, die denken, dass Du veraltet bist, wissensie noch nicht, dass Klassiker ewig sein und niemalsveralten können!

Karate-do

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Großmeister

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Karate-do

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Großmeister

Yip Man Ving Tsun„... einer der HÜTER der TRADITION“:

Großmeister CHAN CHEE MAN

Auf meiner Reise nach Hong Kong hatte ich das große Glück exzellente Meisterkennenzulernen. Personen die sich der Praxis und der Studien der Kunst des VingTsun Kuen mit großer Hingabe widmen. Im Allgemeinen habe ich nicht mehr alsdankende Worte für den Umgang, den ich erhalten habe und die Leichtigkeit, mit derich diese Interviewserie umsetzen konnte. Aber bei dem Interview für diesen Monatangekommen, muss ich einfach hervorheben, dass es eines der wichtigsten undbesonderen ist.Wenn man über Großmeister Chan Chee Man spricht, spricht man über pures Ving

Tsun Kung Fu. Wenn ich im Titel des Artikels behaupte, dass Großmeister Chan CheeMan einer der Hüter der Tradition ist, glaube ich nicht, dass dies übertrieben ist.Nicht umsonst war er einer der Schüler, die am längsten direkt von Großmeister YipMan gelernt hat.

Interview: Sifu Salvador Sánchez

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Sein direktes Training sowie seineenge Beziehung mit einigen derwichtigsten Referenten des Systemsin Hong Kong, wie Wong Shun Leung,haben ihn zu einer bemächtigtenStimme des Ving Tsun gemacht. Einerder letzten Schüler der erstenLehrphasen von Yip Man im „Worker’sUnion Restaurant“, wo Yip Man mitgrößter Intensität undAufmerksamkeit lehrte. Es gibt keinenZweifel, einer der HÜTER derTRADITION des reinsten Yip Man VingTsun Kung Fu.

achdem ich ihn kennengelernt habe,muss ich einige Dinge, die mich sehrangenehm überrascht haben,beschreiben. Zuerst das exzellente VingTsun des Meisters. Mit seinen 80 Jahrenerhält er ein Intensitätsniveau der Praxis,

das für wenige erreichbar ist. Position, energischeBewegungen, Technik-Wissen, etc. ... Zweitens dasWissen über die WIRKLICHE Geschichte des Ving Tsunin Hong Kong!

Ich hatte das enorme Glück eine Weile mit ihm durchdie Straßen zu gehen und mich mit ihm zu unterhalten,wobei er mir einige der Orte zeigte, an denen er sichfrüher gerne aufhielt. Ein Spaziergang voll vonAnekdoten und Geschichte. Ein unvergesslicherSpaziergang, den ich nie vergessen werde.

Er lud uns ein, ein paar der Ving Tsun Schulen zubesuchen, die alten Übungspartnern von ihm gehörten.Man merkt, wenn man mit ihm zusammen eine VingTsun Schule besucht, dass alle ihn respektieren. Siebewundern ihn! Bewunderung und Respekt, die nachmehr als einem halben Leben der Hingabe an die Lehrendes Ving Tsun erlangt wurden. Aber vor allem derRESPEKT, den er sich durch seine Wesensart erlangthat: Ein AUFRICHTIGER und RESPEKTVOLLER Mann,der sich zum System des Ving Tsun und der Linie desGroßmeister Yip Man bekennt.

Aber außer diesen beiden Punkten, die zweifellos sehrwichtig sind, muss ich hervorheben, dass meineWahrnehmung nachdem ich Chan Chee Mankennengelernt habe, die ist, einen GUTEN MENSCHENzu kennen. Eine diese Personen, die Güte ausstrahlen!

Ving Tsun

N

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Großzügigkeit. Und ich glaube, dass die Gemeinschaft derVing Tsun Anhänger der ganzen Welt, diese GRÖSSE in derjüngeren Geschichte des Ving Tsun kennenlernen sollte,damit er den Platz erhält, den er verdient, in der Linie desGroßmeister Yip Man.

Chan Chee Man wurde in den 30er Jahren in der britischenKolonie Hong Kong geboren. Er erlebte die Invasion derJapaner im Zweiten Weltkrieg, was dazu führte, dassFamilien wie seine, die sich in einer sorgenfreien Situationbefanden, in wirtschaftl iche Not gerieten. In dieserangespannten Lage, hatte Chan Chee Man das Glück in derVerwaltung des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen,eine der größten und ältesten Nichtregierungsorganisationen)zu arbeiten, was es ihm ermöglichte, richtiges Englisch zulernen und Einkünfte zu haben, die es ihm ermöglichten, seinVing Tsun Training zu finanzieren. Seit er jung war, war er von

Kung Fu begeistert. Seine Detailgenauigkeit bei den Lehrenund der Praxis ermöglichten ihm den Zugang zum Wissendes Ving Tsun, so wie es Yip Man gelehrt hatte. Gemeinsammit ein paar seiner SiHings, wie Wong Shun Leung, hatte erdie Möglichkeit die Effizienz des Systems mit anderenStilrichtungen während des Beimo oder Wettkämpfen derfeindlichen Herausforderung, auszuprobieren sowie in denStraßen des konfliktgeladenen Hong Kongs zu jener Zeit.

Es ist für mich eine ENORME EHRE Ihnen das Interview mitGroßmeister Chan Chee Man zu präsentieren: Man Ving Tsun

Er empfängt uns in seinem Haus und das erste, dass ichbeschreiben muss, ist sein Enthusiasmus. Der Meister ChanChee Man ist ein Mann voller Freude. Er macht Scherze übersein Alter... er bestätigt, dass er ein bisschen seinenTrainingsrhythmus heruntergefahren hat, weil er „nur 80Jahre“ alt ist.

Interview

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Budo International: Guten Tag MEISTER. Vielen Dank, dass Sie uns in ihrem Hausempfangen. Es ist eine Ehre hier zu sein und ich möchte mich für Ihre Freundlichkeitbedanken und die Möglichkeit, die Sie uns für dieses Interview gegeben haben. Sifu Chan Chee Man: Nein... Ich danke Euch, dass Ihr von so weit her gekommen seid. Es ist

eine Freude, Menschen zu empfangen, die aus Spanien kommen, wo mein Schüler Sifu JoséOrtiz wohnt und wo man uns immer gut behandelt.

Budo International: Gut. Als erstes möchten wir etwas über Ihre Anfänge in denKampfkünsten erfahren. Wann haben Sie angefangen Ving Tsun zu üben?CCM: Ich habe mit 17 Jahren angefangen. Ich war ein schmächtiger Junge und ein „einfaches

Ziel“ für meine Klassenkameraden. Deshalb fing ich an mich für die Kampfkünste zuinteressieren. Aber ich fing nicht damit an Ving Tsun zu trainieren. Meine ersten Jahre widmeteich den Studien anderer Systeme aus dem Süden Chinas: Hung Gar und vor allem Choi Lee Fut.

Ich lernte Ving Tsun später durch einen Freund kennen: William Cheung. Bei einemtechnischen Austausch habe ich ihn beobachtet, wie er die Form Siu Lim Tao ausführte und ichmuss zugeben, dass es mir überhaupt nicht beeindruckend erschien. Darum beschloss icheinen „Bei Mo“ auszuprobieren. Nachdem ich mit großer Leichtigkeit von William Cheung mitdiesen „einfachen“ Techniken besiegt wurde, verspürte ich ein großes Interesse für das VingTsun Kuen System und beschloss dieses System zu trainieren und zu lernen.

Nach ein paar Tagen war s William Cheung, der mich zum „Worker’s Union Restaurant“begleitete, wo Großmeister Yip Man seinen Unterricht erteilte und wo ich jahrelang mit Sifu Yip

Ving Tsun

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Man und einer Gruppe Ving TsunPraktizierender, aus der Leung Sheung, Lok Yiu,Tui Sheun Ting und besonders GroßmeisterWong Shun Leung, den ich schon kannte, bevorich die Schule des Meisters Yip Man besuchte,hervorgehoben werden, lernte.

Budo International: Erzählen Sie uns etwasvon jenen Jahren. Wie war das Training?CCM: Das „Worker’s Unit Restaurant“ befand

sich im Shan Shui Po Distrikt, zwischen denStraßen Wong Chuk und Jai Nam. Ich wohnte inder Nähe sodass ich jeden Tag zu trainierenpflegte. Wir waren eine kleine GruppePraktizierender, weshalb die Lehren desMeisters Yip Man direkt und sehr detailliertwaren. Das Training war wirklich minutiös. Mirgefiel es, jedem Detail, das uns Yip Man zeigte,viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Mir gefiel es vor Beginn da zu sein.Normalerweise schlief der Meister zu dieser Zeitund ich nutzte es, um ihn zu wecken und ihmTee zu machen. Das war eine Art in den Genusseines privaten Trainings zu kommen undgenaue Anweisungen für die Praxis zu erhalten.

Der Unterricht fing mit Siu Lim Tao an. YipMan teilte die Form in drei Teil auf und legteWert darauf, die Bewegungen präziseauszuführen, entspannt zu sein und einekorrekte Haltung einzunehmen. Ich musste denersten Teil lang Zeit üben während Sifu daraufbestand, dass ich den Fook, den Tan und denWu Sao korrekt ausführte, um den korrektenGebrauch von Ellenbogen und der zentralenLinie zu lernen.

Danach lehrte er die Position und denGebrauch der Hüfte, mit Fokus auf den Knien,weil von dort aus die Kraft kommt. Sifu erklärtealso das Konzept, dass jeder Schlag dieVerbindung von sechs Gelenken nutzen sollte,um einen mächtigen Schlag zu erzeugen. Diesechs Gelenke sind der Knöchel, das Knie, sieHüfte, die Schulter, der Ellenbogen und dasHandgelenk. Außerdem brachte er mir bei, mirmeinen Gegner vor mir vorzustellen und mit vielKraft an dieselbe Stelle zu schlagen. Genausozeigte er mir, wie man auf gleiche Weise denSandsack schlagen sollte. Sifu erklärte dieverschiedenen Arten von Faustschlägen, vorallem den Zollschlag (Inch Punch), denInnenschlag und den Außenschlag und wie manvom Boden aus, aus der Ma-Position heraus,Kraft entwickeln kann.

Unser tägliches Training beinhaltete denSandsack zu schlagen, Luftschläge(Innenschlag und Außenschlag), Seung Ma(Schritt nach vorne und Angriff), Toi Ma (Schrittzurück), Chor Ma (Schritt mit Drehung), Tritte,

Entrevista

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die Formen, der Hampelmann, dieÜbung Chiu Ying (sich fokussieren),Choi Ying (fokussiert bleiben)...

Wenn wir mit einem anderenKameraden übten, vor allem Chi Sao,lies uns Sifu nie auf beliebige Art undWeise Schläge austauschen und erversicherte sich, dass wir die Ving TsunMethode befolgten. Ich erinnere michan Sifu, wie er auf einem Stuhl in einerEcke saß und uns überwachte. Erpflegte zu sagen: „Ihr könnt euch nichteinfach nur schlagen und euren Partner

verängstigen indem ihr seine Lippeverletzt und ihn bluten lasst. So werdetihr nie Ving Tsun lernen.“

„Ihr kommt hier her, um Ving Tsun zulernen, also müsst ihr es richtigmachen. Wenn ihr herkommt, um VingTsun zu machen, müsst ihr soschlagen, wie man es im Ving Tsunmacht. Wenn nicht, braucht ihr nicht zumir kommen und könnt zum Trainierenzu Hause bleiben!“

Des Weiteren schenkte ich meinenSiHings (ältere Brüder) viel

Aufmerksamkeit. Viele von ihnen sindschon verstorben, aber sie halfen mirimmer sehr beim lernen, vor allemWong Shun Leung. Mit ihm und seinemersten Schüler Wu Chun Namverbrachten wir Stunden damit Chi Saound Da Lat Sao (Freikampf) zu üben.Fast immer endeten wir im Streit. Unsgefiel es unter uns zu proben aber inden „Bei Mo“ (Herausforderungen)kämpften wir manchmal auch gegenandere Leute. Da ich außerdem derkleinste war, wollten viele mit mirkämpfen... (Lachen).

Abends, nach dem Unterricht mit YipMan, begleitete ich ihn manchmal zum„Three Prince Temple“, wo Sifu nachdem Unterricht zu beten pflegte undbei anderen Gelegenheiten gingen wirmit anderen SiHings/SiDais Tee trinken.In dieser Umgebung, in der Sifuentspannter war, bestand dieMöglichkeit theoretische Aspekte desVing Tsun zu lernen.

Budo International: Inwiefern hatsich Ving Tsun verändert? Oder ichfrage Sie anders... Warum gibt es soviele Unterschiede zwischen demVing Tsun aus Hong Kong undEuropa oder den USA?CCM: Nun... das ist normal. Es gibt

unterschiedliche Interpretationen undSichtweisen. Aber das ist nichtschlimm. Was aber wichtig ist, ist dassdie Prinzipien sich respektieren. Wennman aufhört Konzepte wie entspanntbleiben, die Positionen, Verlagerungund der Fokus auf die zentrale Linie zuverwenden, hat man schon aufgehörtVing Tsun zu machen... Aber wenn daserhalten bleibt, kann es Unterschiedegeben. In Wirklichkeit ist das nichtwichtig. Das verstehe ich.WENNGLEICH ich es bevorzuge, VingTsun genauso zu machen, wie ich esvon meinem Meister Yip Man gelernthabe, ohne jegliche Änderung.

Ving Tsun

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Budo International: Haben Sie keinerlei Änderungenoder Entwicklung in das System eingeführt?CCM: Nein, KEINE. Warum sollte ich etwas ändern, das

gut ist und funktioniert? (Lachen...)

Budo International: Dann kann ich mir Ihre Antwortschon denken, wenn ich Sie nach den Entwicklungen derklassischen chinesischen Systeme und die Einführungder Mixed Marcial Arts (MMA) im aktuellen Panoramafrage. Wie finden Sie all das?CCM: Das finde ich gut! Es ist nur nichts für mich. Ich

praktiziere Ving Tsun wie ein klassisches Kung Fu System,ich mache es und ich lehre es genauso, wie ich es vonmeinem Meister gelernt habe. Ohne Änderungen. Ichverstehe, dass sich die Zeiten ändern, aber meineVereinbarung mit Yip Man war genau diese: Das System sowie es ist zu lehren und genau das mache ich. Das gleicheverlange ich auch von meinen Trainern und Schülern.

Letztendlich respektiere ich jede Meinung oder Tendenz,aber das ist nichts für mich. Ich übe reines Ving Tsun Kuendes Großmeisters Yip Man.

Budo International: Haben Sie mehr Schulen außerhalbHong Kongs? In Europa oder auf anderen Kontinenten?CCM: Nein. Momentan nur Sifu José Ortíz in Spanien.

Budo International: Sprechen wir über IhreLehrmethoden. Wie Sie natürlich wissen, gibt esMeister, die die Praxis auf die Gesundheit ausrichten,andere auf die Selbstverteidigung, andere mehr auftraditionelle Aspekte... auf was konzentriert derGroßmeister Chan Che Man sein Training?CCM: Auf all das. Das heißt, Ving Tsun ist sehr gut für die

Gesundheit. Es hält dich flexibel und dynamisch und das istgut. Und wenn du gesund bist, kannst du länger trainieren.Vielleicht kann man mit dem Alter nicht mehr mit so viel Krafttrainieren, wie wenn man jung ist, aber trotzdem kannst duweiterhin Chi Sao und die Formen auf einem guten Niveaupraktizieren. Also ist alles wichtig. Auf der anderen Seite istes für mich, wie ich bereits erwähnt habe, wichtig,deine Meister und älteren Brüder zu ehren. Das istmeine Verpflichtung gegenüber der „Familie“.Und das mache ich weiterhin mit „nur“ 80Jahren. (Lachen)

Auf dem technischen Niveau ist es wichtig,auf die Details zu achten. Die kleinen Details!Der Meister Yip Man pflegte die Schüler zuunterrichten, die auf die Details achtetenund konstant waren.

Wenn Ving Tsun gut ausgeführt wird,ist es eine sehr effiziente Stilrichtungim echten Kampf. Es gefällt mir,weil es schlicht, praktisch unddirekt ist. Schlicht bedeutet nichteinfach. Wenn du ein gutesNiveau erreichen willst und großeGeschicklichkeit erreichen willst,

Ving Tsun

„Meine Vereinbarung mit YipMan war genau diese:

Das System so wie es ist zulehren und genau das macheich. Das gleiche verlange ich

auch von meinen Trainern undSchülern.

Letztendlich respektiere ichjede Meinung oder Tendenz,aber das ist nichts für mich.

Ich übe reines VingTsun Kuen desGroßmeisters

Yip Man“

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musst du viel Zeit mit Training und harter Arbeit verbringen um dieszu erreichen. Außerdem ist es eine geeignete Stilrichtung fürschwächere Personen, wenn man einmal weiß, wie man sich richtigentspannt, nicht den Händen folgt, etc.

Budo International: Und ein Ratschlag für alle Ving TsunBegeisterten, die dieses Interview lesen werden?CCM: beim Ving Tsun ist die Position (Yee Chi Kim Yeung Ma)

sehr wichtig. Beachten Sie diese besonders. Wenn die Position gutist, wird sich auch alles andere verbessern. Dann werden wir esschaffen uns zu entspannen und uns so wie wir es brauchenbewegen zu können. Yip Man korrigierte dieses Detail ständig. DieHaltung erlaubt es uns, „die Kraft des Bodens zu aufzunehmen“ undnatürlich ist die Kraft des Bodens UNBEGRENZT! (Lachen)

Natürlich gibt es in der Praxis andere wichtige Elemente, aberalles muss mit einer richtigen Position anfangen. Ohne sie ist eseinfach KEIN VING TSUN!

Als Anekdote pflege ich immer zu erzählen, wie Yip Man unsimmer sagte... „Geht nicht in den Wettkampf (für die Bei Mo), aberwenn ihr es müsst und erfolgreich sein wollt, dann braucht ihr ZWEIwichtige Elemente: 1) Eine feste und richtige Struktur 2) Keine Angstdavor haben, geschlagen zu werden. Mit diesen zwei Elementenund diesem Kampf-„Geist“ werdet ihr sehr schwer zu besiegen sein.

Budo International: Sollte Ihrer Meinung nach Da Lat Sao(Wettkampf) ein wichtiger Teil des Trainings sein? Ich frage Siedies, weil viele Leute sicherlich denken, dass Ving Tsun sichimmer mehr von der Realität des Wettkampfes entfernt. CCM: Es ist ein wichtiger Teil, aber nicht der einzige. Denn die

Praxis des Freikampfes sollte man nur ab und zu einsetzen. Dasdetaillierte Üben der Techniken und Ideen, wird uns im Da Lat Saoverbessern. Es ist also ideal, ab und zu zu üben, aber sich nichtausschließlich darauf zu konzentrieren.

In den ersten Jahren des Unterrichts im „Restaurant“ bestand YipMan sehr auf die Technik und die Details. Und ich tat es, weil für ihndie Technik der wahre Motor des Systems war. Ich denke auch,dass die Details und helfen werden, alle Möglichkeiten zu erreichen.

Als wir Da Lat Sao übten, tat eine Person so, als sei sie von eineranderen Stilrichtung, während der Partner Ving Tsun verwendete.Wie man weiß, verändert Ving Tsun nur selten die Position oder Ma(wir ändern nicht oft den Standort). Während eines Kampfes,können wir auf einen Gegner treffen, der zu stark ist, sehr schnellschlägt oder zu schnell hineingeht. In dieser Situation müssen wirChiu Ying verwenden und die Schritte mit der Absicht den Gegnerzu erwischen.

Budo International: Gibt es eine Anekdote aus Ihren Jahrenmit dem Großmeister Yip Man?

Ving Tsun

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CCM: Nun, ja... lassen Sie mich Ihnen eine erzählen. Wie ich bereits am Anfangerwähnte, lernte ich Ving Tsun an der Hand meines Freundes William Cheung. Ich

fing an Ving Tsun ohne den Namen seines Lehrers zu kennen. Jeder außerhalb derSchule sprach von Großmeister Yip Man und seiner ausgezeichneten Fähigkeit als

Kämpfer. Eine Wochen, nachdem ich angefangen hatte, Ving Tsun im Worker’s UnitRestaurant zu üben, fragte ich meine Kollegen, wann ich Yip Man einmal sehenwürde... Mein Shihing William Cheung schaute mich an und lachte. Höhnisch sagte

er: „Du Dummkopf, unser Lehrer ist Yip Man.“Da ich ihm nicht glaubte, wendete ich mich an den Meister und fragteihn direkt, ob er wirklich Yip Man sei. Der Meister schaute mich an

und lachte ohne noch etwas zu sagen.Yip Man war ein Mensch, der gerne lachte und scherzte. Er gabuns Spitznamen und bei Gelegenheit, wenn wir auf der Straß

neben ihm liefen, griff er uns aus Spaß mitÜberraschungsschlägen an und lachte eifrig, wenn wir nichtrechtzeitig reagierten.

Budo International: Ich möchte Ihnen dafür danken, unsempfangen zu haben. Dafür, dass Sie unsere Fragenbeantwortet haben. Es war eine enorme Freude, Ihnen

zuzuhören und diese authentische MEISTER-KLASSE desVing Tsun zu empfangen. Für mich ist es eine große Ehre hier zusein und Ihnen zuzuhören. VIELEN HERZLICHEN DANKIch hoffe, Sie oft in Spanien sehen zu können. Ich werde, wenn

Sie es mir gestatten, in Ihrem Kurs in Spanien sein um zuversuchen, so viel wie möglich zu lernen.

CCM: Gern geschehen. Herzlich Willkommen in Hong Kong!Ich hoffe, Sie verbringen schöne Tage hier, solange Sie hier sind

und ich hoffe Sie in meinem Kurs in Spanien zu sehen.

DANKSAGUNGEN:Wir konnten die Reise nach Hong Kong organisierten dank der

ausgezeichneten Beziehungen, die wir mit dem Ving Tsun KungFu Verband, geleitet von Sifu José Ortiz (Barcelona), haben,dem wir unsere Pläne bezüglich der Reise erzählten und ihnbaten, dieses Interview mit Sifu Chan Chee Man zuermöglichen und uns die Reise zu Nutzen zu machen. Wie

immer, bat uns Sifu José Ortiz seine Hilfe an und organisiertealles für das Treffen und machte somit das Interview möglich.Von hier aus bedanken wir uns bei José für all seine Hilfe undUnterstützung. Ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen. Ichbin José und dem AVTK (Ving Tsun Kung Fu Verband) injeglicher Hinsicht dankbar, auch weil er ein wichtiger Teil derWingTsun-Abteilung des Spanischen Kampfverbandes ist, indem wir versuchen, alle Ving Tsun Schulen unseres Landeszu vereinen. Außerdem habe ich nach meiner Reise nachHong Kong bei einigen Unterrichtsstunden des klassischenVing Tsun unter der Leitung von José Ortiz teilzunehmenund ich erkenne sein enormes Ansehen, sowohl als Lehrer,als auch als Person.

Ich danke ihm und Judy Chan (Tochter desGroßmeister Chan Chee Man) für all ihre Herzlichkeitund Hilfe, um dieses Interview machen zu können.DANKE!!

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„Yip Man war einMensch,

der gerne lachteund scherzte. Er gab uns

Spitznamen und beiGelegenheit, wennwir auf der Straßneben ihm liefen, griff er uns aus

Spaß mitÜberraschungsschlägen

an und lachte eifrig,wenn wir nicht

rechtzeitig reagierten“

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Jedes System hat Grenzen und wenn du von einem System zum anderen wechseln möchtest, musst du eineandere Kunst lernen und das will Kapap zu vermeiden versuchen. Das ist das Kapap, Kampf von Angesicht zuAngesicht, eine Brücke zwischen Systemen. Sein Begründer prägte eine Phrase, deren Konzept andere Stileder traditionellen Kampfkünste verwenden: „Trag keine Waffe bei dir, sei du selbst dir die Waffe“. Wenn deinVerstand, dein Geist und dein Körper die Waffe sind, wirst du eine Waffe sein, die genauso effektiv ist wie jedeandere. Die DVD der „Avi Nardia Academy“ behandelt die Verbindung zwischen der „alten Schule“ derKampfkünste und dem modernen CQB (Close Quarters Battle9. Die Erfahrung als Kommandant bei den IDF (Verteidigungskräfte Israels) und offizieller Trainer der wichtigstenisraelischen Anti-Terror-Einheit lehrten Nardia, dass die Kultivierung des Verstands und des kriegerischenGeistes höher geschätzt werden sollten als das einfache Training des Körpers. Unter anderem werdet ihr die Sicherheit mit Waffen erlernen, die überzeugenden Parallelismen zwischen demIado und der geeigneten Handhabung einer Feuerwaffe. Die Feuerwaffen sind das letzte in der persönlichenBewaffnung, aber sie können sich nicht der ewigen Weisheit und Logik der alten Schule entziehen. Angepasste Übungen des BJJ, Entwaffnungstrainings und die intelligenten Vorbereitung des Körpers durchbestimmte Übungen, mit Erklärungen zu den Vorteilen und Vorsichtsmaßnahmen. Eine lehrreiche,inspirierende und erleuchtende DVD, empfohlen für Praktizierende aller Stile, alte wie moderne. HYPERLINK "mailto: [email protected]"[email protected]

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Yin Yang

Das “Yin und Yang” Symbol,oder genauer gesagt das“Tao”, ist das wohlbekannteste Symbol innerhalbder globalen Kampfkunstszene.Auch ausserhalb dieser, kennen

es sehr viele Menschen und vielevermögen ihm eine Bedeutungzuzuschreiben. Worum es bei diesem

Symbol und der damit verankertenTheorie jedoch wirkl ich geht,

verstehen nur die wenigsten.

Kung Fu

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n jedem Leben eines Kampfkünstlers kommt wohl einmal derMoment, in dem er sich mit dem Symbol auseinandersetzt.Die einen vielleicht etwas mehr, die anderen etwas weniger.Die Faszination ist verständlich, da jeder das Symbol schoneinmal gesehen hat und viele etwas dazu zu sagen wissen,aber nur wenige scheinen es wirklich zu verstehen. Mit diesem

Artikel verfolge ich das Ziel, mit Ihnen, werte Leser, den tieferen Sinnhinter dem “Tao”-Symbol zu ergründen. Mein Ziel ist, dass mehrKampfkünstler weltweit dies verstehen und einen Einblick in diephilosophische Ausbildung der KUNG FU SCHULE MARTIN SEWERerhalten.Etwas vom Wichtigsten, was man über dieses Thema wissen

muss, habe ich bis zum diesem Punkt schon einige Male erwähnt.Nämlich, es ist ein Symbol! Das bedeutet, es steht stellvertretend füretwas, für eine Sache, für eine Idee. Oder wie hier für eine konkreteTheorie zur Weltanschauung. Dabei ist es streng genommenunerheblich, ob die Farben im Symbol schwarz und weiss sind.Genausogut könnten sie rot und blau sein. Ein Freund, welcherselbst nicht viel mit Kampfkünsten zu tun hat, meinte einst in Bezugauf das “Tao”: “Es bedeutet, dass in allem Guten ein Funke Bösesund in allem Bösen ein Funke Gutes steckt.” Er bezog sich dabei vorallem auf die beiden Punkte im Symbol. Man kann sicherlich nichtsagen, dass mein Freund damals mit dieser Aussage komplet falschlag. Den Kern der Sache hatte er damit aber noch nicht getroffen.Gerne möchte ich Ihnen erläutern, wie ich es ihm geschildert habe.Ähnlich, wie mein Lehrer es mir damals erklärt hat (oder bessergesagt, wie er es auf seine Art und Weise angedeutet hat):

Die Yin und Yang-Theorie stützt sich im Grundsatz auf drei Pfeiler:

1. Die Abhängigkeit und Gegensätzlichkeit von Yin und Yang 2. Die unendliche Teilbarkeit in Yin und Yang 3. Die Umwandlung von Yin und Yang

1. Yin und Yang sind voneinander abhängig, d.h. es gibt kein Yinohne Yang und umgekehrt. Nur durch die Existenz des Einen gibt esdas Andere. So, wie es keine Nacht ohne den Tag oder keinSchatten ohne Licht gäbe. Man erkennt vielleicht bereits, dassetwas, eine beliebige Sache, für sich alleine stehend somit nicht Yinoder Yang sein kann. Erst im Vergleich zu einer anderen Sache kannes im Verhältnis dazu den Yin oder Yang Aspekt darstellen. Der “Yin”oder “Yang” Status ist somit immer relativ, also keinesfalls absolut.Dieser Status existiert nur aufgrund eines Vergleiches. So hat grauim Vergleich zu weiss den Status des Yin und weiss denjenigen desYang. Im Vergleich zu schwarz nimmt grau aber den Status des Yangund schwarz denjenigen des Yin ein. Um in einem Vergleich oderVerhältnis die Charakteristika einer Sache dem Yin oder dem Yangzuzuschreiben, bedarf es des Verständnisses, welches für was steht.Die alten Meister nutzten oft das Beispiel von Feuer und Wasser.Noch genauer könnte man es wie folgt beschreiben: Die typischenEigenschaften von Yin könnten sein: Kälte, Abwärtsrichtung,Dunkelheit, Passivität, weich etc. Typische Eigenschaften von Yangkönnten sein: Hitze, Aufwärtsrichtung, Helligkeit, Aktivität, hart etc.

I

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Kung Fu

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Kung Fu

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2. Alles, worauf man die Theorie des Yin und Yang anwendet,muss also im Verhältnis oder im Vergleich angesehen werden. Derzweite Pfeiler lehrt uns, dass dieses Verhältnis unendlich oft vonneuem teilbar ist und dass der Vergleich zwischen verschiedenenDingen bis ins unendliche Detail oder die unendliche Grösseaufteilbar ist. Die Hand (oben) ist im Vergleich zum Fuss (unten)Yang. Die Handflächen (innen) sind jedoch Yin - im Vergleich zuden Handrücken (aussen) und den Fingerspitzen. Die Handflächen(vorne) sind im Vergleich zu den Handballen (hinten) dem Yangunterstellt. So lässt sich jeder Yin-Aspekt einer Sache, wiederumim Verhältnis zu etwas anderem, in einen neuen Yin und Yang-Kontext teilen. Die beiden neuen Yin und Yang-Aspekte teilen sichjeweils wieder und wieder in einen neuen Kontext.

3. Yin und Yang sind in ständigem Wandel. Nichts ist absolutund bleibt für immer, wie es ist. Überlegen Sie kurz, was sich inIhrem Leben nie, nie und nimmer geändert hat oder sich realistischbetrachtet auch nie ändern wird. Die Antwort darauf ist: “Nichts.” Alles ist im Wandel. Immer. Wie

wir oben gesehen haben, gibt es kein Yin ohne Yang und keinYang ohne Ying. Der dritte Pfeiler lehrt uns somit, dass irgendwannim Verlauf des Wandels Yin zu Yang und Yang wieder zu Yin wird.Nach dem Sommer kommt der Winter und nach dem Winter derSommer. Somit ist in jedem Yin ein Keim Yang und in jedem Yangein Keim Yin. So wie es auch im Winter einen sonnigen Tag und imSommer einen regnerischen, grauen Tag gibt. Mein Freund hattemit seiner Aussage also nicht ganz Unrecht. Yang wandelt sichirgendwann in Yin und Yin wieder in Yang. Sehen Sie bereits den Zusammenhang zu den Kampfkünsten?

Zum Beispiel, dass Sie mit einer weichen, fliessenden, flexiblenBewegung (Yin) einen harten, starren Angriff (Yang) abwehrenkönnen... Oder, dass Sie den Gegner aus dem Gleichgewichtbringen können, indem Sie seine Kraft zuerst nach links (Yang) unddann nach rechts (Yin) leiten.... Keine Sorge, auch wenn dasZusammen-fügen zwischen Theorie und Praxis noch etwas Zeitbraucht, kann ich Ihnen bereits jetzt schon sagen: “Gratulation!”Haben sie die drei Pfeiler über die Yin und Yang-Theorie gelesenund verstanden, wissen sie nun Bescheid. Aber Achtung; ichsagte, sie “wissen Bescheid”, nicht, dass Sie “es verstehen.” Wasich damit sagen will ist, dass so etwas Komplexes wie dieseTheorie oder viele andere, welche in meiner Schule unterrichtetwerden, zum Teil ein ganzes Leben benötigen, um wirklichverstanden und somit auch perfekt umgesetzt zu werden. Ich freuemich bereits auf Anfragen in diese Richtung. Sind wir doch einmalehrlich, genau in dieser Tatsache, dass man in solchen Dingen nieausgelernt hat, finden wir Kampfkünstler doch unsere Motivation,unseren Reiz und unseren Antrieb. Auf das wir immer besserwerden!

“Was ich damit sagen willist, dass so etwas

Komplexes wie diese Theorieoder viele andere, welche inmeiner Schule unterrichtetwerden, zum Teil ein ganzes

Leben benötigen, um wirklich verstanden und

somit auch perfektumgesetzt zu werden.”

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Kung Fu

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Keysi by keysiworld SL Tel 0034-605-831-905 Email [email protected]

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Budo International: Was und Wer ist Keysi: Justo Dieguez, Keysi: Keysi ist die spanische Kunst, die von Justo Diéguez

erschaffen und entwickelt wurde, mit dem einzigen Ziel des persönlichenWachstums. Die Körpermechanik, die die Basis der Bewegungen der KeysiKonzepte ist, und die Prinzipien folgen universellen Gesetzen, die durch keinSystem oder keine Stilrichtung beschränkt sind. Keysi entwickelt den Körper,den Geist und den Gemütszustand, indem es sie zu einem Gesamtprinzipvereint und durch eine Werteentwicklung dem Schüler die notwendigenphysischen, mentalen und emotionalen Eigenschaften und Werkzeugevermittelt. Wenn es etwas gibt, das die Keysi-Methode merklich von jeglicher anderer

Kampfkunst unterscheidet, dann sind es ihre Prinzipien. Diese Prinzipien bildenuns aus und geben uns die Fähigkeit des Ausdrucks und derSelbstverwirklichung. Die Beständigkeit und das Training ist der Prozess derWeiterentwicklung, der Bewertung und der Anpassung in Keysi. Ziele, dieinnerhalb der Ordnung der Fähigkeiten eines jeden Ausübenden erreichtwerden.Dies ist die Anpassung der Kunst an die Person, nicht die der Person an die

Kunst. Es wird ein instinktives Verhalten mit höchster Strukturierung vermittelt,

Keysi

Was und Wer ist Keysi:

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das in einer Gefahrensituation dazu beiträgt, dassman durch Analysefähigkeit und Wiedererkennungder Umgebung weiß, wie man dies zu seinemVorteil nutzen kann und davon einen Fokus ableitenkann, der dem Angreifer in der Kontrolle derangewandten Kräfte weit überlegen ist, sei es mitWaffen oder mit bloßen Händen.

B.I.: Ist Keysi eine Mischung ausKampfkünsten?Justo Dieguez, Keysi: Keysi ist weder die Kunst

der Künste, noch ist es eine Mischung ausTechniken, die von verschiedenen Stilrichtungenübernommen wurden, noch ist es eine theoretischeErklärung aus vielen verschiedenen KampfkünstenIm Gegenteil, es handelt sich um eine perfektgeplante und definierte Arbeit aus Konzepten undPrinzipien, als Ausbeute einer strikten und langenSelbstbeachtung. Es ist eine Form – eine Lebensphilosophie, die

auf dem Forschungswissen und demExperimentieren für das Wachsen der Person

basiert, durch den physischen Ausdruck und dieTechnik als Transport und der Selbstverteidigungals Auswirkung.

B.I.: Warum nennst du es Methode?Justo Dieguez, Keysi: Keysi ist die revolutionäre

Herausforderung in der Welt der klassischen undsystematischen Kampfkünste, die dich mit dennotwendigen Werkzeugen für jegliche Bereiche desWettkampfes ausstattet. Die Entwicklung durchSzenarien und der Fokus auf die Entwicklung derKontrolle eines Gebiets von 360°, in dem ein odermehrere Gegner an der technischen Entwicklungund der Anwendung teilnehmen, stattet uns miteiner räuberischen und instinktiven Haltung aus, dieüber das Überleben in einer Extremsituationhinausgeht. Diese Fähigkeit des physischenAusdrucks eines Raubtiers entwickelt eineexplosive Antwort Aktion/Reaktion in ihrerAnwendung und ist der Schlüssel. Das Wichtigsteist der emotionale Zustand, der die Analysefähigkeitin einer Risikosituation behält und in der Lage dazu

Keysi

„Das Ziel in der Keysi-Methode ist es, eine konstante und aktive Eignung im Bereich des

Lernens zu haben“

Keysi by keysiworld SL Tel 0034-605-831-905 Email [email protected]

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Keysi

ist, die Ruhe und die Kontrolle über die Verwendungder Kraft zu behalten. Der Mensch ist die dominierende Spezies aufgrund

unserer Fähigkeit der Anpassung und Evolution, wirmüssen uns weiterentwickeln und wachsen, das istder Prozess, die Konsequenz unseres Instinktes alsSpezies. Das Ziel in der Keysi-Methode ist es, einekonstante und aktive Eignung im Bereich des Lernenszu haben. Dies ist ein Ort ohne Grenzen, wo unseremotionaler Zustand über den Geist die Kreativität inphysischer Form ausdrücken kann.

B.I.: Ziele des KeysiJusto Dieguez, Keysi: Die Ziele sind uns selbst zu

besiegen, zu erobern, nicht mit dem Ziel unsereGefühle zu kontrollieren, da das unmöglich ist, aber esist möglich sie zu erkennen und darum müssen wiruns zuerst selbst erkennen. Wir müssen einenEhrenkodex für uns entwickeln auf der Suche nachunserem Ich. Das sind die „Prinzipien“ der Methodeund das Ergebnis des Trainings, wenn sie richtigangewandt werden; das was uns eine einzigartigeAusbeute beschert.

„Wenn es etwas gibt,das die Keysi-Methodemerklich von jeglicheranderer Kampfkunst

unterscheidet, dann sind es seine

Prinzipien“

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Keysi

Keysi by keysiworld SL Tel 0034-605-831-905 Email [email protected]

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Was ist das Wichtigste deinerLehren: Justo Dieguez, Keysi: Das Wichtigste, das

wir lehren, ist, dass der Schüler eine Absicht hatund dabei lernt, seine körperlichen, mentalenund emotionalen Grenzen zu entdecken. • Bei den körperlichen Grenzen entdeckst du

die Stärken und Schwächen• Bei den mentalen und emotionalen Grenzen

wirst du davon abkommen zu glauben, dass dubeschränkt bist und merken, dass dein Potentialunbegrenzt ist.

B.I.: Ein Vorschlag:Justo Dieguez, Keysi: Keysi by Justo

Diéguez ist im Grunde ein Traum, so mächtig,dass er das Leben vieler Leute beeinflussenkann. Es ist eine extreme und radikale Methodeaber nicht gewalttätig, geeignet für alle: Männer,Frauen und Kinder ohne Altersbeschränkung. Mein Vorschlag richtet sich an all diejenigen,

die beschlossen haben, sich zum Lehrer desKeysi ausbilden zu lassen. Ihr habt die Reise derLehren angetreten, jetzt müsst ihr eureAusbildung mit Ehre und Respekt schützen,denn ein Lehrer hält die Macht der Vermittlung inseinen Händen, darum müsst ihr dazu bereitsein, in euer Inneres einzudringen und esrealisieren zu wollen. Es werden nicht die Wortesein, die es erreichen, nur mit Arbeit werdet ihres realisieren können und die Folge wird dasbeste Ergebnis bei jedem einzelnen eurerSchüler sein. Wenn Keysi euch dazu veranlassthat, die Perspektive auf euer Leben zuverändern, dann liegt jetzt die Möglichkeit ineurer Hand das Leben von anderen zu ändern. Dies ist ein Vorschlag, der über Träume hinaus

geht, denn damit ein Traum in Erfüllung gehenkann, muss man aufwachen und daran glauben,ihn zu erreichen.

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Keysi

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Viele von euch kenne bereits denHauptmann Jacques Levinet,internationaler Experte und Gründerv e r s c h i e d e n e rSelbstverteidigungsdisziplinen für dieZivi lbevölkerung (Self Pro Krav,Verteidigungsstab, Verteidigungsrohr)und operationale Methoden derPolizeiausbildung (Reales OperativesSystem oder ROS, Operationales Tonfaoder TO, Operationaler Stab oder BO,Operative technische Gesten zurIntervention und Schutz oder GTOIP).

Text: Jacques LevinetFotos des Berichts: Edith Levinet

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Policía

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Seine Pilgerfahrten um die ganze Welt und innerhalb der Polizeieinheiten, derArmee und den SWATS (USA, Russland, Australien, Kanada, Südamerika undEuropa) haben es ihm ermöglicht, mit den größten Experten in der Welt derSicherheitskräfte in Verbindung zu stehen. Aus diesen Experimenten entstand dieIdee einen Knotenpunkt einzurichten, um die Sicherheitskräfte auf der ganzen Weltzu vereinen, in Form einer weltweiten Struktur, die sich IPC oder die Konföderationder Internationalen Polizei nennt. Viele Länder haben diese Initiative schon gelobtund sich der IPC angeschlossen. Wir wollten mehr über diese Entstehung erfahren.

Profi der Selbstverteidigung

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Policía

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Profi der Selbstverteidigung

Budo International: Kannst du unserklären was die IPC ist?

Hauptmann Jacques Levinet: DieKonföderation der Internationalen Polizei(IPC) ist exklusiv für die Mitglieder derSicherheitskräfte vorgesehen, aktiv oderpensioniert (Polizei, Armee, Zoll,Strafvollzug, die offiziellen Sicherheitskräfte).Diese Organisation ist eine Verbindungzwischen verschiedenen Polizeieinheiten,um praktische und operativePolizeitechniken, Kooperation undErfahrungen zwischen den Mitgliedern derSicherheitskräfte, den Experten und denOrganisationen der ganzen Weltauszutauschen. Diese Struktur wirdangeführt von einer Gruppe anerkannter,professioneller Lehrer, inklusive demHauptmann Jacques Levinet, internationalerExperte und Gründer der IPC. Wenn manzur IPC gehört, unter den Bedingungen,erhält man das Recht an den internationalenAusbildungskursen, Seminaren, Meetings,Treffen, Anerkennungen und professionellenInformationsveranstaltungen teilzunehmen.Es gibt weder Politik noch Religion in derIPC.

BI: Wie ist die IPC organisiert?CJL: Die Organisation ist um ein Büro

herum organisiert, das sichzusammensetzt aus einem Präsidenten,zwei Vizepräsidenten, einemGeneralsekretariat und für jedesbetreffende Land aus Repräsentanten undeinem Leiter der IPC. Um Mitglied in derIPC zu sein, muss man zwingend zu denSicherheitskräften (Polizei, Armee, Zoll,Strafvollzug, die offiziel lenSicherheitskräfte des Staates) gehören.Eine detaillierte Bewerbung ist dann andas Büro der IPC zu richten, welche dieAnnahme oder Ablehnung des Kandidatenauf Basis seiner Seriosität undGlaubwürdigkeit entscheidet. Der Höhedes jährlichen Beitrags liegt bei 50€.Außer Frankreich, mit vielenRepräsentanten, haben sich viele Länderin Europa, den Vereinigten Staaten,Südamerika und Asien in die Reihen derIPC eingefügt.

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BI: Was sind die Ziele der IPC?CJL: Unser Ziel ist es die verschiedenen professionellen

Erfahrungen eines jeden unserer Mitglieder auszutauschen,die auf seiner jeweiligen Arbeit und seinem Land basieren.Die Gesetze sind nicht die selben in Europa und in anderenLändern, vor al lem auf der Ebene der erlaubtenVerteidigung. Das Mitführen von Waffen, beispielsweise, istunterschiedlich, gemäß der Einheiten der Sicherheitskräfte,gemäß der eigenen ethischen und legalenNutzungskriterien. Im Moment der Globalisierung ist es gutzu wissen, wie die verschiedenen Betroffenen derOrdnungskräfte auf dem Gebiet arbeiten. Die IPC plantAustausche von rechtlichen Angelegenheiten einzurichten,ohne jegliche Art von Kontroverse (die Rechten undPflichten von jedem unserer Mitglieder beim Erfüllen seinerFunktionen kennen), bei Erfahrungen mit der Handhabung

von Gewalt, der Ausbildung (anfangs und permanent) unddie Trainingsmethoden für die verschiedenenGesetzesakteure bei seiner Anwendung auf demHandlungsgebiet. Unser Ziel hat weder eine politischeAbicht noch eine wirtschaftliche, sondern ist daraufausgerichtet sich zwischen den verschiedenenBruderschaften, die die Ordnungskräfte bilden, besserkennenzulernen. Ein allumfassendes Wissen, ohnejeglichen Chauvinismus a priori.

BI: Was sind die Handlungsmittel der IPC?CJL: Die Universalsprache Englisch wird unser

gemeinsamer Vermittler für unser Kommunikationsmittelsein. Die IPC wird regelmäßige Versammlungen mit denVerantwortlichen und entsprechenden Leitern aus jedemLand einrichten, um sich in einem ersten Schritt besser

Policía

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kennenzulernen und die gemeinsamen Handlungen unterdem selben Ziel zu definieren. Kurse und Seminare bietensich ebenfalls dafür an, Wissen der Interessiertenauszutauschen, das auf ihren Erfahrungen und ihrerProfessionalität basiert. Informationsaustausche, immervon der Ethik gezeichnet, werden immer unterBerücksichtigung der unterliegenden Betriebsgeheimnissejeder Einheit durchgeführt. Dafür haben wir bereits online

einen Platz im Internet mit Bookmark und einem Link zuFacebook. Die Videos sind bereits im Umlauf in sozialenNetzwerken wie YouTube oder Daily Motion. Gemeinsameregelmäßige Lehrgänge werden auch auf der Agenda derverschiedenen Länder, die die IPC bilden, stehen. Das solldabei helfen, die verschiedenen Trainingsmethodenkennenzulernen. Gemeinsame pädagogische Mittel derIPC werden sich auch etablieren, um der IPC eine

Policía

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Funktionsidentität und ein Etikett zugeben. Dafür werden Diplomsverliehen und ein IPC-Abschluss nachder Bewertung des Wissens und derErfahrungen eines jeden Bewerbersund nicht unbedingt ohne Prüfung. Alles in al lem werden die

verschiedenen Mitglieder der IPC

auch Akteure und mitbeteil igteParteien sein, basierend auf denErfolgen jedes einzelnen und nicht nurinaktive Mitglieder, die angeben in derIPC zu sein. Eine Interaktion istnotwendig, um unserer Struktur mehrGlaubwürdigkeit zu verleihen und sieechter zu machen. Wissen wird geteilt

und nicht verordnet.

BI: Welche Anerkennung hatdie IPC?

CJL: Die IPC basiert schon auf derGlaubwürdigkeit, die ihr dieInternationale Föderation derSelbstverteidigung und PolizeilichenAusbildung ALJ (Akademie JacquesLevinet) zugesteht und die inFrankreich schon in vielen Regionen,Departements und Clubs sowie inverschiedenen Ländern Europas undanderer Kontinente errichtet wurde.Um von den interessierten offiziellenBehörden eine bessere Lehre zugewährleisten, wird jeder Leiter derIPC durch einAnerkennungsschreiben bezüglichseiner Aufgaben in unsererOrganisation beglaubigt. Späterhaben wir die AbsichtAssoziierungsabkommen undgegenseitige Anerkennung mitanderen Strukturen oderFöderationen, die in den Ländern, indenen die IPC vertreten ist,abzuschließen. Die Anerkennung derIPC impliziert auch die Anerkennungder Lehrkomponenten derMitgliedsländer. In anderen Worten,Trainingsmethoden, die von denRepräsentanten der IPC gelehrt undverwendet werden, werden innerhalbunserer Organisation untersucht,anerkannt und für sie gebürgt. UnserZiel ist es nicht, fanatisch zu sein undkeine von diesen oder jenenMethoden anzuerkennen, sondernoffen zu bleiben gemäß dengewählten Methoden unsererverschiedener ausländischerKommunikationspartner. In Bezug

auf Frankreich, beispielsweise, wurdedas Reale Operative System oder ROS,das schon mit Spezialeinheiten undGeneralservices unter Beweis gestelltwurde, von der IPC anerkannt aber eswird nicht das einzige sein, da wir nichtversuchen, die Wahrheit zu besitzen.Diese Öffnung wird es uns erlauben unszu verbessern und ohne jeglichenBekehrungseifer besser dieUnterschiede zu akzeptieren. Wir wollenin der Tat keine IPC-Methode, sonderneine Gesamtheit an Wissen mit Respektfür seine intrinsische Identität.

BI: Was sind die Projekte derIPC?

CJL: Internationale Anerkennung zuerhalten, die diesem Namen würdigist, das ist das Ziel der Zusprechung,die wir uns von den verschiedenenbeteil igten Ländern zu erhaltenwünschen. Dies kann nicht mehrvorhersehen, als eine ersthafte Arbeitunserer Mitglieder und dasVorhängeschild der IPC. All dieseGründe bringen uns dazu eininternationales jährliches Treffen zuorganisieren, in Form eines Seminarsder gemeinsamen Ausbildung undgleichzeitig einer Polizei-Konferenz mitdem Antritt erlesener Teilnehmer, dieentsprechenden Probleme von Aktionund Reaktion der Ordnungskräfte.Diese Art von Veranstaltung soll es unserlauben die Verbindungen, die unsmit der Konföderation derInternationalen Polizei vereinen, zustärken. Schließlich steht einMitgliedsdiplom der IPC zurVerfügung, das erlaubt, dass jederunserer Mitglieder sich besser mitseinen Kommunikationspartnernidentifizieren kann.

Darum wünschen wir viel Glück undErfolg bei der IPC.

Mehr Information:http://www.International-Police-

Confederation.comTel.: 00.33.467.075.044

Profi der Selbstverteidigung

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Das KMRED-Konzept und noch mehr die Methode KMREDPro Training Solutions wurden durchdacht um Profisvorzubereiten und sich an komplexe und sich entwickelndeSituationen vorzubereiten. Ein spezielles technisches Modul wurde für den nahen

Schutz entworfen und sein Inhalt wurde als offizielle Methodefür die Ausbildung der wichtigsten Unternehmen für privateSicherheit integriert. Das Unternehmen ESF Europe Security Formation ist einer

der wichtigsten Partner der KMRED-Gruppe in diesem Gebiet.

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Die KMRED-Gruppe verfügt über einenAusbildungszweig, der sich an Profis der privaten Sicherheit,

der Ordnungskräfte und der Armee richtet.

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Das Modul „Law Enforcement“ wird seitvielen Jahren weiterhin von vielen

professionellen Einheiten in Frankreichund im Ausland verwendet.

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Die Besonderheit des KRAV MAGA R.E.D.Systems ist, „anpassungsfähige“ Lösungen

vorzuschlagen. Das KMRED-Konzept wird durch

'Grundlagen' und 'Prinzipien' verstanden undnicht durch Technik für Technik.

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Die 'Pro'-Methode unterscheidet sich von einerKonfliktsituation der Art „Selbstverteidigung“hauptsächlich durch die Tatsache, dass die

Interventionen normalerweise zwischen mindestenszwei Einheiten stattfinden und dass die Suche nach

'Kontrolle' des Individuums vorrangig ist.

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Die Mehrheit der Wettkampfmethoden, die Körper anKörper stattfinden, die derzeit für Profis existieren,

sind Methoden, die für die Konfrontation mit„kooperativen“ oder „semi-kooperativen“ Personenerstellt wurden und es vermittelt fast nichts gegen

Personen, die einen feindseligen Wettkampf suchen undeine Anpassung in jedem Moment.